Ich bin beim Üben auch am liebsten vollkommen ungestört. Am meisten stört es mich, wenn jemand zuhört, weswegen ich eine gewisse Paranoia entwickelt habe, was die Hellhörigkeit meines Hauses betrifft. Ich habe nach drei Jahren immer noch keine Ahnung, ob mein Lärm zu den Nachbarn durchdringt (beschwert hat sich zum Glück noch nie jemand) aber eine hemmende Angst davor schwingt immer mit. Deswegen spiele ich bevorzugt Vormittags, da ich die Hoffnung habe, dass da die wenigsten Menschen daheim sind.
Dementsprechend schwer fällt es mir auch, anderen Leuten etwas vorzuspielen. Wenn es darauf ankäme, hätte ich wahrscheinlich ein ziemliches Problem mit Lampenfieber. Ich spiele für mich alleine auch wesentlich besser als vor Publikum (behaupte ich! Es soll mir jemand das Gegenteil beweisen ;+) ), die Ausnahme ist mein Lehrer; in den Stunden bei ihm vollbringe ich oft Dinge, die ich alleine nicht geschafft hätte.
Mein größter Tick beim Üben ist aber die fehlende Regelmäßigkeit. Es gibt Zeiten, da würdige ich mein Instrument wochenlang keines Blickes und andere, in denen ich es einfach nicht aus der Hand legen kann und eine halbe Stunde nach beendeter Übesession schon wieder das Bedürfnis nach der nächsten verspüre.
Außerdem neige ich dazu, über Fehler nicht hinwegzuspielen, sondern abzubrechen und das Stück von vorne zu beginnen, was dazu führt, dass ich meistens den Anfang meiner Stücke perfekt spielen kann und ab einer gewissen Stelle dann überhaupt nicht mehr.
Ja, ich denke, ich bin schlecht im Üben. 