Beiträge von arundo donax

    Er empfiehlt vor allem Dingen am Ende, das Teil erst zu gebrauchen nachdem man die Oboe durchgewischt hat.

    Und damit empfiehlt er genau das Gegenteil von dem, was der Hersteller empfiehlt, denn in der Gebrauchsanweisung wird ausdrücklich davon abgeraten, das Teil zu benutzen, wenn die Innenbohrung trocken ist (wobei "trocken" natürlich auch wieder eine Definitionsfrage darstellt.).

    Ich dachte, genau das war der Hit: dass man nicht mehr wischen zu braucht während eines Konzertes.

    Ja, das wäre in der Tat der Hit gewesen....:(

    Jedem, der gleich mir kaum Zeit für eine aufwändige Reinigung der Oktavkessel erübrigen kann, empfehle ich dann eher noch die Gasvariante mittels des "Drying Up-Sprays" von BG. Mit einer Pulle davon bin ich bislang über etliche Jahre ausgekommen.

    Herzliche Grüße

    Bernd

    Insofern hat mir Dein Beitrag wieder einmal sehr geholfen.

    Trotzdem nicht vergessen: Es handelt sich um einen subjektiven Erfahrungsbericht - wir reden nicht über mathematische Gleichungen!

    ...wobei ich eventuell noch weiter damit üben bzw. das betreffende YouTube-Video noch genauer anschauen muss...

    Bei dem Video, welches mir via Google zuerst angezeigt wurde, als ich "Octafree" in die Suchmaske eingegeben habe, handelt es sich gar nicht um ein Instruktionsvideo von Reeds 'n Suff, wie ich zunächst angenommen habe, sondern um einen Testbericht von Marin Tinev. Und der ist, soweit mich mein rudimentäres Englisch nicht trügt, auch keineswegs uneingeschränkt begeistert vom "Octafree":

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    Um einfach noch mal ungeschminkten Klartext zu reden: Beim "Octafree" handelt es sich, soweit ich das nach meinen bisherigen Erfahrungen (weitere Tests werden folgen!) beurteilen kann, in der Tat um eine Art Gimmick, dessen Preis in keinem Verhältnis zu seinem Gebrauchswert steht. Man kann viel besser zeitig genug mit dem Fadentrick arbeiten oder aber im schlimmsten Fall vor dem Konzert die Oktavkessel seiner Oboe reinigen, anstatt sich für 136 Euro solch einen Scherzartikel zu kaufen!

    Herzliche Grüße

    Bernd

    Übrigens hatte ich gestern die Gelegenheit, den "Octafree" von Reeds 'n Suff unter Konzertbedingungen zu testen: Da ich schon vorgestern leichte Probleme mit Kondenswasser in der 1. Oktavklappe gehabt hatte (zum Glück noch nicht in der Arie), habe ich das Teil zur zweiten Aufführung der Johannespassion mitgeschleppt, und als dann (wieder ziemlich spät) auch gestern Wasser in der Oktavklappe war, bin ich zur Anwendung geschritten. Gebracht hat das wenig bis nichts, weshalb ich dann doch wieder zum Wischer und zum Zigarettenpapier gegriffen habe. Zudem steckte der "Octafree" so fest im Kopf meiner Adler, dass ich beim Herausziehen von einer leichte Panikattacke befallen wurde: Was jetzt, wenn das Ding so abbricht, dass ich es nicht mehr entfernen kann?

    Mein vorläufiges Fazit lautet also: Es handelt sich um ein Gerät, welches sich für mich zunächst nicht als besonders praxistauglich erwiesen hat (wobei ich eventuell noch weiter damit üben bzw. das betreffende YouTube-Video noch genauer anschauen muss). Damit reiht es sich in die Reihe der Reeds 'n Suff-Produkte (Außenhobel, Fassonschneider, Rohrabschneider) ein, die mich mehr oder minder enttäuscht haben. Und der Preis von 135,99 ist ganz schön abenteuerlich: Vielleicht 5 Euro Materialkosten, dann noch 30 Euro Produktionskosten und 50 Euro für die Idee als solche - da wären wir dann bei 85 Euro.....

    Herzliche Grüße

    Bernd

    Ich habe tatsächlich nie große Intonationsschwierigkeiten mit meiner Marigaux gehabt. Wahrscheinlich liegt es an der Hülse-Fasson-Kombination (Glotin-Hülsen, die ja leider teuer sind, und Rieger-2 Fassons)...

