Eben geglotzt

  • Heute bei mir:

    (1927)

    Die Geschichte, nach einem Roman von Ilya Ehrenburg, beginnt durchaus spektakulär. Leider wird sie dann im Verlauf des Films immer mehr zu einem Melodram. Was aber den Film trotzdem atemberaubend macht, ist die unglaublich bewegliche Kameraarbeit von Fritz Arno Wagner. Die einzelnen Shots mögen nicht die Perfektion haben, die Fritz Lang geradezu tyrannisch eingefordert hat, aber sie sogen dafür, dass der Film unglaublich lebendig bleibt. Unter dem visuellen Gesichtspunkt wirklich ein Meisterwerk.

    :wink: Wolfram

    "Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern." (Samuel Beckett)

    "Rage, rage against the dying of the light" (Dylan Thomas)

  • Wenn es SF- Elemente sein sollen, und Action, und Vielfalt, und deswegen Anspruch, aber kein Autorenfilm, wenn es eine komplexe Handlung sein soll und für Hollywood-Sf-Actionverhältnisse recht komplexe Charaktere, wenn der Film abgehen soll wie Schmidts Katze und visuell überbordend, und wenn man Brazil (der noch viel besser ist) schon sooft gesehen hat, dann greife man zu "Strange Days" 8)


    Und das tu ich heut abend.


    :)

    "Verzicht heißt nicht, die Dinge dieser Welt aufzugeben, sondern zu akzeptieren, daß sie dahingehen."
    (Shunryu Suzuki)

  • Heute bei mir:

    (1927)

    Die Geschichte, nach einem Roman von Ilya Ehrenburg, beginnt durchaus spektakulär. Leider wird sie dann im Verlauf des Films immer mehr zu einem Melodram. Was aber den Film trotzdem atemberaubend macht, ist die unglaublich bewegliche Kameraarbeit von Fritz Arno Wagner. Die einzelnen Shots mögen nicht die Perfektion haben, die Fritz Lang geradezu tyrannisch eingefordert hat, aber sie sogen dafür, dass der Film unglaublich lebendig bleibt. Unter dem visuellen Gesichtspunkt wirklich ein Meisterwerk.

    :wink: Wolfram


    Ich hatte den vor einiger Zeit mal zufällig im TV gesehen: Der Stummfilmthread
    Da gefiel mir gleich die Filmmusik sehr.

    maticus

    Social media is the toilet of the internet. --- Lady Gaga

    Ich lieb‘ den Schlaf, doch mehr noch: Stein zu sein.
    Wenn ringsum nur Schande herrscht und nur Zerstören,
    so heißt mein Glück: nicht sehen und nicht hören.
    Drum leise, Freund, lass mich im Schlaf allein.
                       --- Michelangelo Buonarroti (dt. Nachdicht. J. Morgener)

  • Nachdem ich eine Zeitlang alte romantische Komödien mit Cary Grant geguckt und sehr genossen hatte kam mir dir Idee, mal zu gucken, wie denn die aus der heutigen Zeit so rüberkommen und hab mir also von den berühmten hich erfolgreichen Sachen mit Hugh Grant mal ein paar bestellt. Völliges Neuland für mich, das lief bei mir immer unter Frauenfilm, die ich mir niemals reintun würde... Andrerseits, Kitsch ist was Schönes, und er wird weder schlechter noch besser wenn er 80 Jahre alt ist, oder? :D

    Der erste dieser Art heut ist dieser :


    "Notting Hill"

    Die alten Sachen mögen mehr Eleganz haben, vor allem wenn sie von Wilder oder Lubitsch gemacht wurden, und die historische Distanz und zeitbedingte Eleganz bringen einen speziellen Zauber der hier so nicht da ist. Aber zu Herzen geht dieser Film, der mir vorher völlig unbekannte Hugh Grant ist zwar beileibe kein Cary Grant, aber er ist extrem knuffig :kaffee1: , der Film ist insgesamt sehr schön gemacht, wirkt nirgendwo billig und ist vor allem in den Nebenrollen toll besetzt, und ich fühlte mich rundum prima unterhalten und freue mich auf die beiden andren meines kleinen Pakets (4 Hochzeiten und ein Todesfall sowie Tatsächlich... Liebe). Doch, schön! Einzig die weibliche Hauptrollenschauspielerin, die mochte ich nicht so, warum auch immer...


