Beiträge von Giovanni di Tolon

Am 12. Dezember wird eine neue Forensoftware installiert. Die Arbeiten dauern voraussichtlich etwa eine Stunde und werden zwischen 13:00 und 18:00 Uhr stattfinden. Für die Dauer der Installation wird das Forum nicht verfügbar sein!

    Und schon wieder ist ein halbes Jahr herum und ich erwähne mein Programm für die ersten Monate des Jahres:


    10.2. 19 Uhr Himmelfahrtskirche Sendling BWV 65 (uraufgeführt am 6.1.1724) & 79

    11.2. 17 Uhr Michaelskirche Grafrath, dito

    25.2. 19 Uhr Himmelfahrtskirche Sendling Mendelssohn Lobgesang-Symphonie

    23.3. 19:30 Uhr Matthäuskirche München BWV 245 (uraufgeführt am 7.4.1724)

    29.3. 18 Uhr Herkulessaal München BWV 245

    12.5. Budweis: Brahms Deutsches Requiem


    danach dann noch etwas Handel nach so viel JSB ...


    Gruß Benno

    Ich finde es übrigens gar nicht so schlimm, dass eine neue Intendantin in Aachen einen karrieregeilen Opportunisten nicht mehr in ihrem Hause mit einer Büste ehren will ... Da kann man schon mal zu neuen Einschätzungen kommen ... Und das hat wenig mit cancel culture zu tun, sondern dass vielleicht einfach der Abstand groß genug geworden ist, dass man positive und negative Aspekte der Tätigkeit in Aachen anders gewichtet.

    Ich weiß nicht, ob schon darauf hingewiesen worden ist: es gibt ein hübsches Tuben-Video, in dem Yannick Nézet-Séguin darauf hinweist, wie er Bradley Cooper beigebracht hat, so wie Lenny zu dirigieren:

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    Ich finde es ganz sympathisch und lehrreich, wie gut man als Dirigierlaie werden kann ...

    Oh je, Blomstedt erkrankt. Wie schade. Aber über Giuseppe Mengoli habe ich einiges Gutes gehört. Warst Du vor Ort? Magst Du berichten?


    Noch kurzfristig gebucht:


    Sa 2.12. 18 Uhr Kammerspiele München


    Die Vaterlosen, Tragikomödie von Anton Tschechow (sonst gerne in Deutschland unter der Namen der Hauptfigur, Platonow, gespielt)


    Anna Petrowna Wojnizewa, junge Generalswitwe - Wiebke Puls

    Sergej Pawlowitsch Wojnizew, ihr Stiefsohn Bernardo - Arias Porras

    Sofja Jegorowna, seine Frau - Katharina Bach

    Porfirij Semjonowitsch Glagoljew, Gutsbesitzer - Edmund Telgenkämper

    Kirill Porfirjewitsch Glagoljew, sein Sohn - Abel Haffner 

    Marja Jefimowna Grekowa - Anna Gesa-Raija Lappe

    Iwan Iwanowitsch Trilezkij, Oberst im Ruhestand - Walter Hess

    Nikolaj Iwanowitsch Trilezki, sein Sohn, Arzt - Martin Weigel

    Michail Wassiljewitsch Platonow, Dorfschullehrer - Joachim Meyerhoff

    Alexandra Iwanowna (Sascha), seine Frau - Edith Saldanha

    Ossip, Pferdedieb - Thomas Schmauser

    Carl - Carl Hegemann


    Regie Jette Steckel

    Bühne Florian Lösche

    Kostüm Pauline Hüners

    Live-Musik (Komposition) Matthias Jakisic

    Musik (Komposition) Anna Bauer

    Dramaturgie Emilia Heinrich, Tobias Schuster


    Ich hatte es mir schon mal im Sommer angeschaut und das Erlebnis, Meyerhoff live zu erleben, will ich mir nicht entgehen lassen.


