Beiträge von Doc Stänker

    Am einem sonnigen Donnerstag Nachmittag:

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    Gruß aus Kiel

    Es ist bestimmt 40 Jahre her.

    Ich war zu einem Fest auf dem Lande eingeladen, den Geburtstag des jüngsten Kindes von Bekannten zu feiern.

    Es war ein rauschender Nachmittag am Samstag. Alle hatten beste Laune.


    Da kam auf einem Pferd V angeritten, sprang vom Pferd, tauschte die Stiefel gegen Pumps und mischte sich unter uns. Eine beindruckende Person: schön, groß und gewinnend.

    Sie war gleich das Zentrum der Beachtung, tanzte ausgelassen mit vielen, auch mir mir.

    Dann herzte sie das Geburtstagskind und bat um etwas Ruhe.

    Sie setzte sich ans Klavier und spielte Op. 899 Nr. 3 und dann Nr.2 in bestechender Makellosigkeit

    So was Verblüffendes! Das konnte sie also auch!

    Dann gab sie Küsschen an viele, auch an mich, tauschte die Schuhe und entschwand auf dem Pferd.


    Ca. ein halbes Jahr später frage ich den Gastgeber. Sag mal, was macht V.?

    Die ist leider verstorben, Krebs, unheilbar. Hast Du beim Engtanzen nicht den dicken Knubbel auf ihrem Rücken gespürt? Sie wusste es bereits auf der Party.


    Später kam ich dahinter, dass Lipatti auf seinem letzten Recital kurz vor seinem Tod auch diese zwei Impromptus in genau dieser (eigentlich falschen) Reihenfolge gab.

    Seit dem kann ich diese Stücke nicht mehr unbefangen hören.

    Wer es dennoch will, dem empfehle ich Zimerman von 1991.


    Gruß aus Kiel

    na, dann empfehle ich doch zum zum Geburtstag des guten Max Reger nochmals das oben bereits erwähnte Video mit dem Leipziger Gewandhausorchester, Peter Serkin und Herbert Blomstedt.

    Gruß aus Kiel.

    Oben erwähnte ich ABM mit der KlSonate Nr. 4 von Beethoven

    Eine Aufnahme, die mir gut gefällt, aber extrem pingelig gespielt und fast schon steril wirkt.

    Aber erst einmal daran gewöhnt, kann mich der "saftigere" Zugang von Gilels zwar auch überzeugen, aber wenn ich entscheiden müsste, griffe ich zu ABM.


    Gruß aus Kiel

    Reger Klavierkonzert op. 114.

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    Ich habe zwei Aufnahmen mit Rosbaud, eine mit Erdmann und die andere mit Then-Bergh. Beide sind wohl aus den 50igern.

    Dann die legendare mit Rudi Serkin und Ormandy sowie Stein mit Oppitz.

    Oppitz, der sich ja sehr für Reger einsetzt, - es gab div. Werke von Reger in Kiel mit ihm zu hören als er Artist in Residence war, natürlich auch Op. 114 mit seinem Freund Georg Fritzsch am Pult der Kieler Philharmonie. (Mit ihm führte Oppitz an jeweils 1 Abend. alle 5 Klavierkonzerte Beethovens, ein Jahr später beide von Brahms auf)


    Die oben ist nun mit Peter Serkin, Herbert Blomstedt und dem Leipziger Gewandhausorchester von 2016 anlässlich des 100 Todesjahres von Max Reger.

    Ich sah es gestern spät abends auf rbb oder war es mdr? und war sofort hin und weg.


    Gruß aus Kiel


    PS. Da ich nicht viel von Peter Serkin kenne, habe ich mich im Netz umgeschaut. Er starb 2020 und in der NYT ist ein sehr ausführlicher Nachruf zu finden

    Peter Serkin, 72, Dies; Pianist With Pedigree Who Forged a New Path - The New York Times (nytimes.com)

    Darin steht auch, das er eine Zeitlang ein fleißiger Hörer von Zappa und Grateful Dead war und immer sehr viel neue Musik aufführte, diese in Konzerten mit klassischen Werken kombinierte.

