Beiträge von Carola

    Fürs Musizieren scheint das aber in besonderem Maße zu gelten. Sagt jedenfalls dieses - auch sehr lustige - Video:

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    Hat schon irgendwer außer mir die oben verlinkte Radiosendung gehört? Sie ist wirklich interessant. Zum Beispiel im Hinblick auf veränderte Hirnstrukturen und verlangsamte Alterung des Gehirns. Hier noch mal der Link:

    Musizieren im hohen Lebensalter
    Viele Amateure spielen bis ins hohe Alter. Musik hält geistig und körperlich fit, was Musikgeragogik und Musikermedizin bestätigen.
    www.deutschlandfunkkultur.de

    Ich glaube der große Vorteil von erwachsene Schüler : Ich weiß, dass ich es will. Ich investiere Geld und Zeit, dies tue ich nicht zufällig, sondern weil ich lernen will.

    Das denke ich auch. Und ich finde es beeindruckend, dass du quasi bei Null angefangen hast und erst mal Noten gelernt hast. Deine Motivation muss riesig sein. Und es lohnt sich ja auch!

    Im Idealfall (von dem mir bewusst ist, dass er eher eine Ausnahme darstellt) beinhaltet der Unterricht eine sehr persönliche und mehr oder minder intensive Lehrer-Schüler-Beziehung.

    Das stimmt. Und es ist schön, das an deinem Beispiel veranschaulicht zu bekommen.

    Wenigstens muss meine Lehrerin mir nicht die Tonarten und den Quintenzirkel erklären. Ich bin sowieso erstaunt, wie viel Wissen aus dem Musik- und Instrumentalunterricht der Schulzeit in meinem Gehirn überlebt hat. Auch die Griffe waren trotz jahrzehntelanger Pause sofort wieder da.

    Meine Lehrerin ist übrigens über 40 Jahre jünger als ich. Das war am Anfang durchaus gewöhnungsbedürftig - vermutlich für beide Seiten. Aber inzwischen empfinde ich das als sehr erfrischend.

    Im Rückblick auf meine eigene etwa 25jährige Praxis als Oboenlehrer an der Musikschule kann ich nur sagen, dass mir die Schüler (vor allem die jüngeren) weitgehend davongelaufen wären, wenn ich die Hälfte der Unterrichtszeit aufs Aufwärmen, technische Übungen und Etüden verwendet hätte

    Das hätte ich in jungen Jahren auch nicht mitgemacht. Ich hielt damals überhaupt wenig vom Üben und habe im Unterricht notgedrungen oft vom Blatt gespielt. Jetzt bin ich viel motivierter und disziplinierter, dafür aber auch 50 Jahre älter und langsamer. Wie viel Zeit es mich alleine gekostet hat, die dritte Oktave sicher zu beherrschen...

    Und wenn mein erster Lehrer auf diese Art unterrichtet hätte, wäre ich wahrscheinlich auch ziemlich schnell von der Fahne gegangen..

    Für Hochbegabte haben vermutlich schon immer andere Regeln gegolten. Um deinem Einwand gleich zuvorzukommen: Wer ein Oboenstudium erfolgreich absolviert hat, ist hochbegabt. Ich bin es definitiv nicht. Aber das tut meiner Freude am Musizieren keinen Abbruch.

    Ich denke mal, sie hält es erst einmal für wichtiger, dass Du gewisse Dinge so weit beherrschst, dass sie anschließend sich mit der reinen Gestaltung beschäftigen wird.

    Ob es dieses "anschließend" jemals geben wird, ist unsicher. Ich werde bald 67 und bin durch MS beeinträchtigt. Trotzdem habe ich in den zweieinhalb Jahren, die ich jetzt (wieder) Unterricht nehme, deutliche Fortschritte gemacht. Wobei ich erst seit einigen Wochen alle 14 Tage Unterricht habe, vorher war es nur einmal im Monat.

    Wir machen jetzt "Halbe-Halbe" im Unterricht. Erst Tonleitern und Moyse-Übungen, dann das Stück. Ich habe bisher auch zu viele Stücke gleichzeitig geübt. Ich konzentriere mich jetzt auf das e-moll-Duett von W.F.Bach (das ich mit jedem Tag mehr liebe) und ein anderes Stück, das ich mit meiner Duettpartnerin spiele. Auch durch das Duettspiel habe ich übrigens schon eine Menge gelernt. Und auch der Spaß kommt nicht zu kurz.

    ähm, ich glaube ich spiele das falsche Instrument. Für Klavier- und Orgelunterricht (privat bzw. Kirche) bekomme ich 30 € pro 45 Minuten.

