Ich erfreue mich momentan an der Beethoven Sonatina d-moll arr. für Cello (ich) und Klavier (meine Frau). Ein nettes kleines Stück, das Spaß bringt, von den Profis nicht einmal in den Komplettaufnahmen Beachtung findet, bei Amateuren aber gern gespielt wird (ist auch ein Jugend musiziert-Stück, meine ich, im Original für Mandoline), siehe Youtube.
Ich arbeite aktuell an Noten, die ich zunächst wenig beachtet habe. Beispiel für vom Beginn: Eine Gruppe aus sechs Tönen: Viertel, Achtel, Viertel, Achtel, Viertel Achtel. Ganz banal: Die Viertel werden betont, die Achtel "tropfen" unbetont, leicht abphrasiert hinterher. Nur steht die Gruppe im Creszendo, steigen die Noten in der Höhe kontinuierlich an und ist die letzte Note, ein Achtel, offenbar die Zielnote der Gruppe. Also doch auf die letzte Note als Zielnote hinspielen, obwohl Achtel und sogar eine Fermate drauf? Gestaltet, übertrieben bildhaft gesprochen, als liebliche Oase aus Licht mit ruhig-sinnlichem Vibrato? Was bedeutet das aber für die Achtel davor? Auch Fermaten bzw. kleine Ruhepunkte? Sogar die Betonung umkehren, also die Achtel betonter als die Viertel spielen? Nein, das hört sich nicht an. Helfen könnte es, die Achtel nicht als Nachklapp zur Viertel zu spielen, sondern als zur folgenden Viertel zugehörig, ein wenig in Richtung punktiert also... Dann höre ich mal in die verschiedenen Youtube-Aufnahmen hinein und stelle fest, dass die anderen sich meine Gedanken nicht machen, sondern andere, weil niemand die höchste Note als Zielnote versteht. Tja. Mal sehen, wohin mich das noch führt.