Danke Josquin, wieder mal ein toller Tipp!
Talestri
Danke Josquin, wieder mal ein toller Tipp!
Talestri
Die Kritik an den Kommentaren ist völlig inkonsistent und ja eigentlich nur ein Popanz für die tatsächliche Aussage: man soll den Minderheiten (welchen auch immer) nicht entgegenkommen und ihre Anliegen ignorieren. Jorinde drückte es ja klar aus: "Wo setzt man die Grenze?". Ein großer Teil der Menschen ist zu unsicher, manchmal wohl auch zu narzisstisch, sich selbst zu hinterfragen. Man selbst macht immer alles richtig, man ist die/der Gute. Ja nichts hinterfragen, ja nichts ändern, sonst ist "alles aus". Aus diesem Grunde sind wohl auch solch hyperbolischen Kommentare wie der aus der SZ beliebt. Das Ganze hat auch noch einen "Gruselbonus", wie wir ihn in Thrillern und Horrorfilmen schätzen. Man weiß, dass man eh nicht in Gefahr ist, fürchtet sich aber ein bisschen mit. Bücherverbrennungen, Hexenverfolgungen! *grusel*
DANKE
Talestri
“Der geizige Ritter”, eine Kurzoper von Sergei Rachmaninow, nach einer kleinen Tragödie von Alexander Puschkin.
Mit Sergei Leiferkus, Richard Berkeley-Steele, Maxim Mikhailov, Viacheslav Voynarovskiy, Albert Schagidullin, London Philharmonic Orchestra, Vladimir Jurowski. Eine Aufnahme aus dem Glyndebourne Opera House 2004.
Ein einstündiges Werk über einen sehr geizigen Baron, der seinen Sohn nicht standesgemäß als Ritter ausstattet. Die Oper besteht aus drei Szenen. Die mittlere ist die wichtigste. In ihr sieht man den Baron im Keller seines Schlosses in seinen Truhen voller Goldstücke schwelgen.
In der Inszenierung aus Glyndebourne hat Regisseurin Annabel Arden eine Rolle hinzuerfunden, eine akrobatische Frauenfigur, die Todsünde des Geizes, die sich die ganze Zeit an Seilen und der Wand entlang hangelt und den geizigen Baron dabei beobachtet, wie er seine Goldschätze anhimmelt. Der Baron kann einem fast leid tun wenn man sieht, wie diese schreckliche Figur ihn verfolgt und seine Obsessionen anzufachen scheint. Sergei Leiferkus spielt und singt den Baron fantastisch.
Als Extra interessante Interviews mit Jurowski, Leiferkus und Arden.
Im Moment SEHR GÜNSTIG bei jpc.
Talestri
Dann will ich auch noch schnell eine Liste zusammenbasteln. Sie besteht aus Entdeckungen, die ich in diesem und im letzten Jahr gemacht habe und aus einigen Allzeit-Favoriten. Fast alle Opern habe ich leider nur auf DVD oder im Livestream gesehen bzw. von CD gehört.
1. Richard Strauss: Capriccio
2. Kaija Saariaho: Innocence
3. Mieczyslaw Weinberg: Die Passagierin
4. Aribert Reimann: Lear
5. Wolfgang Amadeus Mozart: Le Nozze di Figaro
6. Dmitri Schostakowitsch: Die Nase
7.Georg Friedrich Händel: Ariodante
8. Richard Wagner: Die Meistersinger von Nürnberg
9. Richard Strauss: Salome
10. Krzysztof Penderecki: Die Teufel von Loudun
11. Jacques Offenbach: Les Contes d'Hoffmann
12. Giuseppe Verdi: Don Carlos
13. Hector Berlioz: La Damnation de Faust
14. Alban Berg: Wozzeck
15. Richard Wagner: Die Walküre
Talestri
Interessant finde ich das Haydn-Projekt des Dirigenten Giovanni Antonini mit den Orchestern Il Giardino Armonico und dem Kammerorchester Basel. Es heißt Haydn 2032, bis zu diesem Jahr, Haydns 300-jährigem Geburtsjahr, sollen alle Haydn-Sinfonien aufgeführt und eingespielt werden. Es gibt auch eine opulente Website dazu: haydn2032
Talestri
Lieber Wolfram,
vielen Dank für deine Einführung zu Richard III.! Ich habe eine große Sympathie für Richard III. entwickelt als ich das Buch von Josephine Tey gelesen habe: Alibi für einen König.
