Englischsprachige Romane – die Favoriten der Capricciosi

  • Englischsprachige Romane – die Favoriten der Capricciosi

    Gut, dann mache ich mal das Faß zu "meinen" Engländern (nebst Kolonien) auf. Modus und Regelwerk wie in den andern Threads. Übersetzungen erlaubt, sogar erwünscht, wofern es sich um empfehlenswerte handelt.

    Ich schließe nachdrücklich alle narrativen Textsorten mit ein, also auch kleinere Formen als den Roman, der ja in jener Ausprägung, wie sie meist intendiert ist, eine sehr junge Gattung (oder Teilgattung) darstellt. (Zu Gattungsfragen übrigens ein dezent fortschrittlicher Buchtip: András Horn: Theorie der literarischen Gattungen. Würzburg: Königshausen & Neumann 1998).

    Ich weiß gar nicht, über welches allzulange englischsprachige Erzeugnis ich mich schonmal antizipatorisch mokieren soll (parallel zum Eröffnungsposting für frz. Romane). Mit "Ulysses" könntet Ihr mich jagen, aber das darf niemand kratzen.

    Einen gediegnen Blick auch in diese Kammer Eures Hirns und Eures Herzchens, meine Freunde! Was lest Ihr am liebsten, was gibt Euch am meisten, wo findet Ihr Euch wieder?


    Alex :wink:


    "In the year of our Lord 1314 patriots of Scotland, starving and outnumbered, charged the field of Bannockburn. They fought like warrior poets. They fought like Scotsmen. And won their freedom."

  • Aber doch nicht alles auf einmal! Bitte!
    Können wir nicht in aller Ruhe mal ein paar Tage lang über die Russen und die Franzosen nachdenken, bevor schon die Angelsachsen rufen?!

  • Nö, mir kommen die Engländer gerade recht - mein Hausheiliger Charles Dickens muss gewürdigt werden


    1. Dickens, " Londoner Skizzen" - für MICH des Meisters größtes Werk ( jawohl!!!), mit den Facetten eines Brillianten


    2. Dickens, aus den Weihnachtserzählungen und- märchen ( neben dem gesetzten " Carol") " Mugby Junction" und " Der Verwünschte"


    3. Dickens, " David Copperfield"


    4. Dickens, " Große Erwartungen"


    5. Dickens, " Die Pickwickier" ( haben Nickelby in der Nachspielzeit geschlagen :troest: )


    Die anderen 5 hebe ich mir auf - es soll ja auch noch andere lesenswerte Engländer geben... hat man mir jedenfalls erzählt 8+) :D


    Gruß

    Stefan

    Oh, Mensch bedenke: auch ein Fenghuang Dancong oder ein Da Hong Pao ist kein Huang Zhi xiang Dangcong!

  • Ich wäre ja dafür, bei englischsprachiger Literatur wenigstens zu unterteilen: England, Irland, Schottland, USA, Canada, Karibik, Afrika, Indien/Pakistan, Australien/Neuseeland. Sonst muß ich hier einfach angesichts einer Fülle von Favoriten endgültig passen.

    :wink: Matthias

  • Diese:

    1) Samuel Beckett: Murphy
    2) Hermann Melville: Moby Dick
    3) John Cowper Powys: Wolf Solent
    4) Malcolm Lawrey: Under the Volcano
    5) William Faulkner: The Sound and the Fury
    6) Djuna Barnes: Nightwood (auch in der kongenialen Übersetzung von W. Hildesheimer ein Hammer!)
    7) J. F. Cooper: Leatherstocking
    8) Virginia Woolf: Orlando
    9) Lawrence Sterne: Tristram Shandy
    10) James Joyce: Ulysses (ist zwar streckenweise auch ganz schon langweilig, aber für den 10. Platz reicht's schon noch ... )

    Pynchon nenne ich schon aus Prinzip nicht.

    Adieu,
    Algabal

    Keine Angst vor der Kultur - es ist nur noch ein Gramm da.

