MOZART: Die Zauberflöte - Kommentierte Diskographie

  • Hallo Christian,

    da hast du eine vorzügliche Wahl getroffen. Das ist eine wilde, mitreißende "Zauberflöte" mit bewusst düsteren Tönen, kein freundliches Zaubermärchen für große und kleine Kinder. Diana Damrau als Königin der Nacht ist in der Tat eine Naturgewalt, aber auch die übrigen hochkarätigen Sänger (abgesehen vom blassen Tamino des Will Hartmann) legen sich richtig ins Zeug, woran Regisseur David McVicar nicht den geringsten Anteil haben dürfte. Ich halte diese Covent Garden-Produktion für eine seiner besten Inszenierungen, die auch nach mehrmaligem Ansehen nie langweilig wird. (Wie anders seine lahme und steife Regie jetzt gerade bei der "Anna Bolena" an der Met, ein Unterschied wie Tag und Nacht, ich war fassungslos. Aber das nur in Klammern am Rande.)

  • Meine Lieben,

    Die von unserem Ersten Knaben sehr gelobte Salzburger Aufführung von 1964 konnte ich mir jetzt ansehen und gleich mit der - soweit ich sehe - nicht im Handel befindlichen Festspielinszenierung von 1991 vergleichen, für die ich leider kein Cover bieten kann.

    István Kertész, der 1964er Dirigent, ist bei Mozart nicht so gut wie bei anderen Werken. Seine Leistung hier ist insgesamt solid, aber nicht herausragend. Was mich etwas hier an ihm stört, ist sein mangelndes Gefühl für das "Volksliedhafte". Dadurch kommt nämlich Walter Berry als Papageno nicht ganz so wie gewohnt zur Geltung, obwohl er natürlich die meisten Papagenos noch immer um Längen schlägt. Wahrscheinlich registriere ich auch deswegen kritischer, weil Altmeister Sir Georg Solti 1991 schon mit den ersten Takten der Ouvertüre deutlich werden läßt, daß da ein Lehrstück an Mozart-Interpretation folgt, dem man nur hingerissen folgen kann. Natürlich habe ich jetzt nicht alle "Zauberflöten", die ich gehört habe, so gut im Kopf, aber besser war keine dirigiert, auch nicht die von Böhm oder Fricsay.
    Doch zurück zu 1964: Das Schwarzweiß stört mich nicht, ich finde es oft sogar ganz reizvoll, hier aber nicht, denn sowohl die Bühnenbilder von Jörg Zimmermann wirken so recht läppisch und gar nicht überzeugend wie auch die Kostüme von Hill Reihs-Gromes keine Offenbarung darstellen. Sie wirken ein bißchen billig. Leider bietet Otto Schenks Inszenierung meistens auch nur öde oder recht platte Konvention, von ein paar Szenen abgesehen, die erfreuliche Abwechslung bieten. Insbesondere genial gestaltet ist die Rachearie, bei der die Königin mit großer Geste wie der Leibhaftige aus der Unterwelt emporfährt und mit (anderer) großer Geste auch wieder dorthin versinkt. Roberta Peters spielt das nicht nur mit Verve, sondern singt die Koloraturen so souverän, daß daß man den leichten Akzent nicht nur vergißt, sondern beinahe auch die Wilma Lipp und andere. Dieser Auftritt hat Sternstundencharakter. Waldemar Kmentt singt den Tamino mit eindrucksvoller Stimme, die allerdings mehr an Stolzing als an einen zärtlich empfindenden Prinzen denken läßt - ein dramatischer Tamino, sauber gestaltet und vokal sehr sorgfältig ausgeführt, aber letztlich etwas eindimensional. Irgendwie fehlt ein wenig die sinnlich-spirituelle Note. Pilar Lorengar legt ihre anfängliche Befangenheit rasch ab und gibt eine sehr gute und sympathische Pamina mit Seele. Hervorragend der Sarastro Walter Kreppels: Warm strömende Mittellage, satte Schwärze in der Tiefe. Nur bei ein paar nebensächlichen Passagen trifft er, wie mir scheint, nicht ganz die Noten, was aber bei einer Live-Aufführung für mich kein Problem bedeutet. Vor allem verfügt dieser Sarastro über eine Ausstrahlung, die das Väterliche mit menschlicher Autorität verbindet und selbst jene Äußerungen, die uns im 21.Jahrhundert schon etwas stören, nicht als so schlimm erscheinen läßt. Paul Schöffler als Sprecher war leider gerade nicht in Form, er enttäuscht eher. Hingegen stand mit Renate Holm die ideale Papagena zur Verfügung. Luxuriös mit Damen besetzt sind die drei Knaben mit Lucia Popp an der Spitze. Das bedeutet natürlich selbst für unser Streiferl ernsthafte Konkurrenz, andererseits kann ich die Kritik nur unterstreichen, daß das ein verfälschtes Klangbild (und nicht nur das) zur Folge hat und die drei Knaben auch durch Knaben verkörpert werden sollten. Über die Damen der Königin vermag ich aber nur Gutes zu sagen.
    Eine klassische Fehlbesetzung ist leider Renato Ercolani als Monostatos. Er kämpft sowohl mit der deutschen Sprache wie mit dem für ihn sichtlich ungewohnten Stil. Warum man den im italienischen Fach so verläßlichen Künstler für diese Rolle einsetzte, begreife ich nicht.