    Die Glotin-Hülsen sind nicht nur arg überteuert, sondern sie waren lange Zeit auch sehr schlampig gefertigt und wiesen von Stück zu Stück größere Unterschiede in der Dimensionierung auf(Gerüchten zufolge soll das mittlerweile besser geworden sein). Ich kenne Oboisten, welche die Glotin-Hülsen nur direkt im Fachgeschäft gekauft haben und dann immer einen Dorn dabei hatten, um die Exemplare, die nicht richtig zum Dorn passten, auszusieben. Davon abgesehen bin ich mit Glotin-Hülsen auf der Marigaux zwar in der 2. Oktave besser klargekommen, aber dafür standen g1 und c2 noch deutlich schlechter als mit Guercio-D12-Hülsen. Ich hatte dann den Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben.....

    Bei einigen der LFs musste ich hingegen vor allem in der zweiten Oktave die Töne ausgleichen - h war für mich meistens deutlich zu tief und c tendenziell zu hoch.

    Vieles ist natürlich auch eine Frage der Gewohnheit. Eine Kollegin, mit der ich gut befreundet bin, spielt seit mehr als dreißig Jahren ein und dieselbe (sehr schön klingende) Marigaux und findet auf meinen Adler-Oboen schon in der ersten Oktave die Töne nicht. Mir hingegen ist es ein völliges Rätsel, dass sie auf ihrer Oboe in der zweiten Oktave so sauber spielen kann, wie sie es normalerweise tut.

    Was wir allerdings beide gemerkt haben (und das war der eigentliche Zweck der Sache): meine olle Marigaux klingt gar nicht so viel schlechter als die tollen neuen LFs.

    Rein vom Grundklang her gesehen fand und finde ich viele Marigaux-Oboen wunderbar. Wahnsinnig gemacht hat mich bei der Marigaux, solange ich noch eine gespielt habe, die Intonation. Bei den LF-Oboen stand von Anfang an die Höhe viel besser (jedenfalls bei mir mit meinen Rohren und meiner Art des Spielens), wobei ja genug professionelle Oboisten beweisen, dass man die Intonationsprobleme, die die Marigaux 901/910 fast immer aufwies, irgendwie in den Griff bekommen kann. Ich selber habe aber nie herausgefunden, wie das möglich ist.

    Ich habe heute wieder meine alte Ringklappen-Adler verwendet. Mit ihr war der Einsatz auf dem a2 am Beginn der Oboenarie überhaupt kein Problem. Und Christoph hat auf seiner alten Püchner gespielt; gestimmt haben wir auch im Unisono wie eine Eins.

    Auf jedem Fall rechtfertigt der Unterschied nicht den Kauf einer neuen Oboe.

    Wenn du intonationsmäßig auf deiner Marigaux klarkommst, brauchst du keine neue Oboe.

    Heute haben wir Bruckner 4 geprobt

    Ich habe in meinem Leben schon vieles gespielt, aber bei einer Bruckner-Sinfonie war ich noch nie dabei. Mein Neid ist dir gewiss.....

    Herzliche Grüße

    Bernd

    Seit gestern habe ich leichte Schmerzen in der Muskulatur unter den Rippen seitlich und Richtung Rücken. Ich stelle einen Zusammenhang mit dem Üben fest. Ist das Muskelkater? 8| Zu viel Übezeit, zu viel Wille? Oder kann so etwas von schlechte Haltung kommen oder ... ? Ich möchte es gerne vermeiden.

    Auch ich kann dazu nicht mehr sagen als Felix und Allegro. Bis ich einen Arzt aufsuchen würde, müsste der Leidensdruck allerdings schon sehr hoch sein - mein Hausarzt (ein Freund, der zudem in einem meiner beiden Quintette das Fagott bedient) hat mich im Schnitt alle 20 Jahre in seiner Praxis gesehen. "Meide die Ärzte, wenn es irgendwie geht" ist meine Devise, mit der ich bislang bestens gefahren bin.

    Ich spiele in ein neues Orchester und wir führen nach Ostern auf das Violinkonzert von Mendelsson und die Moldau von Smetana.

