Beiträge von Wunderhornist

    Unternehmen Capricorn (1978):

    Der Film handelt von einer vorgetäuschten bemannten Mars-Mission der NASA. Anhänger der Verschwörungstheorie, dass die bemannten Mondlandungen nur ein Fake sind, finden sich in diesem Film bestätigt. Allerdings kann man auch dann Gefallen an dem Film finden, wenn man wie ich nicht an diese Verschwörungstheorie glaubt.

    Lionel

    Wer ihn nicht kennt: den Film kann man sich bei youtube anschauen (englische Sprache).
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    Ich hab's auch gesehen und freue mich, diesen Punkt (sie Carstens Post weiter oben) vorläufig revidieren zu müssen. Zuletzt gab's nämlich noch einen Berliner Tatort, den ich nicht übel fand, eine Entführungsgeschichte mit einem rätselhaften Täter (gespielt von Edgar Selge), an dem sich die beiden Ermittler die Zähne ausbissen. Ausreißer oder Trend, das ist die bange Frage.

    Zappalot, der Thread ist wahrlich zum Lachen, Mann. Ich schnapp mir jetzt erstmal mein Wagenseil, dazu ne Flasche Varèse und kraxle auf den Atterberg, um von dort ins Tal zu schauen. Wie sagt doch das alte Sprichwort: Gluck und Glass, wie leicht bruch das bzw. Hochhuth kommt vor dem Fallada, aber jetzt schweife ich ab. Kein Wunder, bei dem Kiesewetter.

    Als ich 16, 17 Jahre alt war hatten mich die Bücher von Hermann Hesse begeistert, hier insbesondere Der Steppenwolf und
    Narziß und Goldmund. Die habe ich dann nach 15 Jahren wiedergelesen und in die Ecke geschmissen, so schlecht fand ich die beim Wiederlesen.

    So ähnlich ging's mir auch. Ich war glühender Hesse-Verehrer und schrieb seinerzeit im Rahmen einer Hausarbeit eine sehr umfangreiche Verteidigungsschrift (mit Schwerpunkt auf Narziß und Goldmund), um keinen Geringeren als Karlheinz Deschner zu kontern, der Hesse in "Kitsch, Konvention und Kunst" als Paradebeispiel eines epigonalen Schriftstellers und literarischen Kitschiers vorführte. Mein Engagement brachte mir glatte 15 Punkte ein, die mir nachträglich noch etwas peinlich sind, denn der von mir inzwischen sehr verehrte Deschner hatte natürlich Recht und ich war noch ein jugendlicher Dummkopf. Jedenfalls konnte ich schon wenige Jahre später keine 10 Seiten mehr von Narziß und Goldmund aushalten, ohne Sodbrennen zu kriegen.
    Jörg Gülden alias Dr. Gonzo sagte mal in einer seiner populären SOUNDS-Kritiken sinngemäß, bei wem nach dem Anhören von Steely Dan's Album "Aja" immer noch nicht der Groschen falle, für den hieße es dann leider "Zurück zu Uriah Heep". Und wer beispielsweise mal Musil gelesen hat und davon fasziniert und begeistert war, wird mit dem humorlosen Hesse lieber keine Zeit mehr verschwenden wollen.

    Ich gehöre auch zu denen, die das simple posten von Coverbildern ohne weiteren Kommentar für weitgehend überflüssig halten. Ich erwarte ja keine Romane, aber ein paar Worte dazu, warum jemand eine bestimmte Aufnahme hört, wie sie gefällt (und seien es notfalls auch nur ein paar Smileys) etc. machen diese Abteilung deutlich interessanter. Davon abgesehen klappere ich diesen Thread lesenderweise regelmäßig ab, weil ich einfach neugierig bin, was die anderen so hören und auch, um mich anregen zu lassen.

    Dass ich selber in diesem Thread nur wenig und dann sehr unregelmäßig poste, hängt ganz einfach damit zusammen, dass ich meist schlicht keinen Bock drauf habe, meine Hörsitzungen durch Bildersuche und Kommentar schreiben zu unterbrechen, es sei denn, ich sitze eh am Computer und habe nichts besseres zu tun.

