WAGNER: Tannhäuser – Inbrunst im Herzen

  • Sir Georg Solti, Studio Oktober 1970
    (Pariser Fassung)

    Landgraf Hermann von Thüringen – Hans Sotin
    Tannhäuser – René Kollo
    Elisabeth – Helga Dernesch
    Venus – Christa Ludwig
    Wolfram von Eschenbach – Victor Braun
    Walter von der Vogelweide – Werner Hollweg
    Biterolf – Manfred Jungwirth
    Heinrich der Schreiber – Kurt Equiluz
    Reinmar von Zweter – Norman Bailey

    Wiener Staatsopernchor
    Wiener Philharmoniker
    Sir Georg Solti

    Sir Georg Solti dirigiert die Venusbergmusik hitzig und effektvoll. Die Steigerung des (in der Pariser Fassung freilich gekürzten) Sängerwettstreits disponiert er großartig. Aber auch die lyrischen Passagen, etwa „Naht euch dem Strande“, das Gebet der Elisabeth und das Lied an den Abendstern kommen zu ihrem Recht und blühen wunderbar auf. Sein straffes, bisweilen hitziges Dirigat ist einer der Aktivposten der Aufnahme. Die Wiener Philharmoniker machen aus der Aufnahme ein Klangfest.

    Nach Windgassen und Hopf kann man dankbar für den Tannhäuser von René Kollo sein. Das Feuer der Lobgesänge auf Venus im ersten und zweiten Aufzug nehme ich ihm ab.

    Sotin hat eine recht helle Stimme für einen Landgrafen, aber sein sämiger Klang ist herrlich anzuhören.

    Christa Ludwig transportiert stimmlich vielleicht nicht die maximale erotische Versuchung, ist aber sängerisch ausgezeichnet.

    Helga Dernesch hat natürlich die vokalen Reserven für eine energiegeladene Elisabeth. Leider bringt sie auch eine unüberhörbare stimmliche Schärfe mit. Aber ok.

    Victor Braun mag als Wolfram weder an Dietrich Fischer-Dieskau noch an Eberhard Wächter heranreichen. Aber so schlecht, wie gelegentlich geschrieben wurde, ist er bei weitem nicht – er liefert die Partie tadellos ab und ist bestimmt kein Argument gegen diese Aufnahme.

    Eine fulminante Aufnahme mit einem mehr als akzeptablen Tannhäuser. Landgraf und Venus sind ausgezeichnet besetzt. Elisabeth und Wolfram mögen nicht die ultimative Erfüllung sein, ich finde sie ok (da war die Konwitschny-Aufnahme natürlich stark). Der Kracher ist halt Soltis profiliertes Dirigat. – Bester Decca-Klang, man hört der Aufnahme ihr Alter nicht an.

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Giuseppe Sinopoli, Studio April bis Juni 1988
    (Pariser Fassung)

    Landgraf Hermann von Thüringen – Matti Salminen
    Tannhäuser – Plácido Domingo
    Elisabeth – Cheryl Studer
    Venus – Agnes Baltsa
    Wolfram von Eschenbach – Andreas Schmidt
    Walter von der Vogelweide – William Pell
    Biterolf – Kurt Rydl
    Heinrich der Schreiber – Clemens Bieber
    Reinmar von Zweter – Oskar Hillebrandt
    Ein junger Hirt – Barbara Bonney

    Chorus of the Royal Opera House, Covent Garden
    Philharemonia Orchestra
    Giuseppe Sinopoli

    „Überwältigung durch Gelassenheit“ – so könnte man Sinopolis Strategie bei der Ouvertüre beschreiben. Das Tempo ist anfänglich eher ruhig, die Steigerung des Pilgerchoral-Themas gelingt ihm bei aller Ruhe dennoch bezwingend. Im Bacchanal entfesselt er dann einen wahren Spielrausch. Herrlich sind die zarten Stellen der Venusberg-Musik gelungen. Das Vorspiel zum dritten Aufzug, das sich in anderen Aufnahmen schon mal dahinschleppt, wird aus der Ruhe heraus großartig entfaltet. Insgesamt ein überzeugender Gegenentwurf zu Soltis Aufnahme. – Nach einem Ondit soll das Philharmonia Orchestra keine Proben für diese Einspielung gehabt haben; es wäre zu Beginn der Sitzungen nicht einmal klar gewesen, ob die Dresdener oder die Pariser oder eine Mischfassung aufgenommen werden sollte. Wenn das stimmt, dann ist diese Leistung von Orchester und Dirigent eine Sensation. Jedenfalls handwerklich-musikalisch, natürlich nicht organisatorisch.

