Aufnahmen der Capricci - Gesang

  • Hallo, Boris,

    ich kann gut nachvollziehen, wie das ist mit dem Beruf, den man zum Leben ausübt und der Berufung Singen. Mir geht es auch so, dass ich am liebsten den Arbeitstag mit dem Gesang und allem, was naturgemäß dazugehört (eigenes und gemeinsames Proben etc. was alles zu den Auftritten hinführen würde, von denen man leben müsste) verbringen würde. Man käme relativ schnell um einiges weiter als neben dem Beruf, wo man sich die Zeit quasi aus dem Kreuz leiern muss und dann ewig nicht mehr zu vertiefendem Arbeiten kommt.

    Angesehen davon, dass man außer der Stimme noch einiges andere ausbilden muss und bei Krankheit sofort jemand anderes auf der Matte steht, der/die sich präsent macht, wenn du es gerade nicht kannst, hat die Branche einige sehr unangenehme Seiten, die oft daher rühren, dass Auswahlkriterien nicht immer nachvollziehbar und auch vorhersehbar sind und Kunst und Bussiness sich oft erheblich in die Quere kommen. Angesichts dessen ist der andere Beruf mit Garantie des Betrages am Monatsanfang auf dem Konto doch auch ersprießlich. Schwierig ist es, Auftritte zu organisieren oder an welche zu kommen, jedoch: ganz unmöglich ist es nicht....

    Diese Kantate kenne ich nicht, der Titel liest sich recht unterhaltsam.

    LG
    :wink: :wink:

    Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren (Bert Brecht)

    ACHTUNG, hier spricht Käpt´n Niveau: WIR SINKEN!! :murg: (Postkartenspruch)

  • Zitat

    Angesichts dessen ist der andere Beruf mit Garantie des Betrages am Monatsanfang auf dem Konto doch auch ersprießlich. Schwierig ist es, Auftritte zu organisieren oder an welche zu kommen, jedoch: ganz unmöglich ist es nicht....

    Ja Ulrica, so ist es, aber Auftritte zu organisierten ist ja, wie du selber von uns weist, nicht so schwierig, ich bin da geübt seit 10 Jahren und manchmal sind es so viele, dass es schon in Arbeit ausartet.

    viele Grüße von musica

  • Hallo, Boris,

    ich kann gut nachvollziehen, wie das ist mit dem Beruf, den man zum Leben ausübt und der Berufung Singen. Mir geht es auch so, dass ich am liebsten den Arbeitstag mit dem Gesang und allem, was naturgemäß dazugehört (eigenes und gemeinsames Proben etc. was alles zu den Auftritten hinführen würde, von denen man leben müsste) verbringen würde. Man käme relativ schnell um einiges weiter als neben dem Beruf, wo man sich die Zeit quasi aus dem Kreuz leiern muss und dann ewig nicht mehr zu vertiefendem Arbeiten kommt.

    Angesehen davon, dass man außer der Stimme noch einiges andere ausbilden muss und bei Krankheit sofort jemand anderes auf der Matte steht, der/die sich präsent macht, wenn du es gerade nicht kannst, hat die Branche einige sehr unangenehme Seiten, die oft daher rühren, dass Auswahlkriterien nicht immer nachvollziehbar und auch vorhersehbar sind und Kunst und Bussiness sich oft erheblich in die Quere kommen. Angesichts dessen ist der andere Beruf mit Garantie des Betrages am Monatsanfang auf dem Konto doch auch ersprießlich. Schwierig ist es, Auftritte zu organisieren oder an welche zu kommen, jedoch: ganz unmöglich ist es nicht....

    Diese Kantate kenne ich nicht, der Titel liest sich recht unterhaltsam.

    LG
    :wink: :wink:


    Liebe Ulrica,

    da hast Du vollkommen Recht, auch die Arbeitszeiten, die man als Sänger hat, die Problematik, sich nicht alles aussuchen zu können, sondern oft auch Dinge singen zu müssen, die man nicht mag etc pp, es gitb vieles, was dagegen spricht, und doch...was wäre gewesen, wenn, das frage ich mich oft. aber zumindest nebenher kann ich ja singen, und das macht mich schon sehr froh und glücklich.

    Die Kantate findest Du hier:

    In dem Soundclip singt Siegmund Nimsgern, auch ein Saarländer :thumbup:

    „Orchester haben keinen eigenen Klang,den macht der Dirigent"
    Herbert von Karajan

    „nicht zehn Prozent meiner Musikleute verstehen so viel von Musik wie diese beiden Buben“.
    Karajan nach einem Gespräch mit den Beatles George Harrison und Ringo Starr.

