Beiträge von Amfortas09

    Oe1; Sonntag, 23.04.23; 11:00 – 13:00


    Johannes Brahms: Ein Deutsches Requiem op. 45


    Julia Kleiter, Sopran
    Christian Gerhaher, Bariton
    Chor des Bayerischen Rundfunks
    Gewandhausorchester


    Dirigent: Andris Nelsons


    aufgenommen am 3. April im Großen Festspielhaus in Salzburg

    Brägen – noch mal in sich gegangen - versuchte mal sowas wie "Zeitkern"-Version 3.0 zu ergrübeln:

    Teddielein findet Mucke vom jungen Beethoven auch deshalb so geil, weil darin sowas „ .. Ausdruck der Möglichkeit, alles könne wieder gut werden .. solcher Trost strahlt vom frühen Bürgertum ..“ reinziehbar ist. Vielleicht hatten seine Lauscherchen dabei auch das fetzige Adagio von op. 31, 2.0 (aus Klaviersonate „Sturm“) auf Radar…

    ... um Chose von ästhetischer Blase ganz auf historischen/gesellschaftlichen Level zu konvertieren:
    Im sich herausbildenden Bürgertum entwicklte sich sowas wie Potential an Emanzipation; ehe im weiteren geschichtlichen Verlauf dessen Freiheitsmomente zum bloßem Zwang von Interessensdurchsetzung im Konkurrenzkäfig verkackten.

    Derartige – zugegeben: mega-fragile :( – Möglichkeit würde dann als auch als „Zeitkern“ von "Wahrheit" rüberkommen, der, weil unrealisiert, sich verpisste.

    Was bedeutet, dass Teddieleins Denke die Geschichte zwar einerseits als fieses Kontinuum sich reproduzierende Herrschaft bestimmt; mit finaler Möglichkeit totaler Ausrottung durch Bombe.

    Andererseits, im Verhältnis zum herrschenden Schlechten, aber doch zuweilen gespickt mit total-winzigen, diskontinuierlichen Momenten, gleichsam fata-morgane Zufälligkeiten, aber eventuell doch irgendwie mit Potential, dass mal Vernunft im Fetzigkeits-Level sich realisieren vermöchte und nicht bloß – wie bisher - überwiegende Unvernunft :(

    DLF-Kultur
    Cagerei: Concert for Piano and Orchestra (1957/58)
    Ein ad hoc-Ensemble
    Leitung: Peter Rundel
    Aufzeichnung vom 07.09.2022, Bern


    Musikfestival Bern - Lost Song
    Ein ad-hoc-Ensemble aus Schweizer Spezialisten für Neue Musik spielt Cages legendäres Klavierkonzert von 1957/58, Lachenmanns grotestke "Marche fatale" und die…
    www.deutschlandfunkkultur.de


    Wow ... echter Burner aus Bern. .. nicht ganz so cool-rotzig-anarchisch wie weiland Aufzeichung vom 15.05.58 mit Tudor/Cunningham aus NYC, dennoch geile Cagerei aus Heidi-Land.

    Link für Cagerei: Klavierkonzert (gleich zu Beginn vom String) vom 07.09.22 unter Rundel:
    https://www.deutschlandfunkkul…-kultur-f885abf9-100.html

    Link für Lachenmanns Streichquartett 3.0 mit Arditti live vom 05.03.23:
    https://www.deutschlandfunkkul…-kultur-21628dd6-100.html
    ab ~ 01:28

    Link für Westside-Story-Talk:

    Leonard Bernstein: West Side Story
    www.deutschlandfunkkultur.de


    -------------------

    DLF-Kultur; Samstag, 01.04.23; 19:00 – 22:00


    Giuseppe Verdi: Falstaff


    Sir John Falstaff – Michael Volle, Bariton
    Nannetta – Hera Hyesang Park, Sopran
    Alice Ford – Ailyn Pérez, Sopran
    Ford – Christopher Maltman, Bariton
    Mrs. Quickly – Marie-Nicole Lemieux, Alt
    Meg Page – Jennifer Johnson Cano, Mezzosopran
    Fenton – Bogdan Volkov, Tenor
    Dr.Caius – Carlo Bosi, Tenor
    Bardolfo – Chauncea Packer, Tenor
    Pistola – Richard Bernstein, Bass


