Ahnte ich es doch - das ist wohl ein Musical??
Ansonsten aber ahne ich leider noch gar nichts :cry: :cry: :cry: (habe aber heute auch wirklich wenig Zeit zu intensiverer Recherche)
lg Severina
Beiträge von Severina
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Liebe Fairy,
danke, dass Du meine schwesterliche Neugierde so ausführlich gestillt hast!Ich liebe den Hoffman sehr und bin immer gespannt, was ein Regisseur daraus macht.
Vor allem ist der Hoffmann eine tolle Rolle für einen Singschauspieler, und gerade da liegt mein Haupteinwand gegen Calleja. Das er die Partie stimmlich problemlos bewältigt (und zwar sicher besser als Villazón), bezweifle ich keinen Augenblick, aber ich habe schon so viele tolle Hoffmänner erlebt (Domingo, Araiza, Shicoff, Villazón.....), dass ich mir meinen singenden Bilanzbuchhalter dabei lieber nicht vorstellen will. Gerade diese Rolle muss man bis zur Selbstentäußerung spielen, sonst ist es für mich nur die halbe Miete. Hoffmann ist auch einer, der an beiden Enden brennt und dabei fast verbrennt, deshalb ist er Villazón auf den Leib geschneidert. Man muss mit Hoffman mitleiden, und ich bezweifle sehr, dass Calleja dieses Gefühl in mir wecken könnte. Wie gesagt - stimmlich ist er der Partie sicher gewachsen, das glaube ich Dir aufs Wort.Ich finde auch, dass der Nicklausse eine ganz wichtige Funktion im dramaturgischen Gesamtkonzept erfüllt und viel mehr ist als bloßer Stichwortbringer. Schon Ponnelle hat das seinerzeit in Salzburg so gesehen und diese Partie sehr aufgewertet.
Interessant ist, dass Du Alain Held nur mittelmäßig gefunden hast, denn in einem anderen Forum ;+) waren alle ganz hin und weg von ihm, für einige war er der Star des Abends.
Ich verstehe auch nicht, dass die Netrebko nicht mit der Giulietta besetzt war, denn diese Rolle entspricht doch ihrem Temperament und Typ viel eher als die Antonia. Dass Calleja neben ihr hilflos gewirkt hat, liegt aber sicher nicht an ihr, der wirkt neben jeder Partnerin so :stumm:lg Sevi
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Ich hoffe aber schwer, dass Du morgen etwas dazu sagst, auch wenn Elina Garanca nicht mit von der Partie war, die mich natürlich am meisten interessiert hätte! Calleja als Hoffmann :wacko: - nicht, wenn man in dieser Partie schon zweimal Villazón live leiden und schmachten gesehen hat :shake: :shake: :shake: :shake: :sev: Anhören würde ich ihn mir ja gerne, aber anschauen - merci!
lg Sevi -
Sehr viel Atmosphäre gibt es auch im "Kölner-Ring" (Robert Carsen), den man im Juni 2010 zweimal sehen kann. :juhu:
Gerd
Den würde ich gerne sehen, denn von Carsen hat mir bisher fast alles ausgezeichnet gefallen, und ich kenne einiges von ihm.
lg Severina -
Zu Nr. 18.
Ach deeen Komponisten meint Ihr. Den kenne ich natürlich wie meine Westentasche. Nachdem wirklich alle mit der Keule zuschlugen, konnte ich das Rätsel lösen. Da ich wahrscheinlich die Letzte bin, muß ich wohl keinen Tipp mehr geben.
Zu Nr. 19.
Die absolute Stille kann beglücken.
calisto
Sofern es nicht Windstille ist - die hat unseren Helden in seinem früheren Leben sicher nicht beglückt!
lg Severina -
Lieber Amfortas,
diese Radioaufnahme mit de Billy wird wohl die Aufzeichnung der drei konzertanten "Bohèmes" in München gewesen sein, die quasi der Soundtrack zu dem Film ist, bloß müsste da wirklich Adrian Eröd singen.
