Was wurde eigentlich aus...

  • Was wurde eigentlich aus...

    ...Hans Peter Blochwitz, der mit Tates Aufnahme der Missa Solemnis, Abbados Mendelssohn 2 oder Zemlinskys Liedern der Welt einen der schönsten lyrischen Tenöre versprochen hatte?

    ...Andreas Schmidt, dessen Deutsches Requiem seinesgleichen sucht und der die gesamte Wigmore Hall zum Weinen brachte?

    ...Dimitris Sgouros, als Bübchen an der Rubinsteinbrust von der Weltpresse einst für Rachmaninoff und Liszt in alle Himmel der Wunderkinder gehoben?

    ...Tzimon Barto, der sich wie eine Mischung aus Oscar Wilde und Arnold Schwarzenegger präsentierte, nicht wie ersterer Interviews und wie letzterer Virtuoses von sich gab?


    Nur einige wenige jener Künstlerexemplare, deren Lichter kurz und hell bis grell leuchteten und die, so scheint’s, aus diversen Gründen in diversen Versenkungen verschwanden.
    Mir passiert’s häufiger, daß ich Aufnahmen hervorkrame, in deren Angesicht ich mich tatsächlich frage, was eigentlich wurde.

    Dieser Thread mag für Fragen wie Antworten - metawikipedialer und vielleicht auch persönlicher Art - zur Verfügung stehen.


    audiamus

    "...es ist fabelhaft schwer, die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen." - Johannes Brahms

  • ...Tzimon Barto, der sich wie eine Mischung aus Oscar Wilde und Arnold Schwarzenegger präsentierte, nicht wie ersterer Interviews und wie letzterer Virtuoses von sich gab?

    Na der ist doch immer noch relativ präsent auf dem Markt. Hat letztes Jahr zum Jubiläum eine beachtenswerte Haydn-Platte gemacht, die ganz gute Kritiken bekommen hat. Und jetzt zum nächsten Jubeljahr gibt's Schumann-Konzertstücke mit Christoph Eschenbach. Also ganz so weg vom Fenster ist der nicht.


    Grüße,
    Peter.

    Alles kann, nichts muss.

  • Andreas Schmidt

    Andreas Schmidt singt wohl auch noch. Im März ist er auf jeden Fall Mitwirkender in der Matthäuspassion in Hamburg (Michaeliskirche).
    Seit 2007 ist er als Professor für Gesang an der Hochschule für Musik in Dresden tätig.
    Wie sich seine Stimme inzwischen entwickelt hat, entzieht sich meiner Kenntnis.

    :wink: Ramona

  • ...Hans Peter Blochwitz, der mit Tates Aufnahme der Missa Solemnis, Abbados Mendelssohn 2 oder Zemlinskys Liedern der Welt einen der schönsten lyrischen Tenöre versprochen hatte?

    Ohne Gewähr: Ich habe mal gelesen, dass Blochwitz in der zweiten Hälfte der 90er eine schwere Stimmkrise hatte und seitdem kaum (oder gar nicht mehr?) öffentlich auftritt. Seit bestimmt zehn Jahren ist auch auf Tonträgern nichts mehr von ihm publiziert worden. Seine Brötchen verdient der inzwischen auch schon 60jährige anscheinend als Professor an der Hochschule für Musik und Theater in Bern.


    ...Tzimon Barto, der sich wie eine Mischung aus Oscar Wilde und Arnold Schwarzenegger präsentierte, nicht wie ersterer Interviews und wie letzterer Virtuoses von sich gab?

    Mit Gewähr: Tzimon Barto ist nach langer Absenz seit wenigen Jahren wieder voll da. Ich selbst habe ihn vor gut zwei Jahren als Solist in Tschaikowskys b-moll-Konzert mit Christoph Eschenbach am Pult der Bamberger Symphoniker gehört. Überhaupt tritt er ziemlich oft zusammen mit Eschenbach auf. Es sind in den letzten Jahren auch wieder CDs aufgenommen worden, darunter ein ziemlich erfolgreiches Rameau-Potpourri.

    Über die Gründe seiner langen Auszeit werden in diesem sülzigen Spiegel-Artikel einige konkrete Andeutungen gemacht:

    http://www.spiegel.de/kultur/musik/0,1518,650554,00.html


    (Sehe gerade, dass Peter schon bezüglich Barto gepostet hat.)


    Viele Grüße

    Bernd

    .

  • Was wurde eigentlich aus Adrian Brendel? Ich habe heute Mittag eine Aufnahme der Cellosonaten op.5 von Beethoven gehört, entstanden 2003 und gespielt von Afred Brendel und seinem Sohn Adrian. Von selbigen habe ich ansonsten aber nie etwas gehört. Was ist aus dem geworden?

    Ich liebe Wagners Musik mehr als irgendeine andre. Sie ist so laut, daß man sich die ganze Zeit unterhalten kann, ohne daß andre Menschen hören, was man sagt. - Oscar Wilde

  • Was wurde eigentlich aus Adrian Brendel? Ich habe heute Mittag eine Aufnahme der Cellosonaten op.5 von Beethoven gehört, entstanden 2003 und gespielt von Afred Brendel und seinem Sohn Adrian. Von selbigen habe ich ansonsten aber nie etwas gehört. Was ist aus dem geworden?

    Zum Nachhören, hier:

    http://www.ndr.de/ndrkultur/audi…odcast3032.html


    Adrian Bendel spricht in der Sendung Klassik à la carte vom 05.01.2011 über seinen Weg und seinen Vater.

  • Danke Yukon!

    Adrian Brendel kommt mir äußerst sympathisch rüber, ich habe mir das mit Genuss angehört.

    Ein sehr realistisch denkender, sehr reifer, humorvoller und sicherlich auch sehr guter Cellist, ein wirklicher Künstler, so habe ich den Eindruck.

    Danke dafür,

    Michael

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