    :)

    "Verzicht heißt nicht, die Dinge dieser Welt aufzugeben, sondern zu akzeptieren, daß sie dahingehen."
    (Shunryu Suzuki)

  • Da gefiel mir gleich die Filmmusik sehr.

    Viel Liszt dabei, nicht. ;)

    Aber fand ich auch, sie passte gut.

    :wink: Wolfram

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    "Rage, rage against the dying of the light" (Dylan Thomas)

  • Seit vielen Jahren "glotze" ich auch mal wieder einen Film. Diesen:

    Bei mir läuft die ungeschnittene Fassung (FSK 18).

    Liebe ich heute wieder wie am ersten Tag! Lynchs bester (in my eyes). Und das heißt was.

    Adieu
    Algabal

    Keine Angst vor der Kultur - es ist nur noch ein Gramm da.

  • Gestern Abend angekommen und sofort in den Player:

    Einer der frühesten, erhaltenen Stummfilme von Murnau von 1921.

    Nach all den expressionistischen Exaltationen im Spiel, die ich in der letzten Zeit gesehen habe, mal eine sehr angenehme Alternative. :D

    Eine Mischung von Kammerspiel und Krimi, den auf Wikipedia angekündigten Horrorfilm habe ich nur in Ansätzen entdeckt. Bis auf ein leichtes Zucken bei der Kamera, das man gutwillig als Schwenk ansehen könnte, wird alles ganz statisch fotografiert. Dazu eine sehr geometrisch-sachliche Innenausstattung (es gibt nur wenige Szenen in der Natur) und eine fast choreografierte Personenführung im Raum. Das Leben auf Schloss Vogeloed ist eben streng gegliedert. Und trotzdem bebt es allerortens. Die Kamera hält ja durchaus Distanz, arbeitet viel mit Totalen, setzt Tiefenschärfe ein, um alle Personen gleichzeitig beobachten zu können. Und dann im entscheidenden Moment gibt es die Großaufnahme, um die Person aber auch sofort wieder zu verlassen, wenn der emotionale Höhepunkt der Szene vorbei ist. Wir bleiben also eher Beobachter, aber vor uns entfaltet sich also in Spiel und Choreographie der Personen im Raum, durch Licht und Dekor, durch Schnitt, Montage und Viragierung das Geschehen und es ist unglaublich spannend. Es ist letztlich ein Whodunnit, aber wirklich gut serviert.

    Es ist nicht Murnaus Meisterwerk, aber man spürt in einem fort die Hand eines Meisters. Absolut sehenswert, mindestens für jeden Stummfilmfan.

    :wink: Wolfram

    "Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern." (Samuel Beckett)

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  • Bei mir kam noch ein kleiner Nachschlag in Sachen Lars von Trier (die Lieferzeit war endlos, ich hatte fast vergessen ihn geordert zu haben):



    Dies ist ein früher LvT: entstanden noch vor der Dogmaphase. Es handelt sich um einen visuell absolut exquisiten Film, eine Reise durch das von Krieg und Nationalsozialismus verwüstete Nachkriegsdeutschland. Die ein junger Amerikaner unternimmt, der sich als Schlafwagenschaffner bei Zooropa anheuern läßt und tief in zeittypische Intrigenspiele hineingerät. Drei Stilebenen fallen wir ein:dies ist in gewisser Weise ein Kriminalfilm, in gewisser Weise ein Melodram aber und vor allem ein kafkaesker Alptraum. Gefilmt in kontrastreich-düstrem Schwarzweiß mit sparsamen Kolorierungen. Eine Augenweide, allerdings hat die Geschichte nicht ganz die gleiche Substanz und Tiefe wie die Bilder. (was ich bei Filmen gern verzeihe :D ) Aber absolut sehenswert und faszinierend fand ich das!


