Beiträge von mathisolde

    Zudem das einzige der 6 Quartette op. 76, das mit einem Variationssatz beginnt, was ja sonst eher für den 2. Satz typisch ist.

    Ja, spannend ... aber es gab doch noch mehr Streichquartette, die mit einem Variationssatz eröffnen ... nicht Mozarts Haydn-Quartette ... wo war das?

    Schon knapp 30 Jahre früher gab es das, nicht nur je einmal bei op. 9 und op. 17, sondern auch bei den allesversprechenden 6 Sonaten für Violine und Viola, um etwa 1770.


    Viele Grüße

    Das bedeutet natürlich, daß ein guter Dirigent noch lange kein guter GMD sein muß und aus einem Scheitern in dem Posten nicht auf mangelnde musikalische Fähigkeiten des Betroffenen geschlossen werden darf.

    Ebenso lässt sich sagen, dass ein nur mäßig warm gehandelter Dirigent noch lange kein schlechter GMD sein muss.

    Das käme mir mit Blick auf Dresden und Fabio Luisi in den Sinn. Der Interpret Luisi hat auch hier im Forum keinen bleibenden Eindruck hinterlassen, aber über die Innovationen für Orchester UND Haus mit Beginn seiner GMD-Zeit war zumindest ich damals sehr erfreut (um nicht zu sagen heilfroh, z.B. angesichts des 2006 wieder aufgekochten Dresdner Opernballs :rolleyes: ).

    • Erkundung von Rand-Repertoire (Franz Schmidt; Hindemiths "Cardillac"; für mich unvergesslich: Schoecks "Penthesilea", allerdings von Gerd Albrecht dirigiert)
    • (Wieder-)Einführung des jährlich wechselnden Composer in Residence (so etwas muss im kultur-saturierten Dresden-Ton natürlich Capell-Compositeur/-Compositrice genannt werden)

    Das ist sicherlich kein vollständiger Überblick über seine Impulse, die auch von der ab etwa 2010 einsetzenden Thieleman(n)ie nicht wieder eingehegt werden konnten. Welchen Anteil an den Initiativen der Orchestervorstand und die Intendanz (Uecker, Hessler) hatten, kann ich zwar schlecht einschätzen, aber für Dresden würde ich mir keinen GMD wünschen, der dieses möglicherweise aufreibende Amt gleichzeitig noch andernorts innehat.

    Ich drücke die Daumen für Hamburg/Wien und Omer Meir Wellber.


    Wenig überraschend wurde Luisis Nachfolger dann ja "nur" als Chefdirigent und nicht als GMD engagiert, obwohl (wenn ich an manche Probenerlebnisse und die bei mir Fremdschämen bewirkenden Respektlosigkeiten einiger Orchestermitglieder gegenüber anwesenden Komponist*innen denke) Sächsische Staatskapelle und Thielemann charakterlich eigentlich gut zusammenpassten. Mit Gatti hat man, denke ich, einen Dirigenten gefunden, den das Orchester verdient und der (Thielemann) vergleichbare Repertoire-Ausmaße und Un-GMD-Ambitionen mitbringt.


    Viele Grüße

    Der Bariton Benjamin Appl und der Pianist James Baillieu haben die Winterreise aufgenommen.

    Letzterer nimmt sich erhebliche Freiheiten. Z.B. das Verschleppen einzelner Töne in "Wasserfluth" habe ich so noch nicht gehört. Auch Appl scheint es vorrangig um außergewöhnliche Expressivität zu gehen. In meinen Ohren klingt das häufig wie unsichere Intonation, z.B. in "Auf dem Flusse" oder "Letzte Hoffnung".



    Viele Grüße

    Die Schlaglichter, die Heinrich Mann 1933 in "Der Haß" wirft, sind alles andere als ein Versuch in Objektivität, aber mMn bemerkenswert. Hier nur ein paar wenige Beispiele.

    Das Kaiserreich beschreibt er als von seinen Anfängen an wesentlich auf den Krieg ausgerichtet und sieht das in den 1920er Jahren nachwirken.

    Am verbreitetsten, kommt ihm der Rassen-Nationalismus im Osten des Reiches vor, wo es die wenigsten Germanen-Nachkommen gibt.