    Domingo hat schon eine tolle Stimme für den Tannhäuser! Wenn er doch nur die Sprache verstünde … das Wissen um die Inhalte des Gesungenen und richtige Aussprache könnten den Genuss erheblich steigern.

    Agnes Baltsa singt die Venus mit dem nötigen Schuss Erotik in der Stimme. So glaubhaft habe ich diese Partie noch nicht gehört. Auch sängerisch ist sie der Partie voll gewachsen – glühende Spitzentöne.

    Cheryl Studer besticht mit ihrem strahlenden Sopran! Ihr Entrée im zweiten Aufzug beginnt grandios, trotz eher gemäßigten Tempos Sinopolis. Die Textverständlichkeit ist nicht immer gegeben. Noch mehr als in der Hallenarie merkt man aber im Gebet, dass der Gesang unter der glanzvoll-schönen Oberfläche distanziert und kühl bleibt. Perfektion ohne Emotion.

    Matti Salminen … hmmmm … ich mag seine Stimme sehr! Als Hagen. Als Hunding. Als Landgraf ist er vielleicht etwas rau. Trotzdem – das möge man meiner Schwäche für Salminen verzeihen – toll gesungen.

    Sollte es Andreas Schmidts Absicht gewesen sein, einen keuschen und in die Jahre gekommenen Wolfram zu zeichnen, so ist ihm dies gelungen. Ob es interpretierender Wille oder stimmliche Not war, die diesen Klang erzeugte, kann ich nicht sagen. Vorsichtig gesagt: bei ihm scheint nicht jedes ausgeatmete Luftmolekül an den Stimmlippen zu Klang zu werden. Was er aus diesen Voraussetzungen macht, ist ok.

    Bei den meisten Sängern bleibt ein „gut, aber …“. Die stärksten Impulse gehen vom Dirigenten aus. Dass die Aufnahme mehr als nur hörenswert ist, geht voll auf das Konto Sinopolis.

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Domingo hat schon eine tolle Stimme für den Tannhäuser! Wenn er doch nur die Sprache verstünde


    Ja, leider... :S

    Genau diese zwei Aufnahmen besitze ich auch, und ich hatte sie zeitlich innerhalb zweier Wochen gehört. Ich gehe konform mit deiner Meinung, liebes Mauerblümchen: René Kollo halte ich hier für absolut passend, während mir Domingo aufgrund seiner Aussprache auf den Magen schlägt; dabei klingt er an sich echt vorzüglich.

    Solti wie auch Sinopoli empfinde ich beide sehr gelungen, auch wenn sie ihre eigenen Sichtweisen umsetzen. Die Orchester setzen alles wunderbar um... :thumbup:


    jd :wink:

    "Interpretation ist mein Gemüse." Hudebux

    "Derjenige, der zum ersten Mal anstatt eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation." Jean Paul

    "Manchmal sind drei Punkte auch nur einfach drei Punkte..." jd

  • Daniel Barenboim, Mai/Juni 2001
    (Dresdner Fassung, die zweite Szene im ersten Aufzug nach der Pariser Fassung)

    Landgraf Hermann von Thüringen – René Pape
    Tannhäuser – Peter Seiffert
    Elisabeth – Jane Eaglen
    Venus – Waltraud Meier
    Wolfram von Eschenbach – Thomas Hampson
    Walter von der Vogelweide – Gunnar Gudbjörnsson
    Biterolf – Hanno Müller-Brachmann
    Heinrich der Schreiber – Stephan Rügamer
    Reinmar von Zweter – Alfred Reiter
    Ein junger Hirt – Dorothea Röschmann

    Chor der Deutschen Staatsoper Berlin
    Staatskapelle Berlin
    Daniel Barenboim

    Barenboims Dirigat finde ich großartig. Viel Ruhe, aber wenn’s sein soll, packt er auch ordentlich zu. Bereits die Ouvertüre wird ausgezeichnet gespielt; ähnlich wie Sinopoli beginnt er sehr ruhig, hält den Spannungsbogen aufrecht und überwältigt aus der Ruhe heraus. Barenboim lässt die Musik auch in den dicksten Fortissimi gut durchhörbar spielen – prima.

    Peter Seiffert bewältigt die Rolle in stimmlicher Hinsicht sehr achtbar – das ist ja schon mal eine Menge. Schön, diese Partie mal mit wirklich hellem Timbre zu hören. Ich finde das passender als die Baritenöre, die sich am Tannhäuser versuchten. Deutlich wird das im Duett mit Elisabeth im zweiten Aufzug und in allen Ensembles (Ende 1. Aufzug und Sängerwettstreit), wo Seiffert sich bestens abhebt. Er geht den Tannhäuser von der intellektuellen Seite an, gerät aber im Gegenzug bei seinem Lobpreis der Göttin der Liebe im zweiten Aufzug nicht außer sich. Dafür bekommt man hier eine ausgezeichnete Romerzählung.