Über die stümperhafte Kameraführung ärgere ich mich auch jedes Mal, zeitweise wirkt es wie ein Amateurvideo.Was AN betrifft: Man kann von einer Sängerin halt schwer verlangen, dass sie sich für eine Rolle zu Tode hungert, auch Mirella Freni wirkte seinerzeit nicht sonderlich schwindsüchtig. Was mich viel mehr gestört hat, war die lächerliche Zombieschminke im 2. Akt - AN sah aus, als käme sie von einer Gothic-Party. Außerdem sollte man der Maskenbildnerin vielleicht sagen, dass der Mensch auch einen Hals hat - der Kontrast zwischen dem weiß geschminktem Gesicht und dem braunen Hals war zeitweise grotesk und ließ das Gesicht noch maskenhafter wirken. Warum eine Schwindsüchtige mitten im Winter bei heftigem Schneefall ein Dekolleté beinahe bis zum Nabel trägt, frage ich jetzt besser nicht. In dieser Aufmachung wäre ich auch gestorben, zwar nicht an Schwindsucht, aber an Lungenentzündung.
Der Unterschied zwischen einer Opernaufführung und einer verfilmten Oper liegt für mich in einem größeren Realismus, hier ist es genau umgekehrt. Dabei könnte man gerade aus der "Bohème" einen wirklich tollen Film machen, der mit dem romantisch-verklärten Bild des Künstlerlebens gründlich aufräumt (Die Züricher Inszenierung zeigt das zumindest in Ansätzen), und dass diese Chance derart verschenkt wurde, ärgert mich am meisten.
lg Severina -
Ein Allegro ist ein Allegro und trotz eines gewissen Spielraums kein Largo - und Wotan ist Wotan und nicht Josef Ackermann. In mythologischer Vorzeit pflegte man nicht in Nadelstreifenanzügen herumzulaufen.
Die Stilbrüche, die in der modernen Opernregie gang und gäbe sind, finden im Vergleich zu jeder einigermaßen ernstzunehmenden Musikinterpretation auf einer viel elementareren Ebene statt. Für den Charakter einer Oper und damit auch ihrer MUSIK entscheidende Faktoren wie die Zeit und der Ort der Handlung werden in vielen Inszenierungen völlig ignoriert bzw. bewußt abgeändert. Die zwangsläufige Folge ist eine fundamentale Diskrepanz zwischen Musik und Szene; eines paßt vorne und hinten nicht zum anderen. Und mich wundert ein wenig, daß diejenigen, die auf der einen Seite eine teilweise über "historische Aufführungspraxis" versuchte, musikalisch möglichst dichte Annäherung an das Werk und seinen "Geist" propagieren, gleichzeitig auf der anderen Seite sznenische Anakoluthe in krassesten Versionen völlig schmerzfrei hinnehmen und verteidigen.
Viele Grüße
Bernd
Lieber Bernd,
wie Wotan wallte, wusste weiland nicht einmal Wagner ;+) - aber ganz bestimmt nicht mit Flügelhelm und Bärenfell. Für einen Mythos gibt es bekanntlich keine archäologische Quellenlage, also spricht absolut nichts dagegen, mir Wotan im Nadelstreif vorzustellen. Ganz bestimmt schmerzt mich das weniger als ein pseudogermanisches Kostümfest. Ich kann Dir auch erklären, warum: Meine bis vor kurzem heftige Abneigung gegen Wagners Ring resultierte u.a. auch aus dem Umstand, dass ich mit dieser ganzen Götter- und Halbgöttergesellschaft überhaupt nichts anfangen konnte. Ich konnte mich in dieses in meinen Augen absurde Konstrukt nicht hineinversetzen, das Schicksal von Siegfried und seinem Anhang berührte mich einfach nicht. Erst als ich die ersten Inszenierungen sah, in denen plötzlich Menschen aus Fleisch und Blut auf der Bühne standen, in normaler Kleidung und mit normalen Gesten, fand ich einen Zugang zu dieser mir bis dahin fremden Welt, und mit Sven- Eric Bechtolfs psychologisch ungemein fein gesponnenem Wotan, der überhaupt nichts Göttliches an sich hat, kann ich erstmals wirklich mitleiden. (In traditionellen Inszenierungen hingegen war er für mich nie mehr als eine ziemliche Witzfigur :hide: ) Es mag schon sein, dass ich einfach zu doof bin, das Allgemeingültige des Ring-Mythos auch in einem germanischen Disneyland zu erkennen, aber so ist es halt, und mein Ausweg aus diesem Dilemma sind eben moderne Inszenierungen.