    :)

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    (Shunryu Suzuki)

  • Ich weile weiter tief in der Filmvergangenheit.

    Daraus der auch darin enthaltene Stummfilm 'Scherben' von Lupu Pick von 1921.

    'Scherben' ist einer der ersten Kammerspielfilme, d.h. er dreht sich ganz eng um die vier handelnden Personen, verzichtet völlig auf großangelegte Szenen und auch fast auf Zwischentitel. Dagegen tritt das Spiel viel stärker in den Vordergrund und v.a. die Kameraarbeit (Fritz Arno Wagner). Werner Krauß brilliert mit einer wirklich eindrucksvollen schauspielerischen Leistung, die ganz das deutlich macht, was man ihm immer nachrühmte, seine unglaubliche körperliche Präsenz. Aber auch die drei Anderen liefern Beeindruckendes ab, manchmal noch stark vom Theaterstil der damaligen Zeit geprägt, insgesamt aber, verglichen mit expressionistischen Stummfilmen, angenehm zurückhaltend.

    Stark ist der Film hinsichtlich der Kamera, der szenischen Ausstattung und auch der Symbolik. Es gibt Bilder, v.a. um Krauß herum, die einem lange im Gedächtnis bleiben werden. Aber auch das Hin- und Herschwanken der Tochter auf dem Flur umgeben von den Türen zur Kammer der Mutter, des Vater und des Verführers, die zentral im Raum sich befindet und mehr wie ein schwarzes Loch wirkt. Überhaupt ist dieses Melodram durchaus sehr ergreifend, gar nicht kitschig. Wenn der alte Vater (Werner Krauß war erst 37 Jahre alt.) die Leiche seiner Frau auf einem Schlitten durch den Schnee schiebt - das nimmt einen auch heute noch mit.

    Insgesamt also eine tolle Entdeckung mit zwei kleinen, aber wesentlichen Nachteilen hinsichtlich der Ausgabe. Der Film wurde nicht digital restauriert, was wirklich schade ist und mit einer modernen Musik versehen, die mit ihrem 'Geklimper' geradezu nervtötend ist. Ein Bezug zum Film ist selten auszumachen. Das gipfelt darin, dass am Ende auch noch 'All of me' erklingt.

    :wink: Wolfram

    "Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern." (Samuel Beckett)

    "Rage, rage against the dying of the light" (Dylan Thomas)

  • Hier ein Klassiker, wohl sowohl für Billy Wilder -, als auch für Jack Lemmon - als auch für Monroefans.



    Ich muß allerdings gestehen, daß ich diesen Film wohl niemals mehr zu einem Lirblingsfilm werde küren können (obwohl er gut ist, gar keine Frage). Aber unter den Jack Lemmon Filmen (ich bin ein glühender Fan dieses Schauspielers) und unter den Wilderfilmen (ich liebe diesen Regisseur) ist das für mich nur ein mittlerer Film.

    Was sehr subjektive Gründe hat, die niemand teilen muß (eh logisch, wo kämen wir denn da hin :D ) und die ja auch kaum jemand teilt...

    Einmal bin ich kein Freund dieses Sub-Sub-Komödienuntergenres "Männer in Frauenkleidern". Weiß nicht wieso, ich kann dem nichts abgewinnen. Allein schon die daraus resultierende irgendwie affektiert wirkende Sprechweise der armen Schauspieler die das spielen müssen... Ich finds eher anstrengend als lustig.

    Dann bin ich kein Monroe-Fan. Dies ist ihr mit Abstand bester Film, und doch hätte ich mir eine andre weibliche Besetzung gewünscht. Ich kann nix mit ihr anfangen. Weder schauspielerisch noch, sagen wir, sexappealtechnisch. (geht mir mit Doris Day ebenso und schlimmer...)

