@ Mina:
Vielen Dank für diesen wunderbaren Vergleich: Raimondi ist tatsächlich der Alan Rickman der Opernbühne! Man muß sicher zugeben, daß beide nicht die Besten ihrer Zunft sind (übrigens halte ich sowhl den einen als auch den anderen für einen im Grunde genommen scheuen Menschen, der sich zur Extrovertiertheit fast überwinden muß), aber die Wirkung spielt sich bei beiden mehr im Bereich der Schwingungen ab, die das Timbre ihrer Stimme verursacht - und das muß man durchaus nicht mögen, ich tu's aber schon
Übrigens würde ich mir von Raimondi noch eines wünschen: anstatt einer Autobiographie ein Buch mit dem Titel "Toscas, die ich kannte" - immerhin hat er, wenn Tosca ihre Arie singt, im Wissen um seinen nahen Bühnentod reichlich Zeit zur Reflexion - in einer Aufführung aus der Arena in Verona sah ich, wie er sich seelenruhig in einen Sessel in der Mitte der Bühne setzte und ein Glas Rotwein schlürfte...übrigens ist dieser Szenenteil dramaturgisch keine Glanzleistung, aber damit findet man sich ab. Wieviele berückende (Angela Georghiu)und weniger berückende (die dröge Malfitano, Nadja Michael etc) Toscas hat Raimondi als Scarpia wohl schon zum Mord getrieben?
Grüße!
Honoria