Beiträge von Die Lerche

    Mittwochs um halbacht: Das Kino der Anderen
    am 4.3.2015


    Deutsch-deutsche Filmmusik


    Soundtracks von
    Gabriel Yared ("Das Leben der Anderen"),
    Peter Gotthardt ("Die Legende von Paul und Paula"),
    Ernst Roters ("Die Mörder sind unter uns"),
    Wolfgang Richter ("Unser Sandmännchen"),
    Rolf Alexander Wilhelm ("Die Heiden von Kummerow und ihre lustigen Streiche")
    Hanns Eisler ("Kuhle Wampe")


    Mitwirkende:
    Martina Gedeck, Moderation


    Münchner Rundfunkorchester


    Dirk Brossé, musikalische Leitung

    Nicht jeder Dirigent gibt Hinweise, wann der Chor aufstehen soll und wann nicht. Das hatten wir bislang eigentlich nur, wenn der Chor nicht "aus dem Stück heraus" aufsteht, sondern vor dem Einsatz. Damit es eben schön einheitlich aussieht. Die Ansage zur Carmina war einfach: Nach Teil I hinsetzen, kurz vor Stück 18 aufstehen bis Ende.


    CB hab ich jetzt noch nicht so oft gemacht, dafür aber 9. Beethoven schon "etwas häufiger", und da hatte bislang jeder Dirigent andere Wünsche. Ich trag's mir in die Noten ein, weshalb es ganz praktisch ist, wenn man die während der eigenen "Pause" offen haben darf. Nicht, weil ich das Stück nicht kenne, sondern weil ich mir Sonderwünsche nicht merken kann ;)


    Zettel bekommen wir nicht, meist Ansagen vor oder während der Anspielprobe kurz vor dem Konzert. Hinsetzen und aufstehen wird nur geprobt, wenn die Bänke/Bühne laut knarzt.


    Generell versuche ich, die Zeit auf der Bühne zu genießen. Das ist immerhin mein Hobby, wo kämen wir da hin, wenn man da keinen Spaß mehr dran hätte. Ja, gut, bei B9 wird das allmählich schwierig. Man kann immer noch das Orchester beobachten. Das ist mitunter auch sehr interessant. Was die Leute so alles auf dem Notenständer stehen haben ...


    Aus meiner Erfahrung als Holzbläser weiß ich, dass Grinsen den Ansatz zerstört.


    Was macht Ihr, damit Ihr nicht anfangt zu kichern, wenn der Bariton beim "ego sum abbas" torkelt und ich kurzzeitig wirklich dachte, dass der sich gleich in die ersten Geigen übergibt?


    Ja, mei, kichern halt! Das war ja kein Requiem gestern! Außerdem soll der Chor ja freundlich rüberkommen.
    Aber ein bissel waren wir ja auch vorbereitet. Bei der Generalprobe hat er uns diesen Auftritt ja schon gezeigt.


    :D

    Bei uns gab's gestern (Carmina Burana) tatsächlich Ansagen, was wir zu tun haben.
    Wenn wir stehen: "Noten offen."
    Wenn wir sitzen: "Noten auch offen halten und nicht zuklappen. Wenn mitlesen, dann bitte LEISE blättern." Die meisten haben aber - soweit ich das sehen konnte - einfach zum nächsten Einsatz weitergeblättert.
    Was wir gestern wirklich gemacht haben: uns königlich amüsiert, die Solisten waren auch ziemlich gut gelaunt, und der Bariton hat eine prima Show abgezogen. :thumbup:

    Man darf bei der ganzen Diskussion nicht vergessen, dass in der Philharmonie nicht nur die Philharmoniker und das BR-Orchester auftreten. Dort gibt es durchaus nicht nur Klassik zu hören, sondern auch Pop-Musik und anderes.
    Schließt man den Gasteig auf lange Zeit ohne Ausweichmöglichkeit, wird man bei vielen privaten Konzertveranstaltern ordentlich Arbeitsplätze gefährden.
    Außerdem wird nach der Restaurierung/Renovierung/Sanierung dort kein Platz mehr für die Musik-Hochschule sein. Die fliegt raus.
    Es handelt sich hier also nicht nur um die Debatte, ob München sich Klassik leisten will oder nicht. (Kulturbetrieb sollte nichts für Eliten sein.) Zwei Säle mehr oder weniger gleichzeitig umzubauen und die Platzanzahl zu reduzieren, kann für niemanden eine Lösung sein, nicht für Klassik- und nicht für Pop-Publikum.

