Zurzeit bin ich auf einem Wayne-Shorter-Trip und versuche, das herauszukramen, was ich von ihm auf LP oder CD habe, ob als Leader oder Sideman.
Sein erstes Album unter seinem Namen ist das 1959 aufgenommene "Introducing Wayne Shorter". Die Besetzung ist: Wayne Shorter (ts), Lee Morgan (tp), Wynton Kelly (p), Paul Chambers (b), Jimmy Cobb (dr).
Ich finde, dass das eine souveräne Platte mit guten Improvisationsmomenten der beiden Bläser ist. Die Stücke sind nach meinem Geschmack zwar etwas harmlos, was auch für die nächsten beiden in diesem Beitrag vorgestellten Aufnahmen gilt. Aber es ist in diesen frühen Aufnahmen bereits spürbar, was bei den jungen Musikern noch folgen wird.
Das zweite Shorter-Album, "Second Genesis", das ohne einen zweiten Bläser im nächsten Jahr aufgenommen wurde, finde ich noch einen Ticken interessanter und cooler. Es spielen neben Wayne Shorter (ts) noch Cedar Walton (p), Bob Cranshaw (b) und Art Blakey (dr).
Mit toller Bläserbesetzung und (für mich) leider auch etwas seicht-harmlosen Titeln folgt das dritte Album Shorters aus 1962 "Wayning Moments" mit Wayne Shorter (ts), Freddie Hubbard (tp), Eddie Higgins (p), Jymie Merritt (b), Marshal Thompson (dr). Diese drei Alben sind ein vorsichtiger, aber interessanter Anfang Shorters; nach dem nun folgenden Wechsel zu "Blue Notes" wird die Post aber richtig abgehen. Zwei oder drei LP davon habe ich weiter oben ja bereits erwähnt.
Ich habe mich nebenbei auch in zwei neu erworbene und mir bisher nicht bekannte Alben hereingehört, bei denen Shorter nicht alleiniger Leader war. Das erste davon, "The Young Lions" von 1960 erscheint mir tatsächlich den richtigen Titel zu haben. Das gefällt mit ganz gut und geht, obwohl ebenfalls noch etwas "artig", ziemlich gut ab. Durch die drei Bläser und die Themenarrangements wirkt das schon ziemlich voll, was auch gut passt. Hier spielen Lee Morgan (tp), Wayne Shorter (ts), Frank Strozier (as), Bobby Timmons (p), Bob Cranshaw (b) und Albert Heath bzw. Louis Hayes (dr).
Das letzte heute gehörte Album ist leider nichts für mich, sondern allzu seichte Kost, eher für Kaufhauskunden. Für die Spieler mag die Teilnahme an der von Benny Golson arrangierte und geleitete Musik in erweitertem Umfang eine gute Erfahrung gewesen sein, ich jedoch habe einmal kurz hereingehört und das wird es für mich für die nächsten 50 Jahre auch gewesen sein. Der Titel ist "Pop + Jazz = Swing" ein für mich auch sehr fragwürdiger Titel.
Insgesamt wars ein interessanter Blick in die Anfänge Wayne Shorters.
Uwe