    Chor und Orchester der Metropolitan Opera
    Leitung: Daniele Rustioni


    Live aus der Metropolitan Opera New York


    --------------------------------


    Bremen Zwei; Sonntag, 02.04.23; 22:00 – 00:00


    Johannes Brahms: 2 Rhapsodien op. 79.
    Anton Webern: Variationen op. 27.
    Franz Schubert: 3 Klavierstücke D 946.
    Wolfgang Rihm: Klavierstück Nr. 5 "Tombeau".
    Franz Liszt: Variationen über "Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen"


    Fabian Müller


    Mitschnitt vom 7. Januar 2023 aus dem Sendesaal Bremen


    ---------------------------------


    NDR-Kultur; Dienstag, 04.04.23; 21:00 – 22:00


    Metzmacher hört - Friedrich Cerha

    Zitat

    ........in dieser Sendung geht es um den Komponisten Friedrich Cerha. Am 14. Februar 2023 ist er im Alter von 96 Jahren gestorben. Über Jahrzehnte hat er die europäische Neue Musik-Szene maßgeblich mitgeprägt. Ingo Metzmacher ist mit Cerhas Musik bestens vertraut. Unter anderem gestaltete er 2021 ein großes Konzert zu Cerhas 95. Geburtstag bei den Salzburger Festspielen. Auf dem Programm stand der ausgedehnte Zyklus "Spiegel I bis VII" - sieben faszinierende Klanggemälde für großes Orchester. Friederike Westerhaus begleitet Ingo Metzmacher auf seiner Entdeckungstour in die Welt der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts.

    NDR-Kultur

    ----------------------------


    DLF-Kultur; Donnerstag; 06.04.23; 20:00 – 22:00


    Joseph Haydn: Sinfonie D-Dur Hob. I:70

    Peter Eötvös: „Aurora“ für Kontrabass, Streicher und Akkordeon

    Franz Schubert: Sinfonie C-Dur D 944 ("Große C-Dur-Sinfonie")


    Matthew McDonald, Kontrabass
    Kammerorchester Lausanne
    Leitung: Heinz Holliger


    Victoria Hall, Genf, Aufzeichnung vom 22.03.2023


    ----------------------------


    HR2; Freitag, 07.04.23; 15:00 – 17:00


    Bach: Johannes-Passion BWV 245


    Samuel Boden, Tenor (Evangelist)
    Aarne Pelkonen, Bariton (Jesus)
    Sandrine Piau, Sopran
    Elmar Hauser, Countertenor
    Robin Tritschler, Tenor
    Tomi Punkeri, Bass


    Arcangelo Chorus
    Finnish Baroque Orchestra
    Leitung: Topi Lehtipuu


    Aufnahme vom 26. Februar 2023 aus dem Konzerthaus "Musiikkitalo", Helsinki


    -----------------------------


    DLF-Kultur; Freitag, 07.04.23; 18:30 – 20:00


    Hörspiel - Eugène Ionesco: Der König stirbt


    Übersetzung aus dem Französischen: Claus Bremer, Hans Rudolf Stauffacher
    Bearbeitung: Claus Bremer, Friedhelm Ortmann
    Regie: Friedhelm Ortmann
    Mit: Hannes Messemer, Maria Becker, Siegfried Wischnewski, Steffy Helmar, Ursula von Reibnitz, Ernst Ronnecker
    Komposition: Enno Dugend
    Ton: Ludwig Kolarik
    Produktion: WDR / RIAS Berlin 1964

    Zitat

    Behringer ist König und will partout seine Macht nicht abgeben, insbesondere den eigenen Tod nicht erleben. Der König feilscht und flunkert, flucht und fleht – aber er muss einsehen, dass jedes Leben, früher oder später, endet.

    In seinem Stück schildert Ionesco das Sterben des Königs Behringer. „Du wirst am Ende dieses Schauspiels sterben“, wird zu Beginn verkündet. Umgeben von einem gleichgültigen Hofstaat, von der Kälte seiner ersten und der unerschütterlichen Liebe seiner zweiten Frau, versucht Behringer zunächst, seinen Zustand zu leugnen. Aber dann überkommt ihn die entsetzliche Einsicht seines nahen Todes. Ionesco hat mit diesem Wortoratorium ein für die meisten Menschen wesentliches Anliegen ausgesprochen. Behringer ist eine moderne Jedermannsfigur, der Mensch schlechthin in seiner Daseins- und Todesangst, in seinem Aufbegehren gegen das unausweichliche Ende.

