Perlman - Belkin - Trejakov auf DVD
Es haben sich in den letzten Monaten bei mir drei DVD-Konzerte mit dem Tschaikowsky - VC eingefunden, die ich zunächst nur wegen der Kopplung mit den Sinfonien Nr. 4 und 5 gekauft hatte.
Aber der Vergleich mit dem VC ist ebenfalls hochinteressant:
Alle Drei spielen das Tschaikowsky - VC im Prinzip ganz toll mit Gefühl und Emotion ... keine Frage. Schon die Tatsache , dass man so ein Konzert als Solist auswendig spielen kann, hat bei mir ganz grosse Anerkennung für diese wirkliche Leistung und müsste viel besser bezahlt werden (als zBsp die
Fussballheinis, die für das Balltreten Millionen kassieren).
1. Victor Tretjakow / Moskauer RSO / Vladimir Fedossejev (ARTHAUS MUSIK, 1991, DVD DTS 5.1)
Man sollte meinen, dass die Russen die TOP-Int mit russischem Temprament hinlegen. Fedossejew mit seinem Orchester LIVE aus der Alten Oper Frankfurter ist ja soweit OK, aber bei Tretjakov vermisse ich doch einiges an Temprament und Ausdruckskraft. Nicht schlecht, aber weit hinter den beiden Folgenden zurück ...
2. Itzhak Perlman / Philadelphia Orchestra / Eugene Ormandy (EUROARTS, 1979, DVD DTS 5.1)
Was für Emotionen von beiden Seiten; sowohl solistisch wie auch orchestral mit Ormandy.
Eine referenzwürdige Int, die sich mit den Besten (Oistrach, Heifetz) messen kann. Nach dem Finale ist man gebügelt und muss diese Virtuosität erst mal sacken lassen. Megaklasse :hail:
Mein Favorit auf DVD !
3. Boris Belkin / New Yorker PH/ Leonard Bernstein (DG, 1975, DVD DTS 5.1)
Man hört von Belkin heutzutage eigentlich wenig. Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 1975, als Boris Belkin zusammen mit Mstislav Rostropowitsch aus der UDSSR immigriert ist; u der Avery Fisher Hall, New York vom 24.April 1975.
Belkin spiel hochvirtuos und wird von Bernstein einem emotionalen Orchestersatz mit unglaublicher Intensität unterstützt, der alle Sprachen spricht - höchste Begeisterung. Solist und Orchester gehen absolut perfekt zusammen. Bernstein kennt die Partitur genaustens und dirigiert ohne Partitur. Bernstein auch hier als ganz phänomenaler Tschaikowsky - Dirigent. Ganz grosses Konzert mit tosendem Applaus.
Was seltsam anmutet: Dass Belkin nach dem Konzert dem Dirigenten Bernstein nicht die Hand gibt (oder eine Umarmung nach diesem gelungenen Konzert statt findet). Belkin verlässt nach dem Applaus den Saal und kommt noch einmal alleine wieder. Bernstein klatscht später lange Beifall; Belkin würdigt Bernstein keines Blickes ... das wars. Seltsam ! 
Weis jemand, warum Belkin so reagiert ? Hat er Bernsteins Emotionen nicht geteilt und wollte es orchestral softer haben ? Oder ist seine Trauer sein Heimatland verlassen zu haben so ausgeprägt ?
ARTHAUS MUSIK, 1991, DVD DTS 5.1
EUROARTS, 1979, DVD DTS 5.1
DG, 1975, DVD DTS 5.1