    Vielleicht hängt es nicht vom Instrument ab, sondern von dem, was man einfordert. Meine Lehrerin hatte diesen Tarif auf ihrer Homepage stehen, und ich fand das völlig in Ordnung. Schließlich ist sie eine professionelle Flötistin.

    In der Musikschule habe ich für eine Zehnerkarte 435, 50 € bezahlt (45 Minuten). Ich weiß nicht, wieviel davon die Lehrerin bekommen hat. Vielleicht ebenfalls 30 €.

    Weil ich viel zu spät gekommen bin (durch die lange Anreise) habe ich nicht genau auf die Uhr geschaut und meine Lehrerin wohl auch nicht, aber ich glaube, das waren tatsächlich 2 Stunden, wobei wir zwischendurch auch geplaudert haben, schließlich kennen wir uns schon seit einiger Zeit und haben viele gemeinsame oboenspielende Bekannte.

    Das klingt wunderbar entspannt. Bei einer langen Anreise würde ich auch eine Doppelstunde machen. Aber ich habe Glück: Meine Lehrerin wohnt um die Ecke.

    Um mal das Thema Geld anzusprechen: Ich zahle 50 € für 60 Minuten Unterricht. Fällt der Unterricht wegen Krankheit oder Urlaub aus, zahle ich auch nicht, da das Ganze auf privater Basis stattfindet.

    Das ist jetzt natürlich nur ein kleiner Einblick in die heutige Doppelstunde. Natürlich hat es auch Lob gegeben und ich gehe ganz sicher wieder hin und bin jetzt richtig motiviert.

    Der "kleine Einblick" ist sehr interessant, vielen Dank dafür.

    Was meinst du mit Doppelstunde? Zwei mal 45 Minuten? Solange könnte ich mich gar nicht konzentrieren, ich bin schon nach 60 Minuten an der Grenze der Aufnahmefähigkeit. Und gehst du jetzt regelmäßig zum Unterricht oder nur ab und zu?

    Von Verjüngung kann ich allerdings noch nichts sagen

    Ich auch nicht, und ich spiele jetzt (wieder) seit drei Jahren. Ich kann aber sagen, dass ich nach der Stunde Flötenspiel manchmal mehr Energie habe als vorher, ja geradezu euphorisch bin. Es weckt die Lebensgeister! Außer ich übe komplizierte Stellen mit Metronom, das strengt mich an.

    In dem Radiobeitrag wird von einem Senioren-Orchester erzählt, das nie auftritt, sondern einfach aus Freude am Spielen probt und sich ein Stück erarbeitet. Da ist dann der Weg das Ziel. Die Idee gefällt mir.

    Gerade kam eine interessante Sendung dazu im Deutschlandradio Kultur, die man nachhören kann:

    Musizieren im hohen Lebensalter
    Viele Amateure spielen bis ins hohe Alter. Musik hält geistig und körperlich fit, was Musikgeragogik und Musikermedizin bestätigen.
    www.deutschlandfunkkultur.de

    Und wie lange gedenkt ihr noch zu spielen? Die Flötistin, die in der Sendung zu Wort kommt, ist 85. Das peile ich dann auch mal als Ziel an. Ich finde bemerkenswert, dass sie besonders das Üben als Lebenselexier empfindet. Das geht mir oft auch so.

    Heute habe ich mit meiner Flötenlehrerin über die Aufteilung der Unterrichtsstunde (60 Minuten) gesprochen. Wir haben uns geeinigt, dass maximal 30 Minuten für Tonübungen, Tonleitern etc. verwendet werden. Die zweite Hälfte dann für die Stücke oder das Stück.

    Mir gefällt diese Aufteilung gut. Ich lerne durch die Übungen sehr viel, weil ich mich dabei ganz auf einen Aspekt (Ansatz, Luftführung u.a.) konzentrieren und die Hinweise der Lehrerin umsetzen kann.

    Bei den Stücken kommen diese Anforderungen alle auf einmal, das ist viel schwieriger. Trotzdem machen sie natürlich mehr Spaß.

    Im Vivace des Duetts von W.F.Bach (e-moll), an dem ich schon seit einer Weile arbeite, hat die Lehrerin mich heute auf einen Fehler hingewiesen, den ich von alleine niemals entdeckt hätte. Im Übergang von T. 31 zu T. 32 gehen die Triolen in Sechzehntel über. Ich habe einfach weiter Triolen gespielt. Da bin ich dann doch sehr froh über den Unterricht.

    Wir haben auch noch mal den Blumenwalzer von Köhler gespielt, weil ich den für das Duettspiel brauche. Was mir vor einigen Wochen noch Probleme bereitet hat, ging heute sehr gut. Da kommt Freude auf!

