THE TEMPEST wollte Verdi in der Tat auch vertonen, aber auch daraus wurde leider nichts.
Rideamus
THE TEMPEST wollte Verdi in der Tat auch vertonen, aber auch daraus wurde leider nichts.
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Soeben habe ich diese Aufbnahme bei YT entdeckt, und sie ist vielleicht ganz interessant, weil Placido Domingo an seinem Opernhaus in Los Angeles nun auch Verdis anderen Dogen gibt. Ich kann noch nichts dazu sagen, gebe aber schon mal den Link bekannt, solange er noch aktiv ist, was man ja bei YT nie weiß: "http://www.youtube.com/watch?v=APnf_p4gVv4"
Mehr demnächst in diesem Thread, wenn er nicht geteilt wird.
Die von Honoria zur Einführung beschriebene Aufführung gibt es übrigens auch noch, und zwar hier, allerdings mit spanischen Untertiteln: "http://www.youtube.com/watch?v=T81EwEu3qxU":
Rideamus
Frisch geraten: Ist X Mahler und Y Zemlinsky?
Rideamus
Wenn ich die düsterste Oper aller Zeiten benennen müsste, so wäre in Ermangelung besserer Kenntnis mancher osteuropäischer Opern Verdis I DUE FOSCARI ein starker Kandidat, denn die Oper steht von Anfang an unter einem solch rückhaltlos gnadenlosen Stern, dass der in manchen Aspekten nicht unähnliche FIDELIO daneben fast wie eine Situationskomödie wirkt. Lediglich Verdis ungemein kraftvolle Musik, die nur gelegentlich (wie so oft vor allem in den Chören) in Routine verfällt, bringt die Oper zum Glänzen wie eine Katakombe, die durch den Widerschein vieler Kerzen auf den kostbaren, aber wenig tröstlichen Kostümen und Schmuckstücken der Protagonisten erleuchtet und bewegt erscheint.
Warum das gerade jetzt in Verdis Karriere, die doch, ein Jahr nach dem Verlöschen Donizettis, dessen letzte Oper 1843 uraufgeführt wurde, die er noch um Jahre in geistiger Umnachtung erlebte, ihn zum unumstrittenen König der italienischen Oper hatte aufrücken lassen, der von Intendanten aller großen Opernstädte gejagt und angefleht wurde, für sie zu schreiben? Vielleicht lag es vor allem daran, denn mit dieser Oper, bereits seiner zweiten des Jahres 1944, begannen die von Verdi so kennzeichnend beschriebenen Galeerenjahre, während der er Jahr für Jahr ein bis zwei Opern abliefern musste mitsamt den Verpflichtungen zu Reisen und der Anpassung seiner Partituren an die jeweils verfügbaren Sänger – von den Schikanen einer inkonsequenten Zensur, die allerorten ihr Unwesen trieb, ganz zu schweigen.
Allerdings war diese Fron, die erst mit dem Riesenerfolg des RIGOLETTO (1851) und dem sich daraus ergebenden internationalen Ansehen endete, zu der damaligen Zeit üblich, und die jeweiligen Intendanten dachten gar nicht daran, ihre unmenschlichen zeitlichen Vorstellungen den Bedürfnissen ihrer Komponisten oder wenigstens der Qualität ihrer Hervorbringungen anzupassen. Es bedurfte also schon besonderer Genies, dieses System konstanter Überforderung zu überstehen, und für jemanden, der wie Verdi immer skrupulöser in der Anwendung seiner Kunst wurde, musste das wie eine zunehmenden Quälerei erscheinen, die nur dazu geschaffen war, jemanden wie ihn vorzeitig zu verschleißen. Und das geschah ja auch in der Regel. Man sehe sich nur die Namen der anderen führenden Kollegen seiner Zeit an, die Verdi für sein REQUIEM zu Ehren Rossinis verpflichtete: Von den damals hoch geschätzten Antonio Buzzolla, Antonio Bazzini, Carlo Pedrotti, Antonio Cagnoni, Federico Rici, Alessandro Nini, Raimondo Boucheron, Carlo Coccia, Gaetano Gaspari, Pietro Platania, Lauro Rossi und Teodulo Mabellini kenne ich gerade mal ein Werk, nämlich Carlo Coccias hübsche Buffa ARRIGHETTO, und wäre sicher niemand ein Grund, sich die von Helmut Rilling eingespielte MESSA PER ROSSINI zuzulegen.
Aber es kamen auch noch aktuelle Umstände hinzu. Jemand wie Verdi konnte es nicht kalt lassen, dass er das, schon vor dem ERNANI begonnene, Projekt der RE LEAR – Oper bei all seinem Optimismus nicht in den Griff kriegen konnte, und so musste er notgedrungen zu dem Projekt greifen, das er zuvor begonnen und ohne großes Bedauern abgebrochen hatte. Es war eine Oper nach Lord Byrons Versdrama THE TWO FOSCARI um den venezianischen Dogen Francesco Foscari, dessen Sohn unter Korruptionsverdacht geriet und zur Verbannung verurteilt wurde, die Francesco selbst anordnen musste. (1373 – 1457 – s. "http://de.wikipedia.org/wiki/Francesco_Foscari). Später begnadigte er ihn, aber seine Feinde erzwangen weitere Verfahren, die schließlich zu einer Verurteilung zu Kerkerhaft führten, in der Jacopo verstarb. Gebrochenen Herzens widersetzte sich der Doge, der am längsten regierende und lange Zeit in Krieg und Frieden erfolgreichste Doge des Stadtstaates, nicht mehr der Absetzung durch seine Feinde, die er nur um wenige Tage überlebte. Byrons Drama, das wohl nicht wirklich für die Bühne gedacht war, hält sich relativ eng an die historischen Fakten. Im Original kann man es, zusammen mit kritischen Appendices, hier nachlesen: "http://petercochran.files.wordpress.com/...two_foscari.pdf
Verdi arbeitete hier erstmals mit dem sehr folgsamen Librettisten Francesco Maria Piave zusammen, dem aber die Theatererfahrung fehlte, so dass Verdi ihm wenig mehr als die Dichtung der Verse überließ. Dabei war er fast durchweg übel gelaunt, weil eine – vermutlich psychosomatische – Magenerkrankung ihn leiden ließ, und so überrascht es nicht, dass vermutlich etliche der düsteren Passagen aus dem RE LEAR Eingang in diese Partitur fanden, was ihr ersichtlich gut tat, und dass über der Oper ein konstanter Eindruck von Verbitterung schwebt, als sei Verdi erst jetzt bewusst geworden, welche Last der große Ruhm ihm zuteil werden ließ. Der Zeitdruck des Teatro Argentina in Rom, das eine fertige Oper in vier Monaten erwartete, tat ein Übriges um zu verhindern, dass manche routinierten Passagen noch verbessert werden konnten.
Um so erstaunlicher, ja an ein Wunder grenzend ist das meisterhafte Werk, das unter diesen Umständen dennoch entstand. Einige banale Chorpassagen und zwei Aktschlüsse unter Verdis Niveau im zweiten Akt (ein Schlussquartett im Walzerrhythmus, zu dem Jacopo vor den Rat der Zehn geführt wird???) hätte er später sicher besser komponiert, aber sie dienen immerhin als Folie, in deren Umfeld die großartigen Arien und Ensembles des Werkes erst recht zu ihrer hell leuchtenden, besten Wirkung kommen. So kommt es, dass die Oper nicht nur wegen des Dogenmilieus wie eine pessimistische Urfassung des SIMON BOCCANEGRA klingt. Leider fand sich hier kein Boito, der Verdi davon überzeugte, noch einmal Hand an dieses Meisterwerk zu legen.
Über die Musik wird anlässlich der Inhaltserzählung und der Diskographie sicher noch einiges zu sagen sein, so dass ich an dieser Stelle erst einmal abbrechen und auf Später vertrösten kann.
Rideamus
Zu den wenig gewürdigten Eigenheiten Verdis gehört seine ungeheure Belesenheit, die für einen Gastwirtssohn und selbsterklärten Bauern mehr als überraschend ist, da sie schon sehr früh ausgebildet worden sein musste. Man betrachte nur einmal die lange Liste seiner erwogenen und letztlich verworfenen Projekte, die fast die gesamte französische, spanische und englische (sowie die magere italienische) Literatur (hohe wie abenteuerliche, Dramen wie Romane) seiner Zeit umfasst, einschließlich seiner besonderen Aufmerksamkeit für die gerade neu entdeckten und übersetzten Dramen William Shakespeares. Diese waren, vom durchgehend beliebten SOMMERNACHTSTRAUM einmal abgesehen, von der Opernwelt bis dato ziemlich vernachlässigt worden. Der OTELLO ROSSINIS und Bellinis CAPULETI ED I MONTAGUE gingen lediglich auf ähnliche Quellen wie die von Shakespeare benutzten zurück. Eine bemerkenswerte und leider fast unbekannte Ausnahme war die Oper GLI EQUIVOCI, des englischen Mozartschülers Stephen Storace (des Bruders der Sängerin Nancy Storace, der Mozart seine meisterhafte Konzertarie „Ch‘io mi scordi di te“) widmete, und die auf Shakespeares COMEDY OF ERRORS basierte, die Storace als gebildeter Engländer natürlich kannte.
Erst 1839, also bevor Verdi seine erste Shakespeare – Oper, RE LEAR in Angriff nahm und damit noch vor Otto Nicolai, der lange zögerte DIE LUSTIGEN WEIBER VON WINDSOR (1848) zu komponieren, weil er meinte, dass nur Mozart Shakespeare hätte gerecht werden können, veröffentlichte Hector Berlioz mit seiner dramatischen Semi-Oper ROMÉO ET JULIETTE die erste ernst zu nehmende Shakespeare-"Oper" (s. Berlioz: Roméo et Juliette. Ein sinfonisches Operatorium). Überhaupt dürfte ein genauerer Vergleich der Entwicklung der Komponisten Berlioz und Verdi Parallelen zutage fördern, die angesichts der Tatsache, dass beide einander respektierten und professionell wohl auch hoch schätzten, aber einander kaum mochten und wohl auch nicht persönlich kannten, überraschen. Dafür ist hier aber nicht der Ort, so dass ich mich auf zwei Äußerungen beschränke.
Verdis zutreffende Charakterisierung stammt aus dem Jahr 1882 , also aus der Rückschau, denn Berlioz war da schon 13 Jahre tot: „Berlioz war ein armer, kranker Mensch, der gegen alle wütete, heftig und bösartig war. Seine Begabung war sehr reich und mächtig; er hatte den Sinn für das Orchester und wusste schon vor Wagner viel um die Instrumentalwirkungen (die Wagnerianer geben das nicht zu, aber so ist es.) Er konnte sich nicht mäßigen; es fehlte ihm die Ruhe und ich möchte sagen, die Ausgewogenheit, aus der sich erst vollendete Kunstwerke ergeben. Er ging immer über die Grenzen, auch wenn er sonst Lobenswertes hervor brachte.
Seine gegenwärtigen Erfolge in Paris sind zu einem großen Teil gerecht und verdient; aber sie sind mehr auch Reaktion. Man hat ihm bei Lebzeiten so übel mitgespielt. Jetzt aber ist er tot. Hosianna.“
(zitiert nach der Edition von Verdis Briefen von Franz Werfel, erlin 1926).
Nahezu prophetisch fiel Berlioz‘ Kritik der LUISA MILLER aus dem Jahr 1853 aus. "In LUISA MILLER, zu der ich noch nichts sagte, findet man die Fehler der Bühnenkompositionen des bel canto, denen Verdi gehorchen musste, aber ich glaube, dass sein Herzb nicht darin steckte. Man hört eine Tendenz zu ernsthafteren Klängen, einer abwechslungsreicheren Orchestration, die mehr künstlerische Können verlangt als der schulmäßige Orchestrationsstil, dessen Meister Verdi schon längst ist. Diesen Qualitäten gilt es für Musiker wie für Kritiker, gerecht zu werden. IN LUISA MILLER findet man viele schöne Arien, eine eminent ausdrucksstarke Romanze, ein schönes à cappella – Quartett, zahlreicher leidenschaftliche Ausbrüche und auch einige Reminiszenzen, die eine schnelle Lernfähigkeit erkennen lassen. Die Instrumentation erschien mir nüchtern, immer elegant, und die große Trommel (Berlioz‘ Hassinstrument in der italienischen Oper) ist vollkommen aus dem Orchester verbannt. Es ist bemerkenswert, dass Verdi das gewagt hat. Es ist ein definitiver Schritt auf dem Weg der Reform. Hoffen wir, dass der Maestro von nun an diesen Weg herzhaft weiter gehen wird. (aus Le journal des débats in meiner ungefähren Übersetzung)
Aber zurück zum RE LEAR, den Verdi als sein erstes Shakespeare-Projekt bereits vor dem ERNANI in Angriff genommen hatte (ein Salvatore Cammarano mehr als zwei Jahre vor seinem Tod 1852 begonnenes und von Antonio Somma vervollständigtes Libretto findet sich im Nachlass Verdis), aber wegen der Schwierigkeit der Gestaltung mancher Szenen vorerst zurückstellte, was sich noch mehrfach wiederholen sollte. In einem Brief an Cammarano von 1850 ist Verdi voller Enthusiasmus: „König Lear ist auf den ersten Blick so ungeheuer, so sehr schicksalsverflochten, dass es unmöglich erscheinen könnte, daraus einen Opernstoff zu machen. Prüft man genau nach, so scheinen mir die Schwierigkeiten sicherlich groß, aber nicht unüberwindlich. Sie wissen, dass es nicht nötig ist, ein Drama in der bisher allgemein gebräuchlichen Form zu machen. Man müsste eine neue, große, von jeder Rücksicht unbeschwerte Form finden. Mir scheint, dass man durch Zusammenziehungen mit fünf Hauptpartien auskommen könnte: Lear, Cordelia, Narr, Edmund. Edgar. Zwei Nebenpartien: Regan und Goneril. … Zwei männliche Nebenpartien: (wie in der LUISA) Kent Gliocester. Alles übrige ist für zweite Sänger.“ (zitiert nach Frank Werfels Briefedition aaO). Danach gibt Verdi bereits das komplette Szenario vor. Somma sollte später noch das Szenario für UN BALLO IN MASCHERA liefern.
Verdi aber verfolgte dieses Projekt bis zuletzt. Schließlich bot er das Material 1896 sogar Pietro Mascagni an, den er genug geschätzt haben muss. Auf Mascagnis Frage, warum er die Oper nie selbst geschrieben habe, soll Verdi ihm mit leiser Stimme gebeichtet haben: „Die Szene mit Lear allein auf der Heide machte mir zu viel Angst.“ Später macht Franz Werfel in seinem veralteten, aber immer noch lesenswerten „Verdi-Roman der Oper“ Verdis Scheitern an diesem Projekt zum Angelpunkt seiner Biografie.
Zu den anderen Texten, die Verdi für eine Vertonung in Erwägung zog, gehörten natürlich auch Dramen um Catherine Howard und die Tudor-Dynastie und ein anderes um Cromwell, die Verdi jedoch verwarf, „weil es unmöglich ist, für diese Personen Sympathie zu erfinden“. In der Tat ist dies ein Schwachpunkt der relevanten opere serie Rossinis und Donizettis. Auch wollte er Shakespeares HAMLET und ROMEO AND JULIET vertonen, und für einen Weile reizte ihn ernsthaft der Roman RIENZI von Edward Bulwer-Lytton. Leider gab Verdi auch dieses Projekt auf, und zwar nicht etwa wegen der gerade fertig gestellten Oper Richard Wagners, von der er vermutlich noch nicht wusste, sondern weil Verdi sicher war, dass die Polizei den Stoff verbieten würde. Wie gerne würde man doch auch diese Opern aus Verdis Hand kennen.
Statt dessen wandte er sich Lord Byron zu, einer weiteren literarischen Vorliebe, die er mit Berlioz teilte. Dessen dunkles Drama I DUE FOSCARI sollte bald folgen. Aber davon mehr in Kürze in einem anderen Thread.
Rideamus
Vielen Dank für diese enorm sachkundige Einführung in eines von Verdis seltener hochgeschätzten Werke, lieber Agravain. Ich fand zu der Oper relativ früh, d. h. unmittelbar nach Erscheinen der Levine-Aufnahme, als ich noch stark von der Schulerinnerung an Schiller beeinflusst und entsprechend von der schlichten Strickart des Librettos enttäuscht war. Dabei wäre gerade hier Soleras sonstige Unart, das Sympathieprofil seiner Protagonisten nach Belieben zu verändern und immer andere in den Vordergrund zu stellen, nicht ganz so verfehlt gewesen wie etwa bei den LOMBARDI. Die Aufnahme Levines gefiel mir jedoch schon damals sehr gut und blieb deshalb für lange Zeit meine einzige, weil es gerade zu der Zeit für mich noch fast den ganzen frühen Verdi zu entdecken gab.
Später kamen dann die beiden DVD von Riccardo Chailly und Bruno Bartoletti (d. h. die beiden letzten von Dir gezeigten) hinzu, die ich aber immer noch konzentrierter ansehen muss, bevor ich mich zu diesen oder der alten Erinnerung an die Levine-Aufnahme äußere. Im Moment bin ich allerdings noch mit der Auffrischung der DUE FOSCARI ausgelastet.
Ein sinnvoller Kommentar von mir wird also leider noch etwas auf sich warten lassen müssen. Ich wollte mich aber auf jeden Fall schon einmal für den großartigen Anlass dafür bedanken und der Hoffnung Ausdruck geben, dass viele sich dem aktiv anschließen werden.
Rideamus
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Über die Gardelli - Aufnahme kann ich wohl berichten. Sie ist eine geschlossen Aufführung. Montserrat Caballé mit wundervollen Sopran als Amalia - und besonders der damals junge Ruggero Raimondi als Vater Massilimiano ist zwar stimmlich und auch darstellerisch etwas zu jung, aber bei ihm ja immer mit großartigem Einsatz - man nimmt ihm den leidenden Vater ab, Carlo Bergonzi als Carlo Moor, er hatte da den lyrischen Tenor, der zwar nicht ganz passt finde ich, aber sein Tenor war immer eine Ausnahmestimme, Piero Cappuccilli als Francseco die Inkarnation des Schurken aber auch John Sandor als Arminio, Maurizio Mazzieri als Moser und William Elvin als Rolla - alle rollendeckend.
De größte Verdienst gilt wohl Lamberto Gardelli, der den "jungen Verdi" quasi "ausgegraben hat" und, hier, mit dem New Philhamonia Orchestra London vom August 1974.
Die andere Aufnahme kenne ich leider nicht und habe sie nur eingestellt.
Vielleicht hat der liebe Rideamus diese und kann sie beurteilen, was ich ohne Hinhören sagen kann - Dame Joan Sutherland hat sich bestimmt Adelina Patti mit den Trillern zum Vorbild genommen, denke ich?
Euer Peter aus Wien.
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Lieber Peter,
Deinem Lob für die Gardelli-Aufnahme kann ich mich nur anschließen. Leider hat mir die Oper auch in dieser Aufnahme nicht so viel geben können, wie ich erhofft hatte, so dass ich die Aufnahme mit der Sutherland, von der ich seltsamerweise nur die zweite Hälfte habe (muss mal ein Flohmarktkauf gewesen sein) ewig nicht mehr gehört habe. Ich habe mit aber vorgenommen, das in Zukunft mal nachzuholen, Wie sehr die Sutherland der Gatti gleicht, werde ich allerdings nicht beurteilen können.
Höchstens, wie sehr sie einer gewissen Paula Delligatti gleicht (oder nicht), welche die Amalia in einem Rundfunkmitschnitt aus der Covent Garden Opers unter Edward Downes singt. Ich habe auch die ewig nicht gehört, so dass ich derzeit nur darauf verweisen kann, dass ihre männlichen Partner immerhin Dmitri Hvorostovsky und René Pape sind, während ich bei Edward Downes fürchte, dass er hier so wenig an Gardelli heran kommt wie beim STIFFELIO, wo er immerhin das Bild auf seiner Seite hat.
Kommt Zeit, kommt Erkenntnis - hoffentlich
Rideamus
Ich war erst auf der Suche nach einem falschen Onkel; mit dem Großen Onkel geht es deutlich leichter
Bei Frage 4 komme ich wohl diesmal ohne Zaunpfahl und Holzhammer nicht weiter
Denk mal an einen weltberühmten Geigenvirtuosen, der auch Operetten geschrieben hat. Eine davon hieß so wie die Filme.
Rideamus
2
Zusammenfassend; das Stück spielt im Osten und hat einen Kaiser - wie immer man die dort nennt. Man kannte es lange nur in einer beschönigenden >Bearbeitung durch einen Freund. Ein Narr spielt auch mit.
4
Wäre die Dame nicht auch noch ermordet wordem wäre sie vielleicht an Magersucht gestorben. Ohne die Filme über sie wäre ihr Ruhm heute vielleicht aus dem Schneider.
11
Eine Namensvetterin hat gerade ihren baldigen Rücktritt erklärt. Deren Mann war aber auchn nicht sehr viel jünger und kein Vizegraf
Ja, die Extras zur 13 haben es in sich. Aber es kann ja auch nicht jeder Kaiser und Schreiner zugleich sein.
Rideamus
Ich kenne nur den Mann mit dem goldenen Arm. Ich leide unter Nr. 2 und Nr. 10. Vielleicht habt Ihr ja noch den einen oder anderen Tip für mich?
calisto
Gerne doch. Bezeichnenderweise kommen beide Werke aus Gegenden östlich von Dir.
2.
Von diesem Werk gibt es mindestens vier Fassungen von drei berühmten Komponisten. Die Urfassung musste ohne große Frauenrolle auskommen.
10.
Die Schlacht ist ein größeres Orchesterstück in der Oper eines Komponisten, dessen bekannteste Oper eher lyrisch ist. Die Musik eines osteuropäischen Komponisten für das gleichnamige Werk, mit dem man einen Extrapunkt holen kann, entstand in Weimar.
Werden noch weitere Tipps gewünscht?
Rideamus
Das ist wirklich ein Superangebot mit teiweise den besten Aufnahmen dr jeweiligen Opern überhaupt (SIMON BOCCANEGRA, LA TRAVIATA) und den frühen Verdi-Opern von Gardelli. Bei manchen hätte ich eine andere Wahl getroffen (z. B. ERNANI, ALZIRA, LUISA MILLER) aber die angebotenen sind deswegen noch keine schlechten.
Schön auch, dass es JÉRUSALEM (obwohl: als GERUSALEMME???) und auch den AROLDO dazu gibt sowie die vielen kleineren Werke (sogar das schöne Streichquartett ist dabei). Das ist wirklich "Tutto Verdi" in Bestform nach den Maßstäben solcher Monsterboxen, und wenn ich nicht schon so viel davon hätte, würde ich sie mir auch zulegen. Die Sammlung der kompletten Opern (im Wesentlichen dieselben Aufnahmen), die anlässlich des letzten Verdi-Jubiläums heraus kam, war zudem noch deutlich teurer.
Preiswerter wird es kaum noch gehen. Ich gratuliere zu der Bestellung. Berichtest Du dann mal von der Ausstattung?
Rideamus
Ich muss gestehen, dass ich bei veroperter Literatur jeweils nicht die literarische Vorlage gelesen habe, um entscheiden zu können, ob die Veroperung gelungen ist. Wie ist es bei Euch. Hat jemand Beaumarchais mal gelesen?
Gruss
Hudebux
Ich habe die Beaumarchais-Stücke mal gelesen, aber es ist hier nicht der Punkt, glaube ich, ob die Oper besser ist als die Vorlage, sondern ob die Oper also solche gut bzw. für eine derart extreme Auswahl gut genug ist.
Doe Oper LA BOHÉME finde ich deutlich besser als die Vorlage, aber dass es eine der sieben besten ist, finde ich nicht. Das gilt m. E. erst recht für die TOSCA. Anders herum, fällt die Oper CARMEN eigentlich hinter Prosper Mérimée zurück, ist aber als Oper perfekt, und die habe ich noch nicht einmal nominiert.
Ich finde aber auch, man sollte zwischen Dramen und Prosa als Vorlagen unterscheiden, weil die Aufgaben der Librettisten da extrem unterschiedliche sind.
Ceterum censeo: um zu den "7 besten Literaturopern" zu gehören, sollte ein Werk schon auch einigermaßen akzeptiert sein, und wenn es sich das über die Jahrhunderte hinweg erwerben muss wie Berlioz' LES TROYENS, die erstaunlicherweise sonst niemand nennt. Aber suum quique.
Rideamus
Puh, das war ein schweres Stück Arbeit, und mir fehlen immer noch etliche Zusatzpunkte, aber die 13 Tipps kann ich jetzt offiziell geben (manche sind neu):
1.
Hat was mit einem römischen Karneval zu tun
2.
Der Kaiser mit dem Tennisarm
3.
Cole Porter hat die Dame auch besungen, ist aber nicht gefragt
4.
Der Geigenvirtuose, der das erste Werk schrieb, war damit noch nicht aus dem Schneider
5.
Was würde der italienische Belcanto ohne Briten machen? Scheint sich einer von ihnen gedacht zu haben.
6.
Wer den Borgen raus hat, darf sich auch oberhalb seines Standes vergnügen und mit Frauen das tun, was er gern tut
7.
Der Mann hatte es schwer. Er war mit Nr. 5 verschwägert, hat die halbe Welt beherrscht, und trotzdem geht sein Stück fast nur um Frau und Sohn.
8.
Robin Hood gäbe es ohne den König nicht, aber eine spätere, unheilschwangere Dame erinnert sich an ihn
9.
Am Fuß des Capitols von Rom steht ein kleines Standbild des ersten Opernhelden. An den zweiten erinnert die Tatsache, dass seine Oper eine veritable Revolution auslöste.
10.
Der Schlüssel ist hier eher das Orchesterwerk um einen Mann, der auf dem Rücken eines Pferdes festgebunden wurde um auf dem rasenden Tier ausgehungert zu werden.
11.
Wenn ein 20-jähriger aus Dankbarkeit eine 40-jährige heiratet, kann man beim Publikum nur wenig Verständnis für den unweigerlich kommenden Konflikt erwarten, denn sie ist nur leidend und er nur böse. Das Werk war zunächst der einzige andere Flop des Komponisten, rappelte sich dann aber.
12.
Wer in Italien regierenden Familien angehörte oder mit ihnen befreundet war, hatte in der Regel keine lange Lebenserwartung. Die Heldin dieses Stückes, die hier erstaunlich positiv dargestellt wird, hat da ebr einen rekordverdächtigen Ruhm entwickelt.
13.
Wenn ich mich hier ergötze, bin ich in dem anderen Stück über die richtige Schauspielerin.
Viel Vergnügen beim Lösen des kleinen Restes. Ich kann nicht mehr :stern:
Rideamus
Frage 2:
Der Kaiser mit dem Tennisarm
Frage 6:
Wer den Bogen raus hat, sollte erst recht aufpassen, wen er küsst
Frage 7:
Hier ist bald jeder mit jedem verwandt. Weitläufig sogar der Ungeliebte dieser Frage mit dem Mäzen der Frage 1
Frage 9:
Einen Aufstand gibt es in beiden Werken. Einen erzeugt hat aber nur eines von beiden. Nach Bayreuth kommen sie trotzdem beide nicht.
Und jetzt zur letzten und größten Durststrecke :stern: :tee: :wut2:
Rideamus
TIPPS ZUM LÖSUNGSWORT
Auch die hier gesuchte Musik kommt von der Insel und wird traditionell nächste Woche gesungen - Quasimodo
Und der Text in der österreichischen Übersetzung (drum hab ich auch länger gebraucht ) - Pavel
Beim letzten Wort bitte den Apostroph anwenden – Emotione
Auf dem Weg von der WATERLOO BRIDGE zu ihrem APARTMENT konstatierten HARRY AND SALLY: " IT'S A WONDERFUL WORLD", bevor sie dem GOLD RUSH verfielen – Emotione
Ich kenne nur das schottische Original (u.a. von Die Toten Hosen) – Heike
Mit Hängen und Würgen und mit Rideamus als Notarzt habe ich das Ziel erreicht. Ja, Pfadfinder müsste man sein, dann käme man leichter auf die Lösung, denn von der österreichischen Version dieses sonst wirklich sehr bekannten Liedes hatte ich keine Ahnung – Waldi
Wikipedia hat alle zur Auflösung notwendigen Übersetzungen, nur der Titel des Originalliedes muss zuerst gefunden werden. Doch da können einem die Toten Hose oder die Pfadfinder schon weiterhelfen – Teresa Cellini
Die Melodie, auf die der Text gesungen wird, aus dem die gesuchte Zeile entnommen ist, ist inoffizieller Bestandteil jeder "Last Night of the Proms". Man kann das Lösungswort, genauer: die Lösungswörter erraten, ohne die Textversion zu kennen, wenn man von einer deutschen Allerweltsgrußformel ausgeht, die zum Motto dieser Rätselserie passt. Wie bei allen Wortratespielen beginnt man am besten mit den eher seltenen Konsonanten und nicht unbedingt mit dem Erraten der Positionen von "E" und "N" – Mauerblümchen
Ohne Pfadfinder hätte ich den Weg zu dieser reichlich platten Übersetzung des wunderschönen Originals wohl nicht gefunden! – Severina
Das Lied taucht auch in einer Klavierfassung in Chaplins Film Goldrausch auf – Calisto
Das Lösungswort:
Wir sagen uns Auf Wiedersehn
Auld Lang Syne („Längst vergangene Zeit“) ist eines der beliebtesten englischsprachigen Lieder überhaupt und wohl weltweit bekannt. Vor allem in England und Amerika wird es traditionsgemäß zur Jahreswende gesungen. Urprünglich wollte man mit dem Lied der im vergehenden Jahr Verstorbenen gedenken, aber heute gilt es mehr als eine allgemeine Bekundung tiefer Freundschaft, die auch gerne am Ende größerer Veranstaltungen gesungen wird.
Der Text basiert auf der Ballade Old Long Syne von James Watson aus dem Jahr 1711. Bekannt wurde es jedoch erst im 19 Jahrhundert, als man eine Version des Dichters Robert Burns in einer Sammlung schottischer Lieder veröffentlichte.
Zum „offiziellen“ Lied zum Jahreswechsel machte es der kanadische kanadische Bandleader Guy Lombardo, der es in seiner ersten Übertragung einer Neujahrsparty vom Waldorf Astoria am 31. Dezember 1929, dem Jahr des großen Börsencrashs, als Hintergrundmusik zum finalen Countdown des Jahres spielte. Chaplins Zitat der Nummer in der späteren Tomspur seines Stummfilms THE GOLDRUSH ist also leicht anachronistisch, das Zitat in Billy Wilders Meisterwerk THE APARTMENT jedoch absolut authentisch.
Hier der Text von Robert Burns:
Should auld acquaintance be forgot
And never brought to mind?
Should auld acquaintance be forgot,
And days of auld lang syne?
For auld lang syne, my dear
For auld lang syne
We'll take a cup o'kindness yet
For auld lang syne
And surely ye'll be your pint-stowp
And surely I'll be mine
And we'll tak a cup o'kindness yet
For auld lang syne.
We twa hae rin aboot the braes,
And pu'd the gowans fine
But we've wander'd mony a weary fit,
Sin auld lang syne.
We twa hae paidl'd i'the burn,
Frae morning sun till dine
But seas between us braid hae roar'd,
Sin' auld lang syne.
And there's a hand, my trusty fiere
And gie's a hand o'thine
And we'll tak a right gude willie-waught
For auld lang syne.
Vor seiner Erhebung zum offiziellen Neujahrslied war das Lied vor allem in den europäischen Pfadfinderbewegungen populär. Dennoch hat die Übersetzung der österreichischen Pfadfinderversion, die ich ausschließlich der passenden Schlusszeile wegen auswählte, Einige bei der Lösung irritiert. Aber passen tat sie doch zu einem Abschiedsrätsel, oder?
Nun Brüder dieses Lebewohl,
soll es für immer sein?
Ein Abschied ohne Wiederkehr,
der lässt uns traurig sein.
Wir sagen uns auf Wiedersehen,
Auf Wiedersehen, Gut Pfad.
Wir sagen uns auf Wiedersehen,
Auf Wiedersehen, Gut Pfad.
Die Nacht bricht ein ins stille Land,
das Feuer knistert leis',
Reicht euch die Hände Brüder mein,
und schließet so den Kreis.
Wir sagen uns auf Wiedersehen…
Am selben Feuer sitzen wir,
und fest hält unser Band,
Es bleibt mein Bruder immerdar,
der mit bei uns hier stand.
Wir sagen uns auf Wiedersehen…
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Damit findet auch das letztjährige Weihnachtsrätsel ein Ende. Sein Thema war zwar nicht Programm, wie manche befürchteten, denn ich habe durchaus vor, noch eine geraume Weile unter Euch zu bleiben, und ich hoffe auch nicht, dass daraus eine selbsterfüllende Prophezeiung wird. Zwei Faktoren waren jedoch ausschlaggebend, dieses Rätsel um möglichst viele Lieblingsstücke, an dem ich schon länger arbeitete, gerade jetzt zu starten.
Zum einen meine ich, eine gewisse Rätselmüdigkeit zu beobachten. Das ist nach den mittlerweise fünf Jahren gleichartiger Rätselstellerei, über die hinweg mich viele von Euch inzwischen begleitet haben, auch kein Wunder. Das Repertoire denkbarer Fragen ist zwar lange nicht erschöpft, wie Teresa Cellini gerade wieder beweist, aber sie müssen einem auch präsent sein, wenn sie gefragt werden sollen. Und da bin ich dann doch an meine Grenzen gestoßen, denn nur Nachschlagen um entlegene Dinge zu finden, so schön sie im Einzelfall sein mögen, macht ja auch keinen Spaß. Zudem zeigte sich schon eine gewisse Kluft zwischen den Rätselcracks, die weiter anspruchsvoll unterhalten sein wollten, und den anderen, die immer wieder gerne mitmachten, irgendwann aber aufgeben mussten, weil sie einfach nicht die Zeit hatten, so intensiv zu forschen, wie manche Fragen das erforderten. Zumindest eine längere Generalpause schien mir also angezeigt, solange die „Einschaltquoten“ noch gut waren und keine Absetzung erzwingen.
Der andere Faktor ist zu meinem Leidwesen der Zustand meiner Gesundheit, der es mir immer schwerer macht, lange Rätsel zu betreuen und vor allem die Auflösungen weiterhin in der gebührenden Ausführlichkeit abzufassen, wie Ihr sie mittlerweile von mir gewohnt seid. Schließlich sollen ja auch noch andere Themen zu ihrem Recht kommen, wie zum Beispiel jetzt Giuseppe Verdi. Langfristige Versprechungen, und das Ausrichten eines umfangreichen Rätsels betrachte ich als eine solche, sind für mich daher immer riskanter, und ich möchte mich ungern selbst auf etwas festlegen, was ich womöglich nicht mehr einhalten kann. Ich verspreche aber gerne, dass noch das eine oder andere Quickie von mir zu erwarten ist, als Nächstes vielleicht schon das zu Ostern schon fast traditionelle Dreierrätsel.
Inzwischen hoffe ich darauf, mich auch des Öfteren als Ratefreund an Euren Rätseln beteiligen zu können. Hoffentlich sind sie nicht alle so schwer wie das derzeit laufende von Teresa, denn deren Nüsse zu knacken bedarf es wohl eher eines Einhorns als eines Eichhörnchens.
An der „Siegertabelle“ hat sich seit dem Posting Nr. 336 nichts Wesentliches mehr geändert, so dass ich sie hier nicht wiederholen muss. Abschließend würde mich natürlich wie immer interessieren, welche Musikstücke aus diesem Rätsel für Euch besonders neu und/oder welche Auflösungen besonders interessant waren.
Bis zum nächsten Mal, in welchem Thread auch immer
Rideamus
Meine vorlauten Tipps zu Nr. 3 und 8 sind jetzt zum Glück bestätigt.
Bei Nummer 5 kann ich nach Bestatigung noch bieten:
Die Politikerin wurde sehr häufig veropert, aber ihre gleichnamige Nachfolgerin konnte mit dem ihr gewidmeten späten Werk über ihre Ahnfrau herzlich wenig anfangen.
Rideamus
Notabene, noch nicht bestätigt:
3:
Leichte Gefilde sind nicht unbedingt seichte. Immerhin hat diese Dame keiner Handtasche den Namen gegeben, soweit ich weiß.
8:
Das jüngere Werk mit dem Lied, das in einem noch jüngeren ganz anderer Provenienz zitiert wird, stammt von einem der gern übersehenen Jubilare des Jahres. Der eigentliche Hit des Werkes war aber eine royalistische Hymne, mit der sich noch Marie-Antoinette getröstet hat, bevor sie auf das Schaffott musste. Die ging aber weder um Ludwig noch um Karl.
Rideamus
Emotiones Tipp hat mich zum Glück auf einen römischen Karneval gebracht.
Rideamus
Nein, das war kein Tipp, sondern ein Vertipper. Ich hatte da für ein paar Sekunden meinen Lösungsversuch hingestellt. Der stimmte aber nur zu der Hälfte eines Jubilars, die ich mir mal wieder rienziehen muss. :stumm:
Rideamus
Die Adventszeit und damit auch dieses Rätsel gehen zu Ende, und auch das Jahr 2012 neigt sich dem Ende zu. Beides ist ein Grund zum Feiern, und zwar mit viel Licht verschiedenster Art. Für eine solch freudige Gelegenheit hat ein Komponist eine Musik geschrieben, von der ein Teil höchst passend betitelt ist.
Gesucht werden der erste Buchstabe des mittleren Namens des Komponisten und der Titel des erfreulichen Stückes in dem Gesamtwerk.
TIPPS
Von wegen, historisch informierte Aufführungspraxis wäre immer klein besetzt! So ein Quatsch! – Mauerblümchen
Angeblich sorgte die sehr erfolgreiche Generalprobe für ein Verkehrschaos, während die Uraufführung zu einem Desaster wurde – Emotione
Ja dort war, verkehrsmäßig, immer etwas los, dabei war damals gar keine Hochzeit - schon bestätigt – Oper 337
Mit solchen Sachen muß man ja auch vorsichtig umgehen! Zum Glück gibt es heute gut eingespielte Helferteams für sowas - leider ist zu befürchten, dass sie in den nächsten Tagen übermäßig viel Arbeit bekommen werden - Quasimodo
Königlich! – Waldi
Ohne Musik ist es fester Bestandteil bei den Mörbischer Operettenfestspielen – Pavel
Hier droht eher das Gegenstück mit viel Wasser (es taut) – Heike
Es ist auch nicht die Operette von einem gewissen Paul B., sondern das Werk von einem Komponisten, der bei Rideamus im Oster- und Weihnachtsrätsel gewöhnlich nie fehlt – Teresa Cellini
Die Musik dürfte man dann nicht mehr hören, wenn sich übermorgen unzählige Zeitgenossen darin üben, den ersten Teil des Titels in die Tat umzusetzen! – Severina
Bei diesem Musikstück kommt wirklich Freude auf. -Calisto
Die Lösung: G. F. Händel: Music fort he Royal Fireworks – La Réjouissance
Lösungsbuchstabe: F
Beispiele: "http://www.youtube.com/watch?v=vX9NYzg39As" und "http://www.youtube.com/watch?v=tsTq46JK7EU"
Johann Gottfried Walther definierte die „Réjouissance“ in seinem Musikalischen Lexicon von 1734 folgendermaßen: Rejouissance [gall.] heisset so viel, als Laetitia, gaudium [lat.] Freude, Tröstlichkeit: und kommt in Ouverturen vor, da einige lustige Piéces also pflegen titulieret zu werden. (Quelle: Wikipedia)
Das Wörterbuch ergänzt:
Fröhlichkeit (n) [f.] (gaieté)
Geselligkeit (n) [f.] (gaieté)
Jubel (n) [m.] (jubilation)
Unbändige Freude (n) [f.] (jubilation)
Mir schien das ein dringend notwendiger Abschluss für ein Rätsel, das ja nicht nur unbändige Freude zum Thema hatte. Aber wie jedes Jahr (in aller Regel) mit Freuden verabschiedet wird, so sollte es auch mit diesem Rätsel geschehen, zumal der Anlass dieses damit beendeten Adventskalenders auch ein Freudenfest war.
Zu Händels FEUERWERKSMUSIK selbst gibt es hier anscheinen noch keinen Thread, aber diese festliche Musik, eine der letzten, die Händel anlässlich des 1748 geschlossenen Aachener Friedens zur Beendigung des österreichischen Erbfolgekrieges komponierte, bevor er erblindete, gehört neben der anderen großen Freiluftmusik Händels, der WASSERMUSIK fraglos zu den beliebtesten Kompositionen überhaupt. Es gibt wohl kaum eine Hochzeitsfeier gebildeterer Stände, auf der nicht irgendwann LA RÉJOUISSANCE ertönt, wenn es mal nicht Mendelssohn oder Wagner sein dürfen.
Auf ausdrücklichen Wunsch des Königs musste Händel ein kriegerisches Programm komponieren, weshalb er widerwillig bei der Uraufführung auf Streicher verzichten und sich ganz auf kriegerische Instrumente wie „Toot, Whistle und Boom“ konzentrieren musste, um einen wunderschönen musikologischen Lehrfilm Faith Hubleys aus der Produktion von Walt Disney zitieren. Das stellt HIP-Fanatiker vor nicht unerhebliche Probleme, denn Händel fertigte natürlich eine Konzertfassung für volles Orchester an, sobald er das konnte und durfte. In gewisser Weise wurde die dann auch die eigentliche Urfassung, denn das königliche Feuerwerk fiel wegen technischer Probleme und Dauerregen weitgehend ins Wasser.
Aber das ist wirklich ein Stück, das man hören muss und keine Aufgabe für das Lernprogramm. Also genießt die oben angegebenen Clips mit der passenden Illustration oder kauft Euch eine dieser Aufnahmen:
Wer dann noch mehr wissen will, findet hier fast alles, was man wissen kann: http://de.wikipedia.org/wiki/Feuerwerksmusik
Damit sind die 24 Fragen beantwortet. Bleibt noch das mysteriöse österreichische Lösungswort.
Rideamus