Alles anzeigenIhr überschätzt die Experten. Experten sind gut im Analysieren des Bestehenden. Sie verstehen und erklären, warum etwas "gut" ist. Aber das können sie erst dann, wenn es sich durchgesetzt hat, d.h. nachdem es bereits allgemein als "gut" betrachtet wird.
Neue Kunst wird von den Experten immer abgelehnt. Das muss so sein, weil das Neue die Regeln bricht. Die (späteren) Impressionisten lehnten die Kunstakademien ab, obwohl dort lauter Experten unterrichteten. Konnten die Impressionisten gut malen? Irrelevant. Sie mussten nur in der Lage sein, das auszudrücken, was sie ausdrücken wollten. Aus Sicht der Experten war es Murks.
Van Gogh machte häufig "Fehler" bei der Perspektive. Das wurde sicher auch von dem einen oder anderen Experten kritisiert.
Man kann einen Experten also nur fragen, ob das Werk X gut ist nach den aktuellen Kriterien. Der Experte weiß nicht, ob ein heute unbedeutendes Werk in 100 Jahren zu Weltruhm gelangt.
Thomas
das ist mir zu pauschal. Natürlich hat der Experte auch einen Vorteil in der Analyse von Neuem. Das Neue fällt ja nicht vom Himmel, sondern hat seine Wurzeln im bereits Bekannten (das nennt man „Kultur“). Da gibt es immer einen hinreichenden Anteil an Überschneidungen. Natürlich hilft technisches Wissen nicht unbedingt bei ästhetischen Fragestellungen.
By the way: „Fehler“ in der Perspektive finden wir auch in früheren Zeiten. So what? War für die Kunst der jeweiligen Epoche nicht relevant. Weiß auch der eine oder andere Experte...
Zum letzten Absatz: Das kann niemand, auch kein Nicht-Experte. Das zu können, behaupten höchstes Besitzer von Glaskugeln