• Mein absoluter Liebling ist und bleibt aber der Polt Gerhard - auch wenn er sich im Alter einige Peinlichkeiten geleistet hat. Das ist der Wahnsinn, diese Präsenz und diese tiefschwarze Seele mit ihrem einzigartigen Timing!

    Auf youtube: "Gerhard Polt als Papst" :juhu: :juhu: :juhu:
    Polt und die Biermösl Blasn - das ist auch musikalisch ein Riesenspaß, ich habe nach einem Video vom Katzenduett gesucht, aber leider nicht gefunden.
    Immer wieder faszinierend, welche Instrumente die Blasn einsetzt: Dudelsack, Tuba, Alpenhorn, Geige, Trompete, Akkordeon, Zither, Flöte, Harfe etc etc.
    Und als Primo Uomo der Polt. Auf youtube: Polt als Trucker Horst.

    :wink: Talestri

    One word is sufficient. But if one cannot find it?

    Virginia Woolf, Jacob's Room

  • Derzeit ist Grebe mein absoluter Favorit,

    Meiner auch. Ihn überhaupt zu kennen, verdanke ich ja, vermittelt vom Grafen, Dir ...

    Zitat

    wobei es auf mich wirkt, als kämen da jetzt akute Stimmprobleme.

    Das kann ich so nicht bestätigen. Ich hab den Grebe (incl. "Kapelle der Versöhnung") vor ca. 4 Wochen im Theater Marl [ja, im Theater Marl!] gesehen - da war der ganz gut bei Stimme ...

    Adieu,
    Algabal

    Keine Angst vor der Kultur - es ist nur noch ein Gramm da.

  • Hagen Rether ist eine Klasse für sich. Und was für eine. Der Mann am Flügel polarisiert und polemisiert, doch heiligt der Zweck nicht die Mittel? Wer glaubt, bei Hagen Rether hie und da ein entspanntes Schmunzeln von sich geben zu können, der täuscht sich. Meist ist einem gar nicht nach Lachen zumute - als ich Rethers "Vater unser" zum ersten mal vernahm, trieb es mir Tränen in die Augen. Wer das nachvollziehen möchte, bitte:

    "

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    "

    Den Ausschnitt habe ich mir mal angeguckt. Ich bin da zwiegespalten.
    Einerseits "sitzt" diese Publikumsbeschimpfung sicher, und er sagt dabei viel Richtiges, das auch sehr sorgfältig und wirkungsvoll ausgearbeitet ist. Andererseits frage ich mich, ob diese Nummer überhaupt etwas zum Lachen sein soll oder sein kann. Grundsätzlich ist es auch keine Neuigkeit, dass die Arbeitsbedingungen in der 3. Welt oft ziemlich mies sind. Aber gibt es nicht bessere Quellen, wenn man darüber genauer bescheid wissen will?
    Und die "Lehre", die Rether rüberbringt, ist schlicht falsch. Den Leuten in den Entwicklungsländern geht es doch nicht deshalb schlecht, weil ich diese Missstände lieber verdränge. Ich kann die nämlich gar nicht ändern.

    Und wäre ein noch informativerer kritischer Aufsatz oder Film zum Thema nicht doch besser? So jedenfalls wird Rethers "Vater unser" leicht zu einer wohligen Selbstkasteiung, die eigentlich nichts ändert. Wie die Spende für UNICEF & Co, die er zurecht als Ablasshandel bezeichnet.

    :wink:

    Nur weil etwas viel Arbeit war und Schweiß gekostet hat, ist es nicht besser oder wichtiger als etwas, das Spaß gemacht hat. (Helge Schneider)

  • Das kann ich so nicht bestätigen. Ich hab den Grebe (incl. "Kapelle der Versöhnung") vor ca. 4 Wochen im Theater Marl [ja, im Theater Marl!] gesehen - da war der ganz gut bei Stimme ...

    Adieu,
    Algabal

    Ich freu mich, wenn Du sowas schreibst. Balde will ich ihn auch mal live sehn!

    LG
    Christian

    "Scheiter', Haufen!"

  • Zitat

    Vom Mann mit der lesenden Schlampe:
    Ich hab den Grebe (incl. "Kapelle der Versöhnung") vor ca. 4 Wochen im Theater Marl [ja, im Theater Marl!] gesehen


    Warum Marl? Versteh ich nicht. Was soll das? Marl. Ist Coesfeld nicht mehr gut genug, oder was? Bocholt, Wanne-Eickel, Dinslaken. Die Welt ist so vielfältig. Aber Marl! Ich finde das unerlaubt. Marl. Tss.


