Beiträge von brunello

    Ich gehöre zu jenen glücklichen Menschen, die diese Produktion - und auch die beiden anderen ("Ulisse" und "Poppea") - auf der Bühne erleben konnten (Gastspiel der Züricher Oper im Theater an der Wien; Mai 1978). Nicht zuletzt diese drei Abende haben dazu geführt, dass ich zu einem Fan von Nikolaus Harnoncourt geworden bin und bis zu seinem Tod seine (häufig umstrittenen) Interpretationen auch des so genannten "klassischen" Repertoires mit offenen Ohren gehört habe.

    Demnächst von den Festspielen aus Bayreuth:


    https://www.br-klassik.de/concert/ausstrahlung-3330332.htm


    Sonntag, 19:30

    Nach dem Besuch des zweiten Abends dieser Produktion sage ich nur absolut hörens- wie sehenswert - ausgezeichnete Countertenöre, Julia Lezhneva mit sensationellen Koloraturen und für mich die Entdeckung des Abends der Bass Sreten Manojlović.

    Ich komme am Sonntag am späten Nachmittag aus Bayreuth nach Wien zurück und werde mir am Abend den Stream sicher ansehen.

    Ich bin zur Zeit bei Bayreuth Baroque, wo diese Produktion stattfindet, aber diesen "Orfeo" haben wir nicht gebucht.

    Rolando Villazon, der seine guten Jahre schon einige Zeit hinter sich hat und nie ein wirklich guter Interpret für (Früh)barock war, hätte ich ja noch hingenommen. Aber dass Monteverdis Musik durch Elektronik verschlimmbessert wird, übersteigt die Grenzen meiner Aufnahmebereitschaft.

    Der Architekt und Designer Luigi Blau ist am Sonntag im Alter von 78 Jahren in Wien verstorben. Neben diversen anderen Arbeiten hat Blau insbesondere auch das Stadtbild Wiens mitgeprägt (Fußgängerzonen, Wartehäuschen und Stationsgebäude öffentlicher Verkehrsmittel, Telefonhüttchen, ...)

    Zugegeben, mit meinen 71 Jahren habe ich mit vielen szenischen Interpretationen mehr als ein Problem. Aber das, was ich jetzt auf 3SAT sehe, hat - jedenfalls in meinem Empfinden - optisch mit Verdis "Falstaff" NICHTS mehr gemeinsam.

    Ich drehe den Fernsehapparat jetzt ab.

    Trotz für mich beinahe unerträglicher Sommerhitze (ab mehr als 25° leide ich) geht der Kulturkonsum munter weiter:


    Mittwoch, 19.Juli - im Prinzregententheater in München ein Liederabend von Benjamin Bernheim (unter anderem Robert Schumanns "Dichterliebe")

    Donnerstag, 20. Juli - Gärtnerplatztheater, Giuseppe Verdis "Luisa Miller" (eine werkentstellende Inszenierung von Torsten Fischer, aber eine sehr gute Luisa [Jennifer O´Loughlin] und ein neuer Rodolfo [Carlos Cardoso], den mir seine Agentin ans Herz gelegt hat

    Sonntag, 23. Juli - Bregenzer Festspiele, die Hausproduktion "Ernani" in der Regie von Volksoperndirektorin Lotte de Beer

    Ich habe ein paar Aufführungen dieser Produktion im Haus am Ring miterlebt (unter anderem die Premiere) und kann deinen Eindruck aus meiner Erinnerung teilweise bestätigen.

    Netrebko (die ich - unabhängig von ihrer angeblichen oder echten Nähe zu Putin und Co - nicht wirklich schätze) habe ich davor und auch danach nie so gut gehört, Garanca ist für mich immer ein (sehr gut bis perfekt) singender Eisberg. Kulman schaffte es damals in jeder Vorstellung, dass nach der kurzen Arie des Pagen mehr als bloß freundlich applaudiert wurde.

    Jetzt hat auch das Gärtnerplatztheater seine Vorhaben für die kommende Spielzeit vorgestellt:


    DIE ZAUBERFLÖTE
    Musik von Wolfgang Amadeus Mozart
    Text nach Emanuel Schikaneder, eingerichtet von Josef E. Köpplinger
    Regie: Josef E. Köpplinger, Musikalische Leitung: Rubén Dubrovsky

    Premiere 22. Oktober 2023


    PEER GYNT
    Ballett
    von Karl Alfred Schreiner
    Nach dem Bühnenstück von Henrik Ibsen
    Musik von Edvard Grieg und María Huld Markan Sigfúsdóttir
    Choreografie: Karl Alfred Schreiner, Musikalische Leitung: Michael Brandstätter

    Premiere 24. November 2023


    DER VOGELHÄNDLER
    Musik von Carl Zeller
    Regie: Bernd Mottl, Musikalische Leitung: Anthony Bramall
    Premiere 26. Januar 2024