    Etta James war ein große Sängerin. "Damn your eyes" ist seit mehr als 20 Jahren einer meiner meistgehörten Songs überhaupt. RIP Etta James.

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    Neben den bereits erwähnten Ouvertüren mit Solti und dem Ring ohne Worte mit Maazel, die ich beide ebenfalls sehr gerne höre, kann ich noch eine Ouvertüren-CD mit Leopold Stokowsi und dem London Symphony Orchestra empfehlen, die erstens auch die Rienzi-Ouvertüre enthält, zweitens ganz hervorragend klingt (remastered) und drittens zum Budget-Preis zu haben ist.

    Ein hochgradig süchtigmachender Ohrwurm ist für mich das finale Capriccio aus Bachs Partita Nr.2 in c-moll. Und natürlich ist auch die gesamte Komposition mehr als nur hörenswert. Kennen- und lieben gelernt habe ich das Stück in der herrlich swingenden Interpretation von Martha Argerich, die mich wunschlos glücklich macht. Die optimale Wirkung erzielt das Capriccio, wenn man die Partita komplett hört. Doch oft genug fehlt mir dazu die Lust und die Geduld, und ich höre stattdessen lieber einfach das Capriccio gleich zwei oder drei Mal hintereinander weg. Auf youtube kursiert ein Konzertmitschnitt aus neuerer Zeit, den ich noch besser finde als die DG-Aufnahme.

    "Pappa ante Portas" könnte ich in Echtzeit vor meinem geistigen Auge abspielen, den kenne ich in- und auswendig. Die oben erwähnte Dichterlesung mit Lothar Frohwein (Melusine!) hat noch ein akustisches Detail zu bieten, das ich schreiend komisch finde, nämlich die beinahe schon ordinär aufdringlich knirschende Lederjacke, sie so wenig zum vergeistigten Gehabe des Frohwein passen will, wie die Schluckauf auslösende letzte Mahlzeit des Dichters ("Gedünsteter Kohlrabi mit Fischstäbchen und Remouladensoße").

    Die Fünfte ist bei HIP-Aufnahmen der Beethoven-Sinfonien immer das Problemkind für mich. Im Vergleich mit großen Sinfonieorchestern lassen die Originalklangensembles doch meist einiges an Power und Durchschlagskraft zu wünschen übrig. Christopher Hogwood und seine Academy of Ancient Music kriegen's aber ziemlich gut hin, wie ich finde. Der knarzige Sound gefällt mir ebenfalls.

    Ich habe schon viele Aufnahmen von Prokofieffs Romeo & Julia gehört, sowohl die Suiten als auch das komplette Ballett. Richtig schlecht war keine davon, die meisten sogar ziemlich gut. Aber sie alle verblassen hoffnungslos vor der fulminanten Einspielung der Suite mit Riccardo Muti und dem Philadelphia Orchestra. In meinen Ohren macht Muti alles richtig: Tempo, Attacke, entfesselte Power ohne Ende - dagegen wirken die Bemühungen von Gergiev, Maazel, Previn und wie sie alle heißen, als hätten diese ihre Aufnahmen für 'ne beschauliche Nachmittagsmatinee konzipiert. Bei Muti bleibt kein Auge und keine Hose trocken, so dermaßen kesselt das.

    Erstbegegnung mit Streichquartetten von Elliott Carter. Erste Höreindrücke: fiiiieeeeet, schrummmm, fiet, fiet - plonk, dschuuummmm, ssssstt - tack, tack, tick, tock - pizzi pizzi cato cato - dimm, di dumm di dimm - schrummmm - schrapp, schrammel, fiiiiiieeeepp - ommmmmmmm, hemmmmmmmm, ploink. Neue Musik halt.

    Karajan ist nun wirklich nicht mein bevorzugter Mozart-Dirigent. Diese CD hat jedoch sentimentalen Wert für mich, weil sie wesentlich meine Hinwendung zur klassischen Musik mitbestimmt hat. Davon abgesehen finde ich in diesem speziellen Fall Karajans Dirigat so übel nicht. Und es ist letzten Endes Barbara Hendricks, die hier zählt.