Das ist eine Art Kriminalroman, in dem ein Kommissar, der mit einem Gipsbein im Krankenhaus liegt, aufgrund eines Porträts von Richard mit Nachforschungen zu dem historischen Richard beginnt, um herauszufinden, ob er wirklich dieser monströse Bösewicht war. Und wenn es erst nicht war, herauszufinden, warum Shakespeare und die Geschichte ihn so gezeichnet haben.
Neben dem Film von und mit Olivier habe ich mir noch die Aufführung aus der Schaubühne mit Lars Eidinger besorgt.
Die habe ich allerdings noch nicht gesehen. Kennst du die?
Talestri
War Richard der Dritte wirklich so ein Monstrum, wie Shakespeare es darstellt? fragt sich Inspector Grant, als er mit gebrochenem Bein im Krankenhaus liegt. Ausgehend von einem Porträt von Richard III. beginnt er, gemeinsam mit einem jungen Amerikaner, eine ausgiebige Quellenrecherche. Ergebnis: nein, Richard der Dritte ist nicht verantwortlich für die Ermordung der Prinzen im Tower. Das zumindest schreibt die Krimiautorin Josephine Tey in ihrem Krimi “Alibi für einen König”
Gelesen habe ich den Roman in deutscher Übersetzung, gehört habe ich das Original “The Daughter of Time” in einem Hörbuch; vorgetragen vom grandiosen Shakespeare-Darsteller Derek Jacobi.
Talestri
Monika Rinck: Risiko und Idiotie
Ein herrlich albernes und kluges Hörspiel nach Essays der Dichterin Monika Rink. Regie: Leopold von Verschuer, BR 2022. Darin so schöne Sätze wie dieser: „Jede Form des Verstehens bringt die Überschätzung des eigenen Standpunkts mit sich“
Talestri
Der Pnin ist ja auch – auf eine ganz andere Art als Lolita oder Ada oder das Verlangen – ganz großartige Literatur.
Es ist sprachlich überwältigend, so dass ich beim Lesen mindestens auf jeder Seite einen Satz markieren musste!
Ich hatte großen Spaß mit dieser Lesung:
Vladimir Nabokov: Pnin.
Ulrich Matthes höre ich als Sprecher sehr gerne. Seine Lesung von "Pnin" ist mMn kongenial. Vor allem die Sprechweise Professor Pnins, der des Englischen nicht wirklich mächtig ist und mit starkem russischen Akzent spricht, gelingt ihm fantastisch.
Talestri
Zitat:
Die erste Buh-Attacke kommt am Ende des zweiten Aufzugs aus dem Zuschauerraum. Zuvor hatte der edle Schuster Hans Sachs auf der Bühne seine Eifersucht ausgekotzt, seinen vermeintlichen Nebenbuhler unter den Meistersingern gedemütigt und schließlich dem von Eva geliebten Walther von Stolzing eine Flasche auf den Schädel geschlagen.
Weiter geht das Zitat so:
"Dabei ist es eine raffiniert auserzählte und dramaturgisch stimmige Inszenierung von Richard Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg“, die am Sonntag in der Deutschen Oper ihre Premiere erlebte."
Eine lesenswerte Kritik, die das ungewöhnliche Setting der Inszenierung erklärt und verständlich macht.
Ich höre das 7. Violinkonzert von Grażyna Bacewicz
mit der wunderbaren Einführung von Toni Bernet.
Talestri
Oder Barbara Hannigan, Sopranistin und Dirigentin.