    Waltraud Meier bringt alles mit, um das süße Gift der Venus zu Klang werden zu lassen: in der Mittellage die Süße, in der Höhe das Gift. Letzteres macht sie durch die Intensität ihrer Darstellung aber mehr als wett.

    Jane Eaglens Vibrato fand ich sehr störend. Dazu kommt in der Höhe eine unangenehme Schärfe. Aua. Textverständlichkeit wird stellenweise zur Nebensache. Schade, das wäre ansonsten eine ganz wunderbare Aufnahme.

    René Pape hat nicht ganz die schwarze Fülle von Gottlob Frick und auch nicht die grobkörnige Stimmgewalt von Matti Salminen, scheint mir unter diesen dreien aber der eloquenteste zu sein. Sozusagen der Sarastro unter den Landgrafen. Ausgezeichnet.

    Thomas Hampson ist vielleicht rhetorisch etwas zu bemüht, aber ok.

    Dorothea Röschmanns Vibrato schränkt die Illusion eines „jungen Hirten“ stellenweise ein. Der prominente Name für die Minirolle macht nicht glücklich.

    Der Chor macht seine Sache sehr gut.

    Fazit: Dirigat großartig, Tannhäuser sehr achtbar, Landgraf, Venus und Wolfram gut anhörbar - was hätte das mit einer anderen Elisabeth für eine Aufnahme werden können!

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Wolfgang Windgassen bietet eine durchdachte Deutung, die allerdings einem älteren, pathetischen Stil verpflichtet ist. Doch ist das eine Tannhäuser-Stimme? Die Intellektualität des Minnesängers nehme ich ihm ab, nicht aber die Venusberg-Ausschweifungen. Da, wo er seiner Stimme einen kraftvollen Ausbruch abringen will, werden seine Grenzen hörbar.

    Ich finde Windgassen, den ich generell sehr schätze aber nicht für alle Partien geeignet finde (z. B. Parsifal, Siegfried im "Siegfried"), eigentlich den idealen Tannhäuser. Und zwar WEIL er intellektuell ist, WEIL er pathetisch ist, WEIL der Venusberg ihn unter- bzw. überfordert (darum geht die Oper doch AUCH!). Und dass seine Grenzen hörbar werden, tut der Interpretation keinen Abbruch, sondern ist ihr zuträglich. Der Tannhäuser ist kein Romeo und auch kein Othello.


    Windgassen hat am Ende des zweiten Aufzuges schon arge Probleme, über das Ensemble zu kommen („Erbarm dich mein!“), die Romerzählung klingt ziemlich angestrengt.

    Wenn jemand bei der Romerzählung "angestrengt" klingt, wie Windgassen hier, so ist das für mich ebenfalls eher etwas, was der Interpretation zufließt. Der Mann ist an dieser Stelle gebrochen und elend im tiefsten Sinne, er kann weder leben noch sterben.

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    Musica est exercitium metaphysices occultum nescientis se philosophari animi

  • Ich wollte mal wieder einen vollständigen Tannhäuser hören und griff nach dieser Aufnahme, die ich lange, lange nicht mehr gehört habe.

    Sie sollte es auch sein, weil ich mein Urteil von damals doch noch mal überprüfen wollte. Und ich muss sagen, es hat sich nicht viel verändert.

    Karajan dirigiert sehr eigenwillig, manchmal beschleicht mich das Gefühl, auch recht dickköpfig. Die ganze Partitur wird lyrisch, fast kammermusikalisch dargeboten. Aufgefächert, behutsam, langsam fällt mir da noch ein. Es führt auch immer wieder dazu, dass man einzelne Orchesterstimmen vernimmt, die für mich keinen Sinn ergeben, die eher den musikalischen Fluss zerfleddern. Ganz deutlich in der Venus-Szene im I. Akt. Vielleicht möchte er damit eine erotische Sinnlichkeit, eine sinnliche Erotik hervorbringen, was er aber für mein Empfinden überhaupt nicht schafft. Dabei müsste er nur der fantastischen Venus der Christa Ludwig vertrauen.

    Überhaupt steht das Darstellen im Gegensatz zum Empfindenden für mich bei ihm zu sehr im Vordergrund. So lässt er Brouwenstijn wunderschöne Phrasen bei ihrem Eingreifen in den Sängerwettstreit im II. Akt spinnen, die aber mehr eine vordergründige Schönheit anbieten, ohne dass dabei eine wirkliche Emotion deutlich wird.

