Beiträge von Talestri

    Das liegt wohl an der Fragestellung, Andrea R. hat ja schon darauf hingewiesen.


    Wonach wird überhaupt gefragt? Geht es um die Opern, die man grundsätzlich besonders mag oder um diejenigen, die man im zu Ende gehenden Jahr gesehen, gehört oder sonst wie aufgenommen hat?


    Meine Lieblingswerke ändern sich nicht so häufig. Also nenne ich immer die selben Verdächtigen und füg' dann noch einige andere, mir wichtige hinzu. Mit etwas schlechtem Gewissen, denn zwischen "wichtig" und "Liebling" besteht ja ein nicht unerheblicher Unterschied.
    Wäre die Frage offener, sähe das Ergebnis vielleicht anders aus.


    Auf jeden Fall großen Dank an Amaryllis für die viele Arbeit, die sie sich gemacht hat.


    :wink: Talestri

    Eben beendet und schwer begeistert:



    Aribert Reimann: Medea. Wiener Staatsoper 2010. Inszenierung: Marco Arturo Marelli, Dirigent: Michael Boder. Mit Marlis Petersen, Michaela Selinger, Elisabeth Kulman, Michael Roider und Max Emanuel Cencic.
    Marlis Petersen ist unglaublich, ein Ereignis. Die Inszenierung finde ich sehr gelungen, alle Darsteller spielen und singen großartig. Die Oper hat eine archaische Wucht, aber auch sehr empfindsame, bewegende Passagen.


    :wink: Talestri

    - Ngugi wa Thiong’o: "Herr der Krähen".

    Auch das finde ich als Thema sehr interessant, ich habe von Ngugi wa Thiong'o bisher nur "Der gekreuzigte Teufel" gelesen, was ich gut erzählt, aber etwas langatmig fand. "Der Herr der Krähen" steht zwar auf meiner Liste, aber mit fast 1000 Seiten ist er mir einfach zu umfangreich. Das gleiche gilt für Gaddis "Fälschung der Welt", noch länger, und steht seit fünf Jahren im Regal.



    :wink: Talestri

    Mein Highlight war Der Grüne Heinrich ( zweite Fassung) . Das Buch hatte ich aus dem Regal meiner Grosstante, eine recht alte Ausgabe in Fraktur.

    Das ist eine schöne Anregung. Dieses Jahr ist nicht nur ein Clara Schumann-, sondern auch ein Keller-Jahr, wie ich eben bemerkt habe.
    Ich habe den Roman vor über dreißig Jahren gelesen und praktisch keine Erinnerung mehr daran.
    Vielleicht ist es Zeit für eine neue Lektüre.


    Viele Grüße
    :wink: Talestri

    Ich fange mal mit meinem Lesejahr an.


    Gelesen: 32
    Highlights (kein Ranking, nur alphabetisch):
    Bakewell, Sarah: Das Café der Existenzialisten
    Degen, Michael: Nicht alle waren Mörder: Eine Kindheit in Berlin
    Fallada, Hans: Kleiner Mann - was nun?
    Gasdanow, Gaito: Das Phantom des Alexander Wolf
    Kaniuk, Yoram: 1948
    Molinari, Gianna: Hier ist noch alles möglich
    Palmen, Connie: Du sagst es
    Remarque, Erich Maria Arc de Triomphe
    Tartt, Donna: Die geheime Geschichte


    Enttäuscht war ich von:
    Menasse, Robert: Die Hauptstadt


    :wink: Talestri

    Lektürejahr 2018

    Und schon wieder ein Rückblick. :thumbup:
    Was waren Eure Lektüre-Highlights 2018?
    Der Übersichtlichkeit halber bitte höchstens zehn Titel nennen.
    Gerne auch mit Sortierung nach Begeisterungsgrad.
    Interessant wäre auch zu erfahren, aus wie viel gelesenen Werken Ihr Eure Auswahl getroffen habt.
    Und natürlich könnt Ihr auch die Enttäuschungen des Jahres nennen.


    Herzliche Grüße
    :wink: Talestri

    Auch von mir herzlichen Dank für den Thread.
    Mein erster Kontakt zu Reimann war der „Lear“ in München, der mich total geflasht hat. Ich habe ihn vier Mal gesehen, später die LP, dann die CD gekauft.
    Hier ein Video der letzten Szene: "Lear" - München
    Den „Lear“ aus Hamburg gibt es auch auf DVD, habe ich aber noch nicht gesehen.



    In München gab es viel von Reimann, ich habe noch „Troades“, „Das Schloss“, „Bernarda Albas Haus“ und in Berlin „Die Gespenstersonate“ gesehen.
    Warum es von vielen Produktionen keine Videomitschnitte gibt, verstehe ich nicht. Reimann hat immer bekannte, bedeutende literarische Vorlagen verwendet, dafür müsste es doch ein Publikum geben, das über die Neue Musik-Fraktion hinausgeht?


