Rigoletto , die Titelrolle
Dazu kann ich doch auch mal wieder etwas sagen:
1. und wirklich historisch: Pasquale Amato. Von ihm gibt es meines Wissens keine Gesamtaufnahme der Oper, aber eine Einzelaufnahme der großen Arie Rigolettos aus dem zweiten Akt. Auf sie bin ich durch das Buch von Jürgen Kesting aufmerksam geworden und es stimmt: Wie Amato hier mit dem Text umgeht, betont, alle Verachtung in das leicht gerollte R in "razza dannata" legt ohne die Gesangslinie zu verlassen, das ist wirklich mustergültig.
2. Giorgio Zancanaro. Er hat in der Literatur über Sänger keinen guten Ruf und ist nach seinem Karriereende auch schnell in Vergessenheit geraten. Ich finde aber eigentlich alles, was ich bisher von ihm gehört habe, außergewöhnlich gut, so auch seinen gleichzeitig schön gesungenen und genau gestalteten Rigoletto in der Gesamtaufnahme unter Riccardo Muti. Auch die Stimme passt super zur Rolle.
3. wird es etwas schwirig, weil mir zwei Namen in den Kopf kommen, mit denen ich auf Querschnitten die Oper kennen gelernt habe: Renato Bruson und Josef Metternich. Der eine beeindruckt durch die schönste Stimme, die man sich vorstellen kann, der andere durch mitreißende Gestaltung. Was ist mir jetzt lieber? Erst habe ich zum Klangbad in Brusons Kantilenen tendendiert, aber dann habe ich mich erinnert, welchen Eindruck Josef Metternich (neben Erika Köth) mit der Cabaletta nach dem Duett am Ende des zweiten Aktes bei mir gemacht hat und habe das Gefühl (und wirklich nur ein Gefühl). dass das noch ein bisschen toller ist.