    Außerdem beschleicht mich immer das Gefühl, daß der Film an Intensität gegens Ende irgendwie abbaut. Mag aber ein Irrtum sein.

    Es ist ein guter Film, ich will nichts andres sagen, aber in eine Reihe stellen mit Avanti oder Ein seltsames Paar oder Irma la Duce oder Das Apartment würde ich ihn nie - er amüsiert, holt mich aber nirgends so ab wie diese.

    Aber amüsanter Abend.


    :)

    "Verzicht heißt nicht, die Dinge dieser Welt aufzugeben, sondern zu akzeptieren, daß sie dahingehen."
    (Shunryu Suzuki)

  • Naja, lieber Garcia, wenn du mit Travestie oder der Monroe grundsätzlich wenig anfangen kannst, dann hat der Film bei dir natürlich schlechte Chancen. ^^ Denn das ist ja nun sozusagen die halbe Miete bei 'Some Like it Hot'. Da lässt sich dann auch wenig ändern. ;)

    Bei mir sieht das anders aus. Ich bin ein großer Monroe-Fan und gegen gut gemachte Travestie habe ich auch nix. Von daher (aber nicht nur von daher) liebe ich diesen Film und kann mich auch immer wieder daran ergötzen, obwohl ich ihn eigentlich schon mitsprechen kann.

    Unter den Komödien für mich eindeutig der beste Wilder und auch der beste Monroe, aber auch grundsätzlich ein Film, der, wieder für mich, unter den Komödien überhaupt ganz oben rangiert, weil u.a. jede Pointe sitzt (und das sind ja eine ganze Menge), weil sie wahnsinnig witzig sind und weil das Timing so unglaublich gut ist. Weil er von witzigen Ideen geradezu sprüht, weil die Inszenierung en Gros & en Detail einfach stimmt und weil das Casting so hervorragend ist. Aber das ist dann halt auch Geschmackssache. Wie gesagt, wenn zwei fundamentale Grundpfeiler dieses Films dich nicht ansprechen, kann ich deine Probleme damit verstehen.

    :wink: Wolfram

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    "Rage, rage against the dying of the light" (Dylan Thomas)

  • Aber trotzdem bleiben viele viele Schönheiten die auch mir gefallen übrig :D Der irre Millonär, gespenstisch, dir einleitenden Gangsterszenen, viele gute Gags...

    Ein toller Film, nur leider diese Travestie, in der ich meinen lieben tölpelhaften verschusselten Jack Lemmon kaum mrhr wiedererkennen kann, das ist wohl mein Manko.

    Monroe kann ich ja ertragen wenns der Sache dient... Sie dient bloß so selten der Sache sondern wird stets zum blondierten Charmebolzenselbstzweck, das ist ihr Problem als Schauspielerin (war sie je eine?)


    :)

    "Verzicht heißt nicht, die Dinge dieser Welt aufzugeben, sondern zu akzeptieren, daß sie dahingehen."
    (Shunryu Suzuki)

  • Monroe kann ich ja ertragen wenns der Sache dient... Sie dient bloß so selten der Sache sondern wird stets zum blondierten Charmebolzenselbstzweck, das ist ihr Problem als Schauspielerin (war sie je eine?)