  • Wirklich eine ausgesprochen angenehme Stimme und sehr schön gesungen! Hut ab :)

    :wink: Vitellia

    "Die Verpflegungslage ist für den Kulturmenschen eigentlich das Wichtigste" (T. Fontane)


    But that's the beauty of grand opera. You can do anything as long as you sing it (Anna Russell)

  • Freut mich, dass es Dir gefallen hat, liebe Vitellia, ich danke Dir

    :thumbup:

    „Orchester haben keinen eigenen Klang,den macht der Dirigent"
    Herbert von Karajan

    „nicht zehn Prozent meiner Musikleute verstehen so viel von Musik wie diese beiden Buben“.
    Karajan nach einem Gespräch mit den Beatles George Harrison und Ringo Starr.

  • Liebe Freunde des Gesanges,

    trotz aller Unzulänglichkeiten und Schwächen habe ich eine weitere Aufnahme auf youtube eingestellt, ich hoffe, es gefällt, César Franck, Panis angelicum, von einem anderen Konzert (in Menningen/ Saar), 2011, glaube ich,:

    "

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    "

    liebe Grüße,

    Boris :wink:

    „Orchester haben keinen eigenen Klang,den macht der Dirigent"
    Herbert von Karajan

    „nicht zehn Prozent meiner Musikleute verstehen so viel von Musik wie diese beiden Buben“.
    Karajan nach einem Gespräch mit den Beatles George Harrison und Ringo Starr.

  • Hallo Boris,

    sehr gewaltig mit viel Potential, ich drücke es mal so aus, ein etwas noch ungeschliffener Diamant der mal, wenn er geschliffen ist, sich gut verkaufen lässt.

    Prima :klatsch:

    viele Grüße von musica

  • Hallo liebe Sängerfreunde,

    wir haben hier ja schon an anderer Stelle ausführlich diskutiert, dass es für Sänger oft gar nicht so einfach ist, das richtige Fach zu finden, und leider ist diese Suche auch nie zu Ende. Wann immer man sich einmal bequem in der passenden Stimmschublade eingerichtet hat, ist die Stimme schon wieder woanders. Der einzige Weg der Entwicklung der Stimme zu folgen, besteht wohl darin, gelegentlich mal etwas neues auszuprobieren und zu schauen was passiert. Solche Experimente macht wohl jeder Sänger ab und zu im stillen Kämmerlein, und ich habe kürzlich selbst ein paar Dingen ausprobiert, die gemâß langfristiger Planungen eigentlich noch ein paar Jahre hätten warten sollen. Das Ergebnis war nicht so katastrophal wie befürchtet (trotz einigen... äh... Aussetzern), und also bin ich mal so mutig es hier einzustellen.
    "https://www.dropbox.com/s/yzootcs3w0dry6n/Fidelio.m4a"

    Notiz an mich selbst: Beim nächsten Mal besorge ich dem Korrepetitor einen Babysitter. :D

    Über Kommentare würde ich mich sehr freuen.

    :wink: Konrad

  • Hallo Konrad,

    Florestans Arie ist eine meiner absoluten Lieblings-Arien überhaupt ;+) und ich muss sagen: ich habe schon schlechtere Aufnahmen gehört :thumbup:
    Deine Stimme an sich gefällt mir und Dein Ausdruck ebenfalls. Es kommt mir allerdings insgesamt etwas angestrengt vor. Aber meine Lieblinsgstelle ... nämlich den Schluss ab: "und spür ich nicht linde, sanft säuselnde Luft ..." singst Du wunderbar gefühlvoll, so wie ich es mag :juhu:

    So viel von einer Nur-Hörerin ohne sängerische Fachkenntnisse ...

    Viele Grüße - Allegro

    "Musik ist ... ein Motor, Schönheit, Intensität, Liebe, Zauber, alles in allem: ein Elixir." Lajos Lencsés

  • Hallo Allegro,


    vielen Dank für das Feedback. Ich hoffe, dass du für die schlechteren Aufnahmen nicht auch noch Geld bezahlt hast... ;+)


    Aber im Ernst, du hast natürlich recht, dass das Ganze noch nicht so unangestrengt ist und klingt, wie es auf der Bühne sein müsste. (Wobei ich auch auf der Bühne schon wirklich gute Tenöre habe in der Arie eingehen hören.) Einstweilen liegt die Arie bei mir unter dem Kopfkissen und ab und zu werfe ich einen Blick drauf. In drei oder vier Jahren will ich sie dann ernsthaft angehen.