    Gruß Benno

    Und zuletzt sind diese Kartenkäufe hinzugekommen:


    Mi 7.2.2024 19 Uhr Nationaltheater München


    PIQUE DAME, Komponist Pjotr I. Tschaikowski. Libretto von Modest I. Tschaikowski nach der gleichnamigen Erzählung von Alexander S. Puschkin.

    Oper in drei Akten (1890)


    Musikalische Leitung - Aziz Shokhakimov

    Inszenierung - Benedict Andrews

    Bühne - Rufus Didwiszus

    Kostüme - Victoria Behr

    Licht - Jon Clark

    Chöre - Christoph Heil

    Dramaturgie - Olaf Roth


    Hermann - Brandon Jovanovich

    Graf Tomskij - Roman Burdenko

    Fürst Jeletzkij - Boris Pinkhasovich

    Tschekalinskij - Kevin Conners

    Surin - Bálint Szabó

    Tschaplitzky - Tansel Akzeybek

    Narumow - Nikita Volkov

    Gräfin - Violeta Urmana

    Lisa - Asmik Grigorian

    Polina - Victoria Karkacheva

    Gouvernante - Natalie Lewis

    Mascha - Daria Proszek


    Bayerisches Staatsorchester

    Bayerischer Staatsopernchor

    Kinderchor der Bayerischen Staatsoper


    Nach der guten Erfahrung mit Asmik Grigorian bei Dvorak traue ich mich auch zu Tschaikowski, sonst nicht soooo mein Revier.


    Außerdem: Bella Martha in einer Runde von musikalischen Freunden

    So. 3.3.2024 19 Uhr Herkulessaal München


    Martha Argerich - Klavier

    Lilya Zilberstein - Klavier

    Anton & Daniel Gerzenberg - Klavier


    Klavierduos von Johannes Brahms und weiteren klassischen Komponisten
    Bedrich Smetana: Sonate in einem Satz e-Moll für 2 Klaviere zu 8 Händen

    Bei mir gerade mal eine der liebsten Neuankäufe der letzten Jahre mit (für mich) neuem Repertoire:



    Diese Konzerte aus den späten 1760'er/ frühen 1770'er Jahren atmen den gleichen Geist wie die Violinkonzerte von WA Mozart: gesanglich-opernhaft im Gestus. Mozart selber hat sich oft lobend über Opernmusik des Böhmen geäußert. Wer sich mal herantasten mag, sollte in die langsamen Sätze der Konzerte reinhören.


    Leila Schayegh spielt sehr direkt, kann die vielen Stimmungen wunderbar einfangen, das Orchester spielt immer etwas auf der lauten Seite für meine Ohren.

    Hallo in die Runde,


    ich bin vorgestern bei der zweiten Aufführung der Wiederaufnahme des Berg'schen Wozzeck in der Münchner Inszenierung von Andreas Kriegenburg aus dem Jahre 2008 gewesen, in der momentan Peter Mattei die Titelrolle singt. Nach Bo Skovhus, Matthias Goerne, Christian Gerhaher war das mein vierter Live-Wozzeck und er war einer der besten. Die musikalische Leitung hatte der GMD inne, d.h., von der orchestralen Seite wurde ein herber, erdenschwerer und recht kräftiger Berg gespielt. Die Marie war bei Marlis Petersen in allerbesten Händen, ebenfalls sehr kräftig-menschlich gesungen, die erotischen Partien der Rolle füllt sie natürlich perfekt aus, meine anderen Erlebnisse mit ihr waren Lulu, Marie/Marietta, Salome, sie war eine aktivere, erdennahere Marie als andere Sängerinnen, die ich der Rolle live gehört habe. Wie schon vor vier Jahren, als ich Christian Gerhaher in der Titelrolle erlebt habe, waren John Daszak (Tambourmajor), Wolfgang Ablinger-Sperrhacke (Hauptmann), Jens Larsen (Doktor) und Ulrich Reß (Narr) in toller Intensität und Präsenz sehr starke Partner für Peter Mattei. Der war ein sehr viel gesünderer Wozzeck als Gerhaher, der stimmlich und darstellerisch das Zerrissene und Getriebene der Figur stärker betont hat. Sängerisch war ich absolut angetan, eine toll dunkle Baritonstimme mit perfekter Diktion und umwerfendem Bühnenauftreten.


