Antonin Dvorak (1841-1904)
Sinfonie Nr. 1 op. 3 c-moll
Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, Libor Pesek
EMI/Warner, DDD, 1983-1988
Die 1. Sinfonie von Antonín Dvořák ist das früheste orchestrale Werk des berühmten tschechischen Komponisten. Dvořák komponierte die Sinfonie im Jahr 1865 im Alter von 24 Jahren. Obwohl sie nicht so bekannt ist wie seine späteren Sinfonien, zeigt sie bereits viele charakteristische Merkmale seines Stils und seiner kreativen Genialität.
Die Sinfonie besteht aus vier Sätzen:
1. Satz - Adagio, Allegro molto: Der erste Satz beginnt mit einem langsamen, lyrischen Adagio, das eine atmosphärische Einleitung bietet. Darauf folgt ein energiegeladenes Allegro molto, das mit seinem lebhaften Rhythmus und der melodischen Vielfalt die Zuhörer sofort fesselt.
2. Satz - Adagio di molto: Dieser Satz ist von einer ruhigen und melodischen Schönheit geprägt. Er enthält lyrische Passagen und klangvolle Streicherthemen, die von Holzbläsern begleitet werden. Der Satz strahlt eine gewisse innere Ruhe und Zärtlichkeit aus.
3. Satz - Allegretto: Der dritte Satz ist ein fröhlicher und lebhafter Tanzsatz im dreiteiligen Menuett-Format. Er präsentiert verspielte Melodien und ein leichtfüßiges rhythmisches Muster, das typisch für die Volksmusikstile ist, die Dvořák später berühmt machen würden.
4. Satz - Finale: Allegro: Das Finale ist ein mitreißender Satz, der mit seiner kraftvollen und energiegeladenen Musik die Sinfonie zu einem triumphalen Abschluss bringt. Es enthält virtuose Passagen für das Orchester und präsentiert Dvořáks Fähigkeit, mitreißende Melodien und rhythmische Variationen zu komponieren.
Insgesamt ist die 1. ein beeindruckendes Werk, das den frühen Stil des Komponisten zeigt. Obwohl sie weniger bekannt ist als seine späteren Sinfonien wie vor allem die "Sinfonie aus der Neuen Welt", demonstriert sie seine melodische Meisterschaft, seinen Sinn für Rhythmus und seine Fähigkeit, traditionelle europäische Musik mit slawischen Volksmelodien zu verbinden.
Bisher habe ich mich mit dem Werk immer schwergetan. Bei Pesek hat mir die Sinfonie erstmalig wirklich gefallen. Schwer zu sagen, ob das nun am wiederholten Hören oder aber an seiner Deutung gelegen hat. Jedenfalls dürfte dieser Umstand nicht gegen seine Interpretation sprechen. 
In klanglicher Hinsicht habe ich nichts zu bemängeln.
Viele Grüße
Frank