    DLF-Kultur

    -------------------------------


    DLF-Kultur; Freitag, 07.04.23; 20:00 – 23:00


    Johann Sebastian Bach: Matthäus-Passion BWV 244


    Aoife Miskelly, Sopran
    Benno Schachtne, Altus
    Patrick Grahl, Tenor
    Benjamin Glaubitz, Tenor
    Dominic Barberi, Bass
    Konstantin Krimmel, Bass


    RIAS Kammerchor Berlin
    Akademie für Alte Musik Berlin
    Leitung: Justin Doyle


    Philharmonie Berlin, Aufzeichnung vom 06.04.2023

    Mein Brägen stieß eben auf diese Postings:

    Hm...ich bin mir nicht sicher, ob ich Adornos Bemerkungen und Zitate über den Zeitkern der Wahrheit richtig verstehe. Ist hiermit gemeint, dass sich die Bedeutung eines Werks dem Wandel der Zeit anpassen kann? Wenn ja, dann stimme ich natürlich zu.

    Gerade Bedeutungen wandeln sich ständig, und ich denke, das gilt auch für die Bedeutung von Kunstwerken, die sich deshalb auch nicht ein für allemal festlegen läßt. Beethovens Symphonie Nr. 3 bedeutete 1804 sicher anderes als 2019.

    ..... Vermutlich trägt jedes (zumindest große) Kunstwerk einen sich ständig wandelnden Kosmos an Bedeutungen in sich - und Kunstwerke können auch sterben...

    Auch mein Brägen ist nicht sich sicher :( , ob er Wahrheitszeitkern korrekt checkt ...

    Versucht dennoch im Stegreif das irgendwie mal etwas mehr aufzudröseln.


    Reinzieh-Modus 1.0:
    Dabei macht mein Brägen Gurnis Posting sich zu eigen

    Bezieht also Wahrheits"zeitkern" sich auf KW (Kunstwerk), dann kommt – gemäß Teddieleins Denke- kein KW bzw. KS (Kunstschönes) zeitlos rüber. Dessen "Wahrheit", die im KS/KW allerdings bloß im Schein gerührt (+ nicht geschüttelt) rumlümmelt, kann durchaus verkacken, falls KS bzw. KW irgendwann mal totalst im bzw. vom miesen gesellschaftlichen Getriebe sich plattmachen lässt, also damit bloß noch entkunstet, verlustig jeglicher negativen Distanz hündisch-ergeben vor sich rumwest …

    => KWs "können auch sterben" :thumbdown: :jaja1: :jaja1: :(

    .

    Reinzieh-Modus 2.0
    Wahrheitszeitkern könnte auch auf Teddieleins eigne Denke sich beziehen.

    Germanys Nest-Top-Model dafür dessen eigene generelle, entscheidende Voraussetzung: nämlich (ohne h) die gesellschaftlichen Verhältnisse, das miese Getriebe als nicht-sein-sollendes, als „Unwahres“ zu denken, zu bestimmen.

    Und diese normative Chose kommt bei ihm mit universellem, unbedingtem Anspruch rüber.


    Dabei würde Teddieleins Denke einräumen, dass auch dessen universeller, unbedingter Anspruch nicht als bloß gesetzt (also ohne weitere Begründung/Vermittlung, weil halt unbedingt) rüberwächst.
    Sondern darin haust auch ein historisches Moment, das seiner Entstehung.
    Und sein Anspruch bezieht sich ja auf nicht-sein-sollende Verhältnisse, die eben geschichtlich rüberkamen/kommen.
    So käme sein unbedingter, universeller Anspruch auch im „Zeitkern“-Modus 2.0 rüber.