    Insgesamt eine tolle Aufführung auf gewohnt sehr hohem Staatsopernniveau in meinen Ohren. Ich bin gespannt, wie Stimmliebhaber das in den kommenden Tagen erleben wird.


    Gruß Benno

    Ach, das habe ich bisher noch nicht genannt, endlich mal wieder Reger live:


    Sonntag, 21.01.2024 / 11:00 Prinzregententheater


    Ludwig van Beethoven: Große Fuge B-Dur op. 134 für Klavier vierhändig

    Johannes Brahms: Haydn-Variationen B-Dur op. 56b für zwei Klaviere

    Wolfgang Amadeus Mozart: Sonate D-Dur KV 448 für zwei Klaviere

    Max Reger: Variationen und Fuge über ein Thema von Mozart für 2 Klaviere op.132 a


    Igor Levit - Klavier

    Markus Becker - Klavier

    Die 'Ewigkeit' hat JSB meines Wissens auch nicht im Blick gehabt, aber das mag nur an meiner Ungebildetheit liegen. Ich wüsste nicht, wie das zu Schützens oder JSB's Zeiten ausgedrückt würde.


    Ich habe bei den Exequien den Eindruck, in der Gründlichkeit der Textkompilation und in der entsprechenden musikalischen Ausdeutung einer sehr grundlegenden Anspruch gegenüberzustehen.

    Was ich noch nicht erwähnt habe:


    So. 17.12.2023 19 Uhr Herkulessaal der Münchner Residenz


    Wolfgang Amadeus Mozart, »Idomeneo, Rè di Creta«

    Dramma per musica in drei Akten, KV 366 (konzertant)


    Sir Simon Rattle Dirigent

    Andrew Staples Tenor (Idomeneo)

    Magdalena Kožená Mezzosopran (Idamante)

    Elsa Dreisig Sopran (Elettra)

    Sabine Devieilhe Sopran (Ilia)

    Linard Vrielink Tenor (Arbace )

    Liam Bonthrone Tenor (Oberpriester des Neptun)

    Tareq Nazmi Bass (Stimme des Orakels)

    Chor des Bayerischen Rundfunks

    Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks


    Besonders die Besetzung der vier Hauptrollen finde ich ungemein attraktiv.


    Do. 11.01.2024 20 Uhr Herkulessaal der Münchner Residenz


    Johannes Brahms, Symphonie Nr. 1 c-Moll, op. 68

    Johannes Brahms, Symphonie Nr. 2 D-Dur, op. 73


    Herbert Blomstedt Dirigent

    Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks


    Ich hoffe, Blomstedt schafft es noch einmal, sein wunderbares Licht im Zusammenspiel mit dem Orchester zum Leuchten zu bringen. Eine Woche später sind die beiden anderen Symphonien in gleicher Besetzung geplant.

    Es bleibt mir die banale Feststellung, dass diese Musik einen zeitlosen Reiz auch für mich hat, selbst wenn ich sie kaum je gehört habe.

    So ähnlich geht es mir auch. Und laut putto ist das Stück ja auch ein Hochpunkt der abendländischen Musik. Schon bemerkenswert für ein "Gelegenheitswerk", das es ja wohl auch gewesen zu sein scheint.

    Auch die Matthäuspassion, ca. 90 Jahre später, war im Moment der Entstehung ein Gelegenheitswerk, komponiert für die Aufführung im Karfreitagsgottesdienst, vermutlich 1727.


    Ich hatte - vor mittlerweile auch schon wieder fast fünf Jahren - das Vergnügen, das Stück in eher kleinerer Chor-Besetzung selber zu singen. Aufgrund dieser Erfahrung möchte ich sagen, dass ich das Stück ebenfalls als einen Hochpunkt der abendländischen Musik ansehen mag: die Tiefe der Textdurchdringung, das immer wieder Neu-Erfinden von Klangerlebnissen - hiermit meine ich die ständig anderen solistischen Zusammensetzungen durch das ganze Stück - und viele Aspekte mehr zeigen, dass Schütz dieses Stück mit viel Bedacht komponiert hat, die Veröffentlichung noch im Jahre der Uraufführung ist ein weiterer Hinweis, dass auch in des Komponisten Selbsteinschätzung dieses Werk als gelungen angesehen werden kann.


    Gruß Benno

    Hallo zusammen,


    nachdem ich leider nicht das Konzert anhören konnte, habe ich den Tipp bekommen, dass das Konzert mit Sir Simon, BR Chor und BR Symphonieorchester mit u.a. Luciano Berios Coro in der Mediathek vorhanden ist:


    musica viva: Sir Simon Rattle - Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
    Besuchen Sie das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks online!
    www.brso.de


    Der Berio beginnt gegen Minute 27. Ich bin sehr angetan von der Qualität der Aufführung. Vielleicht mag ja die eine und der andere auch noch mal reinschauen.


    Gruß Benno

    Hallo in die Runde,


    nachdem ich am Wochenende zwei Auftritte mit dieser Kantate hatte - vermutlich in der Leipziger Fassung mit drei Solisten und Aufteilung der meisten Chorstücke auf Soli und Chor -, hier ein paar Gedanken von einem bekennenden Nicht-Bach-Fan, die sich als Ergänzung zur profunden Werkeinführung von Mauerblümchen verstehen wollen.


    Die Kantate entstammt vermutlich der Weimarer Zeit, wurde von Bach aber offensichtlich als ein sehr gutes Stück seiner Feder angesehen, weil er es vermutlich bei der - nicht erfolgreichen - Bewerbung nach Hamburg im Jahre 1720 verwendet hat. In Leipzig hat er sich im Februar 1723 mit zwei anderen Kantaten vorgestellt (BWV 22 Jesus nahm zu sich die Zwölfe und BWV 23 Du wahrer Gott), BWV 21 wurde dann aber sehr bald nach Amtsantritt im Juni 1723 in Leipzig erstmals aufgeführt.


    Wie in einigen anderen der frühen Kantaten sind auch hier die Chorsätze noch motettisch geschrieben: jeder Textabschnitt wird mit einem neuen musikalischen Motiv hinterlegt. Ich habe das schon bei BWV 150 als interessante Methode der Auseinandersetzung mit dem Text geschildert und habe das hier wieder genossen. Johann Mattheson hatte sich ja an der Vielzahl der Textwiederholungen 'Ich' gestört, das ist schon sehr auffällig und unbescheiden, wie das individuelle Leiden am Beginn des ersten Chorsatzes in den Vordergrund gestellt wird.


    Aber es gibt auch ganz wundervolle Passagen mit einer Experimentierfreude, die ich aus späteren Stücken nicht mehr so kenne, z.B. der dreistimmige Abschnitt ab Mitte Takt 31 in Nr.2, in dem der Bass plötzlich die höchste Stimme ist, dieses musikalische Auf-den-Kopf-Stellen habe ich sonst bei Bach nicht kennengelernt. Eine Lieblingsstelle auch im gleichen Stück, wenn sich Bach ab Takt 55 noch einmal eine neue Gestalt für den schon einmal vertonten Text 'Deine Tröstungen erquicken meine Seele' vornimmt, das Tempo verlangsamt sich von Vivace auf Andante und die Betonung rutscht von den Substantiven auf das Prädikat 'erquicken', unser Chorleiter sprach von einem perlenden Glas Champagner in der juchzenden, von kurzen Pausen durchsetzten Passage. Ganz wunderbare Musik ist das. Und erstaunlicherweise walzt Bach das nicht aus, sondern lässt diesen Moment nach anderthalb Takten enden.


