Beiträge von Garcia

    Murot und das Murmeltier (2019): Keine Erinnerung daran.

    Ich aber, denn das war der einzige Murot der mir richtig gefiel: er wird morgens geweckt und zu einem Banküberfall beordert, betritt das Gebäude, wird umgehend erschossen und wacht in dem Moment wieder auf. Das wiederholt sich a la "und täglich grüßt das Murmeltier" - Murot wird in diesem versponnen Tatort sicher sechs, achtmal auf verschiedenste Weise getötet und versucht von Erwachen zu Erwachen immer etwas erfolgreicher da rauszukommen...


    Ich weiß nicht auf Anhieb was ich ganz nach oben setzen würde, aber "Her mit der Marie" (Wien) wäre dabei, "Die Frau im Zug" (Köln, Freddy Schenk unter Mordverdacht), irgendwas eher lustiges von Stoever und Brockmöller und der Münsteraner "Mord ist die beste Medizin".


    Obwohl sie spannungsmäßig verschnarcht sind mag ich auch die Bodenseetatorte sehr gern, aber damit bin ich in einer kleinen Minderheit...



    :)

    Ja, stimmt, der ist auch super.

    Aber Borowski und Frieda Jung haben sich nicht gekriegt.... Da drück ich jahrelang die Daumen und dann sowas :( das war für einen manchmal überromantisierenden Kitschbrocken wir mich echt nicht so leicht zu verkraften...


    Na ich lebe noch und es ist ja nur ein Film. Aber extrem schade bleibt's doch.



    :)

    An Reifezeugnis erinnere ich mich nur undeutlich, ich sah ihn, halb Kind noch, bei der Erstausstrahlung und dann nie wieder. Aber generell sind diese alten 70er-Tatorte hochspannende Zeitreisen. In dieser Art Gesellschaft bin ich mal großgeworden, unter solchen Menschen habe ich gelebt als Kind (und mich später dann auggelehnt), die Mischung aus überkommenen Spießertum und Aufbruch hat mich mitgeformt... ein Zeitspiegel, unbezahlbar sowas. Und sorgfältiger im Handwerk waren sie auch gemacht, die Filme: großartige Schauspieler, die noch an Theatern gelernt hatten bis in die Nebenrollen. Hach ich freu mich auf die Box!


    Dagegen hat mich der Kölner heut Abend nicht wirklich erreicht, dabei mag ich Ballauf und Schenk sehr, aber sie alleine reißen es eben auch nicht. Weihnachtskonsumkritik kann ja gar nicht schwarz genug sein, finde ich, dieses widerliche Zusammengrabschen von Sachen die dann von unterbezahlten Hiwis in die Wohnungen geschleppt werden, unter Zeitdruck, ohne Regeln. Läßt an manches bei Dickens denken. Das hier war mir zu brav. Früher war eben mehr Lametta Grins1




    :)

    Dann ist aber nicht "Borowski und die Rückkehr des stillen Gastes" von 2015 zu vergessen! Finde ich auch, beide Filme gehören zu den Höhepunkten der Tatorthistorie.


    Sehr stark war meiner Meinung auch Joachim Krol als alkoholkranker Ermittler in Frankfurt, leider gab es da nicht sehr viele Folgen.



    :)

    Keine Frau die ich kannte mochte Mafiafilme -das scheint ein Naturgesetz zu sein. (Komm mit "Der Pate" niemals zu einem ersten Date!) Grins1


    Egal, aus dem Datingzeitalter bin ich ja raus, Gottseindank




    Killers Of The Flower Moon ist aber anders. Sozusagen ein Frauenfilm wenn es sowas gibt... der einzig sympathische Charakter hier ist die betrogene Frau. Und die ist großartig, berührend, fabelhaft besetzt! Ich hatte Tränen in den Augen als ich rausging (bei Oppenheimer nicht) ach, sie ihn selbst. Er mag ja bei dir ganz anders ankommen.


    Wenn du streamen kannst ist er ja nicht ganz verloren (ich bin ab zu analog für sowas), aber schade bleibt es doch, denn dieser Film gehört auf die große Leinwand, dafür wurde er gemacht. Da ist er ein wirkliches Erlebnis! Ich würde jeden Weg gehen und ihn im Kino sehen zu können. Jeden!


    Ich. Aber ich bin ja nicht du.




    Schönen Abend wünsche ich Dir ;)

    Keine Ahnung. Ich bin aus mir selbst nicht nachvollziehbaren Gründen Tatort-Fan (aber nicht von allen Sachen), ich liebe Boworski (Kiel), die Wiener, die Kölner, die Münsteraner und natürlich Stöber/Brockmüller aus meiner Heimatstadt. Aber Schimanski etwa kann ich nicht leiden - warum auch immer (Machos im Film gehen besser als Machos in Leben).

