Beiträge von Graf Wetter vom Strahl
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Mit klarem Kultur-Bezug schon.
Ja ja, eben. -
Ich überlege grad, wieviele Anspielungen "Anstalt Lord Wetter" enthält.
Fünfeinhalb. Ohne Forumshintergrundrauschen nur eindreiviertel. Und ohne gezielte Fehlinformation für alte Klatschweiber nur noch die halbe. Aber die ist echt gut. -
Die Kommunikation mit Dir gehört nach wie für zu den gewaltigeren Ereignissen in meinem kleinen Kosmos. Du bist in der Desemantisierung jeglicher semiotischer Konstrukte, die sich einem erfolgversprechenden Decodierungsverdacht aussetzen, sehr weit gekommen. Das anerkenne ich an dieser Stelle mal. Das Übrige fressen die Götter. Aber erst im fünften Akt.
Der Kater hat immer noch recht. Du hast Dich doch mehrmals (denn die erbarmungslose Iteration gehört offenbar zu Deinen rezenten Stilmitteln) beklagt, daß über diesem Film nicht hätte "Tatort" stehen müssen. Doch, nur so wurde er nicht an denjenigen Streifen gemessen, die er ziemlich banal kopiert, zitiert und plagiiert, sondern an Simone Thomalla und Maria Furtwängler. Nur so funktionerte es, daß Du Dich unterhalten fühlen konntest. Nicht obwohl, sondern weil es "Tatort" war.
Wenn ich der Audi wär (doch, ich meine, wer ist schon der Audi?), dann schröbe ich vermutlich in seiner beliebten klaustrophobischen Komprimiertheit: Gez! O, das tut mir leid. Ist das Tatort oder kann das weg?
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Schreibt Jeff Bezos eigentlich auch Romane?
"http://www.sueddeutsche.de/kultur/protest-gegen-den-online-haendler-autoren-vs-amazon-1.2153401
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Nicht nur, weil es in meinem lieben München stattfindet, sondern auch, weil Politik in diesem Thema kein Forum haben darf:
"http://www.sueddeutsche.de/muenchen/protestaktion-gegen-ttip-buchhaendler-fuerchten-das-ende-der-freiheit-1.2168223
Tja, die Bücher. Das sind so welche...
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Lebe damit!
Lebe er damit!
Ich lebe ja, ich lebe doch, herrgottnochmal. Wo ich hinlebe, da kriegt Ihr doch keinen Griechen mehr in die Tragödie. So schaut´s doch aus, das ist doch die Situation hier.Ich bin soooooooooooo gerne einfältig!
Dein neues Mantra klingt wie Dein alter Manta. Abwrackbar.Kinder, jetzt habt ihr wieder sauber diesen Thread zerschossen. Und das alles nur, weil sich ungebundene Energien wieder auf den ganz normalen Forumsbetrieb caprizieren.
Ich bin weg. Geht´s naus und spuit´s Fussboi.
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Griechenland hin, Tragödie her - was soll das?
Das mußt Du die Griechen fragen.
Es gibt also gar keinen Grund zu streiten!
Wer streitet denn?
Und dass der Graf spinnt, das wissen wir doch alle seit eh und je.
Wenn nicht noch länger...
Und was heißt bitteschön "Das war doch nur ein Film""? NUR EIN FILM??? Wo man Filme verpennt, verpennt man am Ende auch Forenuser. Oder was sie so an Argumenten löferten... Liest eigentl. mal i.jemand, was der Kater so schrob? Das waren nämlich ziemlich gute. Argumente.
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Und warum man von solch einem, wie nannte das der Graf gleich? - "Hyperwriting", ja, das war's im besten Sinne!, "Plausibilität" erwartet, verstehe ich schon gar nicht.
Wer erwartet denn die? Moi?
Also: ganz großes Kino!
Dieses Prädikat habe ich noch nie verstanden, aber ich erwarte ja auch keine Plausibilitäten mehr.
