Mit dem Penderecki (Lukas-Passion) wird man mich nicht hinter dem Ofen hervorlocken können.
Nennt mich hinterwäldlerisch und ignorant, aber dieses Werk empfinde ich schlichtweg als durchwegs einfach nur hässlich und (für mich) völlig unanhörlich, auch wenn es als Schlüsselwerk der "Moderne" gilt.
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Das ist selbstredend kein Urteil über die Werk-Wahl!
"Interessant" mag das Werk alleweil sein.
Ich verstehe es einfach nicht und fühle mich davon schlichtweg angewidert.
"man vergisst auch schnell, dass der Glaube dazu führen kann, dass man es mit dem ganzen Ernst des Lebens nicht mehr so ernst nimmt. Nennt man auch "heitere Gelassenheit" ..."
Ich danke dem User Bernd sehr herzlich für dessen (mir allemal nachvollziehbare) Hymne auf den überaus berührenden Bericht von unserem trefflichen Sachverständigen aus Ost-Venedig, thomathi, der sich in der Tat damit selbst übertroffen hat:
das ist mit Abstand der persönlichste, ausführlichste, fundierteste und nachhaltigste Konzertbericht, der mir je untergekommen ist.
Tränen fliessen mir ob thomati's Worte - ganz ohne die brahms'sche Musik überhaupt zu hören, welche mir die ausgewählten Worte aber sinnlich imaginierbar machen. Grossartig! Danke!
... und stelle fest, dass es sich lohnt, sich mit ihnen zu befassen.
Das möchte ich ausdrücklich bekräftigen: mir persönlich erklingen die Streichquartette von Rosenberg durchaus auf dem Niveau der Bartok'schen, wobei mir Rosenberg näher liegt.
Es freut mich ungemein, dass Gurnemanz anregt, sich dieses grossartigen Werkes von Louis Vierne anzunehmen. Für mich ist und bleibt es DAS Klavierquintett!
Elgars' Klavierquintett höre ich immer wieder gerne, hier in einer Kopplung mit einem Werk der recht unbekannten Amerikanerin Amy Beach, dass gut zum britischen Klassiker passt. Klanglich und von der Deutung her habe ich nichts auszusetzen. Scheint mir eine sehr gelungene Aufnahme und allein schon die Begegnung mit op. 67 ist ein Gewinn.
Zitat
»Das Takács-Quartett unterhält sich nicht mit gelehrt-genügsamer Contenance, es lässt auch die hinter den Tönen stehenden Emotionen zu Wort kommen.« (Fono Forum, Oktober 2020)
Viele Grüße Frank
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Das ist imho eine erfreuliche Scheibe. Die Takac's spielen tadellos und erfreulich zurückhaltend im Ausdruck
Aber nur schon der eminente (leider nurmehr selten zu hörende) Garrick Ohlsson ist ein Hit. (Er hat 1970 den Chopin-Wettbewerb gewonnen.) Sein subtiles Spiel ist in beiden Klavierquintetten absolut exquisit, insbesondere aber im Werk von Amy Beach, das - wiewohl 11 Jahre vor dem Elgar-Brocken geschrieben - viel moderner, luzider und impressionistischer daherkommt, als das dichte Klanggebilde des behäbigen Sir Elgar.
Natürlich ist dieser "Elgar" ein magistraler Wurf, und als solcher ist das Werk eines meiner praeferierten Klavierquintette.
Beach ist demgegenüber halt noch ein Geheimtip. Möge er zu einer Offenbarung werden: man höre doch bitte nur mal das kurze Fugato im 3. Satz (ab min 4): das ist doch schlichtweg genial komponiert.
Auch von meiner Seite erreiche Dich ein fetter Dank für die Schilderung Deiner Eindrücke, lieber AlexanderK
Ich bin immer wieder von Neuem erstaunt, dass "La Martha assoluta" dieses Pensum durchsteht, ja mehr noch, immer tiefer gründet. Wahrlich eine Meisterin. Nun, eine Jeanine Jansen wird sie ja auch inspirieren ... und der Mischa ist ein good old fellow... das erhält jung!
Sie erinnert mich an Arthur Rubinstein ... der im Alter absolut unwiderstehlich (und auch technisch impecable) musizierte.
Ich bin alles andere als ein HiFi-Freak. (Das war ich vor 60 Jahren allerdings mal ...)
Bei mir leistet seit 6 Jahren ein "Teufel" gute Dienste: Verstärker/CD-Player/ 2 Standboxen (120 cm) plus Subwoofer, nach meinem unanspruchsvollen Dafürhalten bestens geeignet für Jazz und Klassik.
Man kann dazu halt sagen, dass es "den" Reger nicht gibt.
Es gibt ziemlich übersichtliche Frühwerke (z. B. Orgelstücke op. 7, die frühe Cellosonate op. 5 u. a. m.) - was soll da komplex sein?
Dann Werke, die zwar umfangreich, aber nicht komplex sind - z. B. die erste Orgelsuite op. 16.
Die Komplexität steigert sich mit den beiden ersten Choralfantasien op. 27/30, dann die erste Orgelsonate op. 33.
Aber auch in dieser Zeit gibt es Höhepunkte wie B-A-C-H op. 46 und "Wachet auf!" op. 52 Nr. 2 oder die Halleluja-Fantasie op. 52 Nr. 3. Finde ich so superkomplex.
