Beiträge von ChKöhn

    Jörg Faerber - Gründer und langjähriger Dirigent des Württembergischen Kammerorchester ist im Alter von 93 Jahren verstorben.

    Eine traurige Nachricht, auch wenn er ein langes und wohl überwiegend glückliches Leben hatte. Als er seine Karriere fast schon beendet hatte, hatte ich noch das Glück, mit ihm ein Klavierkonzert von Carl Philipp Emanuel Bach zu spielen. Ich werde ihn als einen wunderbar feinen Musiker und Menschen in Erinnerung behalten.

    R.I.P.

    Is schon klar ... auch andere lesen schlaue Bücher ... der originale Beipackzettel Mahlers zu seiner Überarbeitung findet sich schon in einem alten Schinken wie dem von Kurt Blaukopf ...

    Dann verstehe ich aber erst recht nicht, warum Du schreibst, Mahler habe "an Beethovens Neunter verbessernd gewirkt". Ist aber auch egal.

    Aber wenn man bei jeder Kleinigkeit in die Vollen geht, hört irgendwann niemand mehr zu.

    Das gilt aber für beide Seiten, oder?

    Soll heißen: hier führen Weiße eine Stellvertreter-Diskussion quasi im Namen unterdrückter Minderheiten, nur haben sie dafür kein Mandat.

    Eben, und die Pointe bei der Sache ist, dass darin was liegt? Richtig: eine Aneignung. Durch die Hintertür lässt man das, was man bekämpfen will, gleich wieder herein. (In anderem Zusammenhang, aber ähnlich bigott: Neulich schrieb eine junge Kolumnistin im Spiegel, es sei doch gut, dass ihre Generation nicht mehr jeden Witz erzählen und sich selbst überhaupt vor jeder Aussage die Frage stellen würde, "Wen könnte ich damit verletzen?" Den erwarteten Vorwurf der Humorlosigkeit versuchte sie dann gleich im nächsten Absatz mit der Versicherung zu entkräften, dass ihre Generation durchaus Witze über "alte, weiße Männer" oder "Boomer" machen würden, aber die gingen ja nur "von unten nach oben": Ich halte mir seither einen kleinen Vorrat an "Alter-weißer-Mann"-Witzen bereit, die ich unbedingt dem nächsten Rentner erzählen will, den ich beim Sammeln von Pfandflaschen treffe. Er wird das sicher sehr lustig finden.)

    Dabei hat schon Mahler an Beethovens Neunter verbessernd gewirkt ...

    Ja, so wird das immer naserümpfend gesagt: "Er hielt sich wohl für besser als Beethoven!". Mahler hat sich selbst allerdings gegen die Unterstellung der beabsichtigten "Verbesserung" verwahrt. Dass es ihm um etwas anderes ging, kann man vor allem daran sehen, dass er sich auch für seine eigenen Werke einen "nachschaffenden" Dirigenten wünschte, der sie den jeweiligen Aufführungsbedingungen sinnvoll anpasst. Das Thema ist zu komplex, um es in paar Sätzen oder gar mit einem Schlagwort abzuhandeln. Für einen Überblick empfehlenswert ist der Artikel "Mahler als Bearbeiter" von Eike Feß im Mahler-Handbuch.

    Ich glaube, daß jedes Opernhaus sich mit den Fassungen nach den Sängern richtet, die es zur Verfügung hat. (...)

    Und die Plattenlabels machen eh' ihr Ding.

    Ich glaube aber, daß wir bei der Diskussion über Fassungen mit der Textreue nicht weiterkommen. Die hat doch mit den verschiedene Fassungen nichts zu tun

    Jetzt wird es vollkommen abstrus: Du beharrst auf "Texttreue", findest es aber unerheblich, ob der Text in der gewählten Fassung überhaupt vom Autor stammt. Was soll das?

    Ich weiß nicht, ob unser Christian etwas darauf gibt, aber ihm müßten eigentlich vor ein paar Stunden die Ohren sanft geklingelt haben:

    Eigentlich gehört ja unter Musikern die Behauptung zum guten Ton, dass einem so etwas vollkommen gleichgültig ist und man überhaupt weit darüber steht, Rezensenten die Ehre anzutun, sie zur Kenntnis zu nehmen, aber ich bekenne mich neben vielen anderen auch zu dieser Schwäche und gebe zu, dass ich mich darüber freue ;). Deshalb vielen Dank für den Hinweis!

    Nachtrag: dass "Regietheater" nichts mit "Theater" zu tun haben soll (s. das Zitat in Deinem Beitrag), ist aber sogar für die Gralshüter der Werktreue eine steile These.