lg Severina -
Meine Lieben,
nachdem mir Ridi den Zaunpfahl noch einmal kräftig auf meine Denker(?)stirn gedroschen hat, hat's endlich gefunkt.Dabei war mir der Wink mir Richardls Gnom gleich klar, aber ich verpasste ihm immer falsche Endungen.....
Puh, wenn die nächste Frage auch so schwer ist, sollte ich vielleicht besser schon morgen in den Weihnachtsurlaub entfleuchen :wacko:
lg Sevi -
Hilfe :cry: :cry: :cry: Bin auf der Leitung inzwischen festgewachsen - je mehr Tipps kommen, umso ahnungsloser werde ich :stern:
Fairy:
So einen Kritiker, wie er in Nr. 16 seines Amtes waltet, wünscht sich wahrlich kein Sänger!
lg Sevi -
Liebe Mina,
das sind sehr schöne Gedanken, und vielleicht schaffe ich es ja, mir den Film noch einmal anzutun und dann auf die Kleinigkeiten zu achten, die beim ersten Mal im großen Ärgern einfach untergegangen sind. Denn wie schon gesagt: Ich war über den Verlauf des ersten Bildes so fassungslos und vor allem sauer, dass ich gefühlsmäßig abgeblockt habe und den Rest einfach so an mir vorbeiziehen ließ, ohne jede innerliche Beteiligung.
lg Severina -
Hallo Serverina,
weil G. Verdi dieses anders sah und niederschrieb, in diesem Fall vermittelt durch R. Muti. Man glänzt nicht allein durch Spitzentöne. ;+)
Der Komponist lies in seinen Werken sehr wenig improvisatorischen oder ändernden Spielraum für die Sänger. G. Verdi war hier sehr streng:
1. Mit Fortschreiten der Werken
2. (Kleinere) Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.G. Verdi ist halt nicht Belcanto sondern Romantik; auch wenn sich die Gesangskultur in Italien nur allmählich und verzögert änderte...ob zum Guten oder Schlechten bleibt dahingestellt. ;+)
Bis dann.
Lieber Keith,
da rennst Du bei mir offene Türen ein, reine "Stimmritzenakrobatik", wie sie ein Bonisolli bis zum Exzess betrieben hat, stößt mich eher ab als dass sie mir imponiert. Für diese Helden der "Wer-kann's-lauter-und-höher"-Philosophie konnte ich mich nie erwärmen, deshalb auch mein Problem mit so manchen historischen Stimmen.....
lg Severina -
Dann gehe ich jetzt also einmal Avatare gucken, denn noch streite ich mit Calisto um einen Platz auf dem Schlauch. Natürlich dachte ich zunächst an eine Barockoper und habe mir die halbe Nacht damit um die Ohren geschlagen :wut2:
lg Sevi -
Ähnlich wie Schönberg sich hier über Regisseure äußert, hat Mahler sich über Dirigenten geäußert und damit seine sehr exakten Partitur-Anweisungen begründet. Man sollte nicht vergessen, daß die Opernregie zu Schönbergs Zeiten noch nicht so weit entwickelt war wie heute - das Zitat stammt aus der Zeit vor Felsenstein und Wieland Wagner.
Es ist im Übrigen schon interessant: Wenn ein Klemperer Beethovens Tempo-Vorschriften eindeutig mißachtet, schreien die einschlägigen Verdächtigen nichts von "Verfremdung", steckt man aber Wotan in einen herkömmlichen Anzug, wird der Untergang des Abendlandes vermutet.