Hier meine 2021er Liste:
1. Saariaho: Innocence
2. Henze: The Bassarids
3. Nono: Intolleranza 1960
4. Schostakowitsch: Die Nase
5. Reimann: Lear
6. Reimann: Medea
7. Weinberg: Die Passagierin
8. Zemlinsky: Der Zwerg
9. Boito: Mefistofele
10. Händel: Ariodante
11. Mozart: Cosi fan tutte
12. Mozart: Le Nozze di Figaro
13. Vivaldi: Juditha triumphans
14. Strauss: Elektra
15. Wagner: Die Meistersinger von Nürnberg
Talestri
Alles anzeigenGestern Abend entdeckt - auf der Suche nach "meiner" Messa da Requiem -
im Anschluss an die 3-Sat-Sendung der TV-Aufzeichnung aus der Hollowood-Bowl mit Dudamel (Aug-2013):
(=> "http://www.3sat.de/page/?source=/musik/180617/index.html")
Ein Interview aus dem Jahr 2013 mit Riccardo Muti,
anlässlich seiner Aufführung der Messa da Requiem zu Verdis 200. Geburtstag: ZitatRiccardo Muti:
"Besonders gern erinnere ich mich an eine Aufführung mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, mit Jessye Norman, Agnes Baltsa, José Carreras und Evgeny Nesterenko. Da war wirklich alles perfekt."(=> "http://www.welt.de/kultur/buehne-…umgegangen.html")
Vermutlich liegt diese Aufnahme (1988)* in tiefem Dornröschenschlaf in der Archiven des BR -
ob da mal ein Prinz vorbeikommt ???*EDIT:
Datum falsch, s.u.
Die Aufnahme ist jetzt erschienen:
Talestri
OT: Das hat jetzt nichts mit dem Tatort zu tun, ist aber auch ein Münchner Krimi aus dem Musikbetrieb:
"Die ganze Stadt ein Depp" aus der Reihe "München Mord".
Der Film wurde teilweise in der Münchner Musikhochschule gedreht, und deren dunkle Vergangenheit (vor allem die Nazizeit, es gibt aber auch Anklänge an die unschöne Gegenwart) spielt eine große Rolle.
Liegt bis 01.11.2022 in der ZDF-Mediathek.
Talestri
Gibt es auch irgendwelche Meinungen dazu? Oder werden in diesem Forum nur Konserven vorgestellt und besprochen?
Hallo Melzer, ja Meinungen gibt es, aber ich bin leider nicht sehr schnell dabei, sie in einem Forum zu posten. Ich habe die Inszenierung jetzt erst einmal gesehen. Keine Chance für mich, so schnell ein Urteil zu fällen.
Ich war gerade dabei, mir Notizen zu machen, als mich eine Freundin anrief und erzählte, dass sie einen Anruf von einer russischen Musikerin erhalten hat. Eine ältere, ziemlich bekannte Frau, die in Moskau lebt und die sagte, dass die Situation in Russland so schlimm ist wie schon lange nicht mehr. Alle, die sich künstlerisch oder intellektuell äußern, hätten Angst, einfach angeklagt oder ins Gefängnis geworfen zu werden.
In diesem Licht betrachtet möchte ich meine Einschätzung der Inszenierung noch einmal überdenken. Äußern wollte ich mich sowieso erst nach meinem Besuch im Nationaltheater am kommenden Samstag
Talestri
Macht Spaß, eurem Ring-Gespräch zu folgen.
Danke für die Info:
Übrigens wird, wie ich gerade auf der DOB-Seite gelesen habe, im November gemeinsam mit NAXOS eine Aufzeichnung des Rings produziert, die im Frühjahr in der ARD Mediathek zur Verfügung stehen und im Anschluss als DVD erhältlich sein soll
Talestri
Dmitri Schostakowitsch: Die Nase
Erste Premiere der neuen Intendanz der Bayerischen Staatsoper München
27.10.2021 - Beginn: 19.00 Uhr (Vorprogramm), 19.30 Uhr (Livestream)
Stream von staatsoper.tv
Musikalische Leitung | Vladimir Jurowski |
Regie, Bühne, Kostüme | Kirill Serebrennikov |
Platon Kusmič Kovaljov | Boris Pinkhasovich |
Ivan Jakovlevič | Sergei Leiferkus |
Praskovja Osipovna | Laura Aikin |
Reviervorsteher der Polizei | Andrey Popov |
Ivan | Sergey Skorokhodov |
Die Nase | Anton Rositskiy |
und viele andere.
Zwei Stimmen aus der Schweiz.
Der Blog des Musikkritikers Peter Hagmann:
"Mozarts Oper als hinreissendes Gesamtkunstwerk bei den Salzburger Festspielen"
http://www.peterhagmann.com/?p=3133
und die Kritik aus der NZZ:
"Zu Mozarts «Don Giovanni» produzieren Teodor Currentzis und Romeo Castellucci einen beispiellosen Klang- und Bilderrausch. Das ist des Guten zu viel, aber es wühlt auf – und am Ende schlägt das andere Geschlecht zurück."
https://www.nzz.ch/feuilleton/sal…chen-ld.1636704
Talestri