    Nicht nur auf Grund der besseren Tonqualität hört sich der orchestrale Part von 1991 direkt konkurrenzlos an. Aber auch optisch bietet Regisseur Johannes Schaaf nicht die bei dieser Oper gewohnte Dutzendware. Selbst wenn an der Inszenierung bei weitem nicht alles gelungen ist, so ist sie unter den nicht so märchenhaft ausgerichteten Deutungen die interessanteste (unter den mir geläufigen) und erreicht in mancher Hinsicht eine fast ideale Vereinigung von Tradition und Modernität. Das liegt vor allem an der sehr detaillierten und sorgfältigen Personenführung (was z.B. die Drei Damen im ersten Akt zu tun haben, empfinde ich auch schauspielerisch-pantomimisch als außerordentlich gelungen). Schaaf wird auch - was ich noch bei keiner Salzburger "Zauberflöte" so erlebte - mit der riesigen Bühne des Großen Festspielhauses fertig, sieht man von einigen Kurzsprints ab, die er dem Tamino verordnet. Ein bißchen zu grotesk wirkt es freilich, wenn Tamino und Papageno nicht bloß schlicht vermummt hereingebracht werden, sondern als richtige Wickelmumien, die man umständlich entbandelt. Aber sonst wird oft erfolgreich versucht, mehr Tiefe zu bieten als im Durchschnitt. Im Prinzip ausgezeichnet gelöst ist die Erscheinung der Schlange, an der sonst jeder(?) Regisseur scheitert. Sie steigt auf als gigantische Kobra, sodaß Taminos panische Reaktion keineswegs als Feigheit oder Schwachmut wirkt, sondern als völlig begreifliches Überwältigtsein vor dieser megalomanen Horrorerscheinung. Schade, daß die letzte Konsequenz dabei fehlt: Ein Teil der Wirkung verpufft, weil sich das Biest nur auf und ab bewegt und sonst steif bleibt und daher schon so gut wie tot wirkt, bevor ihm die drei Damen den Garaus machen. Jeder halbwegs erfahrene Bühnentechniker der letzten zweihundert Jahre hätte hier gute Ratschläge geben können, wie man die Illusion wirkungsvoller gestalten hätte können.
    Deon van der Walt, der später leider so unglücklich ums Leben gekommene südafrikanische Tenor, verkörpert einen Tamino, der ganz anders ist als der von Fritz Wunderlich, jedoch als ebenbürtig gelten muß. Van der Walt verfügt über genügend blitzenden Stahl in der Stimme, um als entschiedener Mann zu wirken, aber zugleich versteht er es, unglaublich einfühlsam zu nuancieren und Empfindungen auszudrücken. Sonstige Taminos kommen mir oft als eher fade Charaktere vor, deren Wandlung man eben hinnimmt. Hier aber wird jedes Wort von Wert, man lebt die inneren Schwankungen und Entwicklungen richtig mit. Die hohe sängerische Intelligenz des Künstlers bringt Facetten heraus, die sonst kaum zu spüren sind. Ruth Ziesak ist eine gute, betont schlichte Pamina, die ihre Gefühlskraft glaubhaft zu machen weiß. Im zweiten Akt zeigt sie vorübergehend Ermüdungssymptome, die ihre große Arie etwas beeinträchtigen, ist nachhher aber wieder voll präsent und durchaus eine erfreuliche Besetzung.