    Passend dazu gibt es ne CD Sammlung

    In den USA hoch angesehen, blieb er in Europa er immer irgendwie unter dem Radar, die Erinnerung an seinen Vater waren wohl zu stark.

    Weiter geht es damit, den LP Bestand zu sichten.

    Heute Beethoven Klaviersonate Nr. 4: ABM.

    Seltsam. Auf dieser DGG LP steht kein Aufnahmedatum. Das war damals bei denen wohl noch nicht üblich, oder?

    Gruß aus Kiel

    Der Abend wird eingeleitet mit diesem wunderlichen und vergnüglichen Werk

    Heinrich Schiff war der Widmungsträger.

    siehe auch hier

    Gruß aus Kiel

    Noch so ein "Scheunenfund."

    Klemperer, Wiener Sinfoniker, 19.3.1951, Beethoven 6. Wenn man sich erst einmal an den etwas altbackenen Sound gewöhnt hat, dann ist es eine geradezu wundervolle Aufnahme, flüssiger als die ab 1955 entstandenen.

    Der Bauerntanz ist dennoch langsamer als bei anderen: Klemp. "Mit Holzschuhen kann man nicht schnell tanzen."


    Ich wundere mich nur, was für Preise man heute dafür aufruft.

    Meine LP hat die typische blau-weiße Hülle der Vox LPs der frühen 50iger.

    Gruß aus Kiel

    Wohin verfrachtest du deine aussortierten LPs?

    Ich habe sie in einen Umzugskarton gepackt und dann wandern sie ins Zwischenlager in die Garage. Später werde ich sie dann einzeln bewerten und sie bei strahlendem Sonnenschein im Sommer dann von Nachbarskindern auf den üblichen Straßen Flohmärkten verkaufen lassen. Dann haben die etwas Spaß beim verkaufen und können sich was dazu verdienen.

    Gruß aus Kiel

    Ach ja Prokofiev.

    Ich bin seit Jahren mit dieser Kassette zufrieden.

    Leinsdorf, Boston, Browning, Friedman, Perlman.

    Ich finde die Aufnahmen klar und analytisch und frei von Pathos, auch wenn das manchmal gewünscht wäre. Aber so kann ich mir das Pathos dazu denken.

    Leider fehlt die 1.

    Doch die gibt es ja mit Fricsay!!, Ancerl, Levine, Toscanini und (leider auch) mit Celi.

    Gruß aus Kiel

    Und ich dachte, er würde den himmlischen Heerscharen den Blues beibringen.

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    Gruß aus Kiel

    Neben Kurt Sanderling war Paavo Berglund einer der profilierten Interpreten der Werke von Schostakowitsch außerhalb der Sowietunion vor 2000.

    Sensationell fand ich seine Interpretation der 8. mit den Berliner Philharmonikern. Er ließ es krachen wie Mrawinsky und war doch freier in den Details.

    Heute hörte ich mit Genuss die Zehnte

    Gruß aus Kiel


    PS. Auf der Suche nach der Besten. Da ist für mich Vasily Petrenko mit der 10. aus Liverpool vorne.

    Und bei historischen Aufnahmen gibt es sowieso genau kein Vertun: Ancerl!

    Da hat die LP doch nen dicken Kratzer gerade auf meinem Lieblingsstück "Hardly.."

    So hörte ich alles noch einmal auf CD.

    "Candy Apple Grey"

    Auf "Warehouse.." ist alles LP-mäßig in Ordnung. PUUUH. Die habe ich nur als DLp.


    Gruß aus Kiel

    Ein ziemlich enttäuschender Roman

    von dem oben so gelobten Thomas Melle "Das leichte Leben"


    Jan und Kathrin sind verheiratet, haben zwei Kinder.