    Die kann ich durchaus nachvollziehen - angesichts der Tatsache, dass es mittlerweile in Deutschland kein Großbauprojekt der öffentlichen Hand mehr gibt, indem nicht die Mafia ihr Händchen im Spiel hätte. Das Geschäft mit Betrug am Bau ist längst einträglicher und weniger riskant als das Drogengeschäft.


    DANN darf ich aber auch nicht über eine dritte Startbahn am Münchner Flughafen nachdenken, das könnte ein zweiter BER werden (wobei der Verdacht besteht, dass bei den Gutachten die aktuellen Zahlen geschönt wurden). Die Pläne einer zweiten Stammstreckenröhre sind nicht ganz vom Tisch (trotz Gutachten, die eine Kostenexplosion prophezeien).
    Irgendwo habe ich auch wieder davon gelesen, dass der Hauptbahnhof oberirdisch "umgestaltet" werden soll (die Quelle finde ich gerade nicht).

    Lieber bustopher,


    ich lebe jetzt lang genug hier, um genug Einblick in "meinen" Freistaat zu haben.
    Ja, ich zweifle am Verstand von Wählern, wenn eine Partei, die Wahlbetrug begeht, mit noch mehr Stimmen wiedergewählt wird.
    Ja, ich verzweifle, wenn Personen, die sich hinstellen und das Gegenteil von dem tun, was sie die ganze Wahl hindurch behauptet haben, und immer noch wiedergewählt werden.
    Und ich bin fassungslos, wenn man Artikel wie "http://sz.de/1.2346351" liest (Hinweis: Volksbefragung).


    "Die Diktatur (von lateinisch dictatura) ist eine Herrschaftsform, die sich durch eine einzelne regierende Person, den Diktator (...), oder eine regierende Gruppe von Personen (z. B. Partei, Militärjunta, Familie) mit unbeschränkter politischer Macht auszeichnet." (Zitat aus Wikipedia). Passt ja doch ganz gut, oder?


    Wie ich auch bereits erwähnte, hätten vielleicht viele Leute viel eher mit dem verabschiedeten Beschluss (komisch, dass man sowas immer verabschiedet, so wie man Post aufgibt) leben können, wenn der ganze Entscheidungsprozess transparenter gewesen wäre. Ich verstehe auch die Panik vor einer zweiten Elbphilharmonie nicht. Man hätte ja auch beweisen können, dass Bayern in der Lage ist, Großprojekte zu bewältigen (falls ich richtig informiert bin, klappt das mit dem Mittleren Ring ganz gut). Stattdessen kneift man lieber, um dann nach 2018 den Nachfolgern zu überlassen, die Scherben aufzukehren.


    *trällert* die Lerche

    Es geht für mich ja nicht nur darum, WAS entschlossen wurde - nämlich eine Lösung, mit der keiner so recht leben möchte - sondern WIE.


    Man befragt Experten, gibt schon für Überlegungen und Planungen irre viel Geld aus, nimmt auch gerne Spenden für solche Zwecke an, und dann hocken ich zwei Hanseln ins stille Kämmerlein und beschließen irgendwas. Und alle anderen nicken brav diese Pläne ab.


    Ich weiß ja, dass bayerische Demokratie für nicht-eingeweihte von Diktatur nur schwer zu unterscheiden ist. Ein bisschen mehr Transparenz, öffentliche Debatte und offenere Entscheidungsfindung hätte wahrscheinlich einen deutlich geringeren Aufschrei und sachlichere Kommentare zur Folge gehabt. Es bleibt traurig, dass München in die kulturelle Provinz katapultiert wird, nur weil zwei Leute meinen, sich ein Denkmal errichten zu müssen.


    Tschilpt die Lerche

    Knock knock!
    Who's there?
    Philip Glass.
    Knock knock!
    Who's there?
    Philip Glass.
    Knock knock!
    Who's there?
    Philip Glass.
    Knock knock!
    Who's there?
    Philip Glass.


    :mlol:

    Die Süddeutsche zitiert: "Horst Seehofer und Dieter Reiter sind sich einig: München braucht keinen neuen Konzertsaal - weil das Klassikpublikum immer weniger wird und das Interesse an Konzerten nachlässt."


    Was meint ihr, geht der sogenannte Herr Seehofer denn wieder auf den Hügel in Bayreuth, wenn die Premieren anstehen? Wo doch Klassik total out und auf dem absteigenden Ast ist ...

    Achso, ja, und weil man ja ein wenig Stress im Leben braucht, proben wir gleichzeitig die Carmina burana.
    Weil das Rutter/Bruckner- und das Orff-Konzert nur zwei Wochen auseinander liegen.

