Vingt regards
ok. ok., ich hab mal ein paar Stichproben anhand Nr. 10 gemacht.
Vorweg zur Erinnerung: meine Aufnahme für die Insel ist die von
Pierre Laurent Aimard - genaue und souveräne Gestaltung, verbunden mit einem optimal räumlichen Klavierklang.
Dann käme Yvonne Loriod - kraftvoll, authentisch, sehr guter Klang (etwas direkter als Aimard). Manchen mag ihr Spiel ein klein wenig unpersönlich anmuten. Für mich ist das (in diesem Fall) ein Pluspunkt, ich höre die Komposition, und die ist aufregend genug.
Michel Béroff - jugendlicher Haudegen, spielt wie ein solcher, und das atemberaubend. Trotz eines häufig übersteigerten Tempos fällt nichts unter den Tisch, tolle Klangfarben und dynamische Bandbreite. Sehr direkter Klavierklang, der dennoch ausgewogen ist (was ein Wunder für sich ist. Bei Roger Muraro [DG-CD] ist das gründlich daneben gegangen).
Hakan Austbø - musikalisch und klanglich ganz ähnlich wie Aimard, auf jeden Fall eine sehr gute Aufnahme, spieltechnisch gibt es nichts zu kritisieren. Das Klavier klingt etwas entfernter als bei Aimard, was den kleinen Nachteil mit sich bringt, dass die Dynamik nicht in der vollen Bandbreite rüberkommt. Als Ergänzung zu Austbø würde wegen der Ähnlichkeit weniger Aimard empfehlen als vielmehr Loriod, Béroff oder was weiß ich...
Anton Batagov: keineswegs schlecht, im Vergleich mit den vorgenannten aber eher zu vorsichtig, auch klanglich verliert die Aufnahme gegen Austbø.
John Ogdon: sehr kraftvolles Spiel, allerdings ohne genügende Berücksichtigung der Dynamikangaben, über piano-Angaben wird manchmal einfach drübergehauen. Wegen mäßiger Klangtechnik und enger Klangbühne (kleiner Raum?) erscheint die Dynamik zusätzlich eingeengt.
Kann man eigentlich nur empfehlen, wenn man ausschließlich mit reduzierter Abhörlautstärke hören will.
Weitere Aufnahmen habe ich noch nicht gehört. Muss ich auch nicht unbedingt. Mein größeres Interesse gilt nach wie vor dem Catalogue d'oiseaux.