Höhepunkt der Komplexität sind eventuell die beiden Streichquartett op. 54 und die Symphonische Fantasie und Fuge op. 57. Da gehen selbst die Fans nicht mehr alle mit ...
Doch schon in den Orgelstücken op. 59 findet eine deutliche Abklärung statt, die großen Kämpfe sind gekämpft, es wird ruhiger.
Und die späte Kammermusik ist doch echt mild, das Klarinettenquintett, die beiden letzten Streichquartette. Auch die Mozart-Variationen haben doch nichts Wildes mehr an sich.
Ja, es gibt unterwegs immer wieder Ausreißer wie "Psalm 100".
Aber wer sich der mittleren Sturmphase von vorne wie von hinten nähert, wird m. E. reich belohnt.
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Dieser hervorragenden Übersicht gibt es nichts hinzuzufügen! Danke dem kenntnisreichen MB!
Nun - hellas - meinem Wunsch nach Löschung meines Statements wurde nicht stattgegeben, was ich dergestalt interpretiere, dass die Forums-Administration meine Argumente respektiert.
Ich bleibe deshalb Mitglied dieses Forums!
Ich möchte wirklich nicht als Besserwisser 'rüber-kommen, und ich artikuliere ausschliesslich meine subjektiv-bescheidene Meinung, und ich hoffe, ja ich erwarte, dass diese respektiert wird, was ja soeben realiter geschieht! Danke!
Notabene: ich habe in meinem Wang-Artikel NICHT ausgeteilt, nicht im Geringsten. Er ist behutsam und mit grossem Repekt formuliert.
Aber einige ZeitgenossInnen ertragen es offenbar nicht mehr, wenn ein User Nerven zeigt und dies auch öffentlich kommuniziert.
Wenn dies hier nicht mehr möglich ist, macht mich das traurig (... das werden wohl auch wieder einige monieren)
Infolgedessen habe ich mich schweren Herzens entschieden, aus dem Forum auszutreten:
Bitte löscht mich aus der Liste der ForianerInnen von Capriccio.
Und bitte, versucht nicht, mich von diesem Schritt abzuhalten. Er ist definitiv. Ich vollziehe ihn zu meinem Schutz: ich rege mich viel zu sehr auf.
Meine gesundheitliche Befindlichkeit erträgt solche Auseinandersetzungen nicht mehr.
Ich bitte um Verständnis. Danke.
Auch bitte ich darum, diesen Text, wie auch die vorab Geposteten von Cherubino (sorry, werter Cherubino) in den internen Bereich zu verschieben. Danke.
Ich habe mir heute mit grossem Gewinn einen live-Mitschnitt eines Konzertes des "Orchester de Paris" reingezogen mit Klaus Mäkelä am Pult und mit Yuja Wang an den Tasten:
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Yuja Wang spielt mit gewohnter Bravour die beiden (!) Klavierkonzerte von Maurice Ravel, wobei mich insbesondere die LinkshänderInnen-Wucht vom Stuhl gehauen hat: so intensiv, und gleichzeitig akribisch ziseliert, habe ich mein Lieblingswerk von Ravel noch nie gehört.
Natürlich ist es eine süsse Wonne für den empfindsamen Musikliebhaber, das genialische Paar Yuja und Klaus bei der Entgegennahme des Applauses in inniger Umarmung zu sehen...❤️
(Das bezaubernde Couple erinnert mich an die Argerich/Dutoit's oder an die du Pre/Barenboim's vor 50 Jahren ...)
Klaus Mäkelä, den ich bisher nicht auf dem Schirm hatte, realisiert darüberhinaus als Chefdirigent des "Orchestre de Paris" (dem bekanntlich einst auch Barenboim vorstand) einen merveilleusen "Mandarin" (Bartok):
Der Mäkelä ist hochmusikalisch, erstaunlicherweise auch am Cello:
das Trio elegiaque von Rachmaninoff (Verbier 2023) mit Yuja Wang und einem jungen Geiger, dessen Name mir leider entfallen ist, empfinde ich als schlichtweg superb.
Neben seiner musikalischen Potenz erscheint er auch menschlich überaus sympathisch zu sein, und dass Yuja ihn als lover auserkoren hat, spricht ohnehin für ihn (und auch für sie!).
Schön gibt es in diesen kriegerischen Zeiten auch noch Herzensevents, die mich zu Tränen rühren können (ja, so sentimental bin ich nun mal ...)
Eine Hörempfehlung für die 5. Symphonie "Apocalyptic" von Karl Weigl:
Die Sätze 1,2 und 4 sind schon sehr heftig ("kriegerisch") angelegt und artikuliert.
Deshalb empfehle ich, die Hörsession zu beginnen mit dem dritten Satz:
Adagio: "Paradise Lost".
Darin ist Sanftheit und Lieblichkeit zu vernehmen, wenn auch reichlich Nostalgie-Sound in den Aether wabert, ohne dass er aber je ins Kitschige abgleitet.
Das wienerische Idiom schmeichelt sich angenehm ins Ohr und gefällt mir ausnehmend gut: es erklingt mE eine idiomatische Mischung aus Bruckner, Marx und Korngold.
Das ist schlicht und einfach eine schlichte und einfache, endzeitlich angehauchte Musik.