    Für das Jahr 1932 schätzt er die Hitler-Bewegung als so zum Stillstand gekommen ein, dass es noch möglich gewesen wäre, sie zu Fall zu bringen.

    In der österreichischen Mentalität, geprägt durch die Herrschaft der Habsburger, sieht er den Spitzelstaat begründet, den es so in Deutschland zuvor nicht gegeben habe. Andererseits seien im Alpenstaat die Anschluss-Befürworter zu Zeiten der Weimarer Republik zahlreich gewesen, als es um das Hitler-Reich ging dann nicht mehr.


    Manns Einschätzungen der Zukunft bis die 40er Jahre und zum Marxismus haben sich großenteils nicht bestätigt. Einiges liest sich heute jedoch wieder beklemmend.

    "Die ursprüngliche Neigung des Menschen zur Zwietracht und Gewalt ist durch seine Geschichte nur verstärkt worden. Die Eroberung des Friedens wird noch lange das schwerste Unternehmen bleiben, und viel Kampf wird es kosten, eine versöhnliche Gesinnung durchzusetzen.

    Man muss immerfort aufpassen und handeln. Wer bloß zusieht, wartet vergebens, daß Frieden wird: es wird nur Krieg. Der Krieg kommt schon, wenn man einfach nichts gegen ihn tut. Nicht angreifen beweist nichts. Krieg ist eigentlich, sobald eine rücksichtslose nationalistische Herrschaft sich irgendwo einrichtet. Ein vom Gesetz des Stärkeren regiertes Land gerät von selbst in den Konflikt. Fälschlich glaubt man, erst nach den äußeren Kundgebungen eines Regimes sei zu beurteilen, wie wahrscheinlich durch seine Art der Krieg wird. Im Gegenteil! Sein Auftreten im Innern entscheidet."


    Viele Grüße

    Ich frage mich, wieso man nicht mit Serverabwärme heizen kann?

    Davon habe ich vor einigen Jahren schon im Zusammenhang mit Mehrfamilienhaus-Neubauprojekten gehört. Vielleicht ist es noch nicht rentabel genug, bestehende Rechenzentren zu Heizkraftwerken umzugestalten.


    was mich erschreckt hat: dass diese Handy-Bluetoothbox-"Kultur" sogar Errungenschaften wie "Stereo" wieder einkassiert. neuere JBL-Rollen nutzen die 2 Seiten lieber für das, was als "satter Bass" empfunden wird (in Wirklichkeit höchstens Bariton;-) statt für räumlichen Klang... wenn ich mich daran erinnere, was wir für Kult um Boxenaufstellung etc gemacht haben...

    Ich habe dieses Hexenwerk noch nie verstanden. Empfänglich bin ich für verschiedene Kopfhörer-Stereo-Überwältigungen (offen, geschlossen, Kunstkopfstereophonie) aber wie eine perfekte Boxen-Aufstellung gehen soll, erschließt sich mir nicht. Selbst wenn das möglich wäre, dann doch nur für einen einzigen Punkt im Raum, an dem man dann starr stehen/sitzen bleiben muss, um die perfekte Wiedergabe hören zu können. Was gibt es schöneres, als Bachs Cello-Suiten in Mono zu hören und dabei durch beliebige Punkte des Raums zu tanzen?

    Muss Stereo bei Soloinstrumentalmusik nicht unvermeidlich falsch klingen? Meinetwegen spektakulär, aber doch nicht realistisch.


    Viele Grüße

    Bisher bin ich ja davon immer ausgegangen, dass die Produktion und Vertrieb von physischen Datenträgern mehr Resourcen benötigt als das Runterladen und insbesondere auch Streamen.


    Letztes Jahr habe ich einen Radiobeitrag gehört, in dem über eine wissenschaftliche Untersuchung des ökologischen Fußabdrucks eines Theaters berichtet wurde. Das (mich nicht) überraschende Ergebnis war, dass die bislang gefühlten Klimasünden wie etwa die Hochglanz-Spielzeit-Hefte-Herstellung im Vergleich zum Reiseaufkommen von Menschen/Material völlig VERNACHLÄSSIGBAR sind.

    Es würde mich nicht wundern, wenn auch der Theater-/Konzertbesuch deutlich klimaschädlicher ist als das Streamen oder Drehhören.