    Ich glaube, ich muss mir die anderen auch mal ansehen :)

    Das habe ich auch vor. Ich habe auch eine CD mit allen sechs Duetten. Aber die nächste Zeit werde ich noch mit dem ersten Duett beschäftigt sein. Meine Lehrerin meinte, für das Vivace würde ich etwa einen Monat brauchen. Zwei Wochen sind schon rum und von Können kann keine Rede sein.

    bleibt aber nun auf meinem Notenpult zum üben liegen 8)

    Das freut mich.

    Im ersten Satz hatte ich zuerst Schwierigkeiten mit den unterschiedlichen Pausen. Zum Beispiel T. 9: Zuerst die Sechzehntel-Pause, dann die Achtelpause plus ein Sechzehntel von Beginn T. 10. Oder auch T. 17, die lange Note. Im Duettspiel tue ich mich mit so etwas leichter, weil ich nicht stur zählen muss, sondern auf die zweite Stimme reagieren kann.

    Das Larghetto spiele ich sehr gerne. Das Vivace übe ich gerade.

    Ich hatte mir für meinen Unterricht auch die Freiheit genommen, zu bestimmen, was ich spielen mag und was nicht usw.

    Sicher. Andererseits: Wenn es nach mir ginge, würde ich immer nur Bach spielen. Es hat mir aber gut getan, mal einen Walzer aus der Romantik zu spielen und auf diese Weise meine "Komfortzone" zu verlassen. Und auch auf die Duette von W.F.Bach wäre ich von selbst nie gekommen.

    Bei den technischen Übungen bin ich zwiespältig. Einerseits merke ich selbst, dass sich mein Ton dadurch verbessert hat. Um zum Beispiel in der dritten Oktave leise spielen zu können, braucht es eben spezielle Übungen. Wenn ich das nur in den Stücken selbst übe, komme ich - mit meinem durchschnittlichen Talent - nicht sehr weit. Andererseits machen diese Übungen nicht gerade Spaß, wobei ich die Moyse-Etüden ganz hübsch finde.

    Trotzdem: Von 60 Minuten dürfen auf Dauer nicht 45 Minuten für diese Übungen draufgehen. Aber ich warte mal ab, wie meine Lehrern das begründet.

    Unvergessen wird mir vor allem eine Klavierstunde bleiben, wo ich das aufgegebene Stück WEIT mehr schlecht als recht in die Tasten klimperte und meine Klavierlehrerin hinterher furztrocken zu mir sagte:

    "Wir wollen doch mal versuchen, wenigstens immer das Niveau der Vorwoche zu halten.

    Ds erinnert mich an meinen eigenen Klavierunterricht in der Schulzeit. Im Gegensatz zur Flöte habe ich im Klavierunterricht oft vom Blatt gespielt, weil ich kein einziges Mal geübt hatte. Dafür fand ich mein Spiel eigentlich gar nicht so schlecht.

    Nimmt oder gibt hier noch jemand Unterricht? Es muss ja nicht unbedingt Querflöte sein.

    Als ich noch einmal im Monat eine Unterrichtsstunde (45 Minuten) hatte, bestand der Unterricht nach einem kurzen Einspielen hauptsächlich darin, dass ich ein oder zwei Stücke vorgespielt habe und mir von der Lehrerin entsprechende Hinweise und Korrekturen gegeben wurden.

    Inzwischen habe ich alle zwei Wochen ein volle Stunde. Seitdem geht es systematischer zu und es geht auch mehr um Technik und den Ansatz. Die Stunde beginnt mit Tonübungen, gefolgt von einer Tonleiter (unterschiedliche Artikulation, unterschiedliches Tempo), gefolgt von ein oder zwei Moyse-Etüden. Ich lerne sehr viel dabei, vor allem, was meinen Ansatz, aber auch die Geläufigkeit betrifft. Nach dem Technikteil wenden wir uns dann einem bestimmten Stück zu.

    Zu Hause sieht meine Zeiteinteilung jetzt so aus: Eine halbe Stunde Technik, eine halbe Stunde Stück. Im Unterricht dauert der Technikteil allerdings manchmal deutlich länger. Für das Stück bleibt dann nur noch wenig Zeit. Ich würde gerne auch im Unterricht für beide Teile jeweils ungefähr 30 Minuten aufwenden. Oder sollte ich die Zeiteinteilung besser der Lehrerin überlassen?

    Wie haltet Ihr das?

    Neben dieser konkreten Frage interessiert mich auch, welche Erfahrungen ihr generell mit dem Unterricht habt.