    LES MISÉRABLES
    Musik von Claude-Michel Schönberg
    Gesangstexte von Herbert Kretzmer
    Deutsche Übersetzung von Heinz Rudolf Kunze
    Orchestrierungen von Stephen Metcalfe, Christopher Jahnke und Stephen Brooker
    Regie: Josef E. Köpplinger, Musikalische Leitung: Koen Schoots
    Premiere 22. März 2024


    DIE LUSTIGEN WEIBER VON WINDSOR
    Musik von Otto Nicolai
    Regie: Brigitte Fassbaender, Musikalische Leitung: Rubén Dubrovsky
    Premiere 26. April 2024


    TROJA
    Ballett
    von Andonis Foniadakis
    Choreografie: Andonis Foniadakis, Musikalische Leitung: Michael Brandstätter
    Premiere 28. Juni 2024


    OH! OH! AMELIO!
    Eine nagelneue Operette
    von Thomas Pigor
    Musik von Konrad Koselleck und Thomas Pigor
    Frei nach »Occupe-toi d’Amélie« von Georges Feydeau
    Auftragswerk des Staatstheaters am Gärtnerplatz
    Regie: Gabi Rothmüller, Musikalische Leitung: Andreas Partilla
    Premiere 11. Juli 2024, Studiobühne


    DAS DSCHUNGELBUCH
    Urwald-Spaß mit dem Original-Soundtrack zum Disneyfilm
    Text und Musik von Richard M. Sherman, Robert B. Sherman, Terry Gilkyson und George
    Bruns
    Deutsche Liedtexte von Heinrich Riethmüller
    Dialogfassung von Florian Hurler und Christoph Wagner-Trenkwitz
    Szenische Einrichtung, Kostüme und Choreografie: Florian Hurler

    Musikalische Leitung: Andreas Partilla
    Premiere 21. Juli 2024


    Das Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz unter der Leitung seines neuen Chefdirigenten Rubén Dubrovsky setzt mit drei Sinfoniekonzerten einen neuen Konzert-Schwerpunkt. Mit dem Barock-Oratorium »Trionfo!« von Georg Friedrich Händel, das mit insgesamt drei Terminen auf dem Spielplan steht, wird die Barockmusik auch unter Dubrovsky weiterhin gepflegt. Sieben Kammerkonzerte, zusammengestellt von den Musikerinnen und Musikern des Gärtnerplatztheaters, bieten auch in dieser Spielzeit wieder phantasievolle Momente. Ein Open-Air-Konzert auf dem Gärtnerplatz bildet bei kostenfreiem Eintritt am 21. Juli den Abschluss der Saison.

    Die Geschwister Anna und Daniel Prohaska geben am 13. Dezember erstmalig ein exklusives gemeinsames Konzert mit Höhepunkten aus ihrem breitgefächerten Repertoire.

    An Helmut Qualtinger habe ich eine Vielzahl von Erinnerungen seit meiner frühen Jugend - ich bin in der Gemeindebauanlage in Sievering (Teil des 19.Bezirkes in Wien) aufgewachsen, in dem er viele Jahre wohnte.

    Qualtinger war gemeinsam mit Gerhard Bronner und Carl Merz eine Lichtgestalt des Kabaretts in Wien der 1960er Jahre, er war auch ein ausgezeichneter Schauspieler. Unvergessen ist für mich sein Knieriem in Nestroys "Lumpazivagabundus". Diese Rolle hätte ihm auf den Leib geschrieben sein können. Eine am Wiener Volkstheater geplante Produktion von (wenn ich mich richtig erinnere) Shakespeares "Heinrich VIII" in der Übersetzung von Erich Fried kam wegen Qualtingers (zu frühem) Tod nicht mehr zustande. Von den Filmen, die mit dem Namen Qualtinger ewig verbunden sind, möchte ich nur eine sehr subjektive kleine Auswahl nennen: "1. April 2000" (1952; eine Satire über die andauernde Anwesenheit der Alliierten nach Kriegsende in Österreich), "Kurzer Prozess" (in der Regie von Michael Kehlmann spielt er einen in die Provinz versetzten Polizisten, der einen Mord aufklären soll), "Geschichten aus dem Wienerwald" und nicht zuletzt "Der Name der Rose".

    Einen Tipp habe ich noch für Musikliebhaber: Gemeinsam mit Andre Heller singt er "Heurige und gestrige Lieder" (erhältlich unter anderem bei unserem Werbepartner)

    Abwechslung muss sein und hält den (musikalischen) Geist frisch.


    Am Sonntag in München (Gärtnerplatztheater)

    "Schuberts Reise nach Atzenbrugg" - Musik: Johanna Doderer, Libretto: Peter Turrini


    Gründonnerstag in Leipzig (Thomaskirche)

    Johann Sebastian Bach - Johannes-Passion


    Karfreitag in Leipzig (Oper)

    Georg Friedrich Händel - Giulio Cesare in Egitto

    Karsamstag in Linz (Landestheater-Musiktheater)

    Richard Wagner - "Die Meistersinger von Nürnberg" (Premiere)