    Leider finde ich die Original-Sendung nicht mehr. Ähnlich:

    Klimaneutrale Kultur - Gastspiele und Kunst-Transporte sind besonders schlecht fürs Klima
    Der Weg zu einer klimaneutralen Kultur ist noch weit, zeigt ein Pilotprojekt der Bundeskulturstiftung. Flüge, etwa zum Transport von Kunstwerken oder bei…
    www.deutschlandfunk.de


    Viele Grüße

    Ein Gottschalk, wer da Böses denkt! Ah ja: Gottschalk ist ein Demonstrativwagnerianer. Böte sich an...

    Merkel macht Choreografie.

    Gottschalk kann (Überraschung): Lyrik-rezitieren, imo. Zu hören war das vor vielen Jahren auf einer Promis-lesen-CD. Eichendorffs "Mondnacht" mal nicht wie ein Walzer runtergejambt. Letzteres war dagegen leider bei so manchen Schauspielern und Schauspielerinnen zu hören.


    Mich erinnert das jetzt an ein Interview mit Xie Fei, führendem chinesischen Filmregisseur der 4. Generation und Lehrer der großen Stars der 5. und 6. Generation, der meinte, Filme machen lernt man durch Filme schauen und durch Filme machen.

    Da muss ich sofort an Quentin Tarantino denken.


    Ein paar weitere Beispiele für künstlerisch ziemlich etablierte Amateure:

    Iannis Xenakis (studierter Ingenieur) als Komponist (und Architekt)

    Achim Freyer (gelernter Maler) als Bühnenbildner und Regisseur

    Brigitte Fassbaender (studierte Sängerin) als Regisseurin


    Viele Grüße

    Bleibt die Frage, wer Wagner den Tristan-Akkord und seine rechte Verwendung gelehrt hat. Vermutlich konnte der große Richard damit nur herumstümpern.

    Jedenfalls wissen wir u.a. Dank Clément Doucets "Isoldina" wie man ihn angemessen auflöst. ;)


    In der NMZ-Besprechung heißt es: Lüpertz "hat konsequent als Maler inszeniert. Beim rein Handwerklichen mit Hilfe seines Co-Regisseurs Maximilian Eisenacher."


    Möglicherweise war es eigentlich dieser, der Regie geführt hat? Ich kenne Herrn Eisenacher nicht und kann seine Kompetenz als Regisseur nicht beurteilen (immerhin scheint er vom Fach zu sein: https://www.theater-regensburg…me/maximilian-eisenacher/ und https://www.theater-regensburg…details/die-zauberfloete/). Mit dem Namen "Lüpertz" ließ das Ganze sich vielleicht besser vermarkten als mit "Eisenacher"?

    Dazu möchte ich wieder aus Lüpertz' Gespräch mit Dieter Kassel zitieren.

    K: "Haben Sie sich bei der Arbeit an dieser Oper auch als Anfänger empfunden?"

    L: "Nein. Das ist ja, so zu sehen, ich bin ja kein Opernregisseur. Ich will das auch nicht werden. Ich bin ja kein Bühnenbildner. Das will ich auch nicht werden. Und ich bin auch kein Kostümschneider und will das auch nicht werden. Ich geh an die Sache als Maler ran. Insofern da bin ich als Maler und als Maler bin ich Profi. Und infolgedessen habe ich da ganz professionell eine Idee, die der Maler mit der Oper hat, realisiert."

    (..)

    K: "Haben Sie sich entsprechend auch mit Ihrem, ich nenn's jetzt mal Co-Regisseur, damit mach ich Sie jetzt doch wieder zum Regisseur, mit Ihrem Co-Regisseur Maximilian Eisenacher die Arbeit geteilt? Also Sie sind dafür zust."

    L: "Nein, ich teil doch keine Arbeit. Das ist meine Arbeit. Er hat mit natürlich sehr geholfen, weil er die einfach die Gepflogenheiten der Oper kennt, die ich nicht weiß. Aber, er hat ein. Er ist ein wertvoller Mitarbeiter für mich. Aber ich teil doch meine. Wenn ich schon, also Regie führe, teil ich die noch nicht mit jemandem. Ich hab eine Vorstellung, die ich realisiere."


