Beiträge von Hueb'


    Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847)
    Symphonie Nr. 5
    Tonhalle Orchester Zürich, Paavo Järvi
    Alpha, DDD, 2022

    Straff, packend und zügig gespielt. Bin mir jedoch nicht sicher, ob dieser Ansatz dem Werk so richtig gerecht wird. Emotional hat mich diese Deutung leider nicht so sehr angesprochen. Ist die (meine) Tagesform Schuld?

    Viele Grüße
    Frank
    :cincinbier:


    Andrzej Panufnik (1914-1991)
    Orchesterwerke Vol.1:
    Tragische Ouvertüre; Nocturne; Heroische Ouvertüre; Katyn Epitaph; A Procession for Peace; Harmonie

    Polish Radio Symphony Orchestra, Lukasz Borowicz
    CPO, DDD, 2008

    Sehr lohnend, dieser Einblick in das orchestrale Schaffen mit diesen abwechslungsreichen, kürzeren Werken Panufniks (besser auf englisch). Klanglich sehr schön eingefangen. Allein die Spieldauer erscheint mir mit rd. 60 Minuten etwas mager, gemessen am "Marktüblichen".

    Zitat

    Pizzicato 02/10: »Wenn dieses Niveau gehalten wird, steht eine starke Panufnik-Gesamtaufnahme in Aussicht. Wir können daher diese erste CD mit einer Stunde ausdrucksstarker und ergreifender Musik nur wärmstens empfehlen. Panufnik sollte eh jeder Freund guter Klassik kennen.«

    *** Pizzicato Supersonic Award Mai 2010

    Neue Presse 08/10: »Großartiger Querschnitt durch Panufniks bemerksenwertes Schaffen. Eine echte Empfehlung für diese ebenso ausdrucksstarke wie ergreifende Musik.«


    Viele Grüße
    Frank

    :cincinbier:


    Bela Bartok (1881-1945)
    Konzert für Orchester
    + 4 Orchesterstücke op. 12

    Netherlands Radio Philharmonic Orchestra, Karina Canellakis
    Pentatone, DDD, 2022

    Bartoks berühmtes Konzert höre ich eher (zu) selten, so dass mir mal wieder kaum ein qualifiziertes Urteil oberhalb des Niveaus "hat mir gut gefallen" obliegt. Diesem Rezensenten erscheint die Aufnahme ebenfalls als "gelungen", wenn auch ein etwas zu "weicher" Ansatz der Klangtechnik bemängelt wird. Die Dirigentin war mir bisher unbekannt. Mal sehen, was da noch kommt :) . Seit 2019 ist sie Chefin des Radio Filharmonisch Orkest.

    Viele Grüße
    Frank
    :cincinbier:


    Joseph Haydn (1732-1809)
    Streichquartette Nr.37-39 (op.33 Nr.1-3)

    Chiaroscuro Quartet
    BIS, DDD, 2021

    Vor Ideen gerade zu Funken sprühende Musik, die hier für meinen Geschmack mit großer Lebendigkeit und sehr anspringend dargeboten wird. Großartig!

    Zitat

    »Von einem Glücksfall kann man eigentlich nur sprechen, wenn ein Ensemble gestalterische Eloquenz mit hörbarer Spielfreude verbindet, instrumentales Können mit selbstverständlicher Lässigkeit, tiefes Eintauchen in eine Klangwelt, ohne dabei im Schlamm falscher Gefühligkeit zu versinken. Beim Chiaroscuro Quartett ist das alles der Fall. Die Vier integrieren dabei Erkenntnisse der historischen Aufführungspraxis, auch in der Instrumentenwahl. Alles in allem zieht ihr Spiel auch auf ihrer jüngsten CD mit Haydns ersten drei Quartetten op. 33 vergnüglich an den verschiedensten Nervensträngen seiner Zuhörerschaft. Das kann süchtig machen.« (Preis der Deutschen Schallplattenkritik)