    Von Luciana Serra läßt sich das bedauerlicherweise nicht berichten, die hatte offenbar einen schlechten Tag erwischt. Daß sie eine passable, wenn auch nicht außerordentliche Königin zu singen versteht, weiß man von anderen Aufnahmen her. Hier müht sie sich nicht nur mit der deutschen Sprache. Ihre Auftrittsarie schafft sie zwar, aber mit Kampf und Mühe gerade noch. Bei der Rachearie verirrt sie sich jedoch anfangs in den Noten. Den Schock, den sie zweifellos empfunden hat, läßt sie sich aber - un d da ist ihre Professionalität zu loben - nicht anmerken und findet wieder ins richtige Fahrwasser, scheint durch den Abweg nunmehr auch so motiviert, daß sie die Koloraturen wesentlich besser hinkriegt als vorher. Ihr Abgang danach kopiert wörtlich die Schenk-Inszenierung von 1964, wirkt aber wesentlich schwächer und biederer.
    Anton Scharinger besitzt eine für den Papageno fast etwas zu schwere Stimme (mitunter vermeint man einen Wagnerschen Kämpen oder Unhold zu hören) und gestaltet die Figur recht derb. Offenbar ist das aber auch im Sinn des Regisseurs, der Papageno als teilweise eher unguten Proleten zeichnet, der manchmal sogar unsympathisch wirkt. Ob das richtig ist, wage ich zu bezweifeln, aber zumindest stellt es ein konsequentes und und nicht uninteressantes Experiment dar, das in sich überzeugend konstruiert ist. Auch möchte ich ausdrücklich betonen, daß das "Ein Mädchen oder Weibchen" Scharinger vortrefflich gelingt (mit sehr ergötzlichem und virtuos gestaltetem Zusammenspiel mit Solti).
    Was bei Papageno zuviel wirkt, fehlt dem Sarastro René Papes an Schwere. Die Durchschlagskraft in der Tiefe und die profunde Schwärze fehlen zu sehr, obwohl Pape alle Töne trifft und - an sängerischer Intelligenz Deon van der Walt durchaus vergleichbar - letztlich doch eine eindrucksvolle Leistung erbringt. Er verkörpert eine eher intellektuellen Sarastro, dessen Autorität er selbst als nicht so selbstverständlich ansieht. Also eine sehr interessante Darstellung auf nicht ausgetretenem Pfad.
    Das Problem der Aufführung sind in meinen Augen die ziemlich mißglückten Kostüme Marianne Glittenbergs. Besonders Tamino wird hier in seltsamer Asiatik optisch verhunzt und wirkt dadurch fast lächerlich. Besser ist das Bühnenbild ihres Ehemanns Rolf Glittenberg, das aber auch nicht das Gelbe vom Ei offeriert und im künstlerischen Niveau der übrigen Inszenierung nicht ganz standhält. Immerhin steht das Resultat turmhoch über dem von 1964.
    Eine weitere Fünf-Stern-Leistung gilt es noch zu würdigen: Heinz Zednik als Monostatos, der alle anderen mir bekannten Darsteller dieser Rolle weit hinter sich läßt. An Wortdeutlichkeit und Phrasierung direkt unübertrefflich. Sehr gut und luxuriös besetzt sind die Drei Damen (da Inga Nielsen die erste singt, überrascht das auch nicht). Ganz brav die drei Tölzer Knaben, die unserem Peter natürlich trotzdem nicht das Wasser reichen können. Edith Schmid-Lienbacher gibt eine ordentliche Papagena. Daß sie als altes Weib gewaltig übertreibt und dabei etwas wortundeutlich wird, liegt vielleicht eher an der Regie als an ihr selbst. Franz Grundheber ist ein ausgezeichneter Sprecher, Herbert Lippert ein Priester, der auch des Ottakringerischen mächtig ist (für Nichtwiener: das ist übler Wiener Slang) und es schafft, damit nicht deplaziert zu wirken. Das ist doch allerhand!