DAS finde ich, ehrlich gesagt, ziemlich unverschämt und anmaßend! Nur weil es des werten Grafen Geschmack nicht traf, hat er nicht das Recht allen anderen, denen es gefiel einen solchen abzusprechen!
Hinter "gefiel" fehlt ´n Komma.
Der Kater hat immer noch recht.
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Also, ich sehe das genauso wie der Kater. Der Eklektizimus, und zwar sowohl in Skript, Bild wie Musik, ging mir schon in den ersten Minuten auf den Zwirn. Die Fabel (im lit.wiss. Sinne) war dünn bis zur Magersucht, die inhaltlichen Versatzstücke beschämend einfallslos und stereotyp. Zitate in ein Eigenes einzuweben ist eine Kunst, sie lieblos als das Eigene aneinanderzureihen weniger. Schauspielerische Leistungen im engeren Verständnis konnte ich nicht erkennen. Jede Mimik und erst recht jeder Gestus war allein kontextsemantisiert und lebte nie aus sich heraus. Hat mich an die schwachen Arbeiten von Lynch und Tarantino erinnert, wo das auch so ist. Das Drehbuch war komplettes hyperwriting. Diese Mixtur kann nur jemandem gefallen haben, der eher wenig mit Shakespeare, klass. Musik und vor allem mit gr. Tragödie umgeht. Besonders letztere hatte überhaupt nix mit dem plot zu tun. Denn worum ging es? Zwei Jugendliche beschlafen regelmäßig und zugleich dieselbe Frau. Wenn man wie Jules&Jim lebt, muß man auch damit rechnen, daß der andere der Spermawettrennengewinner ist. Wo bleibt da bitte die Fallhöhe? Die David-Hamilton-Ästhetik der Rückblenden (Dreier, Baby im Urwald) sollte wohl für bewegte Herzigkeit sorgen, ich blieb eher ratlos zurück.
Nee, also wirklich nicht, das fund ich mager in all seiner Üppigkeit. Und wenn sich dann noch so´n weinseliger Möchtegern wie der Tukur, der nichts zur Herstellung dieses Tausendguckers beigetragen hat, hinstellt und sich über die ömmelige sonstige Tatortlandschaft ausläßt, dann möchte man ihm dezent eine Schlaftablette auf den Tisch legen.
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Lieber Daniel,
Du bist, glaube ich, der einzige Komponist bisher, mit dem ich zunächst persönlich gesprochen und danach erst seine Musik gehört habe. Tja, Du hast nicht über- oder untertrieben, als Du mir deine Auffassung der heutigen "Moderne-Musik-Landschaft" vermittelt hast. Ich freue mich, daß der Schaffensprozeß weitergeht und Du die Möglichkeit der Aufführung einzelner Sätze hattest, hast und haben wirst.
Satz 2 hattest Du im Forum schon einmal an anderer Stelle verlinkt, nicht wahr? Das "Vorspiel", das erst vor Kurzen aufgeführt und eingespielt worden ist, gefällt mir außerordentlich. Es hat etwas Rheingoldartiges, wie sich alles aus einer Ursuppe zu einzelnen Stimmen und Klängen erhebt. Dein Cello (1:38) hat den schönsten Part, wenn ich das mal so sagen darf. Den Kantabelsten sicherlich.
Das Zusammenspiel zwischen Klarinette, Cello und Klavier gefällt mir auch, eine glückliche Instrumentenkombination. Weiter so!
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Zitat
Das Landgericht Darmstadt hat im Jahr 1989 festgestellt, dass die Verwendung des Ausdrucks Altweibersommer durch die Medien keinen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte von älteren Damen darstellt.
Qualle: Wikipediaartikel zum nämlichen Begriff. -
Ich stelle hier mal fast kommentarlos einen Text rein, den der Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des dt. Buchhandels neulich lanciert hat. Der Text ist viell. etwas unglücklich geschrieben, aber das bedeutet ja nicht, daß er inhaltlich...