    Jetzt könnte man/frau dagegen anstänkern, dass seine Denke, sein Erkennen, also damit auch dessen unbedingter Anspruch sowieso bloß sozial, historisch bedingt bzw. also relativ sei, also totalst ohne autonomes Moment.
    Doch solchen Argument-Prügel würde Teddieleins Denke ganz chillig entgegenhalten, dass selbst historisches Rüberwachsen dieser Anspruchs-Chose keinesfalls automatisch als Argument gegen dessen Wahrheit, Triftigkeit funzt. Auch was mal irgendwann entstand, kann mit Geltung rüberkommen.


    Dazu kann sicherlich noch Modus 3.0 und 4.0 und mehr .... aufgedröselt werden …

    DLF-Kultur; Donnerstag, 23.03.2023; 20:00 – 22:00


    Witold Lutosławski: Streichquartett

    Zeynep Gedizlioğlu: „Wenn du mich hörst, klopf zweimal“ für Sopran und Streichquartett

    Helmut Lachenmann: Streichquartett Nr. 3 „Grido“


    Christina Daletska, Sopran
    Arditti String Quartet


    Pierre Boulez Saal Berlin, Aufzeichnung vom 05.03.2023


    ---------------------------------


    HR 2; Donnerstag; 23.03.23; 21:30 – 22:30


    Ich habe nichts zu sagen, und ich sage es - Eine Collage mit, über, nach und für John Cage

    von Michael Rebhahn

    Zitat

    An kaum einem Protagonisten der Avantgarde haben sich die Geister so sehr geschieden wie an John Cage (1912-1992). Unbestritten ist dagegen, dass seine Ideen ihre Wirkung nicht verfehlt haben - und bis heute wirken. "Ich habe nichts zu sagen, und ich sage es", lautet eines von Cages Aperçus, mit denen er den Kunstbegriff sanft erschütterte.

    Aber nicht nur als Komponist musikalischer Kunstwerke war Cage äußerst produktiv, auch seine Schriften geben ein umfangreiches Konvolut ab. Mit Blick auf die Textsorten ist diese Sammlung allerdings durchaus heterogen: programmatische Entwürfe und ästhetische Traktate stehen gleichberechtigt neben Anekdotischem, Poetischem oder solchen Texten, die wiederum selbst als (zufallsbestimmte) Kunstwerke gelten können. Michael Rebhahn ist den Klängen und den Worten John Cages auf der Spur.

    HR 2

    ----------------------


    Oe1; Dienstag 11.04.23: 19:30 - 22.00


    Mark Andre: "Im Entschwinden" für Orchester

    Gustav Mahler: Symphonie Nr. 2 c-Moll


    Singverein der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien;

    Christiane Karg, Sopran;

    Wiebke Lehmkuhl, Alt.

    Orchestre de Paris


    Dirigent: Klaus Mäkelä;


    aufgenommen am 13. März 2923 im Großen Musikvereinssaal in Wien


    --------------------------


    Oe1; Samstag 15. 04. 2023; 19:30 - 23:00


    Richard Wagner: "Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg"

    Jonas Kaufmann (Tannhäuser)

    Marlis Petersen (Elisabeth)

    Elina Garanca (Venus)

    Georg Zeppenfeld (Landgraf Hermann)

    Christian Gerhaher (Wolfram von Eschenbach)

    Sebastian Kohlhepp (Walther von der Vogelweide)

    Edwin Crossley-Mercer (Biterolf)

    Dean Power (Heinrich der Schreiber)

    Alexander Köpeczi (Reinmar von Zweter)

    Emily Pogorelc (Ein junger Hirt)


    Tschechischer Philharmonischer Chor Brünn

    Gewandhausorchester Leipzig


    Dirigent: Andris Nelsons


    aufgenommen im April 2023 im Großen Salzburger Festspielhaus

    Oe1; Montag, 03.04.23; 23.00 – 00:00


    Thomas Wally analysiert das "Fourth String Quartet" von Brian Ferneyhough (1990)

    Zitat

    ..Thomas Wally, neben seiner Tätigkeit als freischaffender Komponist und Violinist auch an der Wiener Musikuniversität als Senior Lecturer in musiktheoretischen Fächern aktiv, betrachtet Brian Ferneyhoughs "Fourth String Quartet" aus (hör)analytischer Perspektive: Was hören wir, wenn wir dieses Werk hören? Worauf können wir achten? Was sind Besonderheiten, denen wir Aufmerksamkeit schenken sollten? Den Hörer/innen werden analytische Tools bereitgestellt, mit deren Hilfe diese Musik mit einem geschärften Fokus wahrgenommen werden kann...