    Vor allem im ersten Satz bietet das Mendelssohn-Konzert ja einiges für die Oboe. Schön, dass du eine solche Möglichkeit gefunden hast! - -

    Ich komme gerade vor der ersten Aufführung der Johannespassion, und unter dem Strich hat es unglaublich viel Spaß gemacht. Das lag aber nicht nur an Bachs großartiger Musik, sondern auch an meinem Freund Christoph, der erste Oboe gespielt hat. Mit ihm konnte ich schon beim Eingangschor endlich mal wieder ein richtiges Fass aufmachen und entsprechende Selbstsicherheit gewinnen! :top::spock1:

    Grins1 Oh, bei dem Dialog kommt man ja gar nicht mehr dazwischen.

    Sorry, heute habe ich jede Menge Quasselwasser getrunken!:schaem1:

    Kalev Kuljus (danke Allegro für den Link) , hat etwas sehr schönes gesagt: das fertige Rohr muss dann auch erstmal auf einem zukommen. Das kann ich bei meinen Rohren nur bestätigen und ich glaube, das wird sehr unterschätzt. Das Rohr erstmal liegen lassen, dann immer wieder mal probieren, gar nicht viel machen und dann plötzlich ist es das tolle Rohr.

    Manchmal ist das so, gar keine Frage! Und noch häufiger verhält es sich gemäß meinen Erfahrungen derart, dass ein neues Rohr, welches gerade mal mit Ach und Krach so will, wie man selber will, nach einer halben oder ganzen Stunde des Spielens darauf nahezu perfekt ist.

    Oft geht es mir allerdings gerade bei Kundenrohren auch so, dass sie erst einmal ziemlich gut wirken, aber nach etwas Liegezeit überhaupt nicht mehr vernünftig spielbar sind. Schlecht2:heul1:

    Wie auch immer: Ohne längere Phasen, in denen man die Rohre sich selber überlässt, wird man kaum zu dauerhaft befriedigenden Ergebnissen gelangen!

    im Dezember d.J. steht bei der schönen Konzertreihe hier am Ort Nick Deutsch im Programm Wow1 mit den "Deutschen Bläsersolisten" und folgendem Programm:

    Johann Sebastian Bach: Vier weihnachtliche Choräle
    Wolfgang Amadeus Mozart: Serenade Es-Dur KV 375
    Bedřich Smetana: Auszüge aus der Oper "Die verkaufte Braut"
    "Christmas Songs" aus dem 20. Jahrhundert und
    jahreszeitliche musikalische Pretiosen.

    Das ist aber eine merkwürdige Mixtur! Meines Erachtens passen weihnachtliche Bach-Choräle und Auszüge aus Smetanas "Verkaufter Braut" (wahrscheinlich handelt es sich um das Arrangement, welches wir auch schon mit unserem Oktett gespielt haben) ungefähr so gut zusammen wie Kabeljau und Schokoladensauce. Aber gut: Wenn die Veranstaltung direkt bei dir vor Ort stattfindet, würde ich an deiner Stelle wahrscheinlich trotzdem hingehen, um Nick Deutsch live zu hören.

    Was mir gerade noch einfällt: hast Du denn nun tatsächlich (endlich) Deine Konzertkarte für das Leleux-Konzert im April gekauft, Bernd ? ;)

    Nein, habe ich nicht. Leider werde ich das Konzert versäumen müssen, da ich beschlossen habe, direkt nach Ostern drei Tage Urlaub zu machen (aus verschiedenen privaten Gründen bietet sich das besonders an). Ich fahre nicht weit weg, sondern bewege mich in einem Umkreis von gut 200 Kilometern, aber der 4. April ist genau mein Rückreisetag.

    Das Leben besteht im Wesentlichen darin, dass man ständig etwas verpasst....;)

    Herzliche Grüße

    Bernd

    ... danach bist Du richtig fit Grins1

    Vielleicht bin ich danach auch richtig im Eimer...<X

    Zum Glück lief es in den letzten drei Wochen mit dem Rohrbau für die Kunden sehr gut, so dass ich aktuell nur 10 Rohre im Rückstand bin. Wenn ich diesbezüglich auch noch richtig Druck hätte, wäre das übel.

    Jetzt muss ich mir meine eigenen Rohre vernünftig einteilen. Eines war neulich bei der Taizé-Andacht sehr schön zu spielen, und da ich für den 22. 3. auf jeden Fall ein Toprohr benötige, werde ich es wohl erst einmal schonen und bei der Johannespassion zu einem anderen Exemplar greifen. Vielleicht ist das aber auch kein guter Plan, denn die Rohre verändern sich infolge des Wetterwechsels (heute ist es hier deutlich wärmer geworden) momentan mal wieder ganz enorm....