    Liebe Grüße

    Waldi

    ______________________

    Homo sum, ergo inscius.

  • Ich habe jetzt, d.h. in der vergangenen Woche ein Zauberflöte bekommen und zwar aus der MET, in englischer Sprache mit folgender Besetzung:

    Metropolitan Opera House January 25, 1964 - Matinee Broadcast in English

    W. A. Mozart – DIE ZAUBERFLÖTE.

    Pamina..................Lucine Amara

    Tamino..................George Shirley

    Königin der Nacht......Roberta Peters

    Sarastro................Cesare Siepi

    Papageno................Theodo Uppman

    Papagena................Lynn Blair

    Monostatos..............Paul Franke

    Sprecher.................Walter Cassel

    First Lady..............Mary Ellen Pracht

    Second Lady.............Shirley Love

    Third Lady..............Gladys Kriese

    1. Knabe: Junetta Jones

    2. Knabe:...... Marcia Baldwin

    3. Knabe: Joann Grillo

    Priest..................Gabor Roberts

    Dirigent:...............Silvio Varviso

    Wobei ich sagen muss, das die Übersetzung recht gut ist und Cesare Siepi als Sarastro einfache Spitze ist, einen derart vornehmen Sarastro hört man selbst in deutschen Aufnahmen kaum. Roberta Peters war als Königin der Nacht, nicht umsonst, weltberühmt und auch die übrige Besetzung ist besonders gut, der MET entsprechend.

    Liebe Grüße Euer Peter aus Wien. :wink: :wink:

  • Senke errötend den Blick und bedanke mich für die freundliche Zustimmung, bin erleichtert, weil doch noch nicht ganz taub. :wink:

    ______________________

    Homo sum, ergo inscius.

  • Hallo Christian,

    da hast du eine vorzügliche Wahl getroffen. Das ist eine wilde, mitreißende "Zauberflöte" mit bewusst düsteren Tönen, kein freundliches Zaubermärchen für große und kleine Kinder. Diana Damrau als Königin der Nacht ist in der Tat eine Naturgewalt, aber auch die übrigen hochkarätigen Sänger (abgesehen vom blassen Tamino des Will Hartmann) legen sich richtig ins Zeug, woran Regisseur David McVicar nicht den geringsten Anteil haben dürfte. Ich halte diese Covent Garden-Produktion für eine seiner besten Inszenierungen, die auch nach mehrmaligem Ansehen nie langweilig wird. (Wie anders seine lahme und steife Regie jetzt gerade bei der "Anna Bolena" an der Met, ein Unterschied wie Tag und Nacht, ich war fassungslos. Aber das nur in Klammern am Rande.)


    Die Blue-Ray-Disc ist inzwischen bei mir eingetroffen, ich habe sie mir noch nicht komplett anschauen können, aber was ich bisher gesehen und gehört habe, erfüllt die Erwartungen vollständig - Diana Damrau ist ein großartige Königin der Nacht! Sie spielt unglaublich intensiv .... Bei Gelegenheit dann mehr.

    :wink: :wink:

    Christian

    Rem tene- verba sequentur - Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen

    Cato der Ältere

  • Lieber Christian!

    Diese Zauberflöte besitze ich auch - da ist Simon Keenlyside als Papageno eine Nummer für sich, ein so ganz anderer aber doch so unsagbar guter Papageno.