    Ich liebe vermutlich einfach diese gemütliche Sofa-Vorhersehbarkeit. Tatort ist was kuscheliges :sofa1:




    Ach ich weiß ich drängle rum und das soll man ja nicht ;) aber hast du " Killers Of The Flower Moon" gesehen? Nein? Ab ins Kino! Nicht hier schreiben! Er ist berührend, und wer weiß schon ob er als Streamingdienstfinanzierter Film je auf DVD rauskommt. Verpaß das nicht! Du wirst mir noch dankbar sein. Wenn nicht bezahl ich deine Karte :)

    Als alter Tatort- Fan... Ja ich hab's getan :)


    Mir nämlich die lange vergriffene Haferkamp-Box bestellt, zum Mondpreise von 299 € (das sind 15€ pro Film um es etwas zu relativieren), aber ich steh dazu und außerdem gibt's Weihnachtsgeld und Andre kaufen sich dafür Autos oder legen sich im die Sonne oder so.


    Ach ich werde damit glücklich sein l Grins1

    Ja, danke für die Daten.


    Aber ist das nicht ein wundervolles Album, abgerungen im Angesicht des Endes? Das isses: gehen und vorher sowas noch gemacht haben... Ich verneige mich.


    Hier mehr Charles Lloyd:



    "Samgam", eine Begegnung mit Zakir Husssin (Tabla, perc, voice) und Eric Harland (Dr) --- eine irre Platte in des Wortes schönster Bedeutung!

    Hier



    ...Ein weltbekańnter Saxophonist und ein weltbekannter Drummer sind eng befreundet. Drummer kriegt Krebs und hat nicht mehr lange zu leben. Saxophonist lädt Drummer zu einer letzten Session ein, und beide machen monatelang Musik in des Saxophonisten Kellerstudio. Dies ist dabei rausgekommen: ein Vermächtnis für beide.


    "Weltbekannt" ist natürlich ein Euphemismus (wir reden vom Jazz und da sind außer Armstrong und Miles keine Leute "welt"bekannt, weil die Welt lieber Promis mag und sich selbst), aber immerhin.


    Eine wundervolle Musik ist den beiden gelungen am Ende, skizzenhaft, fragmentarisch, aber gerade darin groß. Jeder Atemzug der noch gelingt zählt hier. Ich werde keinen so schönen Grabstein haben.




    :)

    Der Hintergrund dieser Aufnahme ist der, daß Bela Bartok in seinen jungen Jahren durch Rumänien gereist ist um dort Volksmusik dieser Gegend aufzunehmen, zu notieren, mitzunehmen. Darauf basiert diese CD



    Ich höre nicht so super viel von diesem Hintergrund, spielt hier und da mit hinein ohne "handlungsleitend" zu sein, aber das macht nichts: denn es ist tolle Musik gespielt von Lucian Ban (Klavier), der aus diesem rumänischen Hinterland (das ist nicht despektierlich gemeint!) stammt und dem ganzen Unternehmen die Authentizität wohl verleihen soll; dazu John Surman (Soran- und Baritonsax, Baßklarinette) der diese Aufnahme entscheidend prägt und, Dritter im Bunde, Mat Maeri - Viola.


    Kammermusikalischer, halb abstrakter, in den Rhythmen aber oft (so eine rhythmische Basis denn erkennbar ist) in osteuropäischer Folklore verankerter, sehr sensibel rübergebrachter --- ja? Doch: Jazz.

    Kann ich unterm Strich sehr empfehlen, diese Platte! Vor allem für John Surman- Freunde eine unverzichtbare Ergänzung, die eventuell unter dem Radar geflogen einem entgangen sein mag.



    :)

    Ja, schade um Shane MacGowan, er war gerade textlich ein ganz großer Mann (er hätte wohl gewollt daß man das so ausdrückt), ein wirklich herber Verlust.


    Hier aber ganz Anderes (er hätte wenig Respekt gehabt vor diesen Langhaarigen):


    Für mich immer noch eine Jahrhundertplatte, jeder Beatles ebenbürtig



    :)

    Wir kochen jetzt eine Diskussion hoch, die wir längst geführt haben:

    Schon, aber sie ist ja nach wie vor aktuell. Von daher: Vielen lieben Dank, music lover, für das Hochspülen Deines hochinteressanten Beitrages zu Jarretts Soloklaviermusik! So etwas sollte ja nicht in den Annalen untergehen. Ich könnte mir durchaus vorstellen, daß diese Diskussion noch geführt werden wird, wenn wir alle längst den Blumen als Dünger dienen...



    Ach, Peterson hatte hervorragende Gitarristen

    Wer wollte das bestreiten? Klar! :)

    Ich mag ihn eben mit Drummer lieber. Aber Meinungen müssen von Zeit zu Zeit überprüft werden. Daher läuft jetzt hier diese:






    :)

    Ich hab sie mal angemacht.



    Das ist wirklich - jedenfalls in Teilen - die schönste, ergreifendste Soloklaviermusik die ich kenne; Chopin, Beethoven, Schumann, sogar Mozart ungeachtet. Jedenfalls wenn sie mich im richtigen Moment erwischt.