    Sie arbeitet als Deutschlehrerin, nachdem sie als Literaturentdeckung vor Jahren wieder vergessen wurde, er ist ein aufstrebender Journalist.

    Man lebt kommod. Dann taucht Keanu auf, Töchting verliebt sich in ihn und Mutter auch und er begehrt Mutter, die seine Lehrerin ist.

    Freundinnen aus der Schule hintertreiben alles und entlarven Keanu.

    Jan wiederum wird mit Fotos seiner Kindheit so scheint es erpresst, wo er und Mitschüler nackig von einem Pfaffen als Wichsvorlagen missbraucht wurden. Davon sendet man ihm ein Foto aufs Handy.

    Die Handlung schreitet in recht kurzen Kapiteln voran und ist leicht zu durchschauen.

    Jede Menge Dialoge unter Jugendlichen im deren Sprache, viel Neusprech des Fernsehbusiness und dazu die unendliche Öde des Lebens im Neubau in der Vorstadt mit entsprechender Beschreibung der Entfremdung voneinander und der Reduktion des Sexes auf den schnellen Orgasmus. Deshalb bekommt Kathrin auch einen Elektrostimulator von ihrer Freundin geschenkt.

    Der Showdown des Buches ist gut gelungen, aber der Rest?

    Würde man die Sexszenen des Romans entschärfen, könnte es auch ne Lindström Schmonzette ala ZDF sein.

    Das ist es nun doch noch nicht, dafür kann Melle viel zu gute Dialoge und Szenen schreiben. Nur sollte er noch am Inhalt arbeiten.


    In den früheren Werken Houellebecqs: Ausweitung der Kampfzone, Elementarteilchen, Karte und Gebiet wird dieses Leben viel besser und genauer geschildert.

    Sorry.

    Gruß aus Kiel

    Moin,

    es dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben, dass Otto Klemperer an einer bipolaren Störung litt, die mit den Jahren heftiger wurde und zum Lebensende dann wieder abflachte.

    Monate höchster Aktivität im manischen Zustand folgten ebenso Monate tiefster Depression, wo er nur schwer zu Auftritten zu bewegen war. In den 50igern, als er von Ende 1953 bis Ende 1957 mehr oder minder in Dauerdepression unterschiedlicher Tiefe lebte, brachte die finanzielle Not der Familie und das fördernde Umfeld in London, Amsterdam und Köln ihn zum Arbeiten und zu besten Resultaten.

    Vorher erlebte er eine manische Phase von ca. 1947 bis Ende 1951, die er größtenteils in Budapest verlebte.

    Die Anekdoten über ihn geben kaum Auskunft, wie es "drinnen" ausgesehen haben muss. Es gibt dafür auch kaum Belege; Briefe sind nicht ergiebig, jedenfalls die bisher veröffentlichte Auswahl. Der Biograf Peter Heyworth deutet manches an, ist aber als Brite zurückhaltend und diskret.


    Wer aber "Die Welt im Rücken" von Thomas Melle gelesen, hat, ein Autor, der seine Bipolare Störung in dem Roman verarbeitet, der bekommt eine Ahnung von der Hölle, in der Menschen mit dieser Störung leben müssen.

    Melle erspart uns nix, den Rausch des Manischen, wo er der Größte der Welt ist, und die Depression in der, so die Statistik 15% aller "Bipolaren" dann den Freitod wählen.

    Er erspart auch nicht die geschlossene Anstalt und das Leben mit anderen "Durchgeknallten" aller Couleur, dem Verprellen von Freunden/Freundinnen, das sich Lächerlich machen und das tagelange auf dem Sofa liegen und zu nix sich aufraffen können, während die Wohnung vergammelt, die Pflanzen auf dem Fensterbrett eingehen und Antidepressiva fett und aufgeschwommen machen und sie vernebeln zusätzlich das "Resthirn".

    Ein beeindruckendes Buch, nix für sensible Gemüter.

    Gruß aus Kiel