    Liebe Grüße sendet Dir Peter aus Wien. :wink: :wink:

  • Wenn ich richtig gesehen habe, fehlt René Jacobs Aufnahme der Zauberflöte in diesem Thread noch:


    Komplett hören können habe ich die Einspielung noch nicht, deswegen kann ich noch nicht viel zur Interpretation sagen, aber vielleicht kann ja jemand anderes die Lücke füllen? ;+)

    Was mir bereits sehr angehm aufgefallen ist: die Dialoge sind ersten vollständig und zweitens sehr gut zu verstehen. Wie nicht anders zu erwarten, wird bei René Jacobs mit viel Drive musiziert. Leider muss ich gestehen, dass ich außer René Jacobs und Akademie für Alte Musik keinen der Interpreten kenne. Aber vielleicht kann ja auch da jemand aushelfen ;+)

    :wink: :wink:

    Christian

    Rem tene- verba sequentur - Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen

    Cato der Ältere

  • Ich möchte noch auf eine weitere, bisher (wie ich glaube) nicht genannte Aufnahme, die zwar zu den historischen gehört, aber nach meinem Dafürhalten nichts, aber wirklich überhaupt nichts von ihrem Charme eingebüßt hat, auch wenn sie die Dialoge leider nicht bringt. Es ist diese:

    Ich habe andernorts schon einmal eine kurze Bemerkung zu dieser Einspielung verfasst und zitiere mich nun einfach einmal selbst:

    Vor über 60 Jahren, zu Beginn seiner atemberaubenden Karriere, hatte Herbert von Karajan das Glück, eine Einspielung der „Zauberflöte" mit den Wiener Opernstars jener Epoche machen zu können: Anton Dermota als Tamino, Irmgard Seefried als Pamina, Erich Kunz als Papageno, die wunderbare Wilma Lipp als Königin der Nacht, Ludwig Weber als Sarastro und und und. Ergebnis dieser Zusammenkunft der besten Mozart-Sänger, die Wien 1950 zu bieten hatte, ist eine Aufnahme in historischem Gewand, die an Lebendigkeit, Leichtigkeit und Frische viele Einspielungen, die auf technisch höchstem Niveau produziert wurden aussticht. Karajan, dessen späterer Mozart nicht immer von seinem Beethoven zu unterscheiden war, liefert mit seinem ausgezeichneten Ensemble eine spritzige, durchsichtige, lockere Interpretation des freimaurerischen Opus, wobei alle Ausführenden vorbildliche Arbeit leisten. Der Umstand, dass es sich hier um ein historisches Tondokument handelt, das dem HiFi-Jünger klanglich sicher nicht volle Befriedigung verschaffen kann, rückt aber aufgrund der herrlichen Gesamtdarstellung beim Hören völlig in den Hintergrund. Denn hier wird letztlich so hinreißend musiziert, dass der phantasievolle Hörer binnen kurzer Zeit die beiden liebenden Paare innerlich auf ihrer abenteuerlichen Bewährungsreise begleitet, mit ihnen mitlebt, mitliebt und mitleidet. Eine große Aufnahme, die 1) aufgrund ihres kleinen Preises eine echte Alternative zu vielen der hochglänzenden Darstellungen der letzten Jahre ist und 2) als vorbildliche Darstellung in keinem Plattenschrank fehlen sollte.

    :wink: Agravain

  • Lieber Agravain!

    Etwa um die selbe Zeit ist eine Aufnahme unter der Leitung von Karl Böhm entstanden

    mit Leopold Simoneau als Tamino, Walter Berry als lebenslustigem Papageno, Krut Böhme als sonorer Sarastro - auch hier ist Wilma Lipp die sternflammende Köngin und Emmy Loose singt auch hier die Papagena, August Jaresch als Monostatos, Judith Hellwig, Christa Ludwig und Hilde Rössl-Majdan singen die Drei Damen, und auch die Drei Knaben werden von Damen gesungen [Dorothea Siebert, Ruthilde Boesch und Eva Boerner].

    Auch diese Aufnahme enthält keine Prosa, jedoch spielen ebenfalls die Wiener Philharmoniker.

    Ich fioinde auch diese Einspielung von 1960 hat kaum von ihrem Charme verloren. Hilde Güden die herrliche Pamina hat mir die 3er LP zukommen lassen, als ich den 1. Knaben sang. Am LP Cover steht, mit Textbeilage, das stimmt nicht, es ist nur eine Zusammenfassung der Oper im Allgemeinen.