Zitat
In der Vielfalt liegt kulturelle KraftEin funktionierender Buchmarkt ist ein Buchmarkt im Gleichgewicht. Wir sind überzeugt, dass die Buchkultur einen solchen Buchmarkt braucht.
Der deutsche Buchmarkt ist weltweit Vorbild an Qualität und Vielfalt und der zweitgrößte der Welt. Wir lassen es nicht zu, dass ein weltweiter Quasimonopolist wie Amazon, der Verlage „jagen will wie Gazellen", dem Kultur gänzlich gleichgültig ist und der unseren kulturellen Bedürfnissen und Ansprüchen an Qualität und Vielfalt entgegenarbeitet, bewusst die wertschöpfenden Strukturen unseres Buchmarktes zerstört.
Aus der kommerziellen Wucht von Amazon hat die Buchbranche gelernt. Wir wollen mit unseren Leistungen überzeugen, und die Kunden scheinen uns zu folgen. Viel Geld wurde investiert in Multi-Channel-Strategien, gleichzeitig hat der Buchhandel sich wieder stärker auf den Kunden konzentriert. Damit kombiniert er intensive persönliche Beratung, Kulturvermittlung und sofortige Verfügbarkeit der Ware mit einem Online-Angebot und Service rund um die Uhr. Der Buchhandel ist heute Vorbild für den Einzelhandel.
Die Zahlen sprechen für sich. Der Umsatz des stationären Buchhandels entwickelt sich seit letztem Jahr besser als der der gesamten Branche. Viele Verkaufsgespräche beginnen mit dem Satz: „Ich habe früher bei Amazon gekauft ...."
Doch nicht nur die Kunden, auch Politik und Gesellschaft beginnen, über die Konsequenzen des Geschäftsmodells Amazon nachzudenken. Öffentlich diskutiert werden katastrophale Arbeitsbedingungen, eine konsequente Steuervermeidungspolitik, die Datensammlung und Ausspähung des Verhaltens der Kunden, das geschlossene System „Kindle" aus dem der Kunde nicht mehr herauskommt, aber auch das Ziel Amazons, als Monopolist der einziger Intermediär zwischen Autor und Leser zu werden.
Doch Amazon scheint nervös zu werden und lässt seine Maske fallen. Mit Erpressungsversuchen, die kartellrechtlich Relevanz erreichen, versucht der Online-Anbieter Verlage konditionell in die Knie zu zwingen. Das ist erst der Beginn.
Sobald Amazon eine Monopolstellung inne hat, wird es Monopolrenditen abzuschöpfen versuchen. Auch für den Kunden wird es dann teurer, obwohl die Vielfalt des Angebots kleiner ist. Parallel dazu, versucht Amazon die Autoren mit Sirenenklängen zu umwerben und an sich zu ziehen. Auch ihnen wird in der Zukunft das bevorstehen, was Amazon mit den Verlagen jetzt versucht. Erpressung zu immer niedriger Vergütung der Leistung für die Autoren. Doch die Autoren sind wachsam. Sie wehren sich ebenfalls.
Die Buchbranche ist sich ihrer Verantwortung bewusst. Sie kämpft weiter dafür, dass die wertschöpfenden Strukturen des Buchmarktes erhalten bleiben. Denn in der Vielfalt liegt kulturelle Kraft. Und dafür stehen wir.
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Buchhandlung zum Wetzstein, Freiburg im Breisgau
Die beste Literatur-Buchhandlung, die ich je betreten habe!
