Beiträge von Carsten

    Nachdem es vor einigen Monaten bereits schon einmal als Falschmeldung verkündet wurde, jetzt ist es wohl wirklich geschehen:

    Horace Silver ist verstorben: Einer der Granden des Hardbop, die einzigartige Souljazz-Pranke mit dem großen Gespür für Teambuilding und Latin-Rhythmen. Kein Jazz-Novize kam und kommt bis heute an seinem "Song for my Father" vorbei...

    Danke für alles.

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    Carsten

    Habe ich es überlesen oder fehlt der kürzeste Musikerwitz noch?

    "Gehen zwei Musiker an der Kneipe vorbei..."

    Und, lieber Michael, noch mal eine Frage hinterher: Im Jazz ist der Bass-Witz absolut üblich. Kommt immer wieder gut. ;+) Gilt der für die Klassik genauso? Wird der Bass dort auch so - zu Unrecht - unterschätzt?

    :wink:

    Der Bildgestalter und Kameramann Gordon Willis ist gestern verstorben.

    Seine Bildsprache haben die drei Paten-Filme Coppolas und viele Streifen von Woody Allen geprägt. Für mich war er einer der größten "Directors of photography" der 70er und 80er-Jahre. Besonders seine Schwarzweiß-Arbeit für Allens "Manhattan" bewundere ich über alle Maßen.

    Ich kann nur dringend empfehlen, sich den ungeheuren Film "Es werde Stadt" von Dominik Graf anzuschauen. Eine großartige Studie über die Grimme-Preis-Stadt Marl, den ursprünglichen Sinn, Auftrag und die mittlerweile entstandenen Verirrungen der öffentlich-rechtlichen Medien sowie über das veränderte Rezeptionsverhalten der bundesrepublikanischen Öffentlichkeit von den Sechzigern bis heute! Eine Hommage und gleichzeitig ein Abgesang auf ARD/ZDF. Absolut sehenswert.

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    :wink:

    Bei mir jetzt und schon seit Tagen und Wochen die in meinen Ohren beeindruckendste Fusion-Truppe der letzten Jahre: Snarky Puppy!

    Das in Brooklyn arbeitende Musiker-Kollektiv rund um den fantastischen E-Bassisten Michael Leigh umfasst mehrere Dutzend Musiker. Auf Tournee gehen schließlich diejenigen, die gerade Zeit haben. Bis vor kurzem noch ein Geheimtipp, ist die Band, die sich stark der ehrenamtlichen "musical education" in Brooklyn widmet, durch ihren Grammy-Gewinn 2014 in andere Sphären katapultiert worden. Für gute 20 Euro konnte ich sie noch in Oldenburg und Groningen sehen. Dieser Schnäppchen-Preis ist wegen des Grammy-Gewinns jetzt wohl Vergangenheit. Herausragend in diesem sehr groove-orientierten Ensemble finde ich beide Schlagzeuger, die Keyboarder und den stets gut gelaunten, überaus sympathischen und aberwitzig guten Bass-Chef der Truppe.

    Die CD- und DVD-Aufnahmen entstehen stets in Studios, werden aber live mit Publikum eingespielt.

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    :wink:

    Bei einem gewissen Privatsender läuft ja morgen auch eine neue kanadische Serie an "Vikings"...naja, nicht dass ich mich wundern würde, dass das Thema nun auch mal verwurstet wird, so frage ich mich natürlich wie es da mit dem historischen Hintergrund stehen wird. Hat jemand schon was davon gehört?


    Habe die erste Staffel gesehen. Ganz schrecklich! Dialoge des Grauens, null Handlung, fürchterliche Schauspielleistungen, (sogar Gabriel Byrne entleibt sich völlig...) Wer Lust auf Hochglanz-Trash hat, kommt allerdings auf seine Kosten.

    :wink:

    Kaum zu toppen in puncto Fremdschämen, oder? :D

    In puncto Stalking ist das schon sehr gut! Aber bei Udo, der noch niemals in New York war, persönlich zu klingeln, das muss man erst einmal bringen! Respekt!! :D

    Als ich mit 12 Jahren auf einem Konzert der besten Band der Welt (Spider Murphy Gang) war, mangelte es an Autogrammkarten. Also ließ ich mir mit einem Edding meine Karotten-Jeans vollkritzeln. Und lief damit auch noch tagelang stolz wie Bolle durch die Gegend. Leider ist die Hose verschollen.