    »Der Komponist spitzt die musikalischen Ideen zu, er geht noch ein paar Schritte weiter als früher, und das Chiaroscuro Quartet geht mit. Auch bei den Schein-Enden des Es-Dur-Quartetts, mit denen Haydn seine Hörerinnen und Hörer so herrlich foppt. Ich finde: der vielleicht witzigste Moment der klassischen Kammermusik.« (FONO FORUM, August 2023)


    Viele Grüße
    Frank
    :cincinbier:


    Ludwig van Beethoven (1770-1827)
    Streichquartette Nr. 14 & 15

    Quartetto Italiano
    Philips, ADD, 1967-69

    Klassiker in klassischer Aufnahme.

    Zitat

    Gramophone 9/76: "Musik für die einsame Insel! Alle 16 Quartette, sowie die Große Fuge werden wunderbar interpretiert und die Klangqualität steht auf höchstem Niveau.Transparenz und Frische sind so bemerkenswert, dass der Eindruck entsteht, die Musiker stünden im eigenen Wohnzimmer."


    Ich fände es mal interessant, zu wissen, wie viele GE in den vergangenen >47 Jahre entstanden sind. Beim Anhören habe ich jedenfalls den Eindruck unveränderter Gültigkeit. Nach wie vor gefallen mir die Aufnahmen sehr gut :)

    Viele Grüße
    Frank
    :cincinbier:


    Dmitri Schostakowitsch (1906-1975)
    Klavierquintett op. 57
    + Streichqartett Nr. 3 F-Dur op. 73

    Piotr Anderszewski, Belcea Quartet
    Alpha, DDD, 2017

    Durch Zufall heute ein sehr russisches Programm. Seltsam, dass der Wiki-Eintrag zu op. 57 so schmallippig ausfällt, handelt es sich mAn doch um ein in seiner emotionalen Wirkung unfassbar großartiges Werk, hier perfekt dargeboten.

    Viele Grüße
    Frank
    :cincinbier:


    Serge Prokofieff (1891-1953)
    Klaviersonaten Nr. 1 f-moll op. 1 & Nr. 3 a-moll op. 28 "Aus alten Skizzenbüchern"; Nr. 5 C-Dur op. 135 (Version 1953)
    + Visions fugitives op. 22

    Alexander Melnikov (Klavier)
    harmonia mundi, DDD, 2021

    Ich höre zu wenig Klavier (solo), um wirklich etwas dazu sagen zu können. Bei Kammermusik und Konzerten haben mir Aufnahmen mit Melnikov an den Tasten immer sehr gut gefallen. So auch hier.

    Zitat

    »Ein prächtiges Serienfinale, das auch aufnahmetechnisch das hohe Niveau der ersten beiden Folgen hält.« (Fono Forum, September 2022)

    »Zum Abschluss seines Zyklus der Klaviersonaten von Sergej Prokofjew legt Alexander Melnikov den poetischen Kern der Werke frei.« (concerti)


    Viele Grüße
    Frank
    :cincinbier:


    Alexander Tscherepnin (1899-1977)
    Klavierkonzerte Nr. 2 & 4
    + Symphonic Prayer op. 93; Magna mater op. 41

    Noriko Ogawa, Singapur SO, Shui
    BIS, DDD, 2001

    Meiner Ansicht nach interessante, hörenswerte Werke des russischen Pianisten und Komponisten. Wer mehr über ihn erfahren möchte, wird vor allem auf der englischsprachigen Wiki-Seite fündig. Die Aufnahme erscheint mir sehr gut. Ich konnte lediglich eine (vergriffene) Alternativeinspielung der Klavierkonzerte Nr. 2 & 4 finden.

    Viele Grüße
    Frank
    :cincinbier:

    Ist Kiel wirklich eine Verbesserung zu Dortmund?

