Der Meeresgöttin folgt im vierten Stück der Meeresgott - Der verliebte Neptunus. Der passende Tanz ist eine Loure, ein langsamer Tanz im 3/4-Takt. Ein verliebter Gott leidet, so findet man vor allem zärtliche Seufzer in dem empfindsamen modulationsreichen zweiteiligen Stück, das die Tiefe des Gefühls ausdrückt. Die Teile werden jeweils wiederholt, der letzte Akkord ist ein wehmütiger in c-moll. Die schreitende Bewegung ist von einem punktierten Rhythmus bestimmt, Neptun ist sich seiner Würde auch als Verliebter bewusst.
Bei Goebel klingt in diesem zärtlichen Stück immer wieder der Silberklang des Cembalos durch (1.52). Linden ist unmerklich schneller, bei ihm ist das Cembalo mehr in dem Hintergrund, so dass die Oberstimmen nicht durchklingen wie bei Goebel, was der Liebe ein wenig Leichtigkeit und Hoffen auf Erfüllung nimmt. Bei King hört man die Bläser etwas besser, ansonsten ist er schneller (1.44), bleibt aber weitgehend in der Stimmung wie der noch etwas schnellere Helbich (1.40) und Zefiro (1:48), das hier die Verzierungen stimmungsvoll einsetzt. Pickett scheint von der Zeit her deutlich langsamer zu sei, ist es aber nicht, weil er die Teile jeweils dreimal spielt.Die schnellste Aufnahme ist die von Steger (1.37), hier ist aus dem Lustwandeln ein schon bestimmteres Vorwärtsgehen geworden. Es besticht wieder die Balance von Bläsern, Streichern und dem Cembalo. Auch bei Bagliono gefällt mir die Durchsichtigkeit des Satzes (1.47).
Ein wenig schwer, mich heute zu entscheiden - gut aufgehoben habe ich das Stück bei Goebel empfunden, wegen des angemessenen Tempos zum einen, wegen des Cembalos zum zweiten.
Liebe Grüße Peter