Bernard Fournier widmet dem Quartett in seiner (frz. geschriebenen) "Geschichte des Streichquartetts" 13 Seiten. (Der 2. Band - von 1870 bis zum Interbellum - zählt 1275 Seiten!). Sein Versuch, das Stück im Gesamtwerk von Sibelius zu situieren, ist vielleicht interessant im Hinblick auf die Frage, ob das Stück "nach Sibelius klingt".
Zitat"Ist es ein Zufall, dass Sibelius, nachdem er das Genre lange aufgegeben hatte, zu einem Zeitpunkt zu ihm zurückkehrt, zu dem er, gerade an einem Rachenkrebs operiert, eine Periode durchquert, in der er zweifelt, welchen ästhetischen Weg er einschlagen will? Diese Schaffenskrise, die ihn zu seiner 4. Symphonie führen wird, die sich radikal von seiner romantisch-nationalistischen Periode und dem für die 3. Symphonie charakteristischen Klassizismus unterscheidet, findet ihren persönlichsten Ausdruck im Quartett op 56 und insbesondere in seinem merkwürdigen ("etrange") Adagio." (S. 233)
In dem Buch findet sich auch der Hinweis, Sibelius habe die Worte "Voces Intimae" unter eine bestimmte Stelle der Partitur geschrieben (gemeint ist seine Taschenpartitur des Werks), nämlich unter die Takte 21/22 des Adagios. Es handelt sich um die auffälligen, quasi stillstehende Akkorde im ppp.