    Oh ja, natürlich war sie eine. 'Bus Stop' - ihre vielleicht beste Leistung. Dann aber auch 'The Prince and the Showgirl' neben Laurence Olivier. Wer neben dem bestehen kann und sie kann es, der ist wirklich schauspielerisch geadelt. Natürlich hätte sie keine Lady Macbeth oder das Gretchen spielen können oder überhaupt klassisches Theater. Aber die Rollen, die sie ausfüllen musste, in denen war sie toll. Und sie hat wirklich auch eine Entwicklung mitgemacht. Natürlich war sie in allererster Weise Leinwandstar und das bedeutet, dass sie bestimmte Qualitäten haben musste, wozu Schauspielerei vielleicht nicht unbedingt gehört. Jedenfalls damals gehörte. Aber sie konnte es auch und 'Bus Stop' ist durchaus eine komplexe Rolle. Und in 'Some Like it Hot' füllt sie den Charakter voll aus. Das ist nicht zu viel und nicht zu wenig. Sie zeigt vielleicht keine Zwischentöne, aber das wäre unter Wilder vielleicht auch schwer gewesen und hätte zudem zur Screwball-Komödie nicht gepasst.

    :wink: Wolfram

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  • Lieber garcia,

    Mit Deiner Einschätzung bist Du keineswegs so allein oder höchstens nur teilweise. Ich schätze den Film ja auch als sehr gut, aber weder bei Wilder noch bei MM ist es der beste. Ich gestehe, gleich Dir dem Typ MM nicht viel abgewinnen zu können, obwohl man sie sicher nicht auf den Typ Sexbombe reduzieren darf. Da war schon mehr, aber eben nicht unbedingt mein Gusto. Der weist mehr in Richtung Audrey Hepburn oder, wenn's blond zugeht, eher Janet Leigh oder Doris Day (denn DD vereinte perfekt Typ und Parodie mit Herz)
    Den Schluß finde ich freilich großartig. "Nobody is perfect" ist eine absolute Spitzen-Szene.

    :wink: :wink:

    ______________________

    Homo sum, ergo inscius.

  • Mit dem "Gusto" und der Erwähnung von Audrey Hepburn hast du bei mir Herzkammern aufgeschlossen, lieber Waldi :) ===am meisten stört mich, nein: schmerzt mich beinahe, daß ich einen meiner allerliebsten Schauspieler nur in dieser dummen Verkleidung als alte Schachtel sehen kann. Ich sehe den Film und sehne mich immer nach den ersten 15 Minuten zurück, in denen Lemmon mit seinem großartigen Minenspiel als Bassist absolut brilliert, um dann zu einer traurigen Karikatur zu verkommen. Naja, subjektive Unverträglichkeit, es bleibt ein toller Film und was garcia nicht goutieren mag sind halt garcias Grenzen, Aufgaben, Entwicklungsmöglichkeiten und eventuelle Ziele, nä?

    Man wäre ja froh wenn etwas auch nur annäherungsweise derart gutes heute noch gemacht werden würde. Wir werden lange warten müssen. Vielleicht kommts auch nimmermehr.

    Hier

    Ist das der definitive Wilder? Ist er nicht. Aber nur deswegen weil es sowas nicht geben kann bei einem so raumgreifenden Genie.
    Aber es ist (für mich persönlich) der untimative Jack Lemmon Film, weil seine Zerbrechlichkeit (die das Schönste an Jack Lemmon ist für mich), weil diese in einer von Tragik so unwehten Komödie am reinsten sich entfalten kann und so unverstellt sich zeigt in manchen Momenten, daß mir in diesem Film, wortwörtlich, regelmäßig die Tränen kommen während ich noch am Schmunzeln bin... Ein Meisterwerk!


    :)

    "Verzicht heißt nicht, die Dinge dieser Welt aufzugeben, sondern zu akzeptieren, daß sie dahingehen."
    (Shunryu Suzuki)

  • Meinst Du wirklich, lieber Wolfram, daß einander Zwischentöne und Screwball Comedy nicht gut vertragen? Gerade bei Wilder finde ich da oft Gegenteiliges, aber ich denke noch mehr an die Myrna Loy/William Powell-Filme, um nur ein weiteres Beispiel zu nennen. Eine gute Screwball-Komödie sollte einiger Zwischentöne nicht entbehren, sonst bleibt sie - allenfalls gehobener - Klamauk.

    :wink:

    ______________________

    Homo sum, ergo inscius.

  • Hat Wolfram das so geschrieben? Ich habe das entweder überlesen oder anders verstanden. Möchte sogar behaupten : Screwballkomödien leben geradezu von einer gewissen Doppelbödigkeit, denn wenn auch viel rumgealbert wird ist das Thema, das dem zugrundeliegt, doch ein ernstes, die Liebe nämlich, die so wohltun und so verletzen kann... Jede gute Screwballkomödie hat einen Hauch dieser Verletzlichkeit, einen kleinen Kummerschatten in sich. (Der sich aufs Schönste auflöst, klar, das muß ja sein <3 )


    :D

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    (Shunryu Suzuki)

  • Wenn ich schon mal was ansehe , muß es sich lohnen . Bei Repo Man lohnt schon allein der Soundtrack . Da sieht das Schneetreiben draußen doch gleich viel bunter aus .

    Good taste is timeless "Ach, ewig währt so lang " "But I am good. What the hell has gone wrong?" A thing of beauty is a joy forever.

  • Meinst Du wirklich, lieber Wolfram, daß einander Zwischentöne und Screwball Comedy nicht gut vertragen?

    Möchte sogar behaupten : Screwballkomödien leben geradezu von einer gewissen Doppelbödigkeit, denn wenn auch viel rumgealbert wird ist das Thema, das dem zugrundeliegt, doch ein ernstes, die Liebe nämlich, die so wohltun und so verletzen kann.

    Da müssten wir uns wohl erstmal einigen, was eine Screwball-Komödie ist. ^^ 'Some Like it Hot' ist ja ein später Nachkomme, steht aber ganz in der Tradition, ebenso wie der großartige 'What's up, Doc?' von Bogdanovich.

    Es geht in der Screwball-Komödie doch eigentlich erst einmal um Tempo. Handlung und Pointen müssen Schlag auf Schlag kommen. Atemholen ist da nicht so gefragt, weder im Film, noch beim Publikum. Und es wird auch vor Klamauk nicht zurückgeschreckt. Das ist dann keiner wie bei 'Otto', aber im Vergleich zu den Komödien von z.B. Oscar Wilde dann schon. Und natürlich geht es um Liebe, es geht in diesen Komödie immer darum. Er kriegt sie oder umgekehrt. Kennenlernen, verlieben, Konflikt, Happy End oder kennenlernen, Animositäten zwischen den Hauptdarstellern, verlieben, Happy End.

    In der Zwischenphase des Konflikts kommt es oftmals zu Temporeduzierungen, was dann Raum für Zwischentöne bietet. Aber das sind dann keine 'philosophischen' Betrachtungen zum Thema Liebe. Und das Ende ist sowieso klar, jedenfalls dem Zuschauer.

    Screwball ist ja eine Antwort auf die politische und wirtschaftliche Situation der USA in den 30iger Jahren und von daher werden eigentlich nur diese Aspekte in den Filmen mehr oder weniger deutlich reflektiert. Der Mensch wird dahinein geworfen, in diese kopflose Situation und reagiert entsprechend.

    Von daher bleibe ich eigentlich schon bei meiner These, dass Srewball und Zwischentöne nicht zusammenpasst. Die findet man z.B. bei Lubitsch, aber das ist kein Screwball. Höchstens noch 'Sein oder Nichtsein'.

    Sorry, dass das jetzt alles so klingt, wie 'ne Vorlesung. ;)

    :wink: Wolfram

    "Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern." (Samuel Beckett)

    "Rage, rage against the dying of the light" (Dylan Thomas)

  • Aber was kann mir wichtiger sein, lieber Wolfram, als deine sog "Vorlesungen"? <3

    Hier monroelos und Lemmon at its Best

    "Ein seltsames Paar".

    Scheint es als Einzel-dvd nicht mehr zu geben...


    :)

    "Verzicht heißt nicht, die Dinge dieser Welt aufzugeben, sondern zu akzeptieren, daß sie dahingehen."
    (Shunryu Suzuki)

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