    Oe1

    -----------------------


    Oe1; Freitag, 07.04.23; 19:30 – 22:15


    Johann Sebastian Bach: "Matthäuspassion" BWV 244


    Eric Stoklossa, Tenor (Evangelist);
    Jan Martinik, Bass (Jesus);
    Lenka Cafourková und Céline Scheen, Sopran;
    Sophie Harmsen, Susanne Langner und Aneta Petrasová, Alt;
    Krystian Adam, Tenor;
    Hugo Oliveira und Tomás Král, Bass u.a..


    Collegium 1704, Collegium Vocale 1704,

    Dirigent: Václav Luks


    aufgenommen am 7. April 2019 im Großen Konzerthaussaal Wien


    -----------------------


    SWR 2 ; Montag, 10. April; 10:30 – 12:00


    Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur „Eroica“


    Berliner Philharmoniker

    Leitung: Paavo Järvi


    Konzert vom 4. März 2023 in der Berliner Philharmonie


    Johannes Brahms: Variationen über ein Thema von Joseph Haydn B-Dur op. 56a
    Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93


    Berliner Philharmoniker


    Leitung: Kirill Petrenko


    Konzert vom 27. Januar 2023 in der Berliner Philharmonie

    DLF-Kultur; Donnerstag; 09.03.23, 20:00 – 22:00


    Olga Neuwirth: „Vampyrotheone“ für drei Solisten und drei Ensembleformationen

    Luciano Berio: „Chemins II su Sequenza VI“ für Viola und Ensemble
    Beat Furrer: „linea dell'orizzonte“ für Ensemble

    Friedrich Cerha: „Jahrlang ins Ungewisse hinab“ für Kammerensemble mit Singstimme


    Klangforum Wien
    Leitung: Emilio Pomàrico


    Pierre Boulez Saal, Berlin, Aufzeichnung vom 04.03.2023


    ----------------------------


    DLF-Kultur; Sonntag; 12.03.23; 15:00 – 17:00


    Romeo und Julia in New York - „West Side Story“ von Leonard Bernstein


    Gast: Kevin Clarke, Musikwissenschaftler
    Moderation: Uwe Friedrich
    (Wdh. v. 29.05.2016)


    ---------------------------


    NDR-Kultur; 11.03.23; 18:00 – 20:00


    Johannes Brahms: Ein deutsches Requiem


    Benjamin Appl, Bariton
    Susanne Bernhard, Sopran
    NDR Vokalensemble
    WDR Rundfunkchor Köln
    NDR Radiophilharmonie
    Ltg.: Andrew Manze


    Live aus dem Kuppelsaal in Hannover


    -----------------------------


    NDR-Kultur; Dienstag; 14.03.23; 20:00 – 22:00


    Johannes Brahms:
    Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur op. 83
    Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98


    Denis Kozhukhin Klavier
    NDR Radiophilharmonie
    Ltg.: Andrew Manze


    Live aus dem Kuppelsaal in Hannover


    ------------------------------


    Oe1; Freitag; 31.03.23; 19:30 – 22:00


    Hans Werner Henze: Tristan. Préludes für Klavier, Tonbänder und Orchester (1973)

    Béla Bartók: Konzert für Orchester Sz 116 (1943)
    Tanja Elisa Glinsner: BlurRed (2019)


    ORF Radio-Symphonieorchester Wien,
    Igor Levit, Klavier
    Dirigentin: Marin Alsop


    aufgenommen am 23. März 2023 im Großen Musikvereinssaal in Wien

    im Post mit der Nummer 68,

    Jetzt hat mein Brägen es gecheckt, der hatte bis eben die Chose zeitgeschichtlich mit 68 drauf. Menno, der funzt halt nicht so schnell ... => doch mein Brägen hat weiterhin reines Gewissen, denn er hatte nicht die Finger hinterm Rücken gekreuzt! :thumbup:

    Und ist auch kein Eingeständnis,"im post 68 mit den allgemeinen Aussagen zu kurz gesprungen zu sein..."

    Ich nehme mal an, Du hattest die Finger hinterm Rücken gekreuzt!