    :wink:

    Zu momox wandert dieses Album jedenfalls nicht. Sondern wandert unter Vorbehalt in meine Sammlung. Gleichsam "auf Wiedervorlage" mit dem innerlichen Aufkleber "Noch ein paar Mal weiter durchhören" 8+)

    Das halte ich für eine gute Strategie! Manchmal passiert es, dass einen gute Musik gerade zum falschen Zeitpunkt erreicht. Ich habe es - bis auf einige Ausnahmen (GRP-Aufnahmen und Till Brönner :hide: ) - oft so gehalten, dass ich zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal reingehört habe, wenn ich mich nicht sofort angesprochen fühlte. Meistens hat es geklappt.

    Bei mir jetzt noch am Auslaufen:

    :wink:

    Lieber musiclover,

    das ist ja ein Zufall: Ich wollte angesichts meines heutigen Tages diesen Thread auch wieder hochspülen! :prost:
    Und ehrlich gesagt: Für Emerson, Lake & Palmer mag ich mich gar nicht fremdschämen. Ich habe gerade neulich auf einer längeren Autobahnfahrt wieder etwas von ihnen gehört. ("Trilogy" von 1972). Das ist zwar etwas aus der Zeit gefallen, aber schon immer noch ziemlich gut...

    Ich habe heute beim Ausmisten des Dachbodens meines Vaters noch ein paar zurecht in Vergessenheit geratene Preziosen meiner damaligen Kauflust wiedergefunden. So unter anderem ein paar "Maxi-Singles". Das waren die Dinger, die so groß wie LPs waren, aber mit 45 Umdrehungen abgespielt wurden. Der Thorens-Plattenspieler meiner Eltern verlor ab und an bei der akrobatischen Übung, den gefühlt 20 Kilogramm schweren Plattenteller rotieren zu lassen, seinen Halt und flutschte einfach weg.

    Eine dieser wunderbaren Maxi-Singles, die ich gerade zärtlich in Händen halte, ist "Dolce Vita" von Ryan Paris. Ein Riesen-Sommerhit aus dem Jahr 1983. In genau jenem Sommer verbrachte ich die Sommerferien mit meinen Eltern in Istrien. Eine lokale Tanzcombo heizte dem Campingplatz (bei Pula) dreimal in der Woche ein. Und spielte jedesmal mindestens dreimal pro Abend "Dolce Vita". (Und dreimal "Sunshine Reggae"…) Die Kapelle hieß "Vulkan". Ihr Keyboarder sah ein wenig wie Adolf Hitler aus, was mich schon damals arg irritierte.


    Schade, das Original-Cover lässt sich nicht laden...

    Von allen Sommerhits, die durch die Bank schlimm gewesen sind, war "Dolce Vita" ein besonders fieses Prachtexemplar.

    :wink:

    PS: Nach drei Jahren Dornröschenschlaf dieses Threads sind viele neue Mitglieder dazu gekommen. Mögt ihr nicht auch mal von euren ehrenhaften Jugendsünden berichten?

    György Ligeti: Hungarian Rock

    Ligetis "Concert Romanesc" fällt mir in diesem Zusammenhang spontan auch ein. Im vierten Satz muss das Orchester schon ziemlich "grooven"... ;+)

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    :wink:

    Dass die Nische so aberwitzig klein ist, wie Florian sie beschreibt, hätte ich nicht gedacht. Das sind ja wirklich absurd geringe Auflage-/Verkaufszahlen. Florian schreibt aber ja auch, dass diese Situation - bis auf wenige Ausnahmen - seit Generationen gleichbleibend sei. Also müsste im Jahr 2014 (oder 2000 oder 1985) jeder, der sich für diese Nische entscheidet, wissen, worauf er sich da einlässt. Zynisch ausgedrückt: Die Künstlersozialkasse müsste eigentlich jeden Lyriker abweisen, da es sich bei dessen Tun nicht um Broterwerb, sondern um Liebhaberei handelt.

    Wie soll ein Ausweg aussehen, wenn die Misere eigentlich schon seit Jahrzehnten bzw. Jahrhunderten besteht?

    Der von Eclittico angestrengte Vergleich zur Bildenden Kunst hinkt. Es gibt auch für zeitgenössische und junge Künstler grundsätzlich Geld zu verdienen (öffentliche Hand, Stipendien, Mäzenentum, baukulturelle Verpflichtungen, Kunstmarkt usw.). Was bei Dichtern laut Florian ja grundsätzlich nicht gegeben ist.

    :wink:

    Auch die analogen Stereo-Aufnahmen sind immer ganz herausragend (natürlich gibt es Capriccios, die das hier und da anders sehen). Aber der Decca-Sound trifft mein Ideal bei CD´s!

    Ja, das geht mir auch so. Überall, wo z. B. Roy Wallace oder Kenneth Wilkinson bei Decca ihre Tüftel-Finger im Spiel hatten, klingt es für mich ganz herausragend. Das gilt übrigens bereits für die 1954er-Aufnahme von Rimsky-Korsakovs "Antar". Ich bin gespannt, wie du die 1965er-Solti-Aufnahme der Tanz-Suite und des Konzerts für Orchester findest...

