Beiträge von Gurnemanz

    Ich freue mich schon auf das Musikstück der nächsten Woche - zumal ich offen einräume, mit Canteloube nicht so recht warm geworden zu sein. Selber besitze ich die Einspielung mit Netania Davrath, deren Stimme mir wohl zusagt. Laut Booklet-Text hat sie 6 Monate daran gearbeitet, den Auvergne-Dialekt zu lernen, was für sie als gebürtige Ukrainerin vermutlich nicht einfach war.


    :wink:

    Mit Ausnahmen , etwa u.a. Herrn Hörwitz , der eine eigene Meinung hat , die auf profunde Hörerfahrung fußt .

    Profunde Hörerfahrungen und eigene Meinungen - die sie auch fundiert begründen können! - haben auch bei Capriccio einige. Alles gut nachzulesen. Wollte ich nur mal gesagt haben, denn die Empfehlung "Selber hören!" für sich allein ist mir dann doch etwas zu dürftig.


    Was die Brahms-Aufnahme mit den Göttingern betrifft: Da habe ich keinen Bestellknopf gedrückt, auch wenn hier einige gute Argumente für diese Einspielung gebracht wurden und ich die Hörschnipsel durchaus vielversprechend finde.


    Aber es gibt einfach zu viele gute Aufnahmen der vier Symphonien, ältere und neuere, in größerer und kleinerer Besetzung, "historisch informiert" oder auch nicht, "analytischer" und "emotionaler" usw.usf.


    :wink:

    Als Erscheinungstermin ist der 06.05.2022 genannt, aber laut einer enthusiastischen Rezension sind es wohl Mitschnitte früherer Zeiten.

    Dort wird 2021 genannt und die Einspielung insgesamt recht positiv besprochen:

    Nicholas Milton und das Göttinger Symphonieorchester begeistern als Brahms-Interpreten - Pizzicato
    Der 54-jährige australische Geiger und Dirigent Nicholas Milton ist seit 2018 Künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Göttinger Symphonieorchesters. Mit…
    www.pizzicato.lu

    Viel Freude mit dem Göttinger Brahms!


    :wink:

    Habe eben Belcea, Artemis und Casals verglichen (mit Noten, IMSPL). In der Tat: Die ersten beiden verzögern nicht und zählen durch, finde ich stimmig. Das Cuarteto Casals verzögert ganz leicht, ohne daß ein Vierertakt draus wird, wie MB es bei Miró beschreibt: finde ich akzeptabel.


    Allerdings ist mir dabei aufgefallen, daß nur Casals die Staccato-Vorschriften in den Maestoso-Takten (wird ja zweimal später wiederholt) beachten, wenn ich das richtig höre. Belcea und Artemis ziehen da fast legato durch. Hm...


    Wobei ich insgesamt nicht sagen kann, welche von den drei Aufnahmen mir insgesamt am meisten zusagt, da müßte ich mich noch etwas vertiefen.


    :wink:

    Da würde mich eure Meinung interessieren. Und auch eure Gegenrede. :)

    Lieber oblvionsoave, bitte bedenke, daß wir uns hier im Unterforum "Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung" befinden! Wir haben bei Capriccio allerdings einen Thread mit ausführlichster Diskussion zum Thema, wo Dein Beitrag evt. besser am Platz wäre:

    Oder legst Du es auf scherzhafte, satirische, ironische oder gar bedeutungstiefere Reaktionen an?


    ;)

    Erstaunlich ist, dass BIS bei den Sinfonien 7 und 15 die Einspielungen von Segerstam wählte und nicht die aktuellen mit Lindberg.

    In der Tat!

    Etliche Kompositionen sind auf jeweils zwei CDs verteilt.

    Ich halte es für möglich, daß die Aufstellung fehlerhaft ist. M.E. kann das so nicht stimmen. Warten wir ab, bis JPC die Box anzeigt.

    Werter Gurnemanz: Sagst Du uns, wenn Du zuschlägst?

    Ich schlage niemals zu, lieber Kollege. :saint: Nur gelegentlich strecke ich meine Pfoten aus. :)


    Selbstverständlich werde ich alle Petterssonianer auf dem Laufenden halten.


    :cincinbier:

    Oh wie schön, also Beethoven op. 127! :clap: War auch einer meiner Kandidaten, zumal es zwar schon einen eigenen Thread gibt; der wurde zwar schön eingeleitet, versandete dann aber viel zu schnell. Das war vor fast 5 Jahren. Ich bin so dreist und zitiere den, wie ich finde, sehr lesenswerten Eingangsbeitrag:

    :wink:

    Leonkoro Quartett

    Das Gurnemanz und mich während des Heidelberger Streichquartettfestes 2022 so begeisternde junge Leonkoro Quartett hat vor kurzem bei der Wigmore Hall String Quartet Competition den 1. sowie 8 Sonderpreise abgeräumt.


    Die jungen Musiker, die noch ein Masterstudium in Lübeck bei Heime Müller (Artemis Quartett) begonnen haben, wurden zudem von Sonia Simmenauer unter Vertrag genommen. Damit dürfte der Weg für eine internationale Karriere geebnet sein.

    Ja, die haben mich in der Tat schwer beeindruckt! Freut mich zu lesen, daß sie offensichtlich weiter erfolgreich sind, und hoffe, sie irgendwann mal wieder im Konzertsaal zu erleben. :)

    Gestern in Heilbronn war es soweit: Die vier jungen Löwenherzen präsentierten ein sehr attraktives Programm, so daß ich mich auf die Reise ins Schwabenland begab:

    • F. Schubert: Streichquartett Nr. 9 in g-Moll, D173

    • L. Janáček: Streichquartett Nr. 1 „Kreutzersonate“

    • L. v. Beethoven: Streichquartett Nr. 7 in F-Dur, op. 59/1


    Engagiert, zügig (im Adagio vielleicht etwas zu flott?) und auch spieltechnisch auf hohem Niveau das Beethoven-Quartett. Zuvor ein früher Schubert: kontrastreich mit feinen dynamischen Abstufungen, ich hätte nicht gedacht, daß man aus diesem Werk so viel herausholen kann!


    Der Höhepunkt: Die "Kreutzersonate". Das Quartett reizte hier die Extreme bis zum Gehtnichtmehr aus, unglaubliche, geradezu berstende Expressivität, so habe ich dieses Werk noch nie gehört. Auch wenn es teilweise bis ins Geräuschhafte ging, wurden die lyrischen Passagen nicht überspielt, ganz im Gegenteil: Scharfe Kontraste, ohne daß der Zusammenhang verlorenging. Allein für dieses eine Werk hat sich die Reise gelohnt!


    Was mir beim Leonkoro Quartett besonders aufgefallen ist (bei anderen Quartetten habe ich das noch nicht so bemerkt): der starke Kontrast im Vibrato, auch hier wurden Extreme geboten, vom fahlen Non-Vibrato bis hin zu einem extrem intensiven "Super-Vibrato" - und das, wie mir schien, gezielt und im richtigen Maß eingesetzt, also nicht aufgesetzt, sondern immer stimmig, wenn auch teilweise überraschend. Faszinierend!


    In den letzten beiden Jahren hat das junge Quartett weitere Preise und Auszeichnungen erhalten:

    • Musikpreis der Jürgen-Ponto-Stiftung
    • 1. Preis und Publikumspreis beim Concours International de Quatuor à Bordeaux
    • Mitglied im BBC Radio 3 New Generation Artists Programm 2022-24
    • Auszeichnung mit dem METRO String Quartet Award


    Leonkoro Quartet I Offizielle Website
    Willkommen auf der offiziellen Website des Leonkoro Quartet
    leonkoroquartet.com


    :wink:

    Oh, das ist eine schlimme Nachricht! Ein großer Verlust, nicht nur für Brucknerianer!


    Vor vielen Jahren bin ich ihm einmal persönlich begegnet: In Darmstadt wurde Bruckners Neunte aufgeführt, mit dem 4. Satz, an dessen Rekonstruktion Benjamin Gunnar Cohrs bekanntlich beteiligt war. Im Anschluß an das Konzert gab es ein Treffen in einem Lokal, zusammen mit einigen Bruckner-Fans, sogar welchen, die eigens aus England angereist waren - zumal Cohrs am selben Tag Geburtstag hatte. Es war ein sehr unterhaltsamer Nachmittag!


    Bei Capriccio hatten wir vor Jahren eine Diskussion, die dokumentiert, daß Cohrs mit seinen entschiedenen Ansichten durchaus zu Kontroversen einlud:


    Cohrs' Empfehlungen zu Bruckner-Aufnahmen:

    http://benjamingunnarcohrs.com/files/BGCohrs-Bruckner-CD-Empfehlungen-2012.pdf


    R.I.P.

    Die Exequien sind vielleicht so eine Art "Leistungsschau" in Bezug auf die Möglichkeiten und Gattungen des neuen Stils in einem Werk, und zudem ist dieser Dialog der verstorbenen Seele mit den Engeln etwas, was besonders hervorgehoben wird. Vielleicht ist es einfach das Format, das gegenüber kurzen Werken wie "Saul, was verfolgst Du mich" oder den großen Sammlungen dieses Werk hervorhebt

    Ja, damit kann ich etwas anfangen, vielen Dank! Irgendwann werde ich mir wohl mal eine Aufnahme besorgen.


    :)

    Danke, lieber putto, für Deine Erläuterung!

    Das Kriterium für meine Bemerkung war, was in Übersichten zur Barockmusik hervorgehoben wird, also nicht nur als bedeutend im Sinne von einflussreich, sondern auch ohne einschränkende Bemerkungen zur Qualität, wie es etwa zu Lully üblich ist.

    Also das, was die Fachleute insgesamt so sagen.

    Bei Schütz wiederum werden eher die Exequien als die Weihnachtshistorie oder die Passionen hervorgestrichen, was ein gemeinsames Merkmal mit der Matthäuspassion ist.

    Da wäre für mich interessant zu erfahren: Was hebt die Exequien gegenüber Weihnachtshistorie und Passionen so hervor? Inwiefern sind sie qualitativ höherwertiger? Bzw.: Worin besteht die besondere Qualität der Exequien? Ich frage ganz unbedarft, denn ich kenne mich viel zu wenig aus, um die Qualität dieser Musik selber bewerten zu können.


    :wink:

    Inzwischen habe ich das Werk in Ruhe angehört und finde es sehr berührend; gerade die von Agravain empfohlene Aufnahme mit Vox luminis überzeugt mich durchaus: unaffektiert, klar, differenziert, gerade durch Schlichtheit berührend, so mein Eindruck, auch im Vergleich zu anderen Aufnahmen, in die ich hineingehört habe.


    Interessieren würde mich ja, inwiefern die Musicalischen Exeqien als "etwa gleichrangig mit der Matthäuspassion", wie putto behauptet, gelten sollen. Was wäre das Kriterium?


    :wink:

    Schräge Rezension auf jpc: >>Keine CD für den Hausgebrauch<<

    :D

    und: Er kann zwar nichts damit anfangen, empfiehlt es aber trotzdem mit 4 von 5 Sternchen.

    Man die Qualität einer Musik doch auch (an)erkennen und würdigen, wenn man persönlich wenig damit anfangen kann. Geht mir z.B. bei Belcanto-Musik so. Oder bei Jazz.


    :wink: