Ich habe diese Oper als solche bisher kaum wahrgenommen udn werde mich nun dank eurer Anregungen aber etwas näher damit befassen.
F.Q.
liebe Fairy,
das solltest Du unbedingt tun, denn die Oper ist nicht nur musikalisch ein Schatz, sondern zählt auch von der Handlung für mich zu den interessantesten überhaupt. Im Freundeskreis erörteterten wir einmal die Frage, welche Oper jeder von uns am liebsten inszenieren würde, und das bei mir ganz eindeutig der Hoffmann. Es gibt hier so viele mögliche Interpretationsansätze, so viele Bedeutungsebenen, dass wohl ein Leben gar nicht ausreicht, um dieses Werk wirklich bis in die tiefste Tiefe auszuloten.
Wegen dieser Liebe zu den "Contes D'Hoffmann" ist es mir eben auch so extrem wichtig, dass der Sänger der Titelpartie auch ein exzellenter Darsteller ist. Überhaupt wird hier jedem Sänger schauspielerisch einiges abgefordert, Rampensingen geht bei dieser Oper nun wirklich gar nicht. (Deshalb fand ich auch Alfredo Kraus in dieser Partie immer besonders unerträglich, auch wenn er alles perfekt gesungen hat.)
Araiza zum Beispiel musste immer kämpfen, um über die Runden zu kommen (Nicht im Studio natürlich, wo die Oper häppchenweise eingespielt wurde und er daher immer frisch bei Stimme war), aber er identifizierte sich so 100%ig mit dieser Rolle, "beseelte" sie, um Deinen treffenden Ausdruck wieder einmal zu gebrauchen, zum Mitheulen intensiv, und da verzieh ich ihm gerne, dass er am Ende stimmlich immer in den Seilen hing. Ehrlich gesagt riss er mich mehr mit als Villazón, der bei den zwei Vorstellungen, die ich mit ihm erlebt hatte, bei mir den Eindruck hinterließ, als habe er den Hoffmann noch nicht so 100%ig verinnerlicht.
lg Severina 
PS: Sorry, aber korrigieren kann man nur eigene Texte, wir müssen also Deine charmanten Verdreher stehen lassen, aber die sind doch inzwischen Dein Markenzeichen! 