    Dies ist das nächste Konzert des Chors, in dem ich mitsinge:


    01.03.2015, 18.00 Uhr (Herkulessaal der Münchner Residenz)


    John Rutter: Mass of the Children
    Anton Bruckner: Te Deum


    Ausführende:
    Sibylla Duffe, Sopran
    Stephanie Hampl, Alt
    Moon Yung Oh, Tenor
    Ludwig Mittelhammer, Bass


    Kinderchor der Bayerischen Staatsoper
    (Einstudierung: Stellario Fagone)
    Münchner Oratorienchor


    Bad Reichenhaller Philharmonie


    Leitung: André Gold


    Veranstalter: Münchner Oratorienchor


    Weitere Informationen finden sich auf der Homepage des Münchner Oratorienchors und dort unter dem Reiter "Konzerte".

    Rockland von Katzenjammer


    Das ist die neueste Scheibe der Band aus Norwegen.
    Leider aus meiner Sicht eine Enttäuschung. Es fehlt der Charme der vorhergehenden Alben "Le Pop" und "A kiss before you go".

    Mittwochs im Gasteig: Pietari Inkinen, William Youn, Münchner Philharmoniker


    Ich hatte es bis zum Mittwoch verdrängt, aber leider kam es wieder schmerzlich in Erinnerung: Die Akustik im Gasteig ist ziemlich schlecht. Wir haben - weil man ja vielleicht nicht immer ein mittleres Vermögen ausgeben kann oder will - weit oben im Block M gesessen. Auf diese Entfernung hin ist das Orchester optisch weit weg, und klanglich bleibt auch eine große Distanz. Selbst bei lautesten Stellen bleibt man Zuhörer, statt sich mitten im Geschehen zu fühlen. Schade, denn ...


    Pietari Inkinen begeistert!
    Gegeben wurden Olivier Messiaen "Les offrandes oubliées", Frédéric Chopin "Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 e-Moll op. 11" und Jean Sibelius "Symphonie Nr. 1 e-Moll op. 39".
    Zu William Youn und Chopin kann ich nicht viel sagen, weil ich weder ein Kenner von Chopin noch ein großer Freund von Klavierkonzerten bin. Vielleicht ist es ein Klangproblem des Saals im Gasteig, aber das Stück hat mir überhaupt nicht zugesagt. Fehlerfrei dargeboten blieb es trotzdem kalt, emotionslos und absolut ohne Charme. Ich habe das Konzert bereits früher einmal gehört und nicht wiedererkannt.
    An Pietarin Inkinen kann es aber nicht gelegen haben, denn sowohl Messiaen als auch Sibelius sind hervorragend gelungen. Über das Orchester, die Münchner Philharmoniker, muss man vermutlich nicht viel sagen. Inkinen hat eine wunderbare Art, das Orchester im Zaum zu halten und trotzdem an den passenden Stellen den Orchester-Solisten freie Hand zu lassen. Dadurch wurden beide Stücke sehr mitreißend, nuanciert und wirklich eine Freude. Für mich hat Inkinen es geschafft, eine wirklich runde Sache zu präsentieren, ohne einen Moment der Langeweile oder den Gedanken "der langsame Satz zieht sich jetzt doch ein bisschen".
    Sollte sich für mich nochmals die Chance bieten, Inkinen zu sehen und hören, werde ich sicherlich die Chance ergreifen, auch wenn das vielleicht heißt, für untere Ränge im Gasteig tief in die Tasche zu greifen.

    Hallo zusammen!


    Es gibt Chorleiter, die wollen am Ende eines "benedictus" kein s. Nicht, weil der Chor da ein s-s-s-s-s draus macht, sondern weil ihm es an dieser Stelle zu scharf klingt.


    Und zur Rollengestaltung fällt mir meine allererste Chorleiterin ein, die uns blutigen Anfängern damals einfach ans Herz gelegt hat, den passenden Gesichtsausdruck zur "Botschaft" zu machen. Ein Lächeln für das Liebeslied, zornig zusammengekniffene Augen für die Aggression. Klingt simpel, ist aber tatsächlich hilfreich.

    Bemerkenswert ist doch, dass einige von Loriots Wendungen in den Sprachgebrauch eingegangen sind. Ich sag nur "ach was" oder "das also ist ... (gestreift, gepunktet, lila, was auch immer). Oder "davon ist mir nicht gleich schlecht geworden".
    Genauso bemerkenswert finde ich, dass Leute jeden Alters Loriot komisch finden. Der Sohn (14) einer Kollegin zog beim Gucken der Loriot-DVDs erst ab mit dem Hinweis "öde", hörte aber immer seine Mutter lachen, kam dann wieder und war schließlich vom Fernseher nicht mehr wegzubekommen.
    Und man lacht immer und immer wieder.