    Auch mit seiner Sängerauswahl scheint er mir keine glückliche Hand gehabt zu haben. Ludwig ist grandios, auch Wächter als Wolfram gefällt mir ausnehmend gut. Aber schon mit Brouwenstijn habe ich Probleme, scheint sie mir doch zum Zeitpunkt der Aufführung (1963) schon ein wenig über ihren sängerischen Zenit hinaus zu sein. V.a. die Hallenarie zeigt Schärfen und ein recht reifes Timbre, das ich so von ihren Bayreuth-Aufnahmen nicht kenne. Besser ist sie in eher lyrischen Momenten oder in solchen, die Karajan dazu macht.

    Aber das größte Problem ist für mich Hans Beirer in der Titelrolle. Ich mag zunächst einmal sein Timbre nicht, aber das ist Geschmackssache. Aber wie er sich teilweise durch die Partitur 'bellt', wie er Spitzentöne herausstemmt und den musikalischen Fluss unterbrechen muss, um diese platzieren zu können, wie er in lyrischeren Passagen immer wieder auch mit der Biegsamkeit seiner Stimme und auch mit der richtigen Tonhöhe kämpfen muss usw. - all das nimmt mich wirklich nicht so für ihn ein.

    Kmentt ist überzeugend als Walther, Welter wahrlich nicht als Biterolf, Janowitz ein Luxus-Hirt. Bleibt noch Frick, der an sich einen ausgezeichneten Landgraf singt, bei dem ich aber doch in einigen Phrasierungen das Gefühl habe, dass er sich mit dieser Interpretation nicht wohlfühlt.

    Insgesamt für mich eine Aufnahme, die ich als ziemlich misslungen empfinde. Der vorherrschende Eindruck ist wohl der der Langeweile. Und das darf ein Tannhäuser nicht sein. Interessant übrigens, dass, wenn ich es richtig sehe, Karajan von den 10 großen Wagneropern den Tannhäuser nie im Studio aufgenommen hat.

    :wink: Wolfram

    "Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern." (Samuel Beckett)

    "Rage, rage against the dying of the light" (Dylan Thomas)

  • Der beste erste Tannhäuser war Sawallisch mit Windgassen und Victoria de los Angeles. So viel Energie und Synergie.

    Gib dich nicht der Traurigkeit hin, und plage dich nicht selbst mit deinen eignen Gedanken. Denn ein fröhliches Herz ist des Menschen Leben, und seine Freude verlängert sein Leben.

    Parsifal ohne Knappertsbusch ist möglich, aber sinnlos!

  • Wagner : Tannhäuser - Dresdner Fassung . Aufnahmedatum : 24/10/1934
    Tannhäuser Fritz Krauss
    Hermann Sven Nilsson
    Wolfram von Eschenbach Karl Schmitt-Walter
    Walther von der Vogelweide Rudolf Dittrich
    Biterolf Richard Bitterauf
    Heinrich der Schreiber Max Osswald
    Reinmar von Zweter Alexander Welitsch
    Elisabeth Trude Eipperle
    Venus Inger Karén
    Ein junger Hirt Regensburger Domspatz

    Chor und Orchester des Reichssenders Stuttgart
    Carl Leonhardt

    Kurz gesagt : "Mein " Tannhäuser . Mehr brauche ich nicht . Da stimmt für mich einfach alles . ( Seltsamerweise hier im Forum noch nicht erwähnt - Waldi ? Wolfram? Ihr schweigt ? Beredt ? )
    Auf Cantus/Line ihren Preis wert :

    In der tube finden sich Schnipsel - z.B. https://www.youtube.com/watch?v=d2G8wtO4_D8

    Good taste is timeless "Ach, ewig währt so lang " "But I am good. What the hell has gone wrong?" A thing of beauty is a joy forever.

  • . Da stimmt für mich einfach alles . ( Seltsamerweise hier im Forum noch nicht erwähnt - Waldi ? Wolfram? Ihr schweigt ? Beredt ? )

    Kein beredtes Schweigen - ich kenne die Aufnahme einfach nicht (wenn ich auf sie stoße, werde ich sie mir gerne anhören, aber bei mir ist der Stoß ungehörter CDs riesig). Frage aber: Wenn alles stimmt, trifft das auch für die Tonqualität zu? Es gibt aus den Jahren um 1930 relativ sehr gute Aufnahmen, aber auch viele Kratziosos. Ich nehme ja nicht an, daß dieser "Tannhäuser" zu denen gehört, aber vielleicht kannst Du aus Deiner Erfahrung noch ein paar Worte beisteuern. :wink: r

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    Homo sum, ergo inscius.

