Fertigmachen zum Fremdschämen - Eure ersten Platten

  • Irgendwann in den mittleren 60ern nervte ich meine Eltern, weil ich (wohl fünf oder sechs Jahre alt) im Radio einige Male „Katscha folling sta“ gehört hatte und un-be-dingt diese Platte haben wollte. Zu Weihnachten lag sie dann unterm Gabentisch, und ich lernte den Plattenspieler zu bedienen.

    Dann kam irgendwann diese – Achtung, Mädchenschwarm-Alarm! (Die Single hieß "Zeit macht nur vor dem Teufel halt")

    David Cassidy habe ich allerdings übersprungen und landete bei meiner damaligen Lieblingsband, die in den 70ern zumindest bei meinen Freundinnen nicht mehr so populär war. Die höre ich allerdings heute noch gern.

    Viele Grüße
    Federica

  • Meine erste war ne Single : "Can the Can" von Suzi Quatro. In der BRAVO stand sie hätte unter der Lederkluft nix an - hat noch meinen jugendlichen Enthusiasmus befeuert, das gesteh ich gern

    Und dann kam Sweet und dann ziemlich schnell die Stones und damit war ich nicht mehr aktuell. Aber geschmackssicher.

    Lang her...

    "Verzicht heißt nicht, die Dinge dieser Welt aufzugeben, sondern zu akzeptieren, daß sie dahingehen."
    (Shunryu Suzuki)

  • schon einige Jahre nach meinen ersten Mozart- und Tangerine Dream-Platten hatte ich die kurze Scorpions-Phase. da habe ich heute abend meiner Tochter ein paar Stücke vorgespielt, deshalb kurz mal diese:

    meine erste nicht-klassische Scheibe war aber:

    Die englischen Stimmen ermuntern die Sinnen
    daß Alles für Freuden erwacht

  • Bei mir ist das schon so lange her, ich weiss es nicht mehr. Aber ich erinnere mich, dass ich als Kind (so um 10 Jahre alt) ein grosser Fan von Caterina Valente war. Vermutlich war "Wo meine Sonne scheint" meine erste Schallplatte (vermutlich noch im 78er Modus).

    _______________________________________________
    „Ich glaube, wir brauchen Musik,
    um die Welt aushalten zu können, so wie sie ist.“

    Martin Schleske, Geigenbauer

  • die allererste Platte bekam ich zusammen mit einem Universum-Plattenspieler von Quelle zu Weihnachten mit ca 9 (?) Jahren: "Peter und der Wolf" und die "Nußknackersuite" waren da drauf.

    dann kamen alte Mono-Scheiben meiner Großmutter - ein Sampler mit dem Menuett von Boccherini, der kleinen Nachtmusik, Peer Gynt-Suite Nr.1. - was war ich beeindruckt, damals mit vielleicht 10, 11 Jahren.

    Der wirklich erste eigene Tonträgerkauf war eine MC mit Klavierkonzerten (Nr.26 und 17) von Mozart, dabei war noch die Cosi-Ouvertüre - boah, und voll Stereo! gekauft bei Tchibo in der Spandauer Innenstadt.
    bei einem Konzert in der Stabi, wo uns unsere Oma hin geschleppt hat, eine dieser billigen "Saphir"-LPs mit Linzer und Prager, und eine mit der Paukenschlag-Symphonie.

    Die echten "fremdschäm"-tauglichen Verirrungen kamen später, mich berührende Schlager fand ich im Radio..
    während der "neuen deutschen Welle" habe ich mein Taschengeld so nach und nach (es war nicht so viel) in den "Resonance"-Scheiben der DGG mit Beethovensymphonien angelegt - bis zu besagter Mike Oldfield-Scheibe. Die finde ich tatsächlich noch heute keineswegs beschämend...

    Aber als eine Musiklehrerin ein Stück aus "Alpha Centauri" auflegte, wars um mich (und meinen damaligen abseitige-Mucke-Kumpel) geschehen und ich hatte meinen 2. wichtigen Musikgenre-Wurzel-Strang gefunden:


    bei meinem Paps stand noch die damals aktuelle

    rum, die wurde sofort requiriert
    (der hat die eh nie gehört...).

    Die englischen Stimmen ermuntern die Sinnen
    daß Alles für Freuden erwacht

  • Was meine erste Platte war weis ich nicht mehr, sie ist mir wohl auch bei der Trennung von meiner ersten Freundin, mit der ich einen gemeinsamen Haushalt hatte, abhanden gekommen. Es handelte sich wohl fast ausnahmslos um Pop Musik. Allerdings ging es schon recht bald mit Klassik los. Diese Scheiben gab es vorzugsweise zu Weihnachten, wie z.B. Beethovens Sonaten mit Gulda, eine Kompilation fast aller Klavierwerke von Chopin mit unterschiedlichen Solisten (die Balladen mit Peter Frankl halte ich immer noch für eine der besten) und 3 Opern von Wagner (Holländer, Tannhäuser und Parsifal) als Mitschnitt aus Bayreuth (1962,63).
    Bei Wagner fällt mir noch eine kleine Anekdote ein. Wir hatten uns im Musikunterricht mit den Vorspiel zu "Tristan und Isolde" beschäftigt, und ich brauchte unbedingt eine Aufnahme davon. Allerdings war ich wie immer äusserst knapp bei Kasse. So überredete ich meinen Vater, mir doch die Platte zu sponsern, da ich sie ja für den Unterricht brauchen würde. Ich habe die Platte immer noch (Knappertsbusch dirigiert Wagner), und werde sie wohl ähnlich dem ersten selbstverdienten Kreuzer von Dagobert Duck hüten. Allerdings ganz normal im Regal und nicht unter einer Glashaube.

    Eusebius

    "Sie haben mich gerade beleidigt. Nehmen Sie das eventuell zurück?" "Nein" "Na gut, dann ist der Fall für mich erledigt" (Groucho Marx)

  • Meine erste eigene Schallplatte war, glaube ich, eine 33⅓"-LP für Kinder mit dem Titel "Sing ein Lied mit Onkel Bill", auf dem Bill Ramsey mit einem Kinderchor sang, was Anfang der 60er für deutsches (Volks-)liedgut gehalten wurde. Ich erinnere mich an "Als die Römer frech geworden" :ohnmacht1: Ich glaube, Connie Froboess war auch mit dabei.

    Später bekam ich, woher auch immer, eine Werbe-Single (7") mit Hits von 1966 (oder was die herausgebende Plattenfirma zu solchen erklären wollte). Darunter waren "Paint it Black" von den Stones, "Black is Black" von Los Bravos und "Don't bring me down" von den Animals, alles nur angespielt. Hat meinen frühen Musikgeschmack definitiv geprägt!

    Die erste vom eigenen Taschengeld gekaufte Single war "Those Were the Days" von Mary Hopkin, da war ich zehn; die erste eigene LP "Cosmo's Factory" von CCR, das haute böse 'rein: eine LP kostet damals ~ 15 DM. Aber das musste sein, die Sachen versuchte ich ja inzwischen selber zu spielen!

    Die ersten Klassikplatten waren Beethoven 3 und 6 (von unbekannten Orchestern) sowie 9 (Karajan mit den Wienern); die und noch ein paar andere hatte Mama mir überlassen (sind leider irgendwann verschwunden).

    Dann, mit Fünfzehn, das Rheingold, mit Böhm. Im Plattenladen schlich ich damals immer um die große rote Box mit dem kompletten Ring drumherum (IIRC 179,- DM) - unerreichbar! Sobald die Kohle reichte, kamen Siegfried und Götterdämmerung dazu; Walküre war irgendwie immer ausverkauft. Die wünschte ich mir dann zu Weihnachten und bekam - die Karajan-Version! Diesen Misch-Ring habe ich dann jahrelang gehört. Ansonsten bestand meine Klassik-Sammlung viele Jahre lang fast auschließlich aus Radiomitschnitten auf Kompaktkassetten.

    Bernd

    Fluctuat nec mergitur

  • Meine erste Schallplatte überhaupt ist diese mit Beethovens Eroica unter Klemperer.
    :thumbup: Sie sieht noch (fast ) so aus wie damals, weil alle Platten in einem geschlossenen Schrank stehen.

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    EMI-LP, 1959 (gekauft ca. 1975)

    Die LP lief zuerst auf meiner ersten Jugend-Anlage:
    Dual-Plattenspieler mit UNIVERSUM-Receiver (beides von Quelle); und selbstgebaute Boxen mit Bass-Chassis aus einem Siemens - Radio, die später durch bessere von Isophon ausgetauscht wurden und den Hochtönern Isophon KK10 ... jooo, mit den Dingern da ging schon gut die Post ab !

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    Gruß aus Bonn

    Wolfgang

  • Meine erste nichtklassische musikalische Platte die ich mir gekauft habe, war dann viele Jahre nach der EMI-LP aus dem Vorbeitrag, als ich meine Klassiksammlung schon auf einen beträchtlichen Bestand aufgestockt war, die von TD - Underwater Sunlight.

    Ich hatte davor alles "Nichtklassische" auf Tonband aufgenommen.

    Abb hier als CD mit gleichem Cover wie die LP:


    Esoteric, 1986

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    Gruß aus Bonn

    Wolfgang

  • Zum Fremdschämen war aber bei den ersten nichtklassischen Platten auch eine dabei, die ich heute gar nicht mehr habe:
    Udo Lindenberg
    Ich hatte damals mindestens 10 Lindenberg-Alben (3 sind noch da) - :versteck1: - der fetzige Lindi-Sound war gut, aber die würde ich heute eigendlich nicht mehr auflegen ...
    Die Platten hatte ich in den 80ern noch gut über die Annonce Bonn verkaufen können.


    telefunken, 1974

    ______________

    Gruß aus Bonn

    Wolfgang

  • Also - wenn ich das hier so lese, kann ich mit meinen Peinlichkeiten locker mithalten:

    Meine erste Single war "Caramba, Caracho - ein Whiskey" von Heino. Die bekam ich ersatzweise, weil meinen Eltern bei meiner Wunsch-Platte, Howard Carpendale's "Das schöne Mädchen von Seite 1", der Text zu anzüglich war... ^^

    Mein erste LP war ein Oldie-Sampler von K-tel, dessen Cover wie eine Jukebox geformt war - ebenfalls ein Geschenk.

    Meine erste selbstgekaufte LP war dann nach meiner Erinnerung "Sweet Fanny Adams" von Sweet - die höre ich auch heute noch ab und zu, natürlich als remasterte CD,

    Mit herzlichen Grüßen

    Mercurio

    Einmal editiert, zuletzt von Mercurio (6. Januar 2016 um 13:40)

  • `kleine Miezekatze` von Wum & Wendelin

    ... heute sitze ich im Staatstheater,
    ganz weit vorne im Parkett,
    denn da singt mein Urgroßvater
    ganz alleine ein Duett. :D

    Übrigens war das Lied eine satirische Anklage gegen Sexismus.

    Gruß
    MB

    :wink1:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

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