    Wer will da wissen ob das improvisiert ist oder kalkuliert? Ich nicht: dies ist groß. Sonst nix.



    :)

    Niemand muß irgendwas gut finden...


    Ich hab ja so meine Theorie, was da dran ist werden wir nie wissen (es ist fast ein Sakrileg): aber ich glaube nicht der Erzählung, daß Köln wirklich von vorn bis hinten nur improvisiert ist. Wird ja immer gesagt. Aber: Wenn ich's höre: glaube ich nicht. Da waren Themen und Abläufe sicherlich vorher festgelegt. Ich kann es nicht beweisen, aber in Analogie zu all seinen späteren, ganz anders gelagerten Konzerten bin ich mir sicher.


    Später hat Jarrett dann wirklich nur noch improvisiert. Auf Grundlage dessen was bei Köln so super funktioniert hat. Und das hört man auch - nicht immer zum Besten der Musik...


    Wie immer, heute ist das ja auch egal nach all den Jahrzehnten. Lügen gehören halt auch zum Showbusiness und sind irgendwann läßlich.... Niemand will ja Jarrett seinen großen Rang als Pianist absprechen, den hat er sich (anderswo) mehr als verdient




    :)

    Hier kommt vermutlich bei mir der Musiker durch, der es auch in seinen Besetzungen so macht, und lieber auf den Drummer verzichtet.


    kammermusikalischer

    Kann ich sehr gut nachvollziehen, lieber Maurice. Gerade vor dem Hintergrund daß du ja selbst spielst!



    Allerdings, da wo du nicht selbst spielst, im klassischen Bereich, da magst du doch das Kammermusikalische nicht so sondern bevorzugst Orchester, oder irre ich?


    Guck: ich spiele garnix (leider), aber mir als Hörer geht es wie dir bei der Klassik.


    Ich glaube wirklich, schlagzeuglose Combos sind echt was für Spezialisten (Selberspieler), das ist so filigran, so subtil, das ist nachvollziehbarer wenn man den selbstspielenden Blick hat auf das was die gerade tun da. Ich habe den nicht. (Ausnahmen bestätigen die Regel!)





    Jarrett:

    Aber auch nicht wenig Leerlauf, und stellenweise hässliche Kaskaden, die wie missglückter Freejazz anmuten.

    Zustimmung! Ich sage es ungern (Shitstorm ist ok); aber ich finde kaum etwas so überschätzt (vllt. wegen der quasireligiösen Überhöhung die mir eh unsympathisch ist) wie Jarretts Soloklavierabende. Soweit ich sie kenne, das ist nicht allzuviel angesichts der Masse mit der uns ECM überschüttet. - Ich persönlich warte ungern 30 Minuten zielloses Geklimpere ab um mal in den Genuß von 5 Minuten inspirierter Musik zu kommen (die dann jeder Blues/Barpianist nach dem dritten Bier auch hinbekommen hätte, nur ohne Anlaufzeit, Mailänder Scala, Schweige- und Fotografierverbot und all den ganzen Weihrauch).


    Jarrett aber ist ein ganz großer Pianist. Wenn er mit kompetenten Musikern spielt, amerikanisches Quartett, Europäisches Quartett, Standardtrio. Wenn man ihn allein läßt wird das meist nix ---- jedenfalls nicht in meinen Ohren... Kann man natürlich auch anders sehen, Algabal hat die Japanbox neulich hier sehr gelobt, und das wird auch was für sich haben. Aber ich geh da nicht so wirklich mit. (Außer Köln).




    :)

    Nun auch Zuhause nach dem tollen Kinoerlebnis:



    Ein großartiger Film und neben Scorceses "Killers of the Flower Moon" das Großereignis dieses Kinojahres. Wächst beim mehrmaligen Sehen immer weiter. Ich war bei Nolan immer etwas skeptisch, muß ich sagen, vieles fand ich zu konstruiert und auf Wirkung berechnet, aber dieser Film... Nun hat er mich erreicht.



    :)

    Ich finde Peterson OHNE Drummer weitaus besser

    Ich so garnicht - so verschieden können Geschmäcker sein... In meinen Ohren tut eine Erdung in Gestalt eines Schlagzeugers dem Spiel von Peterson extrem gut. Er gehört ja in bester Tatum-Tradition zu denen, die sehr viel spielen. Wenn ich dann noch ein Melodieinstrument dazu habe und als Grundierung nur einen Baß dann macht mich das oft auch wuschig.


    Kann aber auch daran liegen daß ich im Jazz kein großer Fan von Gitarre bin, ich komme ursprünglich ja aus der Rockrichtung. Außerdem ist das Peterson/Ellis/Browntrio natürlich toll. Aber ich will Oscar mit Drums Grins1




    Über Amazon ist jedes Wort eines zuviel <X




    :)