Aufnahmen der Capricci - Klavier

  • sorry

    keine Ursache - Überforderung trainiert! ;)

    ---
    Es wäre lächerlich anzunehmen, daß das, was alle, die die Sache kennen, daran sehen, von dem Künstler allein nicht gesehen worden wäre.
    (J. Chr. Lobe, Fliegende Blätter für Musik, 1855, Bd. 1, S. 24).


    Wenn du größer wirst, verkehre mehr mit Partituren als mit Virtuosen.
    (Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln).

  • Mit Frage, ob da sowas wie Fugato oder Fuge wäre, meine ich den Distler-String Nr. 3 so ab ca 01:43 .... bin mir beim Distler gar nicht sicher...

    Distler selbst schreibt jedenfalls "Fuga" über diesen Abschnitt, mit dem Zusatz "con spirito, alla Gigua". Aber das Thema erscheint nur zweimal am Anfang komplett und dann noch mal ab der Quintenstelle. Ansonsten meist nur der Themenkopf, bzw. der Kontrapunkt (Fünfton-Motiv a-g-f-g-a). Im Abschnitt ab ca. 3'14'' wird das Thema in Umkehrung durchgeführt (überschrieben "Inversa"), aber wieder frei und in seine Teile zerlegt. Wenn also "Fuga" dann "con alcuna licenza".

    Christian

  • Eine Kleinigkeit: Erwin Schulhoffs "Ironien" für Klavier zu vier Händen, entstanden 1920. Hier gespielt vom Klavierduo Silke-Thora Matthies / Christian Köhn.
    https://www.dropbox.com/s/otbdriz5xdv0…ronien.mp3?dl=0

    Was für ein kleines Schätzchen an Musik! :) Eben erst entdeckt. Vielen Dank! Da höre ich alles mögliche drin, Bartók, Prokofiev, jazzige Anklänge. Macht Laune zuzuhören! Und wie immer natürlich erstklassig musiziert.

  • Guten Tag!

    Im Rahmen eines neuen Projekts habe ich Klavierstücke komponiert, in einigen davon nehme ich direkt oder indirekt Bezug auf Ravel. Ich habe mir gedacht, dass ich zwei davon mit euch teilen möchte. Vorsichtshalber entschuldige ich mich schonmal für den grauenhaft verstimmten Flügel; aufgenommen klingt er noch viel schlimmer als live.
    Oder ich bin einfach schon so sehr daran gewöhnt. Aber: Ravel mochte verstimmte Flügel! Wie man hören kann, sind die Stücke offensichtlich miteinander "verwandt". Es gehört auch ein (längerer) Text dazu. Die Textpassage des ersten Stückes ist Folgende:

    Nun war der Seifenblasenmann an der Reihe. Mit Ruhe und Besonnenheit stand er in der Mitte der Manege und blies schillernde, in allen Regenbogenfarben glänzende Seifenblasen in die Luft. Sogar eine Seifenblase in Herzform war darunter. Am Ende verschwand er in einem Meer aus Seifenblasen, und als sie zerplatzten, war der Seifenblasenmann verschwunden.

    https://soundcloud.com/user-15964276/bubble-man/s-jjFFa

    Den Textabschnitt des zweiten Stückes möchte ich im Moment nicht verraten. Nur soviel: Es geht darum, dass der Seifenblasenmann sein Seifenblasenelixir ausgießt und dieses etwas besonderes bewirkt...

    https://soundcloud.com/user-15964276/elexir/s-HVpay

    Außer von Ravel habe ich mich noch von Takemitsu inspirieren lassen.

    Viele Grüße! Eure Stilblüte

  • Mir ist eben eingefallen, ich hatte mir auch mal ein Stück von Ravel zugelegt und zwar das "Berceuse sur le nom de Fauré". Es sieht notentechnisch nicht schwer aus (allerding war es für mich zu schwer zu spielen). Die Aufnahmen, die man unter Youtube findet, sind meistens mit Geige. Es gibt aber auch eine reine Klavierfassung. Ein kurzes eher unspektakuläres Stück, aber hübsch....

    VG

    Palisander

  • Wolfgang Amadé Mozart
    Sonate G-Dur, KV 283, mit hinzukomponiertem 2. Klavier von Edward Grieg

    Klavierduo Silke-Thora Matthies / Christian Köhn (Konzertmitschnitt aus dem Herkulesssaal München)

    gefällt mir sehr :verbeugung2:

    Viele Grüße - Allegro

    "Musik ist ... ein Motor, Schönheit, Intensität, Liebe, Zauber, alles in allem: ein Elixir." Lajos Lencsés

  • György Ligeti, Sonatine für Klavier zu vier Händen (1950):

    8| Oops! Das war jetzt irgendwie nicht, was ich erwartet hatte! :D Sowas hat der Ligeti also auch geschrieben! Erinnert mich ein klein wenig an mein Klaviergestümpere mit Bartóks Mikrokosmos vor hundertzwanzig Jahren. (Also, der Vergleich geht auf den Mikrokosmos, nicht auf das Klavierspiel ;) ). Ligeti war ja - via Sándor Veress - gewissermaßen Bartóks Enkelschüler.

    Wolfgang Amadé Mozart
    Sonate G-Dur, KV 283, mit hinzukomponiertem 2. Klavier von Edward Grieg

    Höre gerade nochmal das Original.

    Die Grieg-Version empfinde ich doch eher als - gleichwohl interessante - Kuriosität (die ver-rückten Echoeffekte im Kopfsatz haben was!). Und es klingt halt irgendwie unmozartisch "fett".

    Heißt "mit hinzukomponiertem 2. Klavier", dass das eine Klavier das Original spielt und das andere den hinzukomponierten Part? Oder ist es eine Übertragung auf zwei Klaviere, bei der Grieg eben noch was hinzugefügt hat?

    Und ihr klingt mal wieder unglaublich brilliant!

    Bernd

    Fluctuat nec mergitur

  • Oops! Das war jetzt irgendwie nicht, was ich erwartet hatte! Sowas hat der Ligeti also auch geschrieben! Erinnert mich ein klein wenig an mein Klaviergestümpere mit Bartóks Mikrokosmos vor hundertzwanzig Jahren. (Also, der Vergleich geht auf den Mikrokosmos, nicht auf das Klavierspiel ). Ligeti war ja - via Sándor Veress - gewissermaßen Bartóks Enkelschüler.

    Ja, und gerade die Bartok-Nähe finde ich interessant an diesen frühen Stücken. Zwei der drei Sätze hat Ligeti 1951 in der "`Musica ricercata" für Klavier solo und 1953 in den Bagatellen für Bläserquintett zweit- bzw. drittverwertet. Es gibt noch ein paar weitere frühe Stücke für Klavier zu vier Händen: drei "Hochzeitstänze", zwei "Stücke" und ein "Allegro", alle recht Bartok-nah aber auch mit dem typisch Ligetischen Humor. Vielleicht veröffentliche ich sie hier auch noch.

    Höre gerade nochmal das Original.

    Die Grieg-Version empfinde ich doch eher als - gleichwohl interessante - Kuriosität (die ver-rückten Echoeffekte im Kopfsatz haben was!). Und es klingt halt irgendwie unmozartisch "fett".

    Heißt "mit hinzukomponiertem 2. Klavier", dass das eine Klavier das Original spielt und das andere den hinzukomponierten Part? Oder ist es eine Übertragung auf zwei Klaviere, bei der Grieg eben noch was hinzugefügt hat?

    Ersteres. Mozarts Original ist unangetastet (natürlich nach dem damals verfügbaren Stand des Notentextes), nur das zweite Klavier stammt von Grieg. Er hat das ausdrücklich als Zeichen des Respekts gegenüber dem Original verstanden. Ich finde, dass es keinen Grund gibt, heutige Formen der Mozart-Verehrung für überlegen zu halten. Sie sind nur das: heutig. Und damit schon morgen gestrig...

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