    Viele Grüße

    Markus Lüpertz hat Puccinis "La Bohème" in Meiningen auf die Bühne gebracht, also nicht nur Requisiten und Kostüme.

    - das Regiekonzept: Standbilder-Reihe statt Bewegtbilder

    - das bildgebende Verfahren: die Sängerinnen und Sänger erscheinen an der Rampe (und der Künstler mag es lieber frontal als profiliert)

    - der Chor: bleibt im Hintergrund

    - Zitat aus einem Gespräch mit Dieter Kassel (DLF Kultur, 10.12.2021): "Jeder, der das nicht gesehen hat eben was versäumt. Und muss in seiner Ewigkeit damit leben, dass er's nicht gesehen hat." =O


    Viele Grüße

    Diesmal also Beethovens Siebte

    Heute war im DLF ("Die neue Platte XL") die gesamte Symphonie zu hören. Leider hatte ich erst kurz vorm vierten Satz das Radio laufen.
    Anschließend habe ich im Onlineshop Hörschnipsel verglichen. Unter anderem vom BRSO unter Jansons, der ebenfalls kein Spitzentempo wählt. Bei dieser Aufnahme und vielen anderen kommen mir die Nebenstimmen gleichmäßiger gewichtet vor. Bei Currentzis wirken manche Instrumente eher gedeckelt (Bässe, hier kaum wühlend), manche überdeutlich. Wenn ich mich nicht verzählt habe, sind in den Takten 63 und 67 die Flöten fast nicht zu hören, ebenso in den Takten 64, 68, 70 und 72 die Fagotte. Dafür stechen letztere in Takt 63 und 67 hervor wie auch in Takt 69 und 71, obwohl die ersten beiden im piano stehen. Beispielsweise von der Goltz scheint das Freiburger Barockorchester hier genauer zu leiten.


    Es sagt zwar nichts über die Qualität der Interpretation, aber insgesamt überfordert mich dieser vierte Satz bei Currentzis weniger als bei anderen Aufnahmen.


    Viele Grüße

    Atemlos-begeistert einerseits und gleichzeitig fragte ich mich immer, was diese endlosen Wiederholungen eigentlich sollten. Und urplötzlich, das mag völlig falsch gewesen sein, aber so habe ich es damals erlebt, erinnerte der Stil mich an Bach. Die scheinbar endlosen Wiederholungen entpuppten sich plötzlich als etwas ganz anderes. Scheinbar eben nur, aber immer mit feinen Modulationen, die dann zu einer anderen Ebene führten. Bach habe ich damals auch so verstanden.

    In der Wikipedia wird Bernhards Technik mit Kompositionsmethoden der Barockzeit und der seriellen Musik verglichen. Warum nicht gleich mit Minimal Musik?
    Dieses sich Hineinsteigern lässt mich, abgesehen vom Inhalt, jedenfalls eher an "Bolero" oder den ersten Satz der "Leningrader Sinfonie" denken.


    Abgesehen vom Variationscharakter würde ich ähnliche, zumindest leicht provozierende Redeschwälle etwa in Wolf Haas' Brenner-Romanen wiedererkennen. Dort sind es die wuchernden Abschweifungen des Erzählers, die eine Lesereibung bewirken. Wie es bei der Pausenlos-Erzählerin in Vanderbekes "Muschelessen" mit Wiederholungen ist, weiß ich nicht mehr.
    Enervierend repetitive Elemente in der Literatur vor Bernhard würde ich etwa bei Reuters "Schelmuffsky" sehen.
    Im Unterschied zu den Texten des Kriegskinds sind aber in allen Fällen naive bis unterbelichtete Charaktere als Erzählstimmen zu hören.
    Man könnte weiter bis Cervantes zurückgehen. Wiederholungsgesättigte Passagen finden sich ja auch in den hebräischen Schriften und einige wirken auf mich schon fast provokativ. Etwa in Genesis 18:22-33 bekomme ich ein wenig Angst, dass dem JHWH(-Vertreter) auf Abrahams beharrliches Nachfragen hin irgendwann der Kragen platzt. :)


    Viele Grüße

    Da empfehle ich als Gegenmittel die dreibändige Kafka Biografie von Reiner Stach, die sich wie ein Roman liest. Genial.
    Eben gewälzt
    Kafka war sehr gesellig, aber sein Nachlassverwalter Max Brod wollte wohl den Leidensmann in Kafka sehen und hat die Rezeption verstellt.