    :wink: Talestri

    Zum Horrorgenre habe ich keine große Affinität, daher kann ich keinen Tipp geben.
    Dafür einen zum Gegenteil von Lang, nämlich kurz:10 Minuten nur dauert der Film “Suspense“ von 1913.
    Er ist von der amerikanischen Regisseurin Lois Weber, die darin auch die Hauptrolle spielt.
    Arte Programmtext: "Eine Mutter mit Kind bleibt in einem abgelegenen Haus zurück, nachdem die Hausangestellte gekündigt hat. Bedrohlich nähert sich ein Landstreicher dem Haus. Die Frau ruft ihren Ehemann an, doch bis der zu ihr kommt, dauert es eine Weile und der Unbekannte versucht, sich Zugang zum Schlafzimmer zu verschaffen …"
    https://www.youtube.com/watch?v=zfgiUvBaosg
    Laut wikipedia war sie die erste Frau, die als Regisseurin einen Langspielfilm produzierte (1914, Kaufmann von Venedig).


    :wink: Talestri

    Bin ich froh, dass sich bei der Abstimmung nicht die 10-Opern-Liste durchgesetzt hat, für die ich gestimmt hatte. :versteck1:
    Ich habe es fast nicht geschafft, meine Liste auf 15 runter zu kürzen. Die Reihenfolge ist fast noch schmerzlicher als die Auswahl:


    1. Mozart, Le Nozze di Figaro
    2. Berlioz, La Damnation de Faust
    3. Wagner, Die Meistersinger von Nürnberg
    4. Händel, Giulio Cesare
    5. Strauss, Elektra
    6. Schönberg, Moses und Aron
    7. Boito, Mefistofele
    8. Schostakowitsch, Die Nase
    9. Wagner, Die Walküre
    10. Händel, Ariodante
    11. Reimann, Lear
    12. Verdi, Falstaff
    13. Strauss, Ariadne auf Naxos
    14. Mozart, Cosi fan tutte
    15. Poulenc, Dialogue des Carmélites


    Dank an Amaryllis und viele Grüße
    :wink: Talestri

    Lieber Wolfram und Josquin Dufay,


    ich wollte Euch mal eine kurze Rückmeldung geben und mich für Eure interessanten Beiträge bedanken! Es macht mir viel Spaß, hier zu lesen und so viele Anregungen zu bekommen. Ihr habt den Stummfilmthread zu meinem momentan liebsten Aufenthaltsort in Capriccio gemacht.


    Danke sagt Talestri

    Ich lese gerade mit großem Vergnügen Sarah Bakewells "Café der Existentialisten".



    Bakewell entfaltet das Panorma einer Epoche, gibt einen gut verständlichen Überblick über die Existenzphilosophie und porträtiert die Protagonisten. Was mir besonders gefällt: sie stellt den Bezug zu sich als Autorin und zu uns gegenwärtigen Lesern her. Das Buch hätte ich gern vor Jahrzehnten während des Studiums gelesen.
    :wink: Talestri

    Michael Degen (* 1932), Schauspieler, Schriftsteller.
    Degen wurde am 31. Januar 1932 in Chemnitz geboren und lebte ab 1933 mit seiner jüdischen Familie in Berlin. Während sein vier Jahre älterer Bruder kurz nach Beginn des 2. Weltkriegs nach Palästina geschickt wurde, blieb Degen bis zum Ende des Krieges mit seiner Mutter in Berlin. 1940 starb sein Vater an den Folgen der Folter, die er im KZ Sachsenhausen erlitten hatte. Ab 1943 lebte Degen mit seiner Mutter in acht verschiedenen Verstecken, die mutige Menschen in Berlin ihnen gewährten. 1999 setzte Degen seinen Helfern ein Denkmal mit der Autobiographie „Nicht alle waren Mörder“, die später auch verfilmt wurde.



    In der „Langen Nacht der Zeitzeugen“ des BR berichtete Degen 2012 von dieser schweren Zeit.
    Nach dem Krieg ging Degen zunächst nach Israel, wo er seinen Bruder wiederfand. Zwei Jahre später kehrte er nach Deutschland zurück und begann seine Karriere als Schauspieler und seit 1999 auch als Schriftsteller.

    Hallo Garcia,


    es ist immer schön, Deinen Lektüreerlebnissen zu folgen.
    Nachdem Du das Buch von Krasznahorkai empfohlen hattest, hatte ich es im Mai 2016 gekauft, damit angefangen und bin dann stecken geblieben. Es war nicht der richtige Zeitpunkt für dieses anspruchsvolle Buch. Aber Deine erneute Empfehlung hat mich daran erinnert, und ich werde es noch mal beginnen.
    Vielen Dank dafür!


    :wink: Talestri

    Bei mir wunderschön und bewegend


    Marc-Antoine Charpentier: Médée


    Mit Lorraine Hunt, Mark Padmore, Bernard Deletre, Monique Zanetti, Jean-Marc Salzmann, Les Arts Florissants, William Christie.
    Gibt's sehr preiswert beim deutschen Partner.


    :wink: Talestri

    Mich bereichert seit Weihnachten der große David Oistrach mit dem Violinkonzert von Paul Hindemith, Max Bruchs Schottischer Fantasie und der Sinfonia concertante von Mozart, gespielt mit seinem Sohn Igor an der Violine und ihm selbst an der Viola.



    :wink: Talestri


    Danke für den Tipp. Ich war von Zehs "Schilf" gar nicht, von "Unterleuten" sehr begeistert. Könnte sein, dass "Nullzeit" meine dritte Begegnung mit ihr wird.


    :wink: Talestri