    Was den Ausdruck angeht: Es fehlt natürlich die Oboe! ;+) Die würde in der Tat helfen: Bei einer guten Solooboe hört an der Stelle sowieso niemand mehr auf den Tenor.


    :wink: Konrad


  • Was den Ausdruck angeht: Es fehlt natürlich die Oboe! ;+) Die würde in der Tat helfen: Bei einer guten Solooboe hört an der Stelle sowieso niemand mehr auf den Tenor.

    Jawoll - DIE fehlt in der Tat ;+) Aber: die Oboe alleine klänge nur halb so schön !
    Für mich macht gerade das geniale Zusammen- oder eher Gegen-Spiel der Sing- und der Oboenstimme die besondere Faszination dieser Arie aus. Beide alleine sind jeweils schön - aber zusammen rühren sie mich zu Tränen vor lauter Schönheit ...

    Viele Grüße - Allegro

    "Musik ist ... ein Motor, Schönheit, Intensität, Liebe, Zauber, alles in allem: ein Elixir." Lajos Lencsés

  • Lieber Konrad Nachtigall, Du bittest um Kommentare, voilà: ich finde, du hast eine sehr schöne Tenorstimme mit guter Diktion und ich würde Dich für mein Teil lieber mit weniger dramatischem Repertoire hören. Zum Einen weil ich Gesang je lieber hôre, desto natürlicher und "einfacher" er daherkommt, zum Anderen weil diese Arie nicht immer die Schönheit Deiner Stimme in den Vordergrund stellt bzw ihr dient. Du kannst den Florestan sicher mit Deiner Stimme singen, aber man hört doch, dass die Partie (noch) sehr anstrengend ist und Dir die Puste am Ende etwas fehlt und auch das Vibrato unnötig verbreitert wird, besonders am Anfang. Deine Planung ist sicher klug und richtig. Was singst du denn sonst aktuell?
    Liebe Grüsse :fee:

    Jede Krankheit ist ein musikalisches Problem und die Heilung eine musikalische Auflösung (Novalis)

  • Liebe Fairy,


    danke für deinen Kommentar. Meine eigentliche Liebe ist ja der Liedgesang, in dem es ja zum Glück nicht so ein Schubladen-Denken gibt. Da singe ich mit Vorlieb Schumann, Mahler und neuerdings Richard Strauss. Im Konzertbereich singe ich halt, was ansteht, z.B. viel Bach und Mozart, die Haydn- und Mendelssohn-Oratorien und zuletzt etwa Beethoven 9. Aber das hängt halt immer davon ab, welche Einladungen man bekommt. Für die Opernbühne fehlt mir leider etwas die Zeit, ich kann aus beruflichen Gründen nicht einfach ein paar Wochen am Stück proben, aber auch da habe ich zuletzt viel Mozart gesungen (z.B. Tamino und Belmonte szenisch, Ferrando und Don Ottavio nur in Auszügen) und immer wieder Operette (u.a. Tassilo in Mariza und den Zigeunerbaron, auszugsweise auch Eisenstein), die mMn eine gute Schule ist. Ich merke aber schon, dass meine Stimme in den letzten zwei Jahren schwerer und dunkler geworden ist, was für z.B. den Tamino kein Problem ist, für den Ferrando aber schon. Auch wenn Mozart sicher immer eine gute Basis ist, in fünf Jahren werde ich dieses Repertoire ziemlich sicher nicht mehr singen, von daher strecke ich derzeit vorsichtig die Fühler in eine andere Richtung aus, und auch wenn das dramatischere Repertoire noch nicht meins ist, so habe ich doch das Gefühl, dass in diese Richtung etwas geht. Mal sehen...


    :wink: Konrad

  • Lieber Konrad, der Liedgesang ist mir ganz besonders sympathisch. :angel: Und in welchem Fach auch immer Du Dich tummelst oder tummeln wirst: ich wünsche Dir von Herzen alles Gute und viel Freude mit Deiner schönen Stimme. Als Tenor hast du ja das Glûck gefragt zu sein und Dich sicher in Vielerlei ausprobieren zu kônnen. Bon courage et bonne chance! :fee:

    Jede Krankheit ist ein musikalisches Problem und die Heilung eine musikalische Auflösung (Novalis)

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