Beiträge von querstand

    Nachteile sehe ich nicht. (Dass Apple Music seit neusten auch eine Karaoke-Funktion bietet, wird meiner Gesangskarriere eher keinen Boost geben.)


    Hat jemand von Euch bereits Erfahrung mit Apple Music oder sogar schon mit Apple Music Classical?


    :wink:

    Ein deutlicher Nachteil ist, dass man in Apple Music Classical (derzeit) nicht offline hören kann. Nur über den Umweg von Apple Music kann man die in Apple Music Classical gefundenen Alben dann auch in Apple Music zum Offline-Hören downloaden. Der beste Streaming-Dienst für Klassik-Fans ist meiner Meinung nach wie vor IDAGIO, zumal es dort auch Live-Events gibt.


    Apple Music an sich ist für Klassik-Bedürfnisse suboptimal. Das Angebot ist kaum kuratiert; Infos über Interpreten und Album-Covers, geschweige denn Booklets, gibt es nicht. Die Suchmöglichkeiten sind sehr bescheiden. Apple Music Classical habe ich mir vor diesem Hintergrund erst gar nicht angeschaut.


    Testweise habe ich aktuell STAGE+ von Deutsche Grammophon / Universal. Natürlich ist das Angebot dort auf das Backlog von Universal Classics beschränkt und derzeit noch im Aufbau. Dafür kann man aber CD-Alben bereits vor deren Erscheinen hören, und es gibt Exklusiv-Material.

    Auch würde ich eher auf E-Piano-Unterricht gehen, weil Dir dann vermutlich der Lehrer deutlicher Hinweise geben kann, wie Du was einstellst oder spielen kannst. Ein bisschen Instrumentenkunde gehört da auch zu finde ich.

    Ich würde auf jeden Fall klassischen Klavierunterricht buchen, um nicht Gefahr zu laufen, im Falle des E-Piano-Unterrichts bei jemandem zu landen, der eher in der Keyboard- und Synthesizer-Welt zuhause ist, in welcher echte pianistische Skills eher zu vernachlässigen sind. Die wenigen relevanten Einstellungen am E-Piano, die man wirklich benötigt, findet man auch in der Bedienungsanleitung.


    Was den Vergleich zwischen Yamaha, Kawai und Casio betrifft, kommt es auch auf die Piano-Samples an. Die Einsteigermodelle klingen fast alle bescheiden. Nur die hochwertigeren Modelle der E-Pianos haben auch hochwertige Samples echter Flügel, und die sind im Falle von Casio immerhin von Bechstein!

    Dank meines neuen STAGE+ Abos (neuer Klassik-Streaming-Dienst der Deutschen Grammophon / Universal) soeben gehört:

    Felix Mendelssohn-Bartholdy

    Sinfonien 1 bis 5

    Chamber Orchestra of Europe

    RIAS Kammerchor

    Yannick Nézet-Séguin (Leitung)


    Diese 2017 veröffentlichten Liveaufnahmen der fünf großen Symphonien Mendelssohns lassen in keinem einzigen Punkte zu wünschen übrig. Das Orchester überzeugt durch einen transparenten, fast barocken Klang mit präsentem Holz und Blech, hellen Pauken und silbrigem, vibratoarmem Streicherklang, spielt dynamisch und akzentuiert, ganz der Natur der Notenschrift folgend, sehr nah am historisch-informierten Paradigma und ganz ohne aufgesetzte Effekthascherei. Selbstredend, dass in der Zweiten (Lobgesang) der RIAS-Kammerchor nicht zu toppen ist.


    Fesselnder geht Mendelssohn nimmer!


    Zwei italienische Kantaten, Apollo e Dafne (HWV 122) und Armida Abbandonata (HWV 105), ergänzt um die Ouvertüre und weitere Sätze aus der Almira-Suite (HWV 1), von Georg Friedrich Händel, eingespielt mit den exzellenten Solisten Kathryn Lewek (Sopran) und John Chest (Bariton), begleitet von dem stupenden, Händel-erfahrenen und von mir besonders geschätzten Ensemble Il Pomo d'Oro unter der Leitung des Cembalisten Francesco Corti.


    Eine ganz famose Scheibe, die von der ersten bis zur letzten Sekunde fesselt.


    Mindblowing!

    Unglaublich, mit welcher Verve hier musiziert wird, Gegenstimmen in bisher nie gehörter Weise herausgearbeitet und die Töne dynamisch geformt werden.