    Mir wird es immer ein Rätsel bleiben, wie Spitzenoboisten, die rund um den Globus agieren, mit der Rohrproblematik fertig werden! Ab einem gewissen Grad von Genialität spielt das Rohr vermutlich keine große Rolle mehr.

    Auch Kalev Kuljus sagt, dass zwei Drittel der Zeit für den Rohrbau draufgeht....:alte1: -

    Gestern war ich bei dem Kantor, mit dem am 22.3. die Andacht stattfindet. Wir haben gemeinsam das Progamm festgelegt: Ich spiele Geminiani e-moll-Sonate komplett, zwei Sätze aus Händels c-moll-Sonate und die Siciliana aus dem Cimarosa-Konzert (doch Cimarosa!). Diese Sachen hatte ich selber eingebracht, und zusätzlich hat mir der Kantor noch eine Bearbeitung der Air von Bach ("es sollte was dabei sein, was die Leute kennen") sowie die Sinfonia aus BWV 21 aufs Auge gedrückt. Letztere ist bekanntlich ein Konditionshammer:schwitz1:, und bei der Air handelt es sich um eine ganze Seite, die ohne jede Pause durchläuft:schwitz1::schwitz1:<X. Drückt mir mal die Daumen dafür, dass ich den Freitag überlebe!

    Der ganze Spaß bringt mir übrigens satte hundert Euro Honorar, von denen ich 18,80 mit der Bahn verfahre......

    Du bist eben Profi, ich wüsste nicht, wie eine Oboe nach meinen Wünschen sein sollte....

    Mit Profi oder nicht hat das, wie ich glaube, eher wenig zu tun.Ich habe halt auf einer Ringklappenoboe (Mönnig) angefangen und war immer der Meinung, dass Ringklappeninstrumente neben der weniger anfälligen Mechanik auch akustische Vorteile (u.a. durch die Tonlochkamine am Oberstück) haben.

    Mein erster und Lehrer (und sozusagen einziger in der Jugendzeit) hat die VA total abgelehnt. Ich musste auf einer schrecklichen Marigaux HA mit miserabler Intonation anfangen, wobei ich von einer Blasmusik eine gute Cabart VA mit Ringklappen ausgeliehen hatte auf der ich nicht spielen durfte.

    Das muss aber eine wirklich gruselige Marigaux gewesen sein, wenn sie von einer Cabart getoppt wurde:spock1:....und was war das denn für ein Lehrer?:?: Mein erster Lehrer hätte mir niemals vorgeschrieben, auf was für einem Instrument ich spiele - und mein letzter Lehrer hat das ebenso wenig getan! Ich habe mein Examen auf einer Adler gespielt, obwohl alle anderen Studenten Marigaux geblasen haben.

    Um deine Kammermusikaktivitäten beneide ich dich sehr.

    Ja, ich bin diesbezüglich in einer sehr glücklichen Situation und müsste mir das wahrscheinlich noch häufiger richtig bewusst machen!

    Allerdings handelt es sich um ein über lange Jahre hinweg aufgebautes Netzwerk, welches auch deshalb existiert, weil ich mir nie zu schade war, irgendwo mitzuspielen, wo sich die Möglichkeit bot, egal ob Hausmusik oder VHS-Orchester.....

    Herzliche Grüße

    Bernd

    Das ist bei mir ganz einfach, Liebe auf der ersten Blick!.

    Aus Liebe auf den ersten Blick habe auch ich etliche meiner Instrumente gekauft. Alles in allem bin ich damit nicht schlecht gefahren, aber da Liebe bekanntlich auch ein wenig blind macht, habe ich in der ersten Begeisterung dann doch so manche kleine Schwäche übersehen....

    Interessanterweise handelt es sich bei der Oboe, die unter meinen Instrumenten am ausgeglichensten ist, um einen Kauf, der weder aus Liebe auf den ersten Blick noch nach langem Ausprobieren diverser Modelle erfolgt ist. Die Ringklappen-Profi-Adler, die es serienmäßig überhaupt nicht gab, habe ich 1994 bei Adler speziell in Auftrag gegeben - ich musste dann einfach das nehmen, was kam. Und das entpuppte sich als ein extrem gut stimmendes Teil ohne einen einzigen wirklichen Problemton. Während ich gestern beim Quintett begeistert zur Mönnig (siehe oben) gegriffen habe, habe ich heute bei der Hausmusik die Triosonate aus Bachs Musikalischem Opfer (die eigentliche Flötenstimme, die auf der Oboe grenzwertig schwer ist, kann ich auf einer Halbautomatik weit schlechter bewältigen als auf einer Vollautomatik) nicht weniger begeistert auf dieser wunderbaren Ringklappenoboe gespielt. Die Mönnig ist voluminöser, dunkler im Klang und geht in der Tiefe weicher los, aber die Adler intoniert über alle Register schlichtweg besser. Als ich sie damals aus einer fixen Idee heraus bestellt habe, hatte ich zum einen Glück und zum anderen vielleicht doch so etwas wie den richtigen Riecher. Und gekostet hat mich sie mich damals neu gute 2000 Euro (umgerechnet)....:grins3:

