Interessanterweise hat auch die aktuelle Opernwelt gerade einen kurzen "Zwischenruf" mit dem Titel "Mikroports erobern die Bühne - ist das wirklich gut?"
Berichtet wird zunächst über eine Aufführung von Offenbachs "Barbe-Bleu" inder die Dialoge elektronisch verstärkt wurden, angeblich so, daß es niemand merkte. Daraus wird dann aber im zweiten Abschnitt die Aussage, daß "audiell gedopt wird, dass es kracht" - ohne aber nur ein Beispiel zu nennen, bei dem Gesang verstärkt wird, oder auch nur nähere Hinweise zu dieser Praxis zu geben (welche Häuser / Sänger / Aufführungen, wie oft etc).
Dann wird Weikls Interview mit den oben zitierten Aussagen zu Bayreuth und München zitiert (ohne sehr viel Details).
Ganz ehrlich ist so ein Artikel ärgerlich. Wenn solche Aussagen in den Raum gestellt werden, sollte schon genauer recherchiert sein und nicht nur aufgrund von Weikls Aussagen und verstärkter Sprechstimme (was ich auch schon oft gehört habe und nicht schlimm finde) zu solchen Aussagen wie oben zitiert zu kommen.
Ich würde schon gerne genaueres wissen, da ja immer wieder gemunkelt wird. Und tatsächlich war ich bei einer Aufführung, bei der ich den starken Verdacht hatte, daß verstärkt wird - werde hier aber auch keine Details nennen, da ich es nicht belegen kann und viele Leute im Opernhaus waren, denen ich zugetraut hätte es zu hören und die sicher irgendwie reagiert hätten. Kann also gut sein, daß nur mein Platz irgendwie komisch war. Aber aufgrund der Gerüchte-Küche hat es mir den Abend schon etwas verdorben, da ich mehr auf die Akustik geachtet habe, als auf die Musik....
Also an der Stelle an die Opernwelt: Nehmt Euch des Themas doch mal richtig an und betreibt etwas investigativen Journalismus....
Viele Grüße,
Melanie