    Stachs Buch ist vielleicht sehr lesenswert.
    Aber es ist nicht Kafka, den ich verachte, sondern es sind seine Figuren, die mir verschlossen bleiben. Ob Landvermesser, Handelsreisender oder Prokurist - dieser männliche Kleinbürger, seine Eitelkeit und sein Ringen um Beachtung. Vor allem im Proceß dieses unterschwellige Sehnen, in der Welt wenigsten an Widersachern einen ordentlichen Kreis zu haben, der sich ausgiebig und ausdauernd mit einem beschäftigt.
    Ähnlich geht es mir mit Orwells Hauptfigur in 1984.


    Dagegen sind mir der Serious Man der Coens oder Bernhards Beton-Ich und die Härdtls einfach näher.


    Viele Grüße

    dagegen liegt Beton, von Peter Fitz gesprochen und von Peymann-Spezl Hermann Beil inszeniert, inzwischen in meinem 'Aussortiert'-Fach: schwer zu erklären, was mir daran fast körperlich nicht behagt - vielleicht ist es so etwas ähnliches wie dieses prononcierte Natürlichsein, was die Jelinek am Spiel der Paula Wessely so abstoßend findet....

    Alternativ gibt es "Beton" z.B. mit Peter Simonischek. Kann man aktuell auch nachhören.
    https://www.deutschlandfunkkul…ml?dram:article_id=493522
    Mich überzeugen hier Werk und Interpretation. Bin aber vielleicht immer zu sehr in Simonischek vernarrt.


    Viele Grüße

    Gestern gehört, dass man die Bayreuther Festspiele 2021 mit Teststrategie für eine reduzierte Zuschauerzahl pro Aufführung plant: 1000 oder nur 200 Besucher.
    https://www.br-klassik.de/aktu…tminister-sibler-100.html
    Im letzteren Fall hätte man dann mehr Personen unter und auf der Bühne als vor der Bühne.


    Der Rover Perseverance hat 16 Minuten Ton (Fahrgeräusche) vom Mars zur Erde übermittelt.
    https://www.t-online.de/nachri…nahme-von-mars-fahrt.html
    Ist vielleicht für Cageianer oder Stockhausierer von Interesse. Aber es gab ja schon von der Landung und Laser-Tests Audioaufnahmen.

    Der Name Beethoven gleich im ersten Beitrag? Sakrileg! :)
    Dazu fällt mir eine Gesprächsreihe im Deutschlandradio Kultur ein, in der vor ein paar Jahren Helmut Lachenmann gefragt wurde, ob er bei sich ein Alterswerk erkenne. Der fragte zurück, ob damit gemeint sei, keine Angst vor dem Misslingen mehr zu haben (er drückte das anders aus, ich kann mich leider nicht detailliert erinnern) und summte ein paar Takte aus Beethovens Streichquartett Op. 131, 5. Satz (wenn ich mich richtig erinnere) vor sich hin und meinte noch, das sei doch eigentlich eine Frechheit. :)


    Viele Grüße

    Tut er das? In seiner Arbeitsweise bedient er doch selbst zahlreiche "-ismen" (ich vermeide bewußt das Wort "eklektisch"). Da kann man schlecht die Vielfalt kritisieren.... Ist aber OT

    An "kritisieren" dachte ich eigentlich nicht und das Wort "obwohl" war mir wichtig. Klar hat Richter auch an den Werken anderer etwas auszusetzen, ich meinte aber eher seine Zweifel an den eigenen künstlerischen Mitteln.


    Eine Jury-Tätigkeit setzt eigentlich voraus, daß es da auch noch nicht-Auseinandergefallenes gibt. Von daher kann ich keiner Jury irgendwas ankreiden, wenn sie das Unmögliche zu machen versucht.

    Ja, anzukreiden gäbe es nichts. Aber angenommen, es wäre wirklich etwas "Unmögliches", was eine Jury versucht, wäre das dann für Hörer, Veranstalter, Kritiker, Musiker, Komponisten nicht Grund genug, solche Jury-Entscheidungen zu ignorieren?


    Viele Grüße