Die beste nicht, aber eine sehr gut initiierte. Sie haben zuviel Laberliteratur, gerade auch im Bereich Philosophie. Fast alles von Klostermann, einiges von Meiner, aber nichts Wirkliches vom Fach. Die Klassikerabteilung ist sehr stark besetzt, das stimmt. Soviel vorrätig habe ich noch nie gesehen. Mich stört der viele Wein und die albernen Handschriften (von wem sind die eigtnlich, einem Mitarbeiter?). Und hinten wird abgesperrt, wenn man schauen möchte. Was als "bibliophil" inszeniert wird, ist nicht selten fragwürdiger Krempel. Und die Freundlichkeit ggüber Nicht-Stammkunden ist sorgsam auf ausgewählte Personen verteilt. Ein Erlebnis ist der "Wetzstein" aber allemal. -
Ich möchte an Hogwoods Versterbetag nicht das vorhin hingeschluderte Besprechungsposting so stehenlassen, sondern noch dazu sagen, daß ich die Dezenz, die Konzentriertheit und Sachlichkeit des Menschen und Musikers Christopher Hogwood sehr vermissen werde. Er hat, auch in seinen Orchesteraufnahmen der Wiener Klassiker, keinesfalls "HIP für Leute, die HIP nicht mögen" abgeliefert, wie es ein geschätzter User vorhin in einem anderen Thread mit einem dicken hinterhergeschobenen Fragezeichen anmerkte.
Ich habe Hogwood immer als einen Musizierenden und Musizierenlassenden erlebt, der es nicht nötig hatte, sein Ego auf das Werk zu drücken, das er gerade vortrug. Der, in eine Lieblingsformulierung von mir gekleidet, die Partitur oder Klaviernoten hörbar gemacht hat, und damit genug getan hatte. Die Seite der BBC News zitiert heute einen Weggefährten Hogwoods mit dem Hinweis auf ebendiese Musikbezogenheit und Unprätentiosität. Ja, das habe ich, aus weiter Ferne selbstverständlich, immer so wahrgenommen. Und zwar dankbar. Hogwood hat nicht ohne Ecken und Kanten dirigiert, er hat die Ecken und Kanten nur nicht in den Vordergrund gestellt und damit gesagt: Hört mal her, wie eigen ich bin.
Seine vielen Händelaufnahmen in meinen Schallplattenregalen werde ich in der nächsten Zeit wieder auflegen, ebenso seine Haydnsymphonien, auch die 94er und 94er, zu denen Zwielicht oben richtig sagte, daß sie viel lebendiger und konturschärfer gespielt seien, als ich sie damals in Erinnerung hatte. Man soll eben nichts schreiben, wenn die Erinnerung nicht mehr voll da ist. Ja, liebe Vé, falls Du nochmal hier hereinliest, auch die 94er und 96er sind sehr, sehr zu empfehlen.
Glanzlichter werden bleiben wie die CPE Bach-Symphonien oder das Vivaldi-Stabatmater und -Nisidominus, aus dem ich nun, als "funeral" sozusagen, das berühmte "cum dederit" höre.
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Warum ich den Roman noch nicht gelesen habe, verstehe ich selbst nicht. Ganz wunderbar, was man da zu hören bekommt! Das Buch ist nun endlich auch auf mein Nachtkastl gewandert.
Ja, das verstehe ich jetzt aber auch nicht. Wo Du das Buch doch schon vor Jahren bestellt hattest. Tja, nicht nur Calisto, auch ich merke mir hier die Dinge. Aber ich bin auch Teil-Eidetiker...Wie auch immer, lies das! Das ist ganz große Kunst. Am besten in der Übersetzung von Höckendorf, ich hoffe, Du hast meinen Rat, mit ich damals sicherlich nicht hinter´m Berg gehalten haben werde, beherzigt. Klar, i.wann wird auch das etwas langatmig, aber die Dichte an Memorabilien ist auf diesen 1000 Seiten oder so immer noch höher als bei Musil u. Co.
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Ich höre gerade Beethovens op. 59 in dieser Darbietung, die mir sehr gut gefällt:
"http://www.youtube.com/watch?v=oXLKu-HglnM
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Die Anregung stammt aus einem Essensthread, die Doku heißt: "Muschel-Roulette. Schwierige Geschäfte mit Schalentieren." Guten Appetit:
"http://www.youtube.com/watch?v=2vWQ-VexmPc
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Das ist eine sehr, sehr, sehr betrübliche Nachricht.