    Oh weh :heul1: .... was haste bloß für Image von mir Grins1

    Nee, nee, denn ich funze doch als totalst argloses und mega-ehrliches Kerlchen. :saint:
    Also, Zweckfreieheit als Eigenschaft von KS (Kunstschönen) Ist nicht auf meinen Mist gewachsen. Vielmehr bestimmte bereits oller Brägen-Quäler Kant das KS als Zweck an sich selber, was damit eben nicht als zweckverstrickte/korrumpierte Chose rüberkommt; wie z.B. Give-Aways zur Umsatzförderung oder als Mittel zum Chillen, um dann noch effektiver in Chefetagen knallharte Markt-Interessen durchzupeitschen. Sondern ästhetischer Zustand als interesseloses (!) Wohlbefinden. Begrifflloses Geschmacksurteil vom schönen Gegenstand kommt auch nicht intentional rüber …
    Und zu seiner Zeit hausten nicht bloß unsere Großpapis und alle Capriccio-User, sondern auch post-68 (was auch immer das sein mag) noch ganz feste im Kinderteich …
    Bitte, bitte glaubs mir! :jaja1: :jaja1: :jaja1: :jaja1: :jaja1:

    Hä? Das war doch ein Beitrag von Dir..?

    Also mein Brägen verzapft [e] Legion an Verbalergüssen in Capriccio, aber post-68-Zeugs war bisher nicht dabei. Ja, echt! Isch schwöre :jaja1: :jaja1:

    1. Aussage: hat niemand behauptet.

    Würde bei konsens-liker Argumentation zu diesem Resultat rübermachen...

    Es gibt Konsens, daß kontextualisierte Stille in 4'33" Kunst ist, unkontextualisiert im Wald aber nicht. Und zum Konsens gehöhrt, daß ihn nicht jeder teilen muss. Während es bei Beethoven op 59,1 wohl niemand gibt, der bestreitet, daß es Kunst ist, ist das bei Rauschenberg oder Cage nicht ganz so allgemein akzeptiert. Oder bei "Regietheater"...

    Mein Brägen wähnt, dass bei Fetzigkeiten a la Schönbergs op. 45 und/oder Lachenmanns Streichquartett 1.0 (Gran Torso) kein Konsens wie im Falle von Beethovens op. 59 1.0 rüberkäme.


    Um unbemalte Aldi-Leinwände und unkontextualisiertes 4‘33‘‘ nicht als Kunst rüberwachsen zu lassen, bedarfs no Konsens. Denn Aldi-Chose kommt nicht als Zweck an sich selber rüber, sondern dem Supermarkt dienstbar.


    Und 4'33"-unkontextualisiert-im-Wald fiele gleichfalls nicht unter Kunst bzw. KS (Kunstschönes), sondern käme als NS (=Naturschönes) rüber, weil no Artefakt.


    Man könnte drüber grübeln, falls der Wald künstlich in Gestalt von Park angelegt, ob dann 4'33"-unkontextualisiert-im-Wald als KS 2.0 (=Kulturschönes) firmierte.


    Ob diese Kriterien als Unterschied in allen (wesentlichen) Fällen funzen, wäre andere Frage, denn: "KV 1 aber wohl schon, obgleich strukturell von "Hänschen klein" nicht so weit weg."

    Wenn Bruckner in der Fünften einen Choral setzt (und Mahler im Kopfsatz der Sechsten einen verzerrten Choral), dann kann ich das dechiffrieren. Nicht nur mit dem Kopf. Das gehört zur Rezeption dazu. Der Komponist scheint es ja auch vorauszusetzen, dass ich das dechiffrieren kann.

    So isses.

    Choral in Br5 bzw. in beschädigter Gestalt in M6, also der haust als Notenquälerei-Bestandteil im Objekt Kunstwerk.

