Hi Michael,
danke für deinen Beitrag. Ich bin auch wirklich niemand, der sich auf Bücher verlässt. Sofern ich die Möglichkeit habe, gehe ich die Stimmen mit Spielern durch. Aber es gibt doch einen Unterschied zwischen Bläsern und Streichern: auf dem Cello oder der Geige kann man alles selbst ausprobieren und rausfinden. Zu einem Oboisten kann ich nicht gehen und ihn fragen: welche Multiphonics kann man eigentlich spielen? Man ist auf die größtenteils tollen Bücher angewiesen, darf sich aber natürlich nicht alleine darauf verlassen. Und dass die Multiphonics auch ausführbar sind und toll klingen, beweisen die beigelegten CDs (ja mir ist klar: anderes Instrumente, andere Rohre = andere Schwierigkeiten).
Ich bin aber erstaunt, wie viele Multiphonics auf der Flöte klappen, die ich aus dem Buch von C. Levine habe.
Insofern ist meine Methode: lieber erstmal Mut haben und dann in den Proben schauen, was klappt und sich bei problematischen Fällen schon vorher Alternativen überlegen!
Wenn man sich gar nicht's traut, wird's auch öde: man stelle sich vor, wie unerschöpfend Geigenmusik wäre, wenn nicht einmal Virtuosen wie Vivaldi, Paganini etc. die Technik über gewöhnliche Maß hinausgeführt hätten.
Ich glaube übrigens auch, dass nicht immer die Bücher schuld sind. Ich kenne auch Leute, die auf dem Cello mal eben Doppelgriffe über 2 1/2 Oktaven schreiben. ;+) Man muss die Bücher halt richtig lesen und auch eine Vorstellung vom Instrument haben... Bei der Flöte kann ich z. B., obwohl ich keinen Ton darauf spielen kann, mittlerweile ganz gut abschätzen, was grifftechnisch gut liegt und was nicht und dementsprechend passieren mir solche "Fehler" wie unmögliche Triller nicht mehr so häufig. Mit der Oboe muss ich mich noch mehr beschäftigen...
Bernd: Ich freue mich und bin gespannt, ob die Multiphonics klappen!
Viele Grüße,
Ralph