    Herzliche Grüße

    Bernd

    Heute bei der Quintettprobe habe ich seit längerer Zeit noch einmal meine "schwarze" Mönnig zum Einsatz gebracht - und plötzlich konnte ich wieder nachvollziehen, warum ich das Instrument seinerzeit gekauft habe: Was für eine weiche und flexible Tiefe, was für eine satte und stabile Höhe, was für ein voller und sonorer Klang insgesamt! Das etwas wacklige f2 fiel plötzlich gar nicht mehr ins Gewicht....:spock1:

    Ich bin aber überzeugt davon, dass ich, wenn ich das Instrument jetzt wieder ausschließlich verwenden würde, bald auch wieder seine Nachteile deutlich spüren würde. Je länger man eine Oboe spielt, desto fühlbarer werden ihre Schwächen (und irgendwelche kleineren Schwächen hat jedes Instrument!), während ihre Stärken immer mehr in den Hintergrund treten. Deshalb kann man meiner Überzeugung nach durch zwei, dreistündiges Ausprobieren vor dem Kauf eigentlich gar keine langfristig tragfähige Entscheidung treffen - am Ende bleibt der Kaufentschluss immer ein gewisses Lotteriespiel....

    Bei einer Stelle (in ziemlich flotten Triolen verlaufende Oktavsprünge a1 - a2 - h1- h2) habe ich die Halbautomatik, mit der ich dort prima vista ziemlich ins Holpern geraten bin, verflucht. Ansonsten hat sie mich eigentlich nicht gestört, und alles in allem bin ich schon froh darüber, dass ich vor ein paar Jahren nach ca. vier Jahrzehnten mit ausschließlich vollautomatischen Instrumenten doch noch gelernt habe, die halbautomatischen Oktavklappen einigermaßen vernünftig zu bedienen. Sehr geholfen dabei hat mir damals Paula Fleming mit einer skeptischen Äußerung nach dem Motto " Da bleibst du sowieso nicht dran", denn dadurch hat sie meinen Ehrgeiz so richtig geweckt. Wie gut, dass ich die braune und die schwarze Mönnig halbautomatisch belassen habe! Und wie ärgerlich, dass ich zuvor bei der d´amore und beim EH noch nicht den Mut hatte, es mit der Halbautomatik aufzunehmen!

    Herzliche Grüße

    Bernd

    Was mich allgemein bei delSOl noch interessieren würde, wäre die Empfindlichkeit auf Risse.

    Die ist sicher weitaus geringer als bei Instrumenten aus Grenadill. Unter Umständen geht sie sogar gegen Null, aber ich will mich da nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.

    ABER: Sowohl ich wie meine Kollegin, die sich vor ca. 2 Jahren eine DelSol-d´amore zugelegt hat, haben mittlerweile extreme Probleme mit Kondenswasser (wobei ich zugeben muss, dass ich den Fadentrick bislang noch nicht angewendet habe).

    Nach meiner Erfahrung hängt die Stabilität vom C2 sehr mit dem Rohr zusammen.

    Ohne Zweifel! Ich fokussiere mich beim Probieren von Instrumenten auch längst nicht so sehr auf das c2 wie Allegro. Meine allererste Aufmerksamkeit gilt aufgrund meines persönlichen Traumas immer dem a2....

    Der Gewichtsunterschied zwischen halb- und vollautomatischen Instrumenten ist meiner Meinung nach gering; es handelt sich um ein paar Gramm. Eine weit stärkeres Argument für den Verzicht auf einen Umbau stellt der finanzielle Aspekt dar: Im Moment gibt es noch ein paar Oldies, die wie ich ihr Studium auf einer vollautomatischen Oboe absolviert haben und potentielle Käufer darstellen, wenn man ein vollautomatisches EH dieser Preisklasse wieder los werden will, aber im Laufe der nächsten Jahre wird es immer schwieriger werden, vollautomatische Gebrauchtinstrumente an die Frau oder den Mann zu bringen.