    Das bedeutet, dass besagtes Choral-Material im Objekt Kunstwerk als Voraussetzung funzt, um diese Chose beim Reinziehn überhaupt choral-like zu dechiffrieren. Dieser Fakt fiele bei bloßer Resonanzbewertung bzw. empirische Ästhetik unterm Tisch, wenn es lediglich auf Hörer-Reaktionen sich versteift …


    (Nebenbei: Kunst – nicht bloß in Gestalt von Mucke - kommt m.E. voraussetzungsreich rüber … Ludewig setzte in op. 110 (3. Satz) - ob intendiert oder nicht, keinen Schimmer, weil nicht dabei gewesen - voraus, dass Hörer/Tastenquäler „Es ist vollbracht“ aus Bachs JP auf Schirm hat …)

    Ist das das Eingeständnis, im post 68 mit den allgemeinen Aussagen zu kurz gesprungen zu sein? ;)

    Sag dus mir. Mein Brägen hat post68 nicht auf Schirm

    By the way: wenn es unmöglich ist zu sagen, was Kunst ist, gilt das natürlich auch für's Gegenteil: Es lässt sich nicht allgemein (!!! sic!!!) definieren, was keine Kunst ist

    Wenn du deine Wenn-Vorraussetzung so rüberwachsen lässt, dass sie mit Gültigkeit für alle Zeit behaftet (wäre außerhalb möglicher Erfahrung), dann könnte mein Brägen genausogut sagen, dass es möglich ist, begrifflich rüberwachsen zu lassen und kenntlich zu machen, was Kunst ist bzw. nicht ist. Allerdings bloß mit Definition kommt man/frau dabei nicht weit ... und zugegeben, ...

    Auch wenn hin und wieder jemand geglaubt hat, das zu können. Beispiele spar' ich mir, sind Legion. Hat sich dann im Nachhimein immer als Fehler herausgestellt

    ... dass begriffliche Anstrengungen die Chose nicht erschöpfend rüberbringen und manches dabei weiterhin ungeklärt bleibt. Das wäre aber dann nicht mit Fehler zu identifizieren.

    Mindestens ist aber der blanke Anlass, warum irgend etwas geschaffen wurde, keine hinreichende Bedingung, dem Geschaffenen a priori einen potentiellen Kunststatus abzusprechen

    So issses. Warum was fabriziert wurde, reicht m.E. nicht hin. Entscheidend was das Artefakt ist bzw. wie es funzt ...

    Sogar Werbung kann durch Konsens Kunst sein.

    Naturwissenschaftliche Gesetzmäßigkeiten/Zusammenhänge kommen Brägen rüber, etwa: wenn irgendwas gegeben ist, kann man/frau mit Resultat oder Effekt rechnen.
    Aber Chosen, die Kunst bzw. Ästhetik (auch z.B. Geschichte, Gesellschaft) betreffen, funzen nun mal nicht so easy: sondern mit möglichen Ausnahmen, Wahrscheinlichkeiten, Annäherungen und/oder vielleicht sogar bloß mit Tendenzen … das liegt halt im Unterschied der Sache.


    Es wäre – gelinde gesagt - höchst strange durch Konsens die Gültigkeit von Naturgesetzen (Gravitation) oder Bestimmung von Beethovens op. 59,1 als Kunst auszudiskutieren/entscheiden zu wollen (Empirismus-Haltung zu Naturwissenschaften in Bezug auf bloße Wahrscheinlichkeit mal als Bück-Ware ganz draußen vorgelassen).


    Werbung dient ausschließlich äußeren Zweck; Werbefilm/bild/mucke ist nicht und kommt nicht als Zweck an sich selber rüber. Werbung kann als Materialbestandteil im Kunstwerk rüberwachsen. Als Top-Modell mal dazu ein Gedicht von Ingeborg Bachmann. Dann erfüllte jedoch IBs Versequälerei und nicht die darin zitierte Werbung den Begriff von Kunst ...
    (Ja, ja, okay,okay, mein Brägen zog schon viel spannendere/fetzigere Versequälereien IBs sich rein)

    Ingeborg Bachmanns Gedicht „Reklame“
    REKLAME – Wohin aber gehen wir / ohne sorge sei ohne sorge / wenn es dunkel und wenn es kalt wird
    www.planetlyrik.de

    würde aber den Begriff "praetersozial" vorschlagen, also "an der Gesellschaft vorbei".

    Chose droht damit bloß im „abstrakt“-Modus zu versemmeln, während beim Ritterschlag „asozial“ wenigstens noch sowas wie Bezug (ja, ja, okay, okay, contrapunktischer) von Kunst zum miesen Realitätsprinzip/Gesellschaft rüberkäme…

    Aber, Vorsicht: ist ein Neologismus. Grins1

    Menno. Mein Brägen checkt das nicht :( :(

    Womit das Asoziale anders verortet wird als bei dir.