    Als Schalker würde ich sagen: unbedingt! Grins1
    Realistisch betrachtet scheint mir das Dortmunder-Konzerthaus das renommiertere zu sein, wobei die Konkurrenz in der Region natürlich groß ist. Essen und Bochum sind hier mindestens zu nennen.

    :cincinbier:

    Abseits von den vier Jahreszeiten gibt es verdammt viel Großartiges zu entdecken: seine Sakralmusik, manche Opern, weitere Konzerte und Sonaten...

    Danke für den Hinweis! Mit Vokalmusik hab' ich's nicht so. Aber in Sachen Kammermusik und Konzerte habe ich doch einiges von Vivaldi in der Sammlung, so dass ich da mal hinhören sollte.
    Beim streamen gibt es dann ja eh kaum Limits...

    :cincinbier:


    Antonio Vivaldi (1678-1741)
    Violinkonzerte op.12 Nr. 1-6 RV 124,173,244,317,361,379

    Beznosiuk, Academy of Ancient Music, Christopher Hogwood
    Decca, DDD, 93

    Sehr schöne Musik und dabei deutlich abwechslungs- und ideenreicher, "als befürchtet". Ich höre Vivaldi nicht sehr häufig.
    Sollte ich doch ab und an mal tun. :)

    Viele Grüße
    Frank
    :cincinbier:


    Anton Bruckner (1824-1896)
    Symphonie Nr. 9

    Lucerne Festival Orchestra, Claudio Abbado
    DGG, DDD, 2013

    Mit Bruckners 9. habe ich persönlich keine Schwierigkeiten. Klar, das Werk leidet unter seiner Unvollendetheit bzw. daran, dass die Lösungen für den 4. Satz Spekulation bleiben.
    Faszinierend an der 9. finde ich sowohl seinen "Vorgriff" auf die spätere Moderne - ganz besonders, wenn man sich das, was man über den Menschen Bruckner weiß, vergegenwärtigt. In seiner Transzendenz für mich ein sehr berührendes Werk, gerade in dieser Einspielung, Abbados letzter Aufführung. Gut, das liefert (in der Kombination) Projektionsfläche für Verklärung. Aber wenn man Zugang zum Werk hat, dann muss einen das einfach packen.

    Dazu 2 Besprechungen von Käufern bei jpc:

    Zitat

    A memorable evening / ein erinnungswürdiger Abend
    Mit grossem Respekt hören wir diese Aufnahme. Wir hatten mit einer leichten Vorahnung am Abend des 26.8.2013 im Saal des KKL in Luzern dem letzten Konzert von Claudio Abbado beigewohnt. Es lag eine merkwürdige, feierliche Stimmung über dem Orchester. Die Musiker haben sich zum Ende des Konzertes länger als sonst und mit Tränen in den Augen verabschiedet, und wir blieben länger als sonst auf unseren Sitzen. Die Letzte so vollendet. (Anmerkung Schuberts UV wurde vor der Pause gespielt). Und nun die Aufnahme. Als wäre man nochmals dabei. Sicherlich anders, gefühlvoller interpretiert als andere Wums-Interpretationen, spannend, durchhörbar mit grossen und für uns auch neuen musikalischen Bögen, die sonst im Getöse der wagnerischen Brucknerinterpretationen untergehen. CA streichelte bisweilen das Orchester mit Hand und Stock, kitzelte Finessen und Feinheiten heraus oder steht versunken und sinnierend da. Ein versöhnlicher, nicht ein mysteriöser, anklagender Bruckner, ein schöner Abend. Danke für einen der schönsten Momente in der Zuhörerkarriere eines Musikliebhabers.

