Wiener Klassik in HIP - Modeerscheinung oder der Weisheit letzter Schluss?
Ich streite mich ja gerne, und damit ich mich nicht über das Für und Wider von HIP in der Wiener Klassik und der sich anschließenden Romantik in den jeweiligen Fach-Threads streiten muss, denn die sollen ja ihr jeweiliges Subjekt behandeln, eröffne ich hiermit diesen Kampfplatz.
Es herrscht ja mittlerweile fast die übereinstimmende Ansicht, dass Barock-Musik kaum noch auf modernen Instrumenten goutierbar ist (Ars Nova und Renaissance schon gar nicht), aber diese Neuerung der Aufführungspraxis wurde ja nun auch schon vor gut 50 Jahren eingeführt - ich persönlich habe von Anfang an die Musik vor 1750 in historisch informierter Interpretation gehört, das war seit den 80er Jahren fast unvermeidlich (wenn wir von einigen Clavierwerken Bachs absehen).
Die HIP-Fraktion in der Wiener Klassik hat sich allerdings noch nicht so lange durchgesetzt, eigentlich erst seit den frühen 90ern, und es werden auch heute noch auf dem Markt mehr konventionelle Einspielungen publiziert. - Mir allerdings würde es kaum noch im Traum einfallen eine solche Einspielung zu kaufen, wenn es eine HIPpe Alternative gibt. Es ist mittlerweile sogar so weit gekommen, nachdem ich z.B. Andreas Staier für mich entdeckt habe, dass ich Schubert-Aufnahmen von Zechlin, oder Mozart-Aufnahmen von Pires nur noch schwer anhören kann, ohne zu denken, das klingt falsch.
Wie seht ihr das? Möge die Vorstellung beginnen...
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