LG
Lieber Symbol,
dass bei musikalischen "Verfremdungen" nicht so laut geschrien wird, liegt vielleicht auch schlicht und einfach daran, dass sie vielen Leuten gar nicht bewusst sind. Ich z.B. kann keine Partitur lesen und habe also keine Ahnung, welche Tempo-Vorschriften ein Beethoven gemacht hat. Mir gefällt also ein Dirigat oder eben nicht, eine wissenschaftliche Begründung kann ich Dir dafür nicht liefern, weil ich eben gar nicht weiß, was in der Partitur steht und ob es da Abweichungen gibt. Ein Libretto hingegen kann jeder lesen, da stechen Diskrepanzen zwischen dem, was im Text steht, und dem, was sich auf der Bühne abspielt, sofort ins Auge und führt je nach dem persönlichen Standpunkt zu Beifall oder lautstarker Empörung.
Und was die "Werktreue" betrifft: Ich erinnere mich noch gut an das empörte Aufheulen, als Riccardo Muti in den 80erjahren Franco Bonisolli als Duca die eingelegten Spitzentöne untersagte, eben weil Verdi die nicht komponiert hatte. Das Publikum war erzürnt und Bonisolli, dem ja immer mehr an vordergründigen Effekten als an einer ernsthaften Interpretation gelegen war, legte sich ebenfalls quer. Kaum war der Maestro aus dem Haus, schmetterte jeder wieder fröhlich in altbewährter Manier drauf los - Partitur hin, Partitur her.
lg Severina -
Liebe Mina,
im Prinzip sind wir uns ohnehin einig, nur dass Du die misslungenen Aspekte offensichtlich besser ausblenden kannst als ich. Auch mir steht der Sinn hin und wieder nach Kitsch pur, dann schaue ich mir Zeffirellis "Traviata" an, die zwar eine Ausstattungsorgie par excellence ist, aber in sich stimmig und deshalb auch irgendwie faszinierend. Hinterher brauche ich dann allerdings immer ein reinigendes (entschmalzendes ;+) ) Bad in Form der Decker-Inszenierung. :sev:Zu Fairys Frage: Anna Netrebko ist eine großartige Mimi, nur leider nicht in diesem Film. Ich besitze eine Tonaufnahme der allerersten "Bohéme" mit dem damaligen "Traumpaar" vom Marjinsky-Theater, die all das enthält, was ich bei der Verfilmung so schmerzlich vermisse: unendliche Zärtlichkeit, leidenschaftliche Hingabe und vor allem ein erotisches Prickeln zwischen Netrebko und Villazón, das sich auch ganz ohne Optik mitteilt.
Der Film leidet sicher auch unter der zu diesem Zeitpunkt wohl nicht unproblematischen Beziehung zwischen den beiden. Nein, ich ergehe mich hier nicht in Yellow-Press-Spekulatonen - ob und was zwischen ihnen gelaufen ist, geht niemanden etwas an und interessiert mich auch gar nicht. Aber jeder, der Netrebko und Villazón live auf der Bühne erlebt hat, weiß, was ich meine. Das ganz Besondere im Zusammenspiel dieser beiden, das auch Waldi anspricht, ist bei dieser "Bohéme" nicht mehr zu spüren.
Und die übertriebene Hampelei, die Villazón zeitweise an den Tag legt (Völlig richtig, Local Hero, das nervte mich auch!), habe ich in dieser extremen Form auf der Bühne bei ihm noch nie beobachtet und ist für mich ein deutliches Zeichen, dass er damit wohl sein Unbehagen (innere Unsicherheit ....) kompensieren wollte. Wenn's ihm nicht gut geht, rettet er sich in theatralische Operngesten, das war auch bei der Berliner "Manon" nicht zu übersehen.Was ich gestern noch vergessen habe: Ich finde auch die Kameraführung bei dem Dornhelmfilm schlicht und einfach schlecht, und das verstärkt meinen Gesamteindruck von einer in jeder Bezieung billigen Produktion.
lg Severina
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Dornhelm hat die Poesie der Geschichte auf ziemlich plakative (um nicht zu sagen primitive)Art und Weise völlig zerstört und einen kitschigen Film zusammengekleistert (das trifft auch auf die billigen Pappmaschéekulissen zu), der mich einfach nur geärgert hat, und ich bin für rührselige Lovestories durchaus zu haben. Was Villazón betrifft, so habe ich von ihm auf der Bühne nie auch nur annähernd so viele "falsche" (Opern)gesten gesehen wie hier, ich erkannte ihn beinahe nicht wieder, und wurde den Eindruck nicht los, dass er sich auf dem Set herzlich unwohl gefühlt hatte.
Es gibt für mich zwei legitime Möglichkeiten, Oper zu verfilmen:
Entweder als verfilmte Opernaufführung oder an realen Schauplätzen, aber doch nicht diese merkwürdige Mischform in einem Potemkin'schen Dorf namens Paris, wo man auf den ersten Blick sieht, dass nichts echt ist und ich eigentlich immer darauf wartete, dass eine dieser unbeholfen gepinselten Hausfassaden sich gnädig über das ganze Schlamassel legte.
Dornhelm glaubt offensichtlich, ohne "richtige" Sexszene funktioniert heutzutage kein Film, weswegen also Rodolfo und Mimi vor ihrem Weg ins Caffe Momus noch rasch einen Quickie einlegen. Damit ruiniert er aber das komplette 2. Bild, das ja von dieser prickelnden Erotik des "E a ritorno?" lebt, diese unausgesprochene Verheißung, die in Mimis Worten und Gesten liegt, das auch in der Musik mitschwingt und das eigentlich als bebende Vorfreude über der ganzen Momusszene liegt. Es ist normalerweise doch zu Herzen gehend, wie die beiden schüchtern umeinander werben, sich immer mehr ineinander verlieben, zum Teil alles rund um sie versinkt und sie schon am liebsten wieder daheim wären in ihrer schäbigen Bude - aber endlich alleine. Diese zärtliche Stimmung verschenkt Dornhelm komplett, denn worauf sollen sich die beiden noch freuen, es ist ja längst passiert, was eigentlich erst in der Luft (und der Musik) hängt.
Und ist es überhaupt Liebe, was den beiden da widerfahren ist? Mimi legt es ganz bewusst darauf an, Rodolfo zu verführen (Schon die laszive Art, mit der sie sich aus ihrem Bett schält, um dann die Schmierenkomödie mit der verloschenen Kerze zu starten....) Es ist doch auch der besondere Reiz der Geschichte, dass man sich fragt, ob diese Kerze nur ein Vorwand ist, um Rodolfo kennen zu lernen, oder ob sie wirklich Licht braucht. Was man nun glaubt, hängt meist davon ab, wie die Sänger hier die Akzente setzen. Dornhelm hingegen lässt nichts offen, er beantwortet diese Frage sehr eindeutig und beinahe vulgär: Mimi ist eine Hure, sie will sich Rodolfo angeln, peilt dieses Ziel sehr entschlossen an und landet auch prompt 15 Minuten nach ihrem Auftauchen mit ihm im Bett. Das ist für mich Sex, aber nicht Liebe. Tut mir Leid, spätestens an diesem Punkt war die Geschichte für mich gelaufen, sie berührte mich einfach nicht mehr und ich hatte auch große Mühe, mich weiter zu konzentrieren.
Von den vielen anderen kleinen Dummheiten will ich jetzt gar nicht reden. (Etwa, dass Mimi in der Schlusszene halb nackt und erfroren hereingebracht wird, aber niemand auf die Idee kommt, sie zuzudecken, dafür bekommt sie dann aber den berühmten Pelzmuff, und alles nur, damit die Netrebko ihre makellosen Schultern zeigen darf. Das ist doch lachhaft!)Und natürlich ärgert es mich auch maßlos, dass Adrian Eröd den Schaunard zwar spielt, aber nicht selber singt! Das dürfte wohl einzigartig sein, dass ein Sänger sich eine fremde (und außerdem schlechtere) Stimme unterjubeln lässt und nur als Schauspieler agiert. Marcello wiederum ist ein richtiger Schauspieler, der seinen Mund nicht sonderlich synchron zum Playbackgesang von Boaz Daniel bewegt. Tut mir Leid, für mich ist dieser Film schlicht und einfach stümperhaft und ärgerlich.
