Danke Bernd und vollste Zustimmung in Bezug auf Cherubinos Orchesterkollegin. Ich finde ihre Kritik ziemlich von oben herab. Das würde ich ihr auch so spiegeln und auf die Absprache bestehen.
Vielen Dank euch beiden für eure ermutigenden Antworten! Ihr habt wahrscheinlich schon gesehen, dass ich die Geschichte inzwischen aus meinem Beitrag wieder gelöscht habe. Mich beschäftigt diese Sache gerade sehr und ich bin dankbar für eure Antworten, hatte dann aber doch die sprichwörtliche "Angst vor der eigenen Courage" und wollte das lieber nicht so völlig offen im Internet stehen lassen. Ich will ja nicht lästern und am Ende liest es dann doch irgendwer, der uns kennt oder sogar jemand aus dem Orchester. Bei meiner Oboenkollegin handelt es sich um eine resolute Dame im Alter meiner Eltern und Lehrer mit viel Lebens- und Musikerfahrung, die ich sehr mag, von der ich viel gelernt habe und mit der ich (mit Unterbrechungen) seit vierzehn Jahren regelmäßig Seite an Seite spiele. Die darf sich sich so einen mütterlichen Ton und gute Ratschläge schon erlauben bei mir und ich weiß, dass sie es sich damit nicht leicht macht. Im Endeffekt finde ich aber auch, dass diese Ansage nicht nötig war und zumindest mir zu diesem Zeitpunkt am Anfang der Probenphase nicht geholfen hat. Wir haben da aber auch etwas unterschiedliche Vorstellungen: Während ich in diesem Amateurorchester aus Freude an der Sache und den Menschen mitspiele, ohne damit einen besonderen persönlichen Ehrgeiz zu verbinden, versucht sie zu vermitteln, dass es nicht um einen selbst geht, nicht um "ich möchte" oder "ich traue mir das zu" oder "ich probiere mich aus", sondern darum, so hart an sich zu arbeiten, dass man immer absolut zuverlässig bestmöglich "liefern" kann - schließlich spielen wir nicht für uns allein zu Hause, sondern mit anderen zusammen für ein Publikum (und seien es auch nur die eigenen Freunde und Verwandten). Ich sage, ich traue mir durchaus zu, bei Beethoven auch die erste Stimme zu spielen und mag das Stück so gern, dass ich dort die Energie investieren möchte, das in den nächsten Monaten möglichst gut hin zu bekommen. Die andere Position ist dann eben, dass es nicht darum geht, was ich persönlich mir zutraue und mag, und dass man erstmal arbeiten muss und dann an die erste Stimme geht - und nicht umgekehrt. Und bei diesen unterschiedlichen Sichtweisen werden wir nicht zusammenkommen.