Ich kenne zumindest eine ca. 30-jährige, die gerne Postpunk/Indiemusik hört und u. a. auch Palais Schaumburg sehr schätzt. Grauzone kennt sie auch.
Beiträge von EinTon
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Zu neuem Instrumentarium sollte man noch anmerken, dass die sogenannte "Neue Musik" der Nachkriegszeit hierbei geradezu eine Vorreiterrolle gespielt hat.
Stockhausen hat in "Gruppen" eine E-Gitarre verwendet, lange bevor die Gitarrenkultur in der Rockmusik die bekannten Dimensionen angenommen hat.
Die E-Gitarre wurde aber schon lange vorher im Jazz verwendet (laut J. E. Berendt als erstes von Charlie Christian, der das Instrument in den späten 30er Jahren zu nutzen begann) und wohl auch im Rhythm&Blues, von dem der Rock'n'Roll dann später eine kommerzialisierte Abzweigung darstellte.
Auch bei Elvis Presley ist die elektrische Gitarre schon auf "That's allright" von 1954 zu hören, und auch andere frühe Rock'n'Roller verwendeten die E-Gitarre.
Stockhausens "Gruppen" entstanden demgegenüber erst 1955-57.
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"Metallicat" (Electronica / Minimal / Noise-Art-Track) online
Anbei ein neuer Track von mir, der im September aus einem Homeproducing-Wettbewerb bei Youtube hervorging.
Diesmal ziemlich "minimal", und primär im 5/4-Takt
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Gerade über youtube erstmalig gehört: Igor Stravinskys Oratorium über die Sintflut:
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Wie wären denn vor diesem Hintergrund die ersten Takte der g-moll-Symphonie von Mozart zu bewerten? Gefühlt ein quasi verlängerter Auftakt, im Kontext des Beginns mit G-moll-Akkord auf der Eins, dem die Figur nachschlägt, dann wohl auch ein "Nachtakt"?
Ich höre das als eintaktiges Vorspiel, bzw. als Einsetzen der Begleitung vor dem Beginn des Themas, ähnlich wie zu Beginn von Mozarts letztem Klavierkonzert, KV 595. Das eigentliche Thema beginnt bei beiden Werken im zweiten Takt, bei KV 550 mit Auftakt, bei 595 volltaktig.
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Übrigens plädiere ich dafür, dass die letzten Beiträge ab #139 in einen neuen Thread überführt werden. Da könnte ich mich dann auch über Janaceks Nicht-Auftakte auslassen etc.
Ja, in Janaceks 2. Streichquartett gibt es im letzten Satz auch ein "nachtaktig" einsetzendes Hauptthema:https://www.youtube.com/watch?v=FOSFulkl4o0#t=18m20s
Der Ausdruck "nachtaktig" war mir neu, man lernt nie aus.
Ich weiss, ehrlich gesagt auch nicht, inwieweit der Begriff der "Nachtaktigkeit" musikwissenschaftlich etabliert ist. Ich habe ihn aber zumindest schonmal gehört und er kam mir einleuchtend vor. -
Aber natürlich leiten diese Figuren dennoch (!) von der unbetonten Taktzeit auf die betonte hin, fungieren also als "Auftakt" oder Ähnliches zur nächsten 1.
Als Auftakt bezeichnet man es aber nur dann, wenn die Figur
auf den betonten Volltakt hinführt, der am Beginn der Phrase liegt,Nachtaktige Einsätze kommen übrigens in der Popmusik häufig vor (mE häufiger als im Klassikbereich), aktuelles Beispiel: "Don't run and hide" von Ane Brun (etwa der Gesangseinsatz gleich am Anfang): https://www.youtube.com/watch?v=hGgIOQ2m8YA
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Auch da sind es keine Auftakte, weil sie nicht vor dem Schwerpunkt (des Beginns einer Phrase) stehen, sondern danach, also entweder am Ende von Takt 1 oder Takt 2, wie hier im Fall des Quintetts. Der Schwerpunkt ist ganz eindeutig die 1 des ersten Takts.
Das von Dir Beschriebene bezeichnet man m. W. als Nachtaktigkeit, bzw als nachtaktigen Einsatz.
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Falls Du es nicht schon kennst: Versuche mal das "Richard D. James Album". Von den Aphex-Twin-Alben die ich kenne ist das sein zugänglichstes und auch allgemein stärkstes:
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Kürzlich gehört: Das jüngst erschienene hervorrragende neue Album der norwegischen Sängerin Ane Brun "After The Great Storm". Es handelt sich um filigranen Artpop, zT mit TripHop-Einflüssen. Speziell empfehlenswert für Hörer*innen, die an Interpret*innen wie Kate Bush oder David Sylvian Gefallen finden:
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Das Kvitnu-Label schließt seine Pforten
Das in der Ukraine von Dmytro Fedorenko gegründete, zuletzt in Berlin ansässige Kvitnu-Label für avancierte elektronische Musik beendet seine Tätigkeit. Heute ist ihr letztes Release erschienen, das nur aus Stille besteht:
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Galt früher nicht auch mal die Terz als Dissonanz? Das können wir heute wohl kaum noch nachvollziehen.
Hing das nicht auch damit zusammen, dass man damals Tasteninstrumente pythagoräisch stimmte, was zu sehr unreinen Terzen führte?
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Zwölftöniger Schönberg allerdings wahrscheinlich fast immer irgendwie "katastrophisch", fürchte ich.
Mag sein, aber Pli selon Pli von Boulez, Requiem Canticles von Strawinsky oder die Hölderlin-Fragmente von Ligeti klingen für mich nicht katastrophisch, obwohl sie alle ato(ni)kal komponiert sind (OK: Ligeti fügt - wenn ich mich recht erinnere - hier und da auch mal ein paar Durakkorde ein, sie bestimmen aber nicht das Geschehen...).
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Wo findest Du "Selbstzerstörung" oder "Apokalypse und Anarchie" in Schönbergs Zweitem Streichquartett? Oder in seinen Solokonzerten?
Meines Wissens verstanden sich Schönberg, Berg und Webern, als sie mit der Tonalität brachen, auch nicht als "Katastrophenmusiker" sondern - eher im Gegenteil - als "besonders" moderne und fortschrittliche Komponisten.
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Wo findest Du "Selbstzerstörung" oder "Apokalypse und Anarchie" in Schönbergs Zweitem Streichquartett? Oder in seinen Solokonzerten? In Bergs "Lyrischer Suite", seinem Kammerkonzert oder seinem Violinkonzert? Ich kann keine Stimmung oder Aussage dieser Art in diesen Stücken finden - es sei denn, man hört sie sozusagen "mit tonalen Ohren" (ein Ausdruck von Daniel Barenboim) und wirft ihnen (also den Stücken) die Dissonanzen vor.
Man könnte auch "Requiem Canticles" von Strawinski nennen - ebenfalls zwölftönig. Diese Komposition ist mein persönliches Lieblingswerk von diesem Komponisten.
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Dave Greenfield, Keyboarder der Stranglers und Songschreiber von "Golden Brown" ist gestern mit 71 an Corona gestorben.
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Der erste Satz der Sonate für 2 Klaviere von Paul Hindemith, betitelt: "Glockenspiel".
(Wie ich gerade zufällig herausgefunden habe, sollte dieses Werk in diesem Jahr auf den Schwetzinger Festspielen aufgeführt werden, von Andreas Grau und Götz Schumacher, die auch vor Jahren die obige CD eingespielt haben. Die Festspiele wurden aber wegen der Corona-Krise abgesagt.)