    Diese Aufnahme aus dem Jahre 2015 überragt mit Sicherheit alle Einspielungen der Ouvertüren-Suiten 1, 3 und 4 (die Suite 2 findet sich auf einer anderen CD des Ensembles).


    Johann Sebastian Bach:

    Orchestersuiten BWV 119R, 1066, 1068, 194R, 1069

    Zefiro Baroque Orchestra

    Alfredo Bernardini (Oboe und Leitung)


    Also hier muss ich Buchbergers mal in Schutz nehmen. Sie spielen so ohne Vibrato als wären sie HIP, und unter diesem Umstand geht die Intonation fast nicht besser.

    Eventuell müssen sich manche Hörer erst daran gewöhnen, dass die 1. Violine nicht ständig zu hoch spielt...

    Möglicherweise spielen sie auch teilweise auf Darmsaiten, dem (famosen) Klang nach könnte ich mir das vorstellen.


    Ich habe von dem Ensemble noch nicht viel gehört, kann daher nichts zur Gesamteinspielung sagen, traue ihnen aber einen absoluten Top-Platz zu.

    Ich hatte mal die Gesamteinspielung mit dem Buchberger Quartett (fiel leider einer radikalen Reduzierung meines CD-Bestandes aus minimalistischem Antrieb zum Opfer). Sie vermochte mich von allen mir damals bekannten Einspielungen der Haydnschen Quartette am meisten zu überzeugen. Ich empfand ihre Interpretation als überaus HIP-nah. Live durfte ich das Ensemble in der Frankfurter Festeburgkirche damals auch erleben.

    Eine der göttlichsten Einspielungen vor dem Herrn:


    Johannes Brahms:

    • Begräbnisgesang op. 13 (UA 1859)
    • Mendelssohn: Mitten wir im Leben sind op. 23 Nr. 3
    • Schicksalslied op. 54 (1871)
    • Symphonie Nr. 1 in c-moll op. 68 (UA 1876)



    Orchestre Révolutionnaire et Romantique

    The Monteverdi Choir

    Leitung: Sir John Eliot Gardiner


    Aufnahmen London / Paris 2007.

    Ich weiß nur, dass Korg im Synthesizergeschäft schon lange etabliert ist. Selbst erwäge ich,, ein E-Piano, entweder ein Clavinova von Yamaha oder ein Celviano von Casio, zu kaufen. Beide gibt es in unterschiedlicher Ausstattung. Von beiden Herstellern habe ich schon E-Pianos gespielt, und beide sind schon lange im E-Piano-Bereich etabliert. Ansonsten gibt es noch E-Pianos von Kawai. Sowohl Yamaha als auch Kawai sind seit langem auch als Hersteller akustischer Klaviere und Flügel bekannt. Korg und Casio bauen hingegen keine akustischen Instrumente. Die besten E-Pianos dürfte wohl Yamaha bauen.

    Mal eine Frage in die Runde:

    Verharrt ihr eigentlich bis zum Schluss eines Konzertes, obwohl euch Werke, die in der zweiten Hälfte gespielt werden, so gar nicht zusagen? Oder geht ihr nach der Pause?

    Ja, ich harre grundsätzlich bis zum Ende aus, auch aus Respekt vor den Darbietenden. Die Musiker können ja nichts dafür, dass mir ein Werk nicht gefällt, und geben wohl doch ihr Bestes.

    Wenn ein Solist, ein Ensemble oder ein Orchester hundsmiserabel (schluderig, lieblos) abliefert, würde ich aber die Veranstaltung gleichwohl vorzeitig verlassen, natürlich unter Abwegung der Umstände. Wenn ein Sänger seine Stimme schont, weil er vielleicht erkältet ist, würde ich die Veranstaltung freilich nicht vorzeitig verlassen, gleichwohl aber, wenn ein (Solo-)Instrumentalist oder hervorstehendes Ensemblemitglied dem zu spielenden Werk technisch absolut nicht gewachsen ist.

    Ich werfe mal die (steile?) These in den Raum, dass Carlo Gesualdo - bereits in der Renaissance - ein früher Vorbote des romantischen Genies sein könnte - ohne einen Nachfolger oder Nachahmer bis hin zur Epoche der Klassik gehabt zu haben.


    Komponist - Der mörderische Genius
    Der Mörder seiner Frau schuf die erstaunlichste Musik der Geschichte.
    www.google.com

    wie teuer sollte ein E-Piano-Einzelunterricht - für Erwachsene - max. sein? Nehmen wir mal 30 Minuten. Wobei ich nun auch etwas von "Schulgeld" (bei einer Musikschule) pro Monat und Jahr gelesen habe ...