    Zitat

    Das Letzte ist immer das Beste
    Es ist erstaunlich, wie die großen Dirigenten an Bruckner im Alter herangehen und offensichtlich dabei viel zu sagen haben. Karajans letzte Aufnahme im Jahr 1989 war Bruckners 7. Symphonie und klingt als spiele sie bereits im Paradies. Abbados letzte Konzerte im August 2013 anläßlich des Lucerne Festivals waren Konzerte mit Schuberts "Unvollendeter" und Bruckners 9. Symphonie. Die hier vorliegende Aufnahme ist schon deswegen ein historisches Dokument, da Sie die gesamte Musikalität und Erfahrung eines Abbados widerspiegelt. Die Brucknerinterpretation eines Abbados mit dem Lucerne-Festival Orchester ist transparenter als Karajans mit den Wienern aber im Kern doch ähnlich. Sie ist himmlisch und überirdisch und doch von dieser Welt. Musik ist von Menschen für Menschen gemacht. Man muss Abbado posthum für diese Aufnahme danken.


    Viele Grüße
    Frank
    :cincinbier:


    Igor Strawinsky (1882-1971)
    Violinkonzert
    + Variation des Apollon aus Apollon Musagete; 3 Stücke für Streichquartett; Concertino für Streichquartett; Pastorale für Violine, Oboe, Englischhorn, Klarinette, Fagott; Double Canon für Streichquartett
    Isabelle Faust, Les Siecles, Francois-Xavier Roth
    harmonia mundi, DDD, 2022

    Scheint mir schon eine sehr hochklassige Aufnahme und Fausts' Spiel gefällt mir - wie eigentlich immer - sehr. Empathisch, voller Zwischentöne und mit Sinn für die Nuancen macht sie das, ohne dass der Sinn für's Ganze verloren ginge. Das Violinkonzert ist mAn auch "mindestens interessant". Es bleibt jedoch vorerst dabei - nichts zum verlieben.

    Viele Grüße
    Frank
    :cincinbier:

    Außerdem mag ich es bei Quartett-Musik nicht, wenn die 1. Violine förmlich in meinem linken Ohr steckt und das Cello im rechten.

    Das kann ich nachvollziehen. Wobei es heutzutage bereits gute Lösungen gibt, die die IKL aushebeln und den Klang räumlich vor den Hörer stellen - ohne die raumakustischen Probleme der Wiedergabe über Lautsprecher.

    Head Tracking 3D Audio - Kopferfassung für Surround Kopfhörer (vrtonung.de)

    :cincinbier:


    Dmitri Schostakowitsch (1906-1975)
    Symphonie Nr. 9

    Swedish Radio Symphony Orchestra, Sergiu Celibidache
    DGG, ADD/LA, 65-71

    Ich bin heute leider etwas einseitig unterwegs, sowohl aufgrund des Fokus' auf Sinfonien, als auch der Bewegung im Kernrepertoire.
    Nun also noch ne 9te... Die Darbietung gefällt mir gut. Leicht "angerauht" ähnelt das Spiel demjenigen in manch russischer Aufführung. Die typischen Doppelbödigkeiten kommen gut zum Ausdruck. Das Werk bietet ja wenig Momente, die man genussvoll auswalzen könnte, was Celi auch nicht tut. Nein, er ist sogar auf der zügigen Seite unterwegs, was sich selbst mit seiner späteren Münchner Deutung nicht geändert hat. Die Bläser klingen mitunter etwas "seltsam", was aber auch an der Aufnahmequalität (schön räumlich; aber - wie mir scheint - nicht ganz verfärbungsfrei eingefangen) liegen mag.
    Meiner Meinung nach wirklich gelungen, aufgrund der Fülle des Angebots dennoch eher etwas für "Fans".

    Viele Grüße
    Frank
    :cincinbier:


    Antonin Dvorak (1841-1904)
    Symphonie Nr. 9

    Berliner Philharmoniker, Ferenc Fricsay
    DGG, ADD, 1960

    Trotz des Alters immer noch absolut konkurrenzfähig, feurig, packend und den Hörer mitnehmend. Klanglich allenfalls in den dynamischen Spitzen nicht ideal. Die '53-Einspielung habe ich via Stream auf die Schnelle nicht gefunden.

    Viele Grüße
    Frank
    :cincinbier: