Manchmal muss man sich entscheiden, mit wem man zusammenspielt und wem man ignorieren muss.
das kommt in den besten Familien Bands vor...
Manchmal muss man sich entscheiden, mit wem man zusammenspielt und wem man ignorieren muss.
das kommt in den besten Familien Bands vor...
mein Lieblings-Youtube-Kanal vom HR-Symphonieorchester hat mal wieder einen rausgehauen: ein Konzert mit Schumann und Kodaly...
das Violinkonzert von Schumann also... Ein mir noch unbekannter Constantin Carydis hat es mit für mich normalerweise viel zu gemächlichem Tempo geschafft, meine zuletzt gewachsenen Zweifel an diesem Spätwerk auszuräumen: das ist wirklich sehr berührend in den Zwischentönen, wow, und auch sehr schön gegeigt von Sayaka Shoji:
Laborieren
...benutzt man im deutschen ja meistens mit "an", also man "laboriert an" beispielsweise einem Defizit. Das "Laborieren" ohne Objekt selbst als Defizit ist vieldeutig. Ist die Interpretation Deines Satzes, dass es zu sehr "nach Arbeit klingt", ungefähr, was Du sagen wolltest?
Eigentlich ist mit dieser Szene das Nachfolgende ja alles schon klar. Der Wechsel dann zum Morgengrauen, zum einzigen wirklichen Liebesduett und zum Aufbruch - ist er nicht eigentlich richtig gemein? Wiegt Wagner damit nicht alle noch einmal in eine vermeintlich hoffnungsfrohe Sicherheit, in eine Schein - Idylle, die aber letztlich nur scheitern kann? Der Faden ist schließlich bereits abgerissen und wir wissen es. Aber wir lassen uns schließlich gerne mal betrügen.
vielleicht so, wie wir einen Alptraum, der als Vorahnung daherkam, mit dem Morgenlicht verscheuchen?
aber die grosse Idee gewinnt.
DAS ist allerdings "nebulös". wattn für ne "große Idee"?
Klar ist aufwärts steigen theoretisch anstrengend, aber praktisch eben nicht. Die Muskeln wollen es
Das ist wirklich ne interessante Dynamik: dahin zu kommen, dieses "Wollen" der Muskeln auch zu fühlen, hat schon was euphorisches.
Da steht so viel gesellschaftliches Zeugs dazwischen, also der grundsätzliche Strafcharakter körperlicher Arbeit in der sog. "Leistungs"gesellschaft z.B.
ein Teil von mir fragt sich dann meist, wieviel davon durch vorherigen Drogenkonsum hervorgerufen oder eben vom Flow in die Euphorie gepuscht wurde
ich würde das nicht überbewerten, auch wenn natürlich der geniale Jazzer auf Koks oder Speed und die Psychedelic-Rocker auf Gras oder LSD nicht immer nur Klischees sind: die Hilfsmittel, aus der reinen Leistungsschau in eine Art wirklich musikalischen Flow zu kommen, sind vielfältig.
Aus eigener Erfahrung würde ich sagen, dass es durchaus immer möglich ist, das im "nüchternen" Zustand zu schaffen, es bedarf dazu halt anders als auf Drogen (die einen einfach irgendwohin katapultieren, was ja auch manchmal schiefgeht...) einer bewussten Entscheidung, in den Flow zu gehen. Wenn man das einmal mitgekriegt hat, braucht man keine Drogen mehr. und, da wir hier beim Thema "Alter" sind: die Musiker, die mit ihrem Job alt werden, sind doch auch meistens die, die das mit den Drogen seit möglicherweise Jahrzehnten nicht mehr brauchen.
Manchmal habe ich eine Art Flow Zutand erlebt, in dem alles wunderbar geklappt hat und ich mich wohl gefühlt habe, aber das war eher bei Solo-Spiel, nicht im Orchester, obwohl es da auch mal vorkommen konnte,
Deswegen kam von mir auch eher die Richtung Solo-Improvisation, also etwas, wo so etwas wie "Flow" auch Platz hat, sich im klanglich-melodisch-harmischen Ergebnis niederzuschlagen... Obwohl ich es auch in der Band erlebt habe, wo Vieles festgelegt ist.
Ich glaube das Euphorische kommt tatsächlich durch die Atmung zustande.
nö, das habe ich auch nach ner gelungenen Gitarren-Loop-Improvisation. wo ich eher mal vergesse, ordentlich zu atmen...
richtig. Über die Sologeige kann ich nur sagen, dass mich das etwas gleichförmige (wenn auch noch dezente) Dauervibrato nicht so ganz befriedigt...
Ist das "Mendelssohn light"?
für meinen Geschmack ist das ein ganz wunderbares und wunderbar gespieltes Arrangement. Alleine diese Oboe...
und wie oft ich gedacht habe "da spielt doch ein Horn mit?"
Klassische/musische Bildung hat aktuell nicht so die Superlobby (Stichwort: Stellenwert der Musikunterrichts an Schulen).
das könnte noch ein richtiges Problem werden: zur Standardbildung der gefühlten Wissenselite gehört es zunehmend nicht mehr, mal was auf dem Klavier gespielt zu haben, mal in einem klassischen Konzert gewesen zu sein, überhaupt einen groben Schimmer von Musikgeschichte mitbekommen zu haben. Von daher fehlt dann die Wertschätzung für den Krempel, den wir hier zelebrieren, zumal man ja auch fürn Stoneskonzert annähernd elitäre 250 € ausgeben kann...
Aber wie Rosamunde hier einen besonders daneben liegenden Vergleich überzeugend mit einem nicht zu widerlegenden Sachargument förmlich "in der Luft zerreißt", das ist schon bemerkenswert.
Auch damit hast Du ein nicht stichhaltiges Beispiel förmlich "in der Luft zerrissen". Sehr gut, wenn ich das so sagen darf,
sind wir hier beim Hahnenkampf oder was? bitte nochmal den Zweck des Forums und die - regeln studieren..
Liebhaber der Klassik können sich eine lethargische "mir doch egal"-Haltung nur bedingt leisten, wenn eben ein großer Teil der Bevölkerung kein Interesse mehr an Klassik hat und somit Finanzierungen gekappt werden.
ebent.
der Klassikszene ist es aber durchaus wichtig, dass das Publikum sich reproduziert und Kohle reinkommt - sonst werden noch mehr Einrichtung von der Schließung betroffen sein als eh schon. 'Die' stehen nicht unter Zugzwang, wir (Klassikliebhaber:innen) schon. Denen ist das egal, wenn Konzerthäuser dicht machen und Orchester aufgelöst werden, uns möglicherweise nicht. Und das ist der kleine aber feine Unterschied.
der zitierte Yacht- oder Golfclub erwartet nicht, von der Gesamtgesellschaft über Subventionen, Rundfunkbeiträge etc am Laufen gehalten zu werden.
(auch wenn er das im Kapitalismus natürlich letztendlich auch wird, aber das ist eine andere Baustelle)
Vielleicht sollte man diese Kanditat*innen mal damit konfrontieren, dass die auf der anderen Seite noch viel mehr Angst haben...
Yess
Dann wird modern noch interpretiert, wie letztens bei Rossini, dass der Komponist es mit dem Glauben nicht ernst genommen haben kann, dabei klingt die Musik eben so, wie sie klingt, weil der Komponist es mit dem Glauben ernst nahm.
man vergisst auch schnell, dass der Glaube dazu führen kann, dass man es mit dem ganzen Ernst des Lebens nicht mehr so ernst nimmt. Nennt man auch "heitere Gelassenheit".
das muss an Rilling liegen, lieber Quasi!
Händel wäre über diese Dreistigkeit entzückt gewesen, denn Werke von Kollegen an prominenter Stelle zu zitieren galt ihm als höchste Respektsbezeugung.
das waren noch Zeiten....
und Harnoncourt zufolge hat Wagner ja auch den Anfang vom "Rheingold" bei "Die schöne Melusine" geklaut.
kann man so hören. ich würde aber bei dieser harmonischen Radikalisierung schon eher von kreativer Anverwandlung sprechen.
Im 19. Jhd. hat man die Divergenz von Text und Musik offenbar nicht so empfunden, wie die auf Wikipedia genannten Zeugnisse zu berichten wissen:
ZitatDie Psalmkantate wurde zu Lebzeiten des Komponisten häufig aufgeführt und auch vom selbstkritischen Mendelssohn als eine seiner besten Kirchenkompositionen eingeschätzt. Robert Schumann urteilte, das Werk sei „die höchste Stufe, die er [Mendelssohn] als Kirchenkomponist, ja die neuere Kirchenmusik überhaupt, erreicht hat“.
ich finde, Schumann hat Recht. Für mich ist gerade die Abwesenheit von oratorienhafter Dramatik eine echte Qualität dieser Psalmkantate(n).
mein Favorit von Mendelssohns Psalmvertonungen war immer op.96 (Kommt, lasst uns anbeten), aber auf den Schrei des Hirschen lasse ich mich doch auch gerne nochmal ein.
Wnn man die Wurstfinger von Perlman oder Vengerov betrachtet
jaja, die Wurstfinger von Segovia fallen mir als Gitarrist natürlich sofort ein... aus eigenem Begreifen bzw Befingern kann ich aber nur sagen, dass eine ordentliche Spannweite schon Vorteile hat, vor Allem bei improvisierten Fingersätzen beim Vom-Blatt-Spiel oder überhaupt beim Improvisieren.
Mit genug Vorbereitung lassen sich natürlich viele Probleme mit ausgefeiltem Fingersatz lösen.