    :wink:

    Lieber teleton,

    ich mag die Tanz-Suite ebenfalls sehr. Und du hast Recht: Zwar basiert das Werk tatsächlich auf einer Vielzahl von Tänzen, der Titel klingt angesichts der schroffen Kanten und Eruptionen in der Tat etwas "verharmlosend". ;+)

    Bartok´s Meisterwerk bestehent aus mehreren von ungarischer Volksmusik inspirierten Tanzsätzen

    Das besondere ist in meinen Augen, dass eben nicht nur ungarische Tänze einfließen, obwohl die Tanz-Suite als Auftragswerk für einen Budapester Festakt komponiert wurde. Bartok selbst schrieb: "Meine eigentliche Idee aber, der ich mir - seitdem ich mich als Komponist gefunden habe - vollkommen bewußt bin, ist die Verbrüderung der Völker, eine Verbrüderung trotz allem Krieg und Hader. Dieser Idee versuche ich - soweit es meine Kräfte gestatten - in meiner Musik zu dienen; deshalb entziehe ich mich keinem Einfluß, mag er auch slowakischer, rumänischer, arabischer oder sonst irgendeiner Quelle entstammen." (zit. n. Harenberg)

    So findet sich im ersten Satz ein arabisches Thema und auch den vierten Satz bezeichnete Bartok selbst als "gänzlich orientalisch". Im dritten Satz verarbeitet er hingegen einen rumänischen Tanz. Sehr schön finde ich das quer durch das Werk immer wieder auftauchende Thema, das von einem Verbunkos, einem ungarischen Rekrutierungstanz, abgeleitet ist.

    Ich schwöre auch auf eine Solti-Aufnahme, allerdings auf die mit dem London Symphony Orchestra von 1965.

    :wink:

    Ja, Stephen Price habe ich es ebenfalls gegönnt. Ich finde seinen Gravity-Soundtrack - auch in Verbindung mit den Tonspuren des Films - ziemlich faszinierend.

    Ganz schlimm fand ich aber den Sieger-Song. Nicht dass mich die Pop-Lieder von U2 oder Pharrell umhauen würden - aber bei Idina Menzels Darbietung von "Let it Go" hat's mir ziemlich die Fußnägel weggeklappt. Eine höchst unangenehme Stimme für einen noch unangenehmeren Zuckerwatte-Song... :stern:

    Goyas Geister (2006)
    Regie: Milos Forman

    Ich finde, Forman hat etwas zuviel in diesen Film reinpacken wollen. So gibt's von allem eben nur ein bisschen. Klasse finde ich wieder einmal Javier Bardem als wendehalsigen (Ex-)Inquisitor. Gefragt habe ich mich, warum Massaker der napoleonischen Truppen mit Respighis Pini di Roma unterlegt wurden...
    Insgesamt sehenwert, aber längst nicht so ein Wurf wie Milos Formans wirklich gute Filme (Kuckucksnest, Der Mondmann, Amadeus, Larry Flynt).

    :wink:

    Vielleicht ist es genau diese Banalität im Elend, diese lakonische Beiläufigkeit des Erzählens, die mich so anwidert.

    Und vielleicht ist es genau das, was für mich die Qualität ausmacht. Eine - halbwegs - vergleichbare Diskussion gab es ja auch um Martin Scosreses jüngsten Film "The Wolf of Wall Street". Auch Scorsese wurde vorgeworfen, dass er nicht werten, dass er das von Gier, Drogen und Sex durchdrungene Broker-Leben moralisch nicht verurteilen würde. Ich halte von dem Argument nicht viel. Scorsese - und damals auch Danny Boyle mit "Trainspotting" - nimmt den Zuschauer mit auf eine wilden Trip - in der Hoffnung, der Kinobesucher möge intelligent und reflektierend genug sein, seine eigenen Schlüsse ziehen zu können. Sowohl Boyle als auch Scorsese werden schließlich nicht von Suchtberatungsstellen finanziert, um politisch korrekte Aufklärungsfilme zu drehen. Und ganz nebenbei: Beide genannten Spielfilme finde ich zum Thema Drogen erhellender und abschreckender als jedes Zeigefinger-Filmchen.

    Ich muss aber einräumen, dass ich "Trainspotting" 1996 im Kino und etwa 10 Jahre später noch einmal auf DVD geschaut habe. Ich werde ihn mir die nächsten Tage mal bei iTunes leihen, um zu schauen, ob er meiner Begeisterung immer noch standhält.

    :wink: