Hier kommt vermutlich bei mir der Musiker durch, der es auch in seinen Besetzungen so macht, und lieber auf den Drummer verzichtet.
Kann ich sehr gut nachvollziehen, lieber Maurice. Gerade vor dem Hintergrund daß du ja selbst spielst!
Allerdings, da wo du nicht selbst spielst, im klassischen Bereich, da magst du doch das Kammermusikalische nicht so sondern bevorzugst Orchester, oder irre ich?
Guck: ich spiele garnix (leider), aber mir als Hörer geht es wie dir bei der Klassik.
Ich glaube wirklich, schlagzeuglose Combos sind echt was für Spezialisten (Selberspieler), das ist so filigran, so subtil, das ist nachvollziehbarer wenn man den selbstspielenden Blick hat auf das was die gerade tun da. Ich habe den nicht. (Ausnahmen bestätigen die Regel!)
Jarrett:
Aber auch nicht wenig Leerlauf, und stellenweise hässliche Kaskaden, die wie missglückter Freejazz anmuten.
Zustimmung! Ich sage es ungern (Shitstorm ist ok); aber ich finde kaum etwas so überschätzt (vllt. wegen der quasireligiösen Überhöhung die mir eh unsympathisch ist) wie Jarretts Soloklavierabende. Soweit ich sie kenne, das ist nicht allzuviel angesichts der Masse mit der uns ECM überschüttet. - Ich persönlich warte ungern 30 Minuten zielloses Geklimpere ab um mal in den Genuß von 5 Minuten inspirierter Musik zu kommen (die dann jeder Blues/Barpianist nach dem dritten Bier auch hinbekommen hätte, nur ohne Anlaufzeit, Mailänder Scala, Schweige- und Fotografierverbot und all den ganzen Weihrauch).
Jarrett aber ist ein ganz großer Pianist. Wenn er mit kompetenten Musikern spielt, amerikanisches Quartett, Europäisches Quartett, Standardtrio. Wenn man ihn allein läßt wird das meist nix ---- jedenfalls nicht in meinen Ohren... Kann man natürlich auch anders sehen, Algabal hat die Japanbox neulich hier sehr gelobt, und das wird auch was für sich haben. Aber ich geh da nicht so wirklich mit. (Außer Köln).
