Von Beethoven stammt ja das "Musik soll dem Manne Feuer aus dem Geiste schlagen", also ein im weitesten Sinne aktivierender, auch moralisch geprägter Impetus, den ich so dezidiert Mozart nicht unterstellen würde. Allerdings - ob dieser Punkt taugt, den Bruch zwischen "Rokoko" und Klassik begrifflich zu fassen?
Ich finde schon, daß dieses Beethovenzitat die Klassik gegenüber dem Ancien Régime (oder: Rokoko) ganz gut charakterisiert. Ich denke auch deswegen gerät Beethoven in seinem Opernschaffen deutlich gegenüber einem Mozart ins Hintertreffen, da ihm offenbar die frivole Leichtigkeit zur Unterhaltung abging bzw. er sich von dieser deutlich abzugrenzen suchte.
Goethe, für mich der Beethoven der klassischen Dichtung hat sich ja ähnlich geäußert, wenn er sich z.B. gegenüber der aufkommenden Romantik abfällig äußerte. Und von ihm stammt ja auch -sofern ich nicht irre- das sinngemäße Zitat, Mozart habe sein Talent an abgeschmackten Libretti vegeudet.
Grüße
Magus