Alles anzeigenAber warum nur?
Wegen "obszöner Zurschaustellung"?
Von einer »Jahrhundertpianistin« ist die Rede, von einem »Tastenwunder« gar, einem »schillernden Schmetterling«, »magischen Momenten«. Das Freudengeheul über die chinesische Pianistin kennt in den bürgerlichen Klassikforen des Landes keine Grenzen mehr. In Threads, Beiträgen und Rezensionen wird mit Superlativen zu ihrer Bekleidung um sich geworfen.
Vor allem die selbsternannten Klassikexperten des Bildungsbürgertums wissen sich vor Begeisterung kaum zu halten. »Sie ist wirklich weitaus mehr als nur eine Virtuosin«, deliriert etwa ein Forianer, »Wer sie im Konzertsaal erlebt, dem steht der Mund vor Staunen offen. Egal, was sie trägt.«. Und die Überschrift des Beitrags ist als Prophezeiung zu verstehen: »Eine Ausnahmepianistin startet durch«, heißt es.
Kritik an der Pianistin ist nicht mehr statthaft. Die Mainstreammedien erwähnen die Minimierung der Bekleidung der Prestigekünstlerin von anfangs benannten Quadratzentimeter auf um die 70 Quadratzentimeter zwar noch, ebenso wie die Stümperhaftigkeit der grobpixeligen fotographischen Wiedergabe – aber nur um zu betonen, wie wunderbar das »dress« sei und wie dankbar die Stadt demjenigen sein müsse, der die Pianistin »eingeladen« habe.
Ach ja:
Gruß
MB
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[...] Der hier urspr. geschriebene Satz wurde entfernt und findet sich im Moderationsforum.
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