  • Meine Liste:

    1. Dorothy Sayers, Busman's Honeymoon (was sonst? s. meine Signatur)
    2. Evelyn Waugh, Brideshead revisited
    3. Thackeray, Vanity Fair
    4. Jane Austen, Pride and Prejudice
    5. Elizabeth Gaskell, Cranford
    6. Dorothy Dunnett: alle 8 Nicolas-Romane
    7. John Updike, S.
    8. Eric Ambler, The Mask of Dimitrios
    9. Nancy Mitford, The Pursuit of Love
    10. P.D. James: alle Romane mit Inspector Dalgliesh :tee:

    Grüße!

    Honoria

    "...and suddenly everybody burst out singing." (Busman's Honeymoon)

  • Hallo Honoria,


    bei den britischen Crime- Ladies schließe ich mich doch sofort an


    6. Dorothy L. Sayers bei mir " The Nine Taylors" ( Der Glocken Schlag)

    7. P.D. James - wenn es nur einer sein darf " Der Beigeschmack des Todes"

    8. Agatha Christie - wenns auch hier nur einer sein darf " The Murder of Roger Ackroyd" ( Alibi)

    9. Die Neun gehört dem Vater aller Sherlockians - Arthur Conan Doyle, mit allen 5 Story- Bänden

    10. Na klar, ohne Tolkien gehts dann doch nicht - Der Herr der Ringe


    Und als Ersatzspieler nominiere ich Samuel Pepys oder Lawrence Norfolk ( Lemprieres Wörterbuch) oder doch Tom Sharpe oder, oder... ?(


    Gruß

    Stefan

    Oh, Mensch bedenke: auch ein Fenghuang Dancong oder ein Da Hong Pao ist kein Huang Zhi xiang Dangcong!

  • Hier sind 10 für mich viel zu wenig, die Auswahl wird mir sauer (und eine Aufteilung wie von Mattthias vorgeschlagen würde sehr helfen - daher nenne ich schon einmal mehr als 10):

    1. Jane Austen (E): Pride and Prejudice - fast mein absolutes Lieblingsbuch

    2. Jane Austen: Sense and Sensibility - da fehlt auch nicht viel dazu

    3. Jane Austen: Persuasion -und auch hier nicht

    4. Lucy Maud Montgomery (CDN): Anne of Green Gables -samt den - freilich nicht immer ganz so großartigen - Fortsetzungen natürlich

    5. Desmond Bagley (E): Landslide - lese ich mindesten dreimal pro Jahr

    6. Desmond Bagley: The Enemy - das auch (und die übrigen Bücher von Bagley zwar nicht ganz so oft, aber öfters)

    7. Elizabeth Gaskell (E): North and South - die überragende Literatin nach Jane Austen

    8. Wilkie Collins (E): The Woman in White - Spannung pur (die deutsche Übersetzung von Arno Schmidt ist nicht schlecht , aber zu maniriert)

    9. Walter Scott (Sc): Ivanhoe - die Bibel des Historismus-Forschers

    10. Mark Twain (US): Tom Sawyer - who else? ("Huckleberry Finn" ist anspruchsvoller, aber hat auch Längen)

    11. Mark Twain: The Prince and The Pauper - Geschichte ernst und amüsant

    12. Charlotte Bronte (E): Jane Eyre - für manche Sentimentalität, für mich Sentiment

    13. Anthony Hope (E): The Prisoner of Zenda / Rupert of Hentzau - beinahe spannender als Karl May

    14. Wilkie Collins (E): The Moonstone - detto

    15. Elizabeth Gaskell: Wives and Daughters - leider, leider unvollendet geblieben

    16. Arthur Conan Doyle (E): The Hound of the Baskervilles - reizvoll primitiv

    17. Arthur Conan Doyle: The Lost World - nimmt in vielem gegenwärtige Strömungen voraus

    18. Walter Scott:: Waverley - auch ein Klassiker des historischen Genres

    19. Edgar Wallace. The Ringer (Der Hexer) oder ein anderer von seinen besten Krimis

    20. George Orwell (US): Animal Farm - ("1984" ist zu beklemmend)

    Entschuldigung, ich hör' schon auf (was mache ich aber mit Walpole, Frank L. Baum, Morris L.West <"Lazarus">, Clavell, M.M.Kaye, Wouk oder Marryat?). Jerome K. Jerome's "Three Men in A Boat" stufe ich nicht als Roman, sondern als eine Art Kurzgeschichtensammlung ein (sonst stünde der weit oben auf der Liste).

    Liebe Grüße

    Waldi

    ______________________

    Homo sum, ergo inscius.

  • So, jetzt meine Liste:

    1. George Eliot, Middlemarch
    2. George Eliot, Silas Marner
    3. Willa Cather, Der Tod bittet den Erzbischof
    4. Carson McCullers, Das Herz ist ein einsamer Jäger
    5. Jane Austen, Kloster Northanger
    6. Alice Munro, A l l e Erzählungen, bitte, bitte, laßt es zu, sie ist so eine wunderbare Schriftstellerin
    7.Barbara Gowdy, Mister Sandman
    8.Emily Bronte, Sturmhöhe
    9. Anne Michaels, Fluchtstücke
    und damit bloß nicht der Verdacht der Männerfeindlichkeit aufkommt:
    10. Dickens, Die Pickwickier

    falls Alice Munro nicht zugelassen wird :
    6. Faulkner, Als ich im Sterben lag

    und dann noch:
    Thomas Hardy, Tess, und natürlich:
    John Galsworthy, Die Forsythien äh, Forsyte Saga :whistling:
    calisto

  • Der Amerikaner
    :juhu: :klatsch: :juhu:

    Herman Melville: Mardi und eine Reise dorthin (übersetzt von Rainer G. Schmidt)

    Eine wundervolle Besprechung von Melvilles Wunderbuch durch Brigitte Kronauer gab es in der FAZ vom 14.10.1997. Sie endete so:

    Zitat

    "Mardi" ist noch nicht "Moby-Dick". Aber es ist, den Höhenflug probend, die mitreißende und bewegende "Reise dorthin".


    Dementsprechend folgt:

    Herman Melville: Moby Dick
    Herman Melville: Bartleby, der Schreiber
    Herman Melville: Billy Budd
    Herman Melville: Benito Cereno

    (und mindestens noch "Typee" und "White-Jacket"...)

    Zwei Engländerinnen
    :tee: :vv:
    Virginia Woolf: Orlando
    Aphra Behn: Oroonoko or the royal slave

    Die Iren
    :prost:
    James Joyce: Ulysses
    Liam O'Flaherty: Famine (dt.: Zornige grüne Insel)
    Flann O'Brien: In Schwimmen - zwei - Vögel

    Da fehlen jetzt aber noch ziemlich viele :shake:

    :wink: Talestri

    One word is sufficient. But if one cannot find it?

    Virginia Woolf, Jacob's Room

  • 1. Nabokov: Lolita
    2. Conrad: Lord Jim
    3. Franzen: Die Korrekturen
    4. Wilkie Collins: Die Frau in Weiß
    5. Scott: Ivanhoe
    6. Auster: Die New-York-Trilogie
    7. Melville: Moby Dick
    8. Lowry: Unter dem Vulkan (woher hat der Algabal nur seine excentrische Schreibweise dieses Schriftstellernamens?)
    9. Carroll: Alice im Wunderland
    10. Stevenson: Die Schatzinsel

    Pynchon nenne ich ebenfalls aus Prinzip nicht. Mein Prinzip lautet: weil ich es nie geschafft habe, eines seiner Bücher zuende zu lesen.

    Grüße,
    der Don


  • Pynchon nenne ich ebenfalls aus Prinzip nicht. Mein Prinzip lautet: weil ich es nie geschafft habe, eines seiner Bücher zuende zu lesen.

    Grüße,
    der Don

    Ein nachvollziehbares Prinzip. Wenn man ein Buch nicht zu Ende gelesen hat, wird es seine Gründe haben. Wie will man es auch ins Rennen um die begehrten Plätze schicken? Ich müsste mal Gravitys Rainbow (Die Enden der Parabel) weiterlesen. Sprachlich ist das schon ganz beeindruckend.

    Was haltet ihr denn von Don DeLillo ?

    :wink:
    Wulf

    "Gar nichts erlebt. Auch schön." (Mozart, Tagebuch 13. Juli 1770)

  • 1. Harry Potter and the Prisoner of Askaban
    2. The lord of the Rings
    3. Stevenson/Osborne: Die falsche Kiste
    4. Thackeray: Vanity fair
    5. Austen: Pride and prejudice
    und diverses weitere ist zu überlegen...

    “There’s no point in being grown up if you can’t act a little childish sometimes” (Doctor Who, der Vierte Doktor)

  • Warum nicht?

    :wink:
    Wulf

    Ich kenne nur »V« und »Die Enden der Parabel«. Letzteres habe ich im Kontext eines Forschungsprojektes ob des ominösen »Schwarzkommandos« lesen müssen, also jener Peenemünder Hererotruppe, die zum Schluss des Spektakels die ebenso ominöse, mit dem SS-Lustknaben namens Gottfried (!) geladene V2 in ein Kino in Los Angeles (Hollywood ist nicht weit davon, was?) feuert und damit der verlogenen Kulturindustrie und Massenkultur als würdigen Erben des Faschismus den Kampf ansagt (Interpretation: Algabal :D ). Mich hat der ganze bildungsbeflissene und dabei ach so bildungsverachtende Verweisoverkill zunehmend abgeturned, ja angekotzt. Außerdem nervt mich das Trara um den Herrn (es existieren keine Photos von ihm, niemand weiß, wie T. Pynchon aussieht, - gibt es ihn wirklich? Huhuhuhuh ... wie geheimnisvoll ! ....).

    »V« kannte ich schon vorher - das ist eine tatsächlich gut gemachte und spannende, transhistorisch entworfene Geschichte um Obsession, Wirklichkeits- und Identitätsdissoziation. Aber die »Enden« haben mir dann wirklich alle Lust verdorben, nochmals einen Pynchon in die Hand zu nehmen.

    I-wann bekommt der sicher noch den Nobelpreis (eine seiner Übersetzerinnen hat ihn ja immerhin schon). Aber wer wird ihn dann entgegennehmen? Wir dürfen entspannt sein ...

    Adieu,
    Algabal

    Keine Angst vor der Kultur - es ist nur noch ein Gramm da.

  • 1. John le Carre: The Honourable Schoolboy = Eine Art Held

    2. John le Carre: The Little Drummer Girl = Die Libelle

    3. Stewart O' Nan: Snow Angels = Engel im Schnee

    4. Naipaul: A Bend In The River = An der Biegung des großen Flusses

    5. Naipaul: Guerillas

    6. Coetzee: Disgrace = Schande

    7. John le Carre: The Costant Gardener = Der ewige Gärtner

    8. John le Carre: A Small Town in Germany = Eine kleine Stadt in Deutschland

    9. John le Carre: Tinker, Tailer, Soldier, Spy = Dame, König, As, Spion

    10. Graham Greene: The Comedians = Die Stunde der Komödianten

    :wink:

    „Ein Komponist, der weiß, was er will, will doch nur was er weiß...“ Helmut Lachenmann

  • Tja, ein bisschen seltsam. Ich habe Germanistik studiert, Anglistik nicht. Sicherlich kenne ich mich im deutschsprachigen Sektor besser aus. Aber vielleicht ist das gerade der Grund, warum ich mich zur englischsprachigen Literatur leichter äußern kann, als zur deutschen. Irgendwie fühle ich bei den Deutschen eine stärkere "intellektuelle Hemmnis". Bei den englischsprachigen Autoren kann ich unbefangener Vorlieben und Abneigungen äußern. Hier meine Top Ten:

    1. Lawrence Sterne: Tristram Shandy

    2. William Kotzwinkle: Fan Man

    3. Daniel Keyes: Blumen für Algernon

    4. Daniel Defoe: Moll Flanders

    5. Mark Twain: Huckleberry Finn

    6. Henry Fielding: Tom Jones

    7. Salinger: Fänger im Roggen

    8. Charles Dickens: David Copperfield

    9. William Makepeace Thackeray: Henry Esmond ("Vanity Fair" steht mir noch bevor... ich bin sehr gespannt)

    10. Hermann Melville: Moby Dick

    Tharon.

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