    Ähnlich schnell vorbei fliegt meine Lieblingspassage im Chorsatz 'Was betrübst Du Dich': in den Takten 37ff. werden mehrere Hemiolen hintereinandergeschaltet, so dass in einem 3/4-Takt Adagio für insgesamt 6 Takte das Metrum völlig weg ist. Vorher, in den Takten 10-25 spielt Bach noch mehr mit der Taktgebundenheit der Musik, hier ist in einen 3/4-Takt Spiritoso ein 4- oder 5/4-Motiv auf den Text 'und bist so unruhig' eingesperrt. Meistens klingt diese Musik tänzerisch, aber das ist hier sicher nicht gemeint. Sehr schön ver-rückt ist das alles.


    Erst in den beiden Aufführungen ist mir ein kaum so geplantes Detail aufgefallen, das den Übergang vom Duett 'Komm, mein Jesu, und erquicke' in den (in unseren Aufführungen) solistisch beginnenden Chorsatz 'Sei nun wieder zufrieden' betrifft. Die duettierenden Stimmen aus Nr. 8: Sopran (Seele) und Bass (Jesus) führen den neuen Gedanken nur mit Continuobegleitung ein, der sich dann auf die ganze Chorgruppe erweitert. In seiner ruhigen Thematik - die meiste Zeit werden, abgesehen von der eingebauten Choralstimme, einfache Tonleitern in Vierteln auf und ab gesungen - hat der Satz etwas mantra-artiges. Erst mit der zweiten Choralstrophe kommt ein etwas unruhigeres Motiv mit Achtelmotiven dazu. Aber der mantraartige Ton bleibt bis zum Schluss dieses Chorsatzes.


    Soweit die Ideen eines Aufführenden ...

    Gruß Benno

    DIENSTAG, 31.10.2023 20:05 BIS 22:00 UHR BR-KLASSIK


    Carl Loewe: "Jan Hus", op. 82 (1841)


    Monika Mauch, Sopran; Ulrike Malotta, Alt; Georg Poplutz, Tenor; Dominik Wörner, Bass; Arcis-Vocalisten München; L'arpa festante; Leitung: Thomas Gropper

    Was ich wohl noch nicht hier aufgeführt habe, eine Neu-Inszenierung natürlich unter Leitung des GMD:


    So 7.1.2024 17 Uhr Nationaltheater München


    DIE FLEDERMAUS, Komponist Johann Strauß. Libretto von Richard Genée nach der Komödie Le Réveillon von Henri Meilhac und Ludovic Halévy in der deutschen Bearbeitung von Karl Haffner.

    Operette in drei Akten (1874)


    Musikalische Leitung - Vladimir Jurowski

    Inszenierung - Barrie Kosky

    Bühne - Rebecca Ringst

    Kostüme - Klaus Bruns

    Choreographie - Otto Pichler

    Licht - Joachim Klein

    Chor - Christoph Heil

    Dramaturgie - Christopher Warmuth


    Gabriel von Eisenstein - Georg Nigl

    Rosalinde - Diana Damrau

    Frank - Martin Winkler

    Prinz Orlofsky - Andrey Nemzer

    Alfred - Sean Panikkar

    Dr. Falke - Markus Brück

    Dr. Blind - Kevin Conners

    Adele - Katharina Konradi


    Bayerisches Staatsorchester

    Bayerischer Staatsopernchor

    Naja, ich finde den Artikel relativ einfach zu beantworten. Wer keinen Mahler hören will, muss das nicht tun.


    Niemand, nicht einmal ein Rezensent, ist gezwungen, genau dieses Konzert anzuhören, denn es geht dem Herrn ja um die vielen Live-Aufführungen. Ich höre mir in einer Stadt mit reichlich Live-Mahler wie München auch nicht jedes Konzert an, in dem diese Symphonien gespielt werden.


    Grundsätzlich würde ich auch gerne mehr Schmidt, Nielsen et al. live hören, aber gerade in München wird das auch immer besser, man kann das aber glücklicherweise einfach selber entscheiden, was man sich antut und was nicht. Ist also aus meinem Verständnis v.a. ein Luxus-Problem: mit anderen Worten: überhaupt kein Problem.

    Schön, dass Dich diese Aufführung anregt. Anregend und in sich sehr überzeugend finde ich sie nämlich in hohem Maße. Deswegen habe ich sie auch in meine Mahler-Live-Top-Aufführungen aufgenommen.


    Dass Du den Klang als zu weich und die Accelerandi und Ritardandi als -für Dich- zu heftig beschreibst, kann ich verstehen, das muss man auch nicht mögen. Ich finde es aber eben gerade dadurch interessant: dass es so disparat ist, dass die Dinge manchmal nicht zueinander passen wollen. Das ist in meinen Ohren ein allgemeiner Wesenszug der Symphonien von GM: dass eigentlich nichts zusammen passt: das überbordend Positive, die krachenden Zusammenbrüche, das Liebliche, das Fratzenhafte, alles zusammengefasst in dieser Grandiosen Weise einer Mahler-Symphonie.


    Ich mag jedem, der in jeder Aufführung einer Komposition von Mahler einen spezifischen Mahlerton hören will - damit meine ich nicht Dich, das dürfte klar sein - nahelegen, auch das Fehlen eines solchen als Interpretationsaussage zu verstehen und nicht (immer gleich) als Unvermögen des Dirigenten, wenigstens wenn man Konzerte der Berliner Philharmoniker oder eines BR-SO hört. Nicht immer will ein Dirigent einen einheitlichen Ton erreichen.


    Ich denke, hier muss man als Zuhörer viel stärker verstehen, dass ein Konzert - wenigstens für die Aufführenden - immer nur eine Momentaufnahme ist, dass sich eine Interpretation viel mehr von Stimmungen oder auch Fehlern beeinflussen lässt: ich finde die Diskussion bei der BP-Bernstein-Mahler 9., wo im Schlusssatz ein Posauneneinsatz 'fehlt', geradezu absurd. Ja, das ist erst einmal Fakt: der Posauneneinsatz fehlt. Aber die Qualität einer Aufführung hängt doch nicht allein daran, sondern was für einen Fluss eine Aufführung hat, ob sie dem Geist der Aufführenden im Moment des Entstehens entspricht.

    Hallo Peter Jott,


    dass Mahler seiner Achten einen höheren Stellenwert gegeben hat als anderen Werken, glaube ich sofort. Ich habe ja nur geschrieben, dass sie für mich an vielen Stellen ein Zuviel bietet.


    Wenn Du Rattles Sechste von vorletzter Woche verlinkst, sollte man unbedingt auch noch hierauf hinweisen: Rattle sieht gerade die Sechste als ein Stück, das 'eigentlich das ganze Paket eines kolossalen Lebens [enthält]. Und dazu gehören auch Liebe und Optimismus' (ausführlich in dem kurzen Interview). Meine Frau und ich sind nacheinander in den verschiedenen Aufführungen gewesen, sie zuerst. Und als sie mir von den vielen positiven Aspekten der Aufführung vorschwärmte, war ich erst einmal überrascht und habe es dann am nächsten Abend mit eigenen Ohren gehört. Und ich muss sagen, dass mich diese weitgehend positive (ohne dritten Hammerschlag) Interpretation sehr beeindruckt und überzeugt hat. Als dass, was sie sein will: eine Möglichkeit des Stücks, die so dargeboten absolut überwältigend und begeisternd war.


    Gruß Benno