    Liebe Grüße sendet Euch Euer Peter aus Wien. :wink: :wink:

  • . Leider muss ich gestehen, dass ich außer René Jacobs und Akademie für Alte Musik keinen der Interpreten kenne.


    Lieber Christian,

    mir sind einige der Interpreten schon bekannt: Marlis Petersen war die "Medea" in der Uraufführung der Reimann-Oper in Wien und hat mit Jacobs auch Haydns "Jahreszeiten" aufgenommen. Außerdem kenne ich sie von einer Aufnahme der Brahms-Liebeslieder-Walzer. Daniel Schmutzhard ist Bariton an der Wiener Volksoper, Kurt Azesberger habe ich schon in einigen Konzerten in Linz gehört. Marcos Fink hat gemeinsam mit seiner Schwester Bernarda eine CD mit slowenischen Liedern und Duetten aufgenommen.
    Mich spricht diese Besetzung durchaus an.

    Lässt Du uns bei Gelegenheit wissen, wie Dir diese Aufnahme gefallen hat?

    :wink:
    Renate

    Unsre Freuden, unsre Leiden, alles eines Irrlichts Spiel... (Wilhelm Müller)

  • Neben dem hervorragenden Orchester unter Jacobs gefällt mir Daniel Behle als Tamino sehr gut. Die schöne Müllerin hat er ebenfalls aufgenommen und bei Lehars Friederike wirkt er auch mit. Bei seiner Mutter, der "Hochdramatischen" Renate Behle hatte er viel privaten Unterricht. Auf seiner neuen Solo-CD singt er Lieder von Richard Strauss. Auf You tube Arien aus der Entführung.

    LG, Eva Maria

  • Lässt Du uns bei Gelegenheit wissen, wie Dir diese Aufnahme gefallen hat?

    Das mache ich doch gerne, liebe Renate ;+) Auch wenn das Fazit ein vorläufiges ist - ich habe die Aufnahme erst einmal vollständig gehört.

    Mir hat die Aufnahme ganz ausgezeichnet gefallen, da ist alles aus einem Guß: ein runde Ensembleleistung durch und durch, eine ausgezeichnete Textverständlichkeit - nicht nur in den Dialogen ;+) Insgesamt ein federnd leichtes Musizieren. Mit der nötigen Schwere, wenn es die Musik erfordert.

    Mich spricht diese Besetzung durchaus an.

    Mich auch, mich auch ;+)

    Rem tene- verba sequentur - Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen

    Cato der Ältere

  • Eine besondere fehlt hier -

    und ich ärgere mich über den Tamino, nicht weil er schlecht singt, ganz im Gegenteil er ist ein Ideal Tamino - Jerry Hadley [weil er seinem Leben sich, und uns, ein jehes Ende machte]

    Barbara Hendriks als berührende Pamina, June Anderson als strahlende Königin der Nacht, Ulrike Steinsky als Papagena [die frühere Königin der Nacht]und vor allem, einer meiner Lieblingsbatritöner Sir Thomas Allen wirklich vornehm, wie man sich den Sprecher seit Schöfflers Tagen wünscht, Robert Lloyd als Sarastro und Gottfried Hornik als Papageno. Sir Charles Mackerras dirigiert The Scottish Chamber Orchestra & Chorus. Die deutsche Sprache ist natürlich hier selbstverständlich, und es gibt kaum Schwierigkeiten.

    Eine Aufnahme die ich empfehlen kann.

    Euer Peter aus Wien. :wink: :wink:

  • Liebe Eva Maria!

    Diese "Zauberflöte" habe ich leider nicht -

    aber Fritz Wunderlich war ein ausgezeichneter Tamino und es war eine Freude mit ihm zu singen, lang ist es halt her,

    und es ist so schade, dass er den absoluten Höhepunkt, den Fernando in der "Cosi" an der MET nicht mehr erleben konnte.

    Liebe Grüße und Handküsse sendet Dir Peter aus Wien. :wink: :wink:

  • Königin der Nacht: Lucia Popp
    Monostatos: Gerhard Unger
    Pamina: Gundula Janowitz
    Papagena: Ruth-Margret Pütz
    Papageno: Walter Berry
    Sarastro: Gottlob Frick
    Sprecher: Franz Crass
    Tamino: Nicolai Gedda
    1. Dame: Elisabeth Schwarzkopf
    1. Geharnischter: Karl Liebl
    1. Knabe: Agnes Giebel
    1. Priester: Gerhard Unger
    1. Priester: Gerhard Unger
    2. Dame: Christa Ludwig
    2. Geharnischter: Franz Crass
    2. Knabe: Anna Reynolds
    2. Priester: Franz Crass
    3. Knabe: Josephine Veasey
    3. Dame: Marga Höffgen

    Philharmonia Chorus
    Philharmonia Orchestra
    Otto Klemperer

    Eine ganz wunderbare Aufnahme der "Zauberflöte" ist auch die 1964 in der Londoner Kingways Hall entstandene unter der Leitung von Otto Klemperer. Gründe dafür gibt es viele. Zum einen ist Klemperers Dirigat, das ja auch bei Mozart oft recht mächtig ist (man denke beispielsweise an seinen Don Giovanni), hier - trotz aller Festlichkeit - eher leicht, beschwingt und mit einer guten Dosis Witz gewürzt. Der andere Grund ist die schon fast unanständig luxuriöse Besetzungsliste. Walter Berry als Papageno ist in Höchstform, Nicolai Gedda ist ein ganz entzückender junger Held, die blutjunge Gundula Janowitz hätte ich aufgrund ihres Gesanges auch vom Fleck weg gefreit. Ruth-Margaret Pütz ist eine reizende Papagena und die ebenfalls noch ganz junge Lucia Popp ist in meinen Ohren die protoypische Königin der Nacht. Ihre Koloraturen sind von einer natürlichen Kraft und Präsenz wie ich sie später kaum noch gehört habe. Gerhard Ungers Monostatos ist ebenso überzeugen wie Gottlob Fricks Sarastro, dessen Darstellung mächtig wie ein Fels ist. Und dann die Besetzung der Nebenrollen. Die drei Damen besetzt mit Christa Ludwig, Marga Höffgen und Elisabeth Schwarzkopf? Derlei wäre heute wohl nicht mehr zu finanzieren. Und Agnes Giebel, Anna Reynolds und Josephine Veasey als Knaben? Auch nicht übel. Franz Crass gibt einen höchst sonoren Sprecher.
    Insgesamt wird hier mit den Spitzenkräften dieser Zeit ein großes Mozart-Fest gefeiert, alles auf allerhöchstem gesanglichen und interpretatorischen Niveau.

    :wink: Agravain


  • Meiene Lieben!


    Hier ist mir ein Irrtum geschehen, denn nicht Gottfried Hornik singt den Papageno - es ist Sir Thomas Allen, Gottfried Hornik ist der Sprecher.

    Es ist mir erst nach nochmaligen Hören aufgefallen. ;( ;(

    Entschuldigung bitte, Euer Peter aus Wien. :wink:

  • Eine schöne und etwas verkannte Version der Zauberflöte gibt es auf dem Marktplatz:



    Gösta Winbergh ist Tamino

    Luba Orgonasova Pamina

    Sumi Jo die Königin der Nacht

    Franz-Joseph Selig Sarastro

    Hakan Hagegard Papageno

    Volker Vogel Monostatos

    Martina Bovet Papagena

    Charlotte Margiono, Brigitte Balleys und Nathalie Stutzmann die Damen

    das Ensemble Orchestral de Paris dirigiert Armin Jordan


    Diese Aufnahme ist 1990 entstanden nach Aufführungen im Festival von Aix-en-Provence (ist aber eine Studio Aufnahme).


    Nicht unbedingt HIP, aber mit schlankem Orchester und vor allem sehr schön gesungen.


    Kein Bühnenweihfestspiel, einfach eine sehr menschliche Zauberflöte.

    Der Link scheint nicht einwandfrei zu funktionieren, deshalb hier noch einmal die ASIN : B000009IGN


    Alles, wie immer, IMHO.

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