    Vielleicht ist da sogar etwas dran: Jedenfalls ist, wenn der Begriff "Regietheater" verwendet wird, in aller Regel kaum vom Theater und überhaupt nicht von der Regie die Rede. Wahrscheinlich bezeichnet er also doch etwas ganz anderes. Ich vermute irgendwas Sexuelles. Das würde jedenfalls die Erregtheit derer erklären, die diesen Begriff verwenden.

    wg. dem hohen Anblasdruck ... der Arzt wusste auch sofort, was ne Oboe ist ... und hat mich sehr eindringlich gebeten, es bitte, bitte, bitte sein zu lassen ... und die sind da in der Uni-Augenklinik FFM sehr kompetent - ich war da schon mehrmals ... und ich wüsste auch nicht, wo ich eine kompetente Zweitmeinung herkriegen könnte .... sie haben ein Ödem auf der Netzhaut gefunden und vermuten insgesamt Durchblutungsstörungen ... muss nun auch ASS schlucken, durchblutungsfördernde Mittel und mir erstmal eine Weile Heparin spritzen ... glücklicherweise ist der Augeninnendruck selbst absolut in Ordnung ... aber wenn man eh nur ein Auge hat, geht man halt auch nicht gerade leichtsinnig damit um .... mein weniges Augenlicht, das ich habe, ist mir schon sehr kostbar ... aber das Oboespielen war so in etwas das drittkostbarste, das ich hatte .... ich heule hier gerade Rotz und Wasser auf die Tastatur ....

    Liebe Allegro, mein Mitleid ist Dir gewiss, aber ganz ehrlich: Wenn ein Oberarzt der Augenklinik das sagt, und Du ohnehin schon beim Sehen beeinträchtigt bist, würde ich keinerlei Risiko eingehen und seinem Rat folgen. Bei Deinem Einsatz für das Oboe-Spiel kriegst Du es garantiert auch hin, z.B. auf Flöte (Quer- oder Block-) umzustellen! Und wenn Du soweit bist, spiele ich Dir auch mal wieder eine Klavierbegleitung ein ;).

    es hat keinen Sinn, mit Dir zu diskutieren, wenn Du ständig danach fragst, was man unter einem Begriff versteht, der definiert ist.

    Du willst aber jetzt nicht ernsthaft behaupten, der Begriff sei "definiert", weil er einen Wikipedia-Eintrag hat, oder? Obwohl: Ich befürchte, genau das willst Du. Also schauen wir uns doch diese angebliche Definition mal an: Schon der erste Absatz besagt, dass die Einstufung einer Inszenierung als "Regietheater" allein im Auge des Rezensenten (ich vermute, dass eher der Rezipient gemeint ist) liegt. Mit anderen Worten: Jeder Rezensent (oder Rezipient) entscheidet für sich, was er darunter versteht. Was soll das für eine "Definition" sein? Wenn es mit rechten Dingen zuginge, wäre damit der Begriff als Argument in einer Diskussion um ästhetische Fragen erledigt.

    Die nicht mehr zeitgemäßen Strukturen des Betriebs, auf die in dem Artikel verwiesen wird, den ich verlinkt habe

    Ist das der Artikel, in dem Axel Brüggemann zuerst das Konzerthaus Dortmund mit der Tonhalle Düsseldorf verwechselt, und dann beim Versuch der Fehlerkorrektur ein "Konzerthaus Düsseldorf" erfindet, das es gar nicht gibt? Das ist einigermaßen bezeichnend für das Niveau seiner "Analyse" insgesamt. Über die Opernkonferenz (ein Treffen der Intendanten, Geschäftsführer und Direktoren der 13 größten Opernhäuser im deutschsprachigen Raum) weiß er nichts anderes zu berichten, als dass sich zu einem Gruppenfoto "ein Haufen rund 50jähriger Menschen" formiert habe, die angeblich alle gleich aussähen (was nicht der Fall ist) und jede Veränderung ablehnen würden (was ebenso wenig stimmt). Brüggemann wird übrigens in diesem Jahr 51. Immerhin geht er mit der Zeit und hat sogar einen eigenen Instagram-Account, auf den er stolz verweist. Die dort eingestellte Umfrage zum "besten" sowie zum "spannendsten" Orchester- und Opernprogramm der kommenden Saison ist ja auch wirklich sensationell.

    Danke für die Korrektur . Ich habe keine Ahnung , warum ich das Werk so nannte . Vielleicht wegen der Abschnitte , die beim Hören doch deutlich werden ?

    Mir ist das auch nur aufgefallen, weil mir der Titel schon vor langer Zeit, als ich das Stück kennengelernt habe, etwas merkwürdig vorkam. Es muss etwas mit dem großformalen Zusammenhang zu tun haben, der in diesem Stück tatsächlich enger ist als z.B. in den Davidsbündler-Tänzen, die ja schon durch ihre Aufteilung in zwei Hefte eine innere und äußere Trennung haben. Auch die Frage, was Schumann eigentlich unter (musikalischem) "Humor" verstand, ist nicht so einfach zu beantworten. Er selbst bezeichnete die Humoreske als "wenig lustig und vielleicht mein Melancholischstes", schrieb von Humor als " glückliche Verschmelzung von gemüthlich und witzig". An Clara schrieb er unmittelbar nach der Vollendung der Komposition "Die ganze Woche saß ich am Clavier und componirte und schrieb und lachte und weinte durcheinander; dies findest Du nun Alles schön abgemahlt in meinem Opus 20, der großen Humoreske". Das Stück stand (und steht vielleicht bis heute) ganz zu Unrecht lange im Schatten der Kreisleriana, der Davidsbündler, der Symphonischen Etüden usw., in der alten vierbändigen Henle-Ausgabe der Schumann-Klavierwerke fehlte es sogar ganz.