Dabei könnte man gerade die "Bohéme" als realistisches Sozialdrama verfilmen, das echt unter die Haut geht, noch dazu, wenn man so großartige Singschauspieler wie hier zur Verfügung hat. Ich kann mir nicht helfen, aber eine gewisse Lustlosigkeit spüre ich bei Villazón heraus, zumindest hat er mich als Schauspieler noch nie so wenig überzeugt wie hier. Und was den Soundtrack betrifft, wurde da ganz schön gezaubert, denn diese 3 konzertanten "Bohémes" lagen mitten in der ersten großen Stimmkrise und ich weiß von Leuten, die live dabei waren, dass das etwas anders getönt hat als jetzt im Film....
Eine Hoffmannverfilmung mit Villazón - großartig, aber bitte unter einem anderen Regisseur!!!!
lg SeverinaPS: Vielleicht könnten die Mods die letzten Beiträge in den Villazónthread hinüberbeamen?? :kiss:
Aye Captain.
scoddiamus -
In der Wiener Kristallkugel zeichnet sich heute Folgendes schemenhaft ab:
In der ersten Saison Meyer soll es 6 PR geben, ein neuer Mozartzyklus soll beginnen (Start ist die Übernahme der "Nozze di Figaro" aus Paris in der Regie Jean-Louis Martinotys - kennt die jemand??), ebenso ein Janecek-Zyklus (Welser -Möst), beginnend mit "Katja Kabanova", Thielemann soll den Ring und einen neuen "Lohengrin" (Danke, Herr Direktor!) dirigieren.
Auf den Janacek freue ich mich riesig, auch darüber, dass künftig Elina Garanca und Jonas Kaufmann stärker an die WSO gebunden werden sollen.
Von Barockopern drang noch nix Konkretes durch, die kommen aber sicher auch! (Wobei ich die lieber im ThadW sähe!)
lg Severina -
"Les contes d'Hoffmann" als Kinofilm?
In einem Film-Blog ist die Rede von einer Kinoversion von Offenbachs „Les contes d’Hoffmann“.
Als Sänger und Darsteller werden u.a. genannt: Rolando Villazón, Bryn Terfel, Rene Fleming, Anne Sophie van Otter.http://anthonygeorge.wordpress.com
ICH wurde mich sehr freuen, denn Hoffmann gehört zu meinen Lieblingsopern, und die Vorstellung, Villazón(der dann hoffentlich endgültig genesen ist) als Hoffman und Terfel als seinen dämonischen Gegenspieler erleben zu dürfen, erfüllt mein Opernherz mit Entzücken. :juhu:
Aber wer weiß, ob’s stimmt.Abgesehen davon, dass ich Rosenkavaliers Bedenken teile, hoffe ich sehr, dass der Regiiseur nicht Robert Dornhelm heißt. Seine "Bohéme"-Verfilmung finde ich nämlich ziemlich schrecklich, Rolando in, Rolando her :shake: :shake: :shake:
lg Severina
Weiteres dazu hier.
audiamus -
Liebe Sevi, das ist ja grauenhaft!!!!!!! Und was machst du jetzt?F.Q.
Bitterlich weinen :cry: , und dann einmal so vorsichtig rumfragen, ob irgendwo in den Weiten des www eine Aufnahme existiert. Waldis Aufforderung zum Fremdgehen ignoriere ich jetzt einmal, ich bin eine treue Seele :angel: !!
lg Sevi
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Die vage Idee war richtig :jub: !! Und dass ich auf diese Nation nicht gleich gekommen bin, ist in meinem Fall besonders blamabel :schaem: . (Gott sei Dank sind wir noch nicht öffentlich!)
Aber dann haben doch die Berge durch den Wald geschillert ;+)
lg Sevi -
Lieber Ridi, ich gebe zu, dass ich ordentlich auf der Leitung stehe, und Dein Tipp vergrößert die Verwirrung eher. Zu "Gebirge" fallen mir zwar auf Anhien einige Opern ein, aber in denen wird keine Nation gegründet..... :stern: :stern: :stern: Eine vage Idee habe ich zwar, aber das muss ich noch verifizieren.
lg Sevi