    Ich habe eine Kollegin, die über lange Jahre eine vollautomatische Oboe und ein halbautomatisches EH parallel gespielt hat. Mit ein wenig Übung sollte das problemlos gehen.

    Möchte irgendjemand ein schön klingendes, aber ansonsten halt leider recht altes und klobiges Englischhorn mit VA und einem sehr schwachen c2 haben ?

    Das mit dem schwachen c2 mag ich ja nach wie vor nicht richtig glauben. Ich hatte schon mehr als zehn verschiedene Mönnig-Hörnchen des alten Typs in den Händen:alter1:, und keines dieser Instrumente wies ein signifikantes Problem mit dem c2 auf.

    Schwierig war dagegen immer das zu hohe cis2, von dem ich ein Lied singen kann - ich sage nur "Concierto de Aranjuez"....und trotzdem: Ich habe das Solo in Rodrigos Gitarrenkonzert vor mehr als 15 Jahren auf meinem ollen Mönnig gespielt und dann noch einmal vor vielleicht 5 Jahren auf meinem neuen Gerät. Auf dem letzteren war das cis2 nicht zu hoch, und insgesamt habe ich mich weit sicherer gefühlt, aber nach dem Konzert kam der 1. Hornist des in beiden Fällen gleichen Amateurorchesters zu mir und meinte: Sehr gut gespielt - aber auf deinem alten Englischhorn hat es damals wärmer und individueller geklungen! :huh:

    fest steht allerdings: mein altes Mönnig ist für mich einfach nicht mehr ohne massive gesundheitliche Probleme spielbar :heul1: Will ich also weiter ab und zu EH spielen, so brauche ich definitiv was deutlich leichteres und handlicheres... Schlecht2

    Was es dir wert ist, weiterhin Englischhorn zu spielen, kannst nur du selber entscheiden.

    Falls du ein DelSol von Mönnig kaufst, stellt das in gewisser Hinsicht auch eine Wertanlage dar - billiger werden die Instrumente nicht mehr werden. ABER lass im Falle des Falles den Umbau auf Vollautomatik erst mal bleiben!:!::alter1:

    Du musst doch nicht (wie ich damals im Studium) das Donizetti-Concertino vor Publikum vortragen, oder? Und das Solo aus Dvoraks 9. bekommst du mit etwas Üben auch halbautomatisch hin, wetten?

    Herzliche Grüße

    Bernd

    Nun muss ich mir also darüber im Klaren werden, ob ich bereit bin, für ein Nebeninstrument, das ich nur alle paar Wochen mal auspacke, den stolzen Preis von > TEUR 15,5 (inkl. Umbau zur VA) Schlecht1 hinzublättern.

    Wenn Du das Hörnchen auf Vollautomatik umbauen lässt, musst du dir darüber im Klaren sein, dass du noch einmal extra für eine massiv wertmindernde:heul1: Maßnahme bezahlst. Falls du das Instrument später doch wieder verkaufen möchtest/musst, wirst du nur schwer einen Abnehmer finden.

    Die d´amore habe ich mir ja damals auch umbauen lassen, aber ich wollte damit von jetzt auf gleich meine Muggen bestreiten, und die Unfallgefahr bei "Bereite dich Zion" wäre auf einer Halbautomatik sehr hoch gewesen. Aber du bist ja in einer völlig anderen Lage, musst nicht gegen Honorar öffentlich auf dem Hörnchen spielen und kannst dich ganz, ganz langsam an die Halbautomatik herantasten.

    Über den Kauf überhaupt würde ich dreimal nachdenken, über den Umbau aber mindestens zwanzigmal!

    Stimmt - jetzzt, wo du es sagst, dämmert mir,. dass mein olles Mönnig das auch hat. Allerdings fand ich die neue Bauweise heute irgendwie sehr viel komfortabler zu greifen ...

    Naja, die ganze Mechanik ist halt längst nicht mehr so klobig wie früher

    Bei den neuen Mönnig-Oboen habe ich allerdings mehr Probleme mit dem linken Es als auf anderen (älteren) Instrumenten. Das liegt an der "inline" angeordneten Gis-Klappe - für meine Begriffe handelt es sich dabei um ein absolute Schnapsidee! Die Englischhörner haben dieses spezielle mechanische Feature aber (zum Glück) nicht.