    Vermutlich. Weil Abgründe prosaischer Lebenswirklichkeit meinen Brägen durchaus „sozial“ rüberkommen …


    Hm. Vielleicht findet man/frau in Capriccio irgendwie geeigneteren Begriff anstelle von „asozial“; zum Behuf potentieller Belastungssperre …

    Dieser ist doch sehr belastet und per se fragwürdig.

    Einerseits ja, weil Zusammenhang diese Begriffschose belasten kann ....

    Zumindest auf den Begriff "asozial" sollte man tunlichst verzichten, finde ich.

    Andererseits fällts meinen Brägen schwer drauf zu verzichten.

    Denn Kunst kommt m.E. halt mit "asozialen" Schlag-Seite rüber, indem ein Teil von ihr nicht totalst im Realitätsprinzip abzukacken bereit ist ...

    (Musik)Theaterinszenierungen gibt, die Menschen überfordern. Die Münchener Trojaner von Christophe Honoré vom letzten Jahr sind so ein Beispiel. Da wurde über weite Strecken schwules Sexfilmmaterial gezeigt (nein, ich würde es nicht Pornografie nennen). Ich fand das in vielerei Hinsicht unpassend, ehrlich gesagt sogar ein bisschen homophob, weil es die Botschaft vermitteln konnte, dass die Troer wegen ihrer Neigung zu gleichgeschlechtlicher Ausschweifung am mannhaftem Kampfe gehindert waren (nannte man vermutlich mal "Wehrkraftzersetzung").

    So isses. In Kunst, weil gleichermaßen anteilig am Realitätsprinzip, können auch ideologische Schlagseiten hausen (hab die Münchner Trojaner nicht mir reingezogen): Germanys Next-Top-Modell dafür das Werk Wagners ...

    erwartet zugegebenermaßen meist eher Erhabenes als Verstörendes

    der Brägen jedes Besuchers/Hörers/Betrachters bleibt i.d. R. dabei intakt und damit könnte "Verstörendes" u.U. sogar wie "Erhabenes" rüberkommen

    Ich habe z.B. im Residenztheater in München einmal erlebt, daß es WÄHREND der Aufführung zu einen wahren Exodus kam. Auf der Bühne waren nackte Männer zusehen, auf dem Boden gab es Körperflüssigkeiten jeglicher Art. Es konnte einem speiübel werden, und was sich an Handlung tat, war alles andere als jugendfrei.

    Ach, menno. Wär gern dabei gewesen :thumbup: . Da hat mein Brägen glatt was verpasst. :heul1:

    Wie das Stück hieß, habe ich gnädig verdrängt.

    Schade. :( Würde meinen Brägen höchstlich interessieren. :jaja1:

    Asozial war das, was sich auf der Bühne tat!

    Damit käme eine Mindesterwartung meines Brägens beim Kunstreinziehn rüber, denn Kunst, weil die nicht sich totalst integrieren lassen will, hat gezwungener Maßen ihre "asoziale" Schlag-Seite ... gilt auch für Inszenierungen, egal ob die rt-phob- oder rt-phil-like …

    Will man dann das Publikum, das das nicht mehr aushielt, als "asozial" bezeichnen, wie es Harnoncourt-Fan tat?

    Das Publikum (mein Brägen inclusive) bleibt beim Reinziehn von "asozialer" Kunst (ja, ja, okay, kommt jetzt eben pleonasmus-like rüber) doch sozial ...

    besonders beim Nichtaushalten von Kunst:

    Der Aufstand der Anständigen und Kunstverständigen war sozusagen Pflicht.


    Oder gar in die Hölle schicken?

    Das brauchst gar nicht; denn die droht sowieso bereits durch die Realität (nicht durch die Kunst) ...

    im Théâtre des Champs-Élysées ... So gesehen anno 1913.

    und auch in Wien am 31.03.1913:

    "asozale" Noten-Verunstalter (Zemlinsky, Webern [ sein op. 6 kam vermutlich als schlimmste "asoziale" Mucken-Zersetzung rüber], Schönberg, Berg) provozierten soziale Hooligan-Randale ...