  • Wenn alles stimmt, trifft das auch für die Tonqualität zu?

    Ja - für das Aufnahmejahr 1937 durchaus sehr gut durchhörbar , mit den üblichen kleinen Einschränkungen , welche der Vortrag aber vergessen läßt . - Ich hatte die Kempe / Vinay / Varnay Aufnahme als Melodram LP Box 38 und die Szell / Melchior / Flagstad aus 1941 und war mit beiden nicht so ganz zufrieden . Da bekam ich diese Aufnahme von einem Fritz Krauss Fan . Beim ersten Hören allerdings war die Sängerin der Venus - Inger Karen - für mich die Entdeckung ! Nie zuvor von ihr gehört . Und dann begeisterten mich die Chöre ! Dann die Leistung des Dirgenten , von dem ich auch nichts wußte , der mich aber mehr und mehr mit seinem Dirigat überzeugte , das Orchester , und erst ganz allmählich begriff ich , was für ein Traumpaar Krauss und Eipperle waren ! ( Auch die anderen Rollen sind mehr als adäquat besetzt - kein Ausfall ) . Aber ich spreche nur für mich . Jedenfalls - der Klang hat nie den sich steigernden Genuss gestört . Ein weiterer Schnipsel : https://www.youtube.com/watch?v=j0w6N2wJEkg

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  • Danke, lieber b-Major! Du bringst meine guten Vorsätze, mich bei Käufen einzubremsen, deutlich ins Wanken!

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    Homo sum, ergo inscius.

  • Du bringst meine guten Vorsätze, mich bei Käufen einzubremsen, deutlich ins Wanken!

    Bei spotify könntest Du Dir die Venus von Inger Karen anhören - wäre doch schöner , wenn sie Dich ins Wanken brächte , als wenn ich es täte .

    Good taste is timeless "Ach, ewig währt so lang " "But I am good. What the hell has gone wrong?" A thing of beauty is a joy forever.

  • ( Seltsamerweise hier im Forum noch nicht erwähnt - Waldi ? Wolfram? Ihr schweigt ? Beredt ? )

    Und ich schweige, weil ich die Aufnahme nicht mehr im Kopf habe. :) Ich werde sie die Tage mal wieder anhören.

    Mit Fritz Krauss höre ich übrigens gerade die Romerzählung auf YouTube (https://www.youtube.com/watch?v=g-auCEFAYCs), wobei ich nicht weiß, ob diese Aufnahme aus der GA stammt.
    Zunächst gefällt mir die Stimme, die ein originärer Heldentenor ist. Auch seine Gestaltung überzeugt mich, wenn ich sie auch gerne durchaus ein wenig expressiver, verzweifelter, wütender, hoffnungsloser hören möchte. Allerdings 'singt' er mir zu wenig. Das ist für mich noch zu sehr der alte Stil des eher Deklamierens, wohingegen ich die stärker gebundene Gesangslinie vorziehe. Zudem, was allerdings nur ein kleines Detail ist, verbleibt er bei 'Gnad und Heil' (genauso wie es Melchior gemacht hat) auf dem hohen Ton, anstatt für 'Heil' noch einmal anzusetzen. Das macht die Sache für den Sänger natürlich leichter. Aber, wie gesagt, nur ein kleines Detail und ich bin da halt ein wenig pingelig. ^^

    Jedenfalls ist die Aufnahme die Tage dran. :)

    Der Reichssender Stuttgart hat in der Zeit übrigens einige interessante Aufnahmen v.a. auch unter Leonhardt vorgelegt.

    :wink: Wolfram

    "Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern." (Samuel Beckett)

    "Rage, rage against the dying of the light" (Dylan Thomas)

  • Die beiden anderen Schnipsel (Abendstern und Gebet) habe ich mir nun auch angehört.

    Schmitt-Walter war ein fantastischer Sänger und der Wolfram eine grandiose Partie. Da stimmt einfach alles. Die Eipperle hatte wohl das Pech, dass die Konkurrenz damals so groß war. Eigentlich hätte sie eine viel größere Karriere machen müssen, eine, durch die sie auch heute noch stärker im Bewusstsein und in der Bekanntheit sein müsste. Ihr Timbre ist sehr einnehmend und das Gebet sehr berührend. Beides also tolle Schnipsel.

    :wink: Wolfram

    "Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern." (Samuel Beckett)

    "Rage, rage against the dying of the light" (Dylan Thomas)

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