    90 Euro pro Monat - bei viermal 30 Minuten - sind schon ein gängiger Preis an Musikschulen. Persönlich wären mir 30 Minuten aber zu kurz. Ich hatte immer 45-Minuten-Einheiten.

    Wenn der Begriff des Klassizismus im 19. Jahrhundert sinnvoll verwendet werden soll, dann wäre Mendelssohn ein Muster in vielen, sicher nicht allen seinen Kompositionen.

    100 Prozent d'accord. Mendelssohn steht als Klassizist in einer Reihe mit Louis Spohr und Heinrich Marschner. Ersterer hat seine Verdienste wohl besonders in seinen 10 Symphonien (man beachte die Vierte "Die Weihe der Töne" von 1835), letzterer in seinen Opern (z.B. "Hans Heiling", "Der Vampyr"). Beide stehen völlig zu Unrecht hinter Mendelssohn zurück. Gerade der Einfluss Marschners im Hinblick auf die Entwicklung der deutschen romantische Oper, ausgehend von C.M. v. Weber, hat sich nachhaltig bei Meyerbeer und Wagner niedergeschlagen.

    Dessenungeachtet gibt es anscheinend durchaus Versuche, CPE Bach und Mendelssohn in einen Zusammenhang zu bringen, z. B. dort:

    https://www.deutschlandfunkkul…elssohn-und-bach-100.html

    Ja sicher. Der Brückenschlag von J.S. Bach und seinen Söhnen über Zelter und Mendelssohn hin zur Romantik - quasi unter Auslassung der Wiener Klassik - ist ja nicht auf meinem Mist gewachsen und unter Musikhistorikern öfter zu finden. Und ich finde ihn gar nicht so unschlüssig.

    Für mich tritt der Typus des romantischen Genies erstmals in der Person Carl Philipp Emanuel Bachs auf den Plan, dem zweitältesten (überlebenden) Sohn Johann Sebastian Bachs, der so weit aus der barocken Tradition ausbricht und so wenig auf die überkommenden Erwartungen der Hörer eingeht, dass er zu deutlich auf Beethoven vorausweist und diesen in seiner kühnen Extase bisweilen gar übertrifft. Kein anderer Komponist pflegte so intensiven Austausch mit so vielen Geistesgrößen seiner Zeit, wie C.P.E. Bach. Er verkehrte u.a. mit Lessing, Klopstock, Moses Mendelssohn, Matthias Claudius ...

    Die sechs Hamburger Sinfonien Wq 182, das Oratorium " Auferstehung und Himmelfahrt Jesu" Wq 240 sowie viele seiner Solo-Klavierwerke und Klavierkonzerte zeigen exemplarisch, wie Bach seinen Emotionen freien Lauf lässt.

    Obwohl Felix Mendelssohn in der Tradition der Berliner Schule Carl Friedrich Zelters auch in der Tradition C.P.E. Bachs steht, vermisse ich bei ihm diese Kühnheit des Ausdrucks. Er ist mir zu "bürgerlich-brav". Erst mit Schubert, Schumann und Brahms knüpft der romantische Zug dort an, wo C.P.E. Bach seine frühe Landmarke setzte.


    Bach-Jubiläum: Ekstatisches unter der Perücke - WELT
    Vor 300 Jahren wurde der nicht nur in Berlin und Hamburg einst berühmte Carl Philipp Emanuel Bach geboren – der einzige Beweis, dass geniale Männer auch…
    www.welt.de

    Meine erste intensivere Begegnung mit der Minimal Music Steve Reichs:


    Steve Reich

    The String Quartets

    Mivos Quartet



    Heute gehört:

    Different trains (1988)

    - America - Before the War

    - Europe - During the War

    - After the War

    Danke dafür, lieber Gurnemanz ! Ich bin gespannt.

    Jan Dismas Zelenka

    Missa Divi Xaverii ZWV 12

    Collegium 1704




    Die in Dresden 1729 komponierte und wenig bekannte Messe ist einmalig prăchtig instrumentiert (mit vier Trompeten, zwei Hörnern, zwei Traversflöten, zwei Oboen, Fagott, Streicher und B.c.) und wird exzellent musiziert, sowohl von Václav Luks und seinem ausgezeichneten Barockensemble, das sich schon mit vielen Zelenka-Einspielungen Ruhm erworben hat, als auch den Gesangssolisten.


    Auf derselben CD ist auch noch eine - ebenfalls dem Tag des Heiligen Xaver - gewidmete - Litanei.