Grazer Oper - Rusalka
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mozartinaa kann doch das Haus mal vorstellen (ich kenne nur die entsprechenden Bilder) und erzählen, welche Produktionen ihr gut gefallen haben, welche Künstler/innen sie schätzt.
Je nachdem, wie sich das hier entwickelt, könnte es sein, das auch andere einmal das Theater ihrer Stadt vorstellen wollen.
Ein liebes Hallo,
diese Idee von Alviano,Opernhäuser vorzustellen,vielleicht auch die kleineren,die nicht in allen Zeitungen präsent sind,aber dennoch gute Arbeit leisten,finde ich sehr gut.Ich werde diese Einladung,über meine Grazer Oper etwas zu berichten,sehr gerne annehmen,wobei ich auf diverse trockene Details,wie z.b.Besucherzahlen usw.verzichten möchte.Vielmehr versuche ich,meine liebevolle Beziehung zu diesem Haus zu beschreiben,von bewegenden Aufführungen,von Sängern,die mir gefielen und von anderen Erlebnissen,die man halt so während eines Opernbesuches hat.Es wäre schön,wenn sich andere steirische Opernfreunde,wie z:B.Areios, auch dazu melden würden.
Nun hat mich aber Alvianos Beitrag,dass er sich Herheims "Rusalka" an der Grazer Oper (Premiere 18.12.2009),ein Koproduktion mit dem Opernhaus La Monnaie in Brüssel ,ansehen möchte,sehr neugierig und auch ( ich sags ehrlich) stolz gemacht und ich las mir also gestern zahlreiche Kritiken von der Brüsseler Aufführung durch,um zu wissen,was uns da in Graz erwartet.
All diejenigen,die ein romantisch-trauriges musikalisches Märchen zwischen Nixe und Prinz erwarten,werden sicherlich enttäuscht,aufgebracht und den abermaligen Untergang des Grazer Opernhauses prophezeihend (steht aber immer noch !) die Oper verlassen,sofern sie nicht auf den Namen den Regisseurs sahen oder wissen,dass er kein Mann der klassischen Inszenierung ist.
Denn Rusalka ist keine zu allen Kompromissen entschlossene,liebende Nixe,sondern bei Herheim eine osteurop.Nute,deren Stummheit symbolisch durch eine andere Sprache ausgedrückt wird und nach kurzem Liebesrausch zu einer Abkühlung ihrer Gefühle neigt. Der Prinz ist ein Matrosenmanssbild,der vom Wassermann getötet wird.Und der Wassermann ist kein väterlicher Freund von Rusalka,sondern ein normaler Bürger,als Pantoffelheld unter dem Joch seiner zänkischen Ehefrau dargestellt,die er zum Schluss auch ermordert.
Das wäre vielleicht ja auch noch alles irgendwie zu verstehn,aber laut der Kritiken,die ich las,soll sich die ganze Geschichte,wie ein Psychothriller nur im Kopf des "Wassermannes" abspielen.
Ich möchte nicht weiter mehr darauf eingehn,denn all diejenigen,die diese Aufführung vielleicht bereits in Brüssel sahen oder in Graz noch sehen wollen,werden sich sicher damit eingehender beschäftigen und an all jene möchte ich zum Schluss 3 Fragen stellen.Ich würde mich natürlich auch freuen,wenn andere,nicht in dieses Thema involvierte Mitglieder ,dazu etwas zu sagen hätten.
Meine erste Frage:
In dem Programmbuch der Grazer Oper für die kommende Spielzeit steht ein Ausspruch von Stefan Herheim zur seiner Rusalka :"Wie man sich liebt,so bringt man sich um". Wie würdet ihr diese Aussage interpretieren?
Meine zweite Frage:
Weil wir schon beim Interpretieren sind: Wenn ein Opernkritiker einen Bericht über die sängerische Leistung,das Dirigat schreibt,ob ein hoher Ton gefehlt hat etc,dann sind das Fakten,die man hören kann.Aber wie steht es mit der Richtigkeit ihrer Interpretation einer modernen Inszenierung,wie eben bei dieser Rusalka.Wie kann er nach einer !Aufführung sagen,was Herheim sich dabei gedacht hat?Hat er die Möglichkeit,mit dem Regisseur darüber zu sprechen?
Meine dritte Frage an alle,die neugierig auf die Grazer Rusalka sind:
Warum interessiert euch z.b.diese Herheim Inszenierung,die von der ursprünglichen ,märchenhaften Version sehr stark abweicht,wenn auch der tiefe Sinn, wie die Suche nach Liebe und Geborgenheit,ob es sich nun um eine Nixe oder um eine Hure handelt,der gleiche bleibt.
Würde mich freuen,wenn ihr Zeit habt und mir eure Gedanken mitteilen würdet
Danke und LG Mozartinaa