    "In the year of our Lord 1314 patriots of Scotland, starving and outnumbered, charged the field of Bannockburn. They fought like warrior poets. They fought like Scotsmen. And won their freedom."


  • Hagenbuch und die ererbte Wirklichkeit der Symphonie

    „Er, Hagenbuch, habe, dies müsse er untertänigst gestehen, erst jüngsthin noch der Schwester der verstorbenen Contessa della Vita gegenüber huldreich der Erwähnung für würdig befunden, daß er, Hagenbuch, bei Aufführung einer Beethoven-Symphonie zum Werke keinen, keinen…äh…Zugang gefunden habe! Keinen! Die Contessa, die ihn höchstselbst, höchstselbst dorthin an jenem schicksalschweren Abend begleitete, habe ihn darauf noch im Konzertsaal aufrichtig mit Liebkosungen umsorgt, auf daß er, Hagenbuch, über jenes unerwartete Erlebnis zumindest privatim hinweghören könne. Dies habe ihn, Hagenbuch, bei der Gelegenheit so erregt, daß er noch im Konzertsaal aufgesprungen sei, aufgesprungen sei, und laut ausgerufen habe: „Al dente, Monsieur le Compositeur, al dente! Man kann es nicht verdauen!“

    Nach einer Viertelpause bereits sei das ganze Konzerthaus unisono über ihn hergefallen, habe sich kasteit und zur Ader gelassen vor Zorn und ohnmächtiger Bildungsbürgerbeflissenheit, daß man seiner, Hagenbuchs, nicht polizeilich dafür werde habhaft werden können! Er habe, gestand Hagenbuch, noch im Hinausgetragenwerden begonnen, die Matthäuspassion vom Blatt zu pfeifen und, so gut es gehen wollte, ihren Takt publikumswirksam auf den Rücken der Ordnungshüter zu klopfen…

    Dies alles sei, so habe er, Hagenbuch, am späten Abend selbigen Tages glücklich im seidendekorierten Refugium der Contessa della Vita angekommen, geröchelt, dies alles sei in seinen Ohren das Ende der Welt! "Nein!", habe die Contessa in entzückender Unartigkeit ausgerufen, "nicht das Ende der Welt!" "Sie haben recht, meine Kostspielige", habe er, Hagenbuch, daraufhin daseinsvernichtend kondoliert, "nicht das Ende der Welt – viel schlimmer – es ist ja erst der Anfang….!" Da sei ihm die Contessa für tot auf dem Piano niedergesunken, woraufhin er, Hagenbuch, heldisch über ihren kalten Leib gebeugt, Themen von Debussy einer atonalen Lösung zuzuführen sich bestrebt habe.

    Und von Zeit zu Zeit, wann immer einer der Insassen von Bless-Hohenstein, jener Anstalt für ganz besondre geistige Kadenzen, das Wort „Beethovensymphonien“ ausspreche, gleite er, Hagenbuch, so leid es ihm tue, so leid es ihm tue, unverzüglich in die Mollparallele, um schmerzenden Erinnerungen an den Abend im Konzerthaus aus dem Weg zu gehen, als ihm die Contessa della Vita das Geheimnis symphonischen Sterbens in sein angefochtnes Ohr geflötet habe…“

    Er, Hagenbuch, schert sich ein genutztes Schnuffeltuch um Achtung: Manche Mitglieder neigen gelegentlich dazu, unnötig viel Text ungefiltert zu zitieren. Bitte im Interesse Aller sorgfältig auswählen! [Ergänzung von Gurnemanz: Links (z. B. YouTube) werden beim Zitieren wieder aktiv! Ich habe es eben geändert. ;+) ] Oder ein Lama.


    "In the year of our Lord 1314 patriots of Scotland, starving and outnumbered, charged the field of Bannockburn. They fought like warrior poets. They fought like Scotsmen. And won their freedom."

  • Zitat

    Da sei ihm die Contessa für tot auf dem Piano niedergesunken, woraufhin er, Hagenbuch, heldisch über ihren kalten Leib gebeugt, Themen von Debussy einer atonalen Lösung zuzuführen sich bestrebt habe.

    Das ist doch mal wieder typisch Mann!! :shake: :shake: :shake: :shake: :shake: :shake:

    Debussy!!!! Hätte er mal Chopin gespielt, dann hätte die arme Contessa vielleicht wieder ins Leben zurück gefunden!! :pfeif:

    LG Mia 8+)

  • Nicht Chopin, nicht Debussy - Hagenbuchs Schöpfer hatte es mehr mit der Minimal Music: Hüsch pflegte sich selbst auf eine eigene Art auf der Hammond-Orgel (?) zu begleiten, indem er immer wieder die gleichen Akkorde wie verrückt in die Tastatur hämmerte - wenn ich mich recht erinnere, bezeichnete er sich selbst mal in einem seiner Auftritte als den eigentlichen Erfinder der Minimal Music (lange vor Ph. Glass und St. Reich) - mit Recht?

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • Das ist doch mal wieder typisch Mann!! :shake: :shake: :shake: :shake: :shake: :shake:

    Debussy!!!! Hätte er mal Chopin gespielt, dann hätte die arme Contessa vielleicht wieder ins Leben zurück gefunden!! :pfeif:

    LG Mia 8+)

    :kiss: Auch das ist typisch Mann...

    Verfallen,

    Dein Thomas oder Heinrich

    Nicht Chopin, nicht Debussy - Hagenbuchs Schöpfer hatte es mehr mit der Minimal Music: Hüsch pflegte sich selbst auf eine eigene Art auf der Hammond-Orgel (?) zu begleiten, indem er immer wieder die gleichen Akkorde wie verrückt in die Tastatur hämmerte - wenn ich mich recht erinnere, bezeichnete er sich selbst mal in einem seiner Auftritte als den eigentlichen Erfinder der Minimal Music (lange vor Ph. Glass und St. Reich) - mit Recht?

    Mit großem Recht! Hüsch hatte Glass und Reich gegenüber den Vorzug, daß er wirklich nicht elaborierter gekonnt hätte. Die Geburt der Minimal Music aus dem Geist des Unvermögens... wie auch sonst?

    Zitat

    [Ergänzung von Gurnemanz: Links (z. B. YouTube) werden beim Zitieren wieder aktiv! Ich habe es eben geändert. ]


    :faint:
    Lob sei Dir und Preis und Ehre...

    Der Graf


    "In the year of our Lord 1314 patriots of Scotland, starving and outnumbered, charged the field of Bannockburn. They fought like warrior poets. They fought like Scotsmen. And won their freedom."

  • Gerade erst bewußt wahrgenommen diesen thread......

    Wenn einer nach meiner Meinung wirklich gut ist, dann Polt ! :juhu:

    Pispers geht mir auf die Nerven, vermutlich weil meine Schwägerin (Lehrerin) den so toll findet.
    Ich habe immer das Gefühl. der wird von der GEW (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaften) bezahlt - ne, zuviel Gutmensch-Attitüde :thumbdown:

    Barth ist mal kurz witzig, dann aber nur noch recyclend - die arme Freundin.
    Urban Priol fand ich mit seinen Jahresrückblicken eine Zeit lang toll, die letzten beiden Jahre waren eher Durchschnitt - schade.
    Wenn Harald Schmidt gut drauf ist, dann spielt er für mich ganz oben mit. Leider sind diese Momente sehr sehr selten geworden.

    Aus der sinnfreien Ecke muß meines Erachtens unbedingt Kurt Krömer genannt werden. Wie der aus wirklich nichts noch etwas Unterhaltsames machen kann, ist schon erstaunlich.
    Hängt aber immer vom Sparringspartner ab, manchmal bleibt das Nichts auch leider nichts.

    Grüße
    Achim

  • Warum Marl? Versteh ich nicht.

    Ich auch nicht. Marl... Marl... Allein diese vier Buchstaben. Dieser verhuscht anlautende Nasal, auf den ein 'a', der blasseste und neutralste aller Vokale folgt. Und dann als finish - das ist das Beste! - die beiden Liquide des deutschen Alphabets sinnlos vereint: "rl" :shake: ... Vier Buchstaben. Ein Vokal. Kein echter Konsonant. Wer will in sowas sich einrichten?
    Und dann hat diese Unstadt mit dem Unwort als Namen ein Theater. Das muß man sich mal vorstellen! Diese Stadt da, in der Nähe der Lippe (nicht an der Lippe sondern nur nah dran), diese Stadt da, die einen - wenn man von dieser namen- und zahllosen Autobahn zwischen Haltern und Gelsenkirchen-Buer irgendwo in diesem "Marl" abfährt (den Namen der Abfahrt habe ich vergessen, wahrscheinlich Hamm oder Hüls) - mit folgendem Schriftzug auf dem Ortseingangsschild empfängt: "MARL - Ortsteil: Chemiezone" ... diese Stadt hat ein Theater...

    Darum, Graf, genau darum: MARL!

    Adieu,
    Algabal

    Keine Angst vor der Kultur - es ist nur noch ein Gramm da.

  • Eben einen Auftritt des Kabarettisten Wolfgang Trepper gesehen. Jawohl! Der Mann gefällt mir. In seinen Programmen macht er wohl gerne auf grenzdebile Formate aufmerksam, dieses mal: "Das Wetter im Ersten". Zu köstlich. Endlich bekommt der unsägliche Kachelmann sein Fett auf gekonnte Weise weg. Trepper schimpft und pöbelt, aber mit welch sicherem Sprachgebrauch. Kachelmann hätte man aus der Leverkusener Fußgängerzone wie einen Penner aufgelesen und wenn dieser dann unrasiert und mit Jackett auf halb sieben hängend vor der Kamera stünde, käme lediglich ein unverständliches Gestammel raus: "Hochdruck......Tiefdruck.....Actimel saufen....."
    :mlol: :mlol: :mlol:

    :wink:
    Wulf

    "Gar nichts erlebt. Auch schön." (Mozart, Tagebuch 13. Juli 1770)

  • Pispers geht mir auf die Nerven, vermutlich weil meine Schwägerin (Lehrerin) den so toll findet.
    Ich habe immer das Gefühl. der wird von der GEW (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaften) bezahlt - ne, zuviel Gutmensch-Attitüde :thumbdown:

    Oho, jetzt weiß ich, warum Pispers bei mir so gut ankommt, bislang - alldieweil auch ich der genannten Vereinigung angehöre, nun schon seit über 30 Jahren. Falls ich ihn erleben werde, kann ich hier ja mal berichten, wie's war (und wenn der von meinen Beiträgen bezahlt werden sollte, komme ich sicher umsonst rein :D ). So genau kenne ich den Lehrerfreund übrigens noch gar nicht.

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • Also ich bin ganz neu in der Zunft der Schülerbeschallung und mag - ähnlich dem wesentlich erfahreneren audi - den Pispers gerade wegen seiner ganz und gar lehrerhaften Attitüde - sowohl die Klamotte als auch die Gestik, Mimik und Tonfall betreffend - nicht. :pfeif:

    :wink:
    Wulf

    "Gar nichts erlebt. Auch schön." (Mozart, Tagebuch 13. Juli 1770)

  • Ich wußte es doch, Pispers ist der intellektuelle Mittelpunkt der Lehrerwelt :D :wink:

    Übrigens: welches Klientel ist de Steuerberaters Greuel ?
    Ärzte und Lehrer - wissen immer alles besser.
    Die einem aus dem Pharmablättchen mit angehängtem Steuerteil (gleich hinter den Golfreisen)
    und die anderen, weil sie zu viel Zeit für Buchstudien haben.

    nothing for ungood :wink: :wink:

    grüße
    Achim

  • Ich wußte es doch, Pispers ist der intellektuelle Mittelpunkt der Lehrerwelt :D :wink:

    Wir haben viele Mittelpunkte. :D Immer nach der Devise: Lehrer haben vormittags recht und nachmittags frei. :wink:

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • Und abends auch keinen Bock mehr.

    Den Pispers fand ich übrigens mäßig komisch.

    "...es ist fabelhaft schwer, die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen." - Johannes Brahms

  • Hüsch, das ist natürlich tiefe Achtziger, graue Vorzeit. Wisst ihr, wo ich den Hüsch live gesehen habe? Aufm Katholentach...
    Dieses Thomas-Bernhard-hafte vor allem der Hagenbuchtexte mag ich immer noch. Seltsam, wie sich das stilistisch so traf, die beiden. Ob Bernhard Hüsch gekannt hat? Mit seiner komischen Orgel und dem lullenden Sprechgesang konnte er (Hüsch, nicht Bernhard) mich aber schon damals